Pierre Choderlos de Laclos - Gefährliche Liebschaften

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  • Anfangs fand ich es auch fürchterlich zäh. Trotzdem ist mir das Buch in guter und "als hat mir gefallen" Erinnerung geblieben. Wahrscheinlich habe ich mich dann eingelesen und mir sind die subtilen Zwischentöne besser aufgefallen. Der Reiz liegt an dem vielen nichtgesagten. Allerdings ist es sicher schon 20 Jahre her, dass ich den Roman gelesen habe. Meine Erinnerung betreffs Stils und Aufbau sind nur noch verschwommen und rudimentär. Der Inhalt ist viel präsenter, was sicher auch an den beiden Verfilmungen liegen mag, die ich gesehen habe.

  • Na, unterm Strich hört sich das eigentlich gut an. Zumindest möchte ich das Positive heraushören. Liebesgeschichten sind halt nicht mein Fall, und in dem Buch dreht sich wirklich alles darum. Ein paar der Protagonisten wachsen mir aber langsam ans Herz und es würde mich schon interessieren, wie es weitergeht.


    Ich denke, ich werde weiterlesen, zumindest parallel mit einem anderen Buch. Hoffentlich platzt dann bald der Knoten bei mir. Falls nicht, kann ich immer noch abbrechen.

  • Es war nicht so sehr die Liebesgeschichte, die mich gehalten hat, sondern wie die Marquise de Merteuil den Vicomte de Valmont an ihren Strippen tanzen ließ. So sehr er sich auch von ihr loseisen wollte - sie hat ihn immer wieder in ihre Netze gezogen. Die Frau ist ein absoluter Machtmensch - keine Intrige ist ihr zu schäbig, keine Manipulation zuwider, um ihre Ziele zu erreichen, und das alles hinter der Fassade einer wohlgeachteten Dame der Gesellschaft.

  • wie die Marquise de Merteuil den Vicomte de Valmont an ihren Strippen tanzen ließ

    So weit bin ich noch nicht, aber diese Manipulation würde mich dann doch mehr interessieren als dreierlei Liebeshändel auf einmal. Problematisch ist auch, dass mir ständig im Kopf herumgeistert, dass es keine echten, sondern nur fiktive Briefe sind. Wenn mich Liebesgeschichten interessieren, dann bei realen Personen.


    Ich werde noch dranbleiben (habe parallel ein anderes Buch begonnen) und abwarten, wie es sich weiterentwickelt, aber wenn es zu einer Quälerei wird, breche ich ab.

  • Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Buch, aber an meiner Einstellung wird sich nichts mehr ändern. Es steht auch ständig auf der Kippe, ob ich die letzten etwa 100 Seiten überhaupt noch lese, deshalb schon jetzt ein abschließender Kommentar.


    Wegen der Form des Briefromans erfährt man wenig bis nichts über das Umfeld der schreibenden Personen. Abseits von ihren Empfindungen gehen sie auf keinerlei Einzelheiten über ihr Umfeld oder sonstige Ereignisse ein. Es spielen sich verschiedene, mehr oder weniger ernsthafte Liebesgeschichten ab und parallel dazu einige Intrigen, die von zwei Hauptakteuren durchgeführt werden, wobei alles miteinander verknüpft ist. In psychologischer Hinsicht war es durchaus bemerkenswert, wie die Protagonisten vorgingen, aber das allein macht ein Buch nicht aus.


    Spannender wäre es gewesen, wenn es sich um echte Briefe gehandelt hätte, aber als reine Fiktion hat es mich einfach nicht interessiert. Die Übersetzung von Heinrich Mann mit teilweise äußerst verschachtelten Sätzen war auch nicht gerade einfach zu lesen. Somit kein Ansporn für mich, noch weiterzulesen. Vielleicht muss man die Verfilmung kennen, um sich für das Buch zu begeistern.


    1ratten

  • Ich glaube, fast alle in meinem Umkreis, die das Buch gelesen haben, kannten den Film vorher. Und es sind einige dabei, die sonst nichts lesen, das älter als zwanzig Jahre ist. Irgendetwas muss sein, das sie das alle toll finden. Oder zumindest OK.