4: Kapitel 29 bis einschl. Kapitel 39

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  • Wieder ein sehr spannender Abschnitt, es ging viel um die Möglichkeiten der Operationsmethoden, die Paul sein Gesicht wieder herrichten können.


    Sehr tief berührt hat mich, wie die Kinder mit der Situation umgegangen sind. Und als die kleine Ella als Este sein Gesicht gesehen hat und dann Paul fragte ob sie einen Kuss bekommt, ging mir das Herz auf. Obwohl es ja Emma gewesen ist, die geweint hatte als sie von der schweren Verletzung ihres Papas gehört hatte ist sie die erste die am unbefangensten damit umgeht.

    Es stimmt was er sagte, wenn doch alle so mit seiner Verletzung umgehen würden wie die Kinder.


    Das sieht man leider auch heute noch, wenn ein Mensch eine Einschränkung hat, wie die angeglotzt werden. Und Kinder in Kindergärten oder Schulen, gehen ganz normal mit ihren Mitschülern um die eingeschränkt sind.


    Beindruckt hat mich aber Paul selbst. Er hat gleich überlegt wie er sinnverwandte Worte findet. Dann hat er sprechen geübt ohne auf andere Wörter auszuweichen. Er gibt nicht auf, obwohl man es ihm nicht verübeln würde. Bei so einem schweren Trauma, ist es für mich ein Wunder wie tapfer Paul das alles durchsteht. Die Beschreibung des schrecklichen Unglücks war schwer für mich auszuhalten. Es war ja kein Einzelfall, leider, es gab im ersten Weltkrieg so unendlich viele Schwerstverletzten, die den Rest ihres Lebens verstümmelt waren.

    Umso wütender hat es mich gemacht, wie Paul bei der Kriegskrüppelführsorge ( schreckliches Wort) behandelt wurde. Als der Beamte ihm die Bescheinigung einer Kriegsbeschädigung gegeben hat, damit er ins Theater oder Freibad Ermäßigung bekommt, dachte ich sofort, als wenn Paul das möchte. Das seine Verletzung als geringfügig angesehen wurde hat mir die Sprache verschlagen. Wie müssen sich die Männer gefühlt haben, die für's Vaterland in den Krieg wollten oder, so wie Paul mussten.


    Ich bin so froh daß es Dr. Liebknecht gibt, der Paul zur Chefsache erklärt hat. Nicht nur die Großzügigkeit mit dem Einzelzimmer, sondern auch das er stets bemüht ist, ganz vorsichtig und besonnen die Schritte der Operationen zu planen. Und nun mit Dr. Wehmeyer an seiner Seite ist Paul in den besten Händen.

    Ich bin gespannt ob Paul mit dieser neuen Lippe leben möchte, oder ob er sich doch noch für die andere Variante entscheidet.


    Schön fand ich die Hilfe aus dem Umfeld, sogar Katrin Schwenke hat die Familie unterstützt. Moritz ist ebenfalls eine große Stütze für Paul. Sie beide haben den Krieg erlebt und nur sie wissen welches Leid es dort gab und so ist es verständlich, dass es Paul gut tut sich mit Moritz auszutauschen. Wobei ich Moritz seinen Humor bewundere. Umso mehr freut es mich auch, dass es ihm immer besser geht. Und, ich finde es mutig von ihm, Interesse an Carola zu haben. Die Ratschläge von Paul haben mich amüsiert und ich hoffe so sehr, dass Moritz damit Erfolg haben wird.


    Martha bewundere ich, sie muss so viel Kraft aufbringen. Sie steht Paul liebevoll und innig zur Seite. Doch das sie auch während den OP's bei Paul ist, dafür zoll ich ihr meinen Respekt. Es ist doch etwas anderes, wenn ein beliebter Mensch vor einem liegt und man sich wünscht das alles gut geht.

    Nun geht sie auch noch, obwohl sie eine verheiratete Frau ist, die ganze Woche im KH arbeiten. Sicher kann sie nun im Gängeviertel nicht mehr viel ausrichten, aber es gibt ja noch den Frauenverein. Sie hat richtig entschieden indem sie in erster Linie an die Familie gedacht hat, denn wer weiß ob Paul je wieder Vollzeit arbeiten wird.


    Auch Li-Ming hat sich eine Arbeit gesucht, ausgerechnet bei Joseph Kellermann. Ehrlich, mir tat sie in dem Moment etwas leid als dieser das mit den Füßen zur Sprache brachte und was er ihr dann angeboten hat. Unsereins hätte vielleicht gedacht.... okay, dann schlage ich aus meinen Füßen noch Profit.....aber nicht Li-Ming mit ihrer Mentalität. Was ich nachvollziehen kann. Es muss sie unwahrscheinlich Überwindung kosten. Und als Heinrich doch endlich wieder nach Hause kam, hatte sie gehofft damit aufhören zu können.

    Heinrich seine dramatische Geschichte war gefährlich abenteuerlich. Ich dachte schon Melanie Metzenthin , du lässt ihn verschollen oder sogar sterben. Da bin ich froh, dass du es nicht getan hast. Und als ich gelesen habe, auf welchen Schiff er jetzt als Nautik-Offizier angeheuert hat, habe ich gleich nach der SMS Regensburg gegoogelt ob diese versenkt wurde.

    Ich glaube gar nicht mal das Heinrich böse wäre, wenn er von der Tätigkeit von Li-Ming bei Joseph wüsste. Das kann man nur nicht genau wissen, weil Heinrich die Füße noch nie gesehen hat. Da frage ich mich, warum er sie noch nie danach gefragt hat.

    Nun war Li-Ming in einer Zwickmühle, denn Joseph ist ein Geschäftsmann durch und durch. So hat er ihr natürlich verweigert ein zweites Mal für sie zu lügen. Ein cleverer Schachzug von ihm und man konnte sehen, dass er eigentlich nur seine Interessen verfolgt. Und ich glaube auch nicht das ihm die 60 Mark im Monat weh tun.


    Dann wäre da noch Marthas Vater. Das ist unglaublich wie er wieder etwas gefunden hat, womit es die Menschen begeistert und die dafür auch noch gerne bezahlen. Es ist immer wieder schön zu sehen ( lesen) wie er ins Leben zurück gefunden hat und so stabil ist.


    Nicht zu vergessen die Unterhaltung von Martha mit Dr. Schlüter. Martha würde am liebsten sofort etwas unternehmen, egal wie und was. Doch ich stimme Dr. Schlüter zu, es ist keinem gedient wenn die Frauen verhaftet würden. Sie müssen im kleinen weiter machen und ich finde es ist nicht wenig. Klar, bei so vielen Baustellen, wo das Elend kein Ende zu nehmen scheint, fällt es einem schwer stillzuhalten.

    Das es im ersten Weltkrieg auch schon Kinderland Verschickung gab wusste ich gar nicht.


    Gute Aussichten gab es bezüglich des Schrebergarten, sie haben eine Zusage. Egal ob es etwas weiter weg ist. Sie wissen nicht wie lange der Krieg noch dauern wird und so können sie im nächsten Jahr einiges anbauen. Selbst nach dem Krieg ist die Versorgung ja immer noch sehr kläglich.


    Natürlich habe ich nach Jacques Joseph und Schwenkplastik gegoogelt.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Dann bist du ja gut durch den Abschnitt gekommen, obwohl du doch eigentlich Angst vor dem Weiterlesen nach dem Brief des Feldarztes hattest :)


    Sehr tief berührt hat mich, wie die Kinder mit der Situation umgegangen sind. Und als die kleine Ella als Este sein Gesicht gesehen hat und dann Paul fragte ob sie einen Kuss bekommt, ging mir das Herz auf. Obwohl es ja Emma gewesen ist, die geweint hatte als sie von der schweren Verletzung ihres Papas gehört hatte ist sie die erste die am unbefangensten damit umgeht.

    Ja, die Szene hat mich beim Schreiben auch berührt - ist auch eine Schlüsselszene des Romans - Kinder können der Wahrheit besser ins Gesicht sehen, als wenn man sie ihnen vorenthält. Und Ella entschließt sich in dem Moment, Ärztin zu werden und bei dem Wunsch bleibt sie dann auch und wird ihn sich durch viele Widrigkeiten in Band 3 erfüllen.

    Umso wütender hat es mich gemacht, wie Paul bei der Kriegskrüppelführsorge ( schreckliches Wort) behandelt wurde. Als der Beamte ihm die Bescheinigung einer Kriegsbeschädigung gegeben hat, damit er ins Theater oder Freibad Ermäßigung bekommt, dachte ich sofort, als wenn Paul das möchte. Das seine Verletzung als geringfügig angesehen wurde hat mir die Sprache verschlagen. Wie müssen sich die Männer gefühlt haben, die für's Vaterland in den Krieg wollten oder, so wie Paul mussten.

    Ja, man ging damals sehr schlecht mit den Männern um. Die Szene habe ich übrigens geschrieben, als ich mich selbst gerade über die Krankenkasse im Umgang mit meiner Sterbenskranken Mutter geärgert hatte, als die ihr einfach den Rollstuhl weggenommen haben, obwohl sie querschnittsgelähmt war, als sie ins Pflegeheim kam - von wegen, im Heim braucht sie ja keinen Rollstuhl mehr, den soll das Heim stellen - was eine falsche Aussage ist. Ich musste da erst mal richtig Rabbatz machen, bis sie den Rollstuhl zurückbekommen hat. Der blöde Krankenkassenmitarbeiter stand dann Pate für den Typen, über den Paul sich ärgert ;)

    Ich bin so froh daß es Dr. Liebknecht gibt, der Paul zur Chefsache erklärt hat. Nicht nur die Großzügigkeit mit dem Einzelzimmer, sondern auch das er stets bemüht ist, ganz vorsichtig und besonnen die Schritte der Operationen zu planen. Und nun mit Dr. Wehmeyer an seiner Seite ist Paul in den besten Händen.

    Kommt dir Dr. Wehmeyer bekannt vor? Eigentlich kennst du ihn schon aus späteren Jahren, als er als Professor Wehmeyer bekannt ist und Chefarzt in St. Georg ist und sein Stellvertreter ein gewisser Dr. Ellerweg ist (der kriegt als junger Arzt auch noch einen Gastauftritt in Band 3).

    Auch Li-Ming hat sich eine Arbeit gesucht, ausgerechnet bei Joseph Kellermann. Ehrlich, mir tat sie in dem Moment etwas leid als dieser das mit den Füßen zur Sprache brachte und was er ihr dann angeboten hat. Unsereins hätte vielleicht gedacht.... okay, dann schlage ich aus meinen Füßen noch Profit.....aber nicht Li-Ming mit ihrer Mentalität.

    Genau, für Li-Ming ist das absolut hart - aber auch lukrativ.

    Heinrich seine dramatische Geschichte war gefährlich abenteuerlich. Ich dachte schon Melanie Metzenthin , du lässt ihn verschollen oder sogar sterben. Da bin ich froh, dass du es nicht getan hast. Und als ich gelesen habe, auf welchen Schiff er jetzt als Nautik-Offizier angeheuert hat, habe ich gleich nach der SMS Regensburg gegoogelt ob diese versenkt wurde.

    Wenn du die SMS Regensburg gegoogelt hast, weißt du ja auch, dass dieses Schiff beim Kieler Matrosenaufstand beteiligt war :) (genau danach habe ich das Schiff ausgesucht - wie kriege ich Heinrich zum Kieler Matrosenaufstand? )

    Nicht zu vergessen die Unterhaltung von Martha mit Dr. Schlüter. Martha würde am liebsten sofort etwas unternehmen, egal wie und was. Doch ich stimme Dr. Schlüter zu, es ist keinem gedient wenn die Frauen verhaftet würden. Sie müssen im kleinen weiter machen und ich finde es ist nicht wenig. Klar, bei so vielen Baustellen, wo das Elend kein Ende zu nehmen scheint, fällt es einem schwer stillzuhalten.

    Das es im ersten Weltkrieg auch schon Kinderland Verschickung gab wusste ich gar nicht.

    Es kommen noch einige Demonstrationen und Streiks von Seiten der kriegsmüden Bevölkerung, die alle historisch belegt sind. Und ja, die Kinderlandverschickung war schon im 1. Weltkrieg ein Thema.

  • Ja, ich hatte Angst vor diesem Abschnitt, schon alleine deswegen, weil ich nicht wusste wie Paul und die Familie das alles verkraften wird.

    Ich weiß was ich mit meinem Mann nach seinem Unfall alles durch habe. Er fühle sich danach nutzlos und ungebraucht, sein soziales Umfeld wurde kleiner, er bekam Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken,so daß er sehr schnell eingewiesen wurde.

    Das hat mir vor diesem Abschnitt so Angst gemacht, wie alles werden wird.


    Aber dann fand ich alles so spannend und interessant, was alles in den Anfangsschuhen mit plastischer Chirurgie stand. Und ich wollte natürlich wissen wie Paul und die Familie das alles meistern.


    Ah, ich habe immer zu nachgedacht woher mir der Name Wehmeyer so bekannt vorkommt. Aber durch die Charité bin ich da nicht hinter gekommen.


    Von dem Matrosen Aufstand habe ich gelesen, es als was gutes abgetan. Aber ehrlich gesagt habe ich da nicht an Heinrich gedacht, weil ich einfach nur froh war, dass du ihn nicht sterben lässt ( so jedenfalls meine Hoffnung)


    Sind die folgenden Demonstrationen durch die Meuterei von Matrosen in Wilhelmshaven in Gang getreten worden? Sie sollen landesweit gewesen sein. Oder bezog sich das nur auf die Marine?



    Ach und ich habe natürlich auch nach diesen Wachs Masken gegoogelt gehabt. Auch wenn es für kurze Zeit, beim rausgehen in die Öffentlichkeit, etwas gutes war, so Stelle ich es mir auch schmerzhaft vor, wenn die schwere Maske auf dem offenen Gesicht lag.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

    Einmal editiert, zuletzt von Kessi69 ()

  • Von dem Matrosen Aufstand habe ich gelesen, es als was gutes abgetan. Aber ehrlich gesagt habe ich da nicht an Heinrich gedacht, weil ich einfach nur froh war, dass du ihn nicht sterben lässt ( so jedenfalls meine Hoffnung)


    Sind die folgenden Demonstrationen durch die Meuterei von Matrosen in Wilhelmshaven in Gang getreten worden? Sie sollen landesweit gewesen sein. Oder bezog sich das nur auf die Marine?


    Der Matrosenaufstand und wie es dazu kam, wird noch ausführlich beschrieben. Im Grunde ist das Buch eine kurze Abhandlung über Anfang und Ende des 1. WK :)


    Und Heinrich spielt auch noch in Teil 3 mit, soviel Spoiler muss erlaubt sein ;)

  • Das sind jetzt wirklich schwere Zeiten für alle Familienmitglieder! Aber alles ist wieder sehr mitreißend erzählt - ich mag das Buch gar nicht aus der Hand legen und jede andere Pflicht nervt momentan!=O


    Wie bringt man seinen Kindern bei, dass der Vater schwer verletzt ist, dass sein Gesicht entstellt ist? Ich stelle es mir ganz schrecklich vor - denn eigentlich weiß niemand, wie Kinder auf so eine Nachricht reagieren. Martha und Pauls Kinder sind großartig!

    Dass Wachsmoulagen auch als Maske für Lebende gebraucht wurden stell ich mir reichlich kompliziert vor - schwer, unangenehm und immer das Risiko, dass sich die Maske verformt. Einfach war das sicher nicht. Aber - so wie bei Paul - so eine Moulage ermöglichte ein einigermaßen normales soziales Leben.

    Spannend auch die Beschreibung, dass auch mit einer zerstörten Nase, das Riechen möglich war. Aber ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Öffnungen aussehen, durch die Luft eingeatmet wird... leiden die Patienten nicht unter ständiger Atemnot bzw der Angst davor? Und wenn die Filterfunktion der Nase wegfällt, ist dann die Gefahr eines Lungeninfekts nicht ungleich größer?

    Sicher verstarben viele Kriegsversehrte dann an den Folgen von Infektionen durch die Verletzungen bzw nach OPs. Und die Morphiumsucht war sicher auch ein großes Problem - weil es ja nicht nur die Schmerzen nimmt, sondern auch "ein gutes Gefühl" gibt.

    Eine schreckliche Zeit. Und es gibt so vieles, was einem eigentlich nicht klar ist, weil man einfach nicht daran denkt - so wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Sterblichkeit in der Heimat genauso groß war, wie an der Front;(


    Moritz, als Schicksalsgefährte versteht Paul gut und er schafft es auch, ihm durch sein eigenes Schicksal Mut zu machen. Moritz hat sich sehr verändert - sein Intellekt ist nun gefordert und er lässt sich auf dieses Abenteuer ein. Und sein Galgenhumor gefällt mir auch. Damit ist Dir Melanie Metzenthin ein ganz sympathischer und vielschichtiger Charakter gelungen!


    *Kriegskrüppelfürsorge" war wirklich ein hartes Wort. Oder klingt es nur für uns heute so, weil sich ja auch die Sprache ändert und viele Ausdrücke in ihrer Bewertung einen positiven oder negativen Beigeschmack bekommen?

    (Außerdem finde ich ja, dass diesbezüglich heute wirklich übertrieben wird und es gerade wirklich ausartet: so werden Namen und Bezeichnungen geändert, Situationen aber nicht...<X )

    Auf alle Fälle war die Art, wie der Beamte dort Paul behandelt hat, eine Frechheit! Freier Eintritt ins Bad und ins Theater - was für ein Hohn! Gar nichts wäre da wirklich besser gewesen.

    Weil auch vom Notgroschen die Rede war... wie stabil war eigentlich die Währung in diesen Jahren?


    Li-Mings Tatkraft erstaunt mich. Heinrich ist verschollen und sie muss jetzt ihren Lebensunterhalt selber verdienen. Ihre Verhandlungen mit Joseph waren bewundernswert! Es muss schrecklich für sie sein, ihre Füße so präsentieren zu müssen. Und sie sieht das alles sehr realistisch. Es hat mich jedenfalls erstaunt, wofür Geld bezahlt wurde und was alles als erotisch empfunden werden kann. Denn ich nehme mal an, dass dieses Interesse an Lotosfüßen keineswegs literarische Freiheit ist, sondern tatsächlich so war.

    Lotosfüße galten als Schönheitssymbol, aber nur solange sie gebunden waren, ansonsten waren sie eine Kuriosität oder ein Fetisch... was für eine Scheinheiligkeit!


    Glücklicherweise hast Du Heinrich ja überleben lassen - auch wenn seine Heimkehr recht abenteuerlich war. Deine "Figuren" müssen schon einiges aushalten!;)


    Es tut mir leid... ich bin im Nachtdienst und sollte die Arbeit ruft...

    Vernunft, Vernunft...

  • Spannend auch die Beschreibung, dass auch mit einer zerstörten Nase, das Riechen möglich war. Aber ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Öffnungen aussehen, durch die Luft eingeatmet wird... leiden die Patienten nicht unter ständiger Atemnot bzw der Angst davor? Und wenn die Filterfunktion der Nase wegfällt, ist dann die Gefahr eines Lungeninfekts nicht ungleich größer?

    Sicher verstarben viele Kriegsversehrte dann an den Folgen von Infektionen durch die Verletzungen bzw nach OPs. Und die Morphiumsucht war sicher auch ein großes Problem - weil es ja nicht nur die Schmerzen nimmt, sondern auch "ein gutes Gefühl" gibt.

    Eine schreckliche Zeit. Und es gibt so vieles, was einem eigentlich nicht klar ist, weil man einfach nicht daran denkt - so wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Sterblichkeit in der Heimat genauso groß war, wie an der Front ;(

    Deshalb war es mir auch so wichtig, mal zu beschreiben, was eigentlich danach passierte - wenn jemand der Hölle der Front entronnen war. Es war eben nicht besser, sondern nun galt es mit ganz anderen Einschränkungen zu leben - und das Leben war nach wie vor in Gefahr - eben auch durch Infektionskrankheiten und allem, was dazu gehört.

    Moritz, als Schicksalsgefährte versteht Paul gut und er schafft es auch, ihm durch sein eigenes Schicksal Mut zu machen. Moritz hat sich sehr verändert - sein Intellekt ist nun gefordert und er lässt sich auf dieses Abenteuer ein. Und sein Galgenhumor gefällt mir auch. Damit ist Dir Melanie Metzenthin ein ganz sympathischer und vielschichtiger Charakter gelungen!

    Moritz spielt auch im 3. Band wieder eine wichtige Rolle. Er gehört zu meinen Lieblingscharakteren und steht für jemanden, der es schafft, sein Leben zurückzugewinnen und es sogar noch ein bisschen besser zu machen, als es war. Er wächst an der Herausforderung und holt nun intellektuell raus, was rauszuholen ist, weil er sich nicht mehr auf seinen Körper verlassen kann. Moritz war schon immer intelligent, aber recht denkfaul, weil er er sich mehr auf seine Sportlichkeit verließ. Die ist nun fort ...

    *Kriegskrüppelfürsorge" war wirklich ein hartes Wort. Oder klingt es nur für uns heute so, weil sich ja auch die Sprache ändert und viele Ausdrücke in ihrer Bewertung einen positiven oder negativen Beigeschmack bekommen?

    (Außerdem finde ich ja, dass diesbezüglich heute wirklich übertrieben wird und es gerade wirklich ausartet: so werden Namen und Bezeichnungen geändert, Situationen aber nicht... <X )

    Ja, Krüppel war damals ein völlig normales, wertfreies Wort. Heute darf man in manchen Kreisen ja nicht mal mehr "Körperbehinderter" sagen, ohne ein Stirnrunzeln zu ernten, weil man alles positiv deuten soll. Dabei sind nicht die Bezeichnungen das Problem, sondern der Umgang. Und so, wie der Mann von der Fürsorge mit Paul umgeht, so gehen Beamte zum Teil noch immer mit Menschen um - nur wählen sie andere Worte - aber die Kernaussage bleibt dieselbe - es gibt nix für sie!

    Weil auch vom Notgroschen die Rede war... wie stabil war eigentlich die Währung in diesen Jahren?

    Da der Kaiser die Goldpreisbindung aufhob, begann schon eine schleichende Inflation. Aber da ohnehin Mangel herrschte, durch die Blockaden, schoben viele Leute die gestiegenen Preise eben auf den Mangel.

    Denn ich nehme mal an, dass dieses Interesse an Lotosfüßen keineswegs literarische Freiheit ist, sondern tatsächlich so war.

    Lotosfüße galten als Schönheitssymbol, aber nur solange sie gebunden waren, ansonsten waren sie eine Kuriosität oder ein Fetisch... was für eine Scheinheiligkeit!

    Ich habe eben die ganze Zeit noch mal nach einem alten Mediathek-Beitrag dazu gesucht, den ich verlinken wurde, aber leider finde ich ihn nicht mehr. Gebundene Füße waren erotisch besetzt. Es ist also durchaus etwas "anstößig" und nicht so harmlos, wie Joseph es darstellen will.

  • Ich finde Martha hat die Verletzung von Paul den Kindern wirklich schonend und verständlich rübergebracht. Da war es gut das sie Krankenschwester ist und die Ruhe behalten hat. Eine Hausfrau z.B. wäre bestimmt vor Sorge völlig aufgelöst gewesen und hätte es den Kindern nicht so ruhig sagen können.

    Und ganz wichtig fand ich, dass Martha den Kindern klar gemacht hat, wie wichtig es ist wenn man sich lieb hat und alles andere egal ist.


    Auch wenn ich das Wort wie du ganz schrecklich finde, finde ich es authentischer wenn Melanie auch die damaligen Begriffe verwendet. Das war nun mal der damalige Wortschatz. Heute wird man oft schon schief angeguckt wenn man sagt....ein " behinderter" Mensch.....obwohl das nicht bösartig gemeint ist.

    Es gab mal eine richtig böse Diskussion in einer Leserunde, weil die Autorin in ihrem Roman da N-Wort benutzt hat. Aber so wurden die Menschen damals genannt und für mich hätte es sich komisch gelesen wenn an der Stelle " Afroamerikaner oder ähnliches gestanden hätte.


    Li-Ming ist in meine Augen auch sehr mutig. Sie macht das alles um Heinrich und ihr Heim zu behalten. Sie sorgt sich darum, was Heinrich von ihr denken würde, wenn er doch nach Hause kommt und nichts mehr von seinem Leben vorhanden ist.

    Das Menschen ( Männer ) sich an Füßen ergötzen oder sogar befriedigen können, ist mir auch ein Rätsel. So ist das wohl wenn man ein Fetisch hat. Für Li-Ming ist es ja wie Prostitution, dass müssen große seelische Qualen für sie sein. Das hat meine letzten Zweifel an ihrer Liebe zu Heinrich bei Seite geschoben, sie erbringt ein riesen großes Opfer.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Melanie Metzenthin , ich habe ja schon geschrieben das Moritz auch schon im ersten Band mein heimlicher Liebling gewesen ist. Wie ich lese, geht es dir auch so<3 es ist schön, dass er schnell zum intellektuellen umschweift, weil er körperlich nicht mehr leisten kann. Ich könnte mir vorstellen, wenn der Krieg vorbei ist, dass er noch einmal die Schulbank drückt und auf diese Weise sein Leben bestreiten kann.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Melanie Metzenthin , ich habe ja schon geschrieben das Moritz auch schon im ersten Band mein heimlicher Liebling gewesen ist. Wie ich lese, geht es dir auch so <3 es ist schön, dass er schnell zum intellektuellen umschweift, weil er körperlich nicht mehr leisten kann. Ich könnte mir vorstellen, wenn der Krieg vorbei ist, dass er noch einmal die Schulbank drückt und auf diese Weise sein Leben bestreiten kann.

    Moritz wird in Band 3 ein paar Dinge für Menschen mit Behinderungen lostreten - nicht nur für "Kriegskrüppel", sondern auch für Kinder, die an Kinderlähmung erkrankt sind.

  • Deshalb war es mir auch so wichtig, mal zu beschreiben, was eigentlich danach passierte - wenn jemand der Hölle der Front entronnen war. Es war eben nicht besser, sondern nun galt es mit ganz anderen Einschränkungen zu leben - und das Leben war nach wie vor in Gefahr - eben auch durch Infektionskrankheiten und allem, was dazu gehört.

    Ich fürchte, das ist ein Kapitel, das man sich viel zu wenig bewusst macht. Wie schwer das Leben außerhalb der Kriegsgebiete dann trotzdem war und dass der Krieg wesentlich mehr Opfer hatte, als die Statistik aufzeigt.


    Und als die kleine Ella als Este sein Gesicht gesehen hat und dann Paul fragte ob sie einen Kuss bekommt, ging mir das Herz auf.

    Das war wirklich eine speziell schöne Szene - sie ging so richtig zu Herzen. Ich bin überzeugt, dass Kinder offener, normaler mit solchen Problemen umgehen können. Ella liebt ihren Vater, auch wenn der halt hässlich ist.

    (Ich mag mir nicht überlegen, ob sie sich seiner nicht irgendwann einmal geschämt hätte, wenn sie dann älter ist und er nicht operiert...)


    ch bin so froh daß es Dr. Liebknecht gibt, der Paul zur Chefsache erklärt hat. Nicht nur die Großzügigkeit mit dem Einzelzimmer, sondern auch das er stets bemüht ist, ganz vorsichtig und besonnen die Schritte der Operationen zu planen. Und nun mit Dr. Wehmeyer an seiner Seite ist Paul in den besten Händen.

    Damit hat Paul sicher viel Glück - mehr als viele andere!

    Melanie Metzenthin Ich bin mir zwar sicher, dass ich diese Frage schon im ersten Teil gestellt habe... leider weiß ich die Antwort nicht mehr. Also: Gab es ein reales Vorbild für Dr. Liebknecht?


    Natürlich habe ich nach Jacques Joseph und Schwenkplastik gegoogelt.

    Ich auch.... Lesen bildet ungemein!;)

    Vernunft, Vernunft...

  • So wie ysa schreibt wurde oft vergessen, dass diejenigen, die nicht im Krieg gewesen sind, einen ganz eigenen Krieg ums Überleben im eigenen Land führen mussten. Ich finde die haben unglaubliches vollbringen müssen. Wenn es die Frauen zum Beispiel in den Fabriken nicht gegeben hätte, wäre der Krieg nicht möglich gewesen, da es an Nachschub gemangelt hätte.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • So wie ysa schreibt wurde oft vergessen, dass diejenigen, die nicht im Krieg gewesen sind, einen ganz eigenen Krieg ums Überleben im eigenen Land führen mussten. Ich finde die haben unglaubliches vollbringen müssen. Wenn es die Frauen zum Beispiel in den Fabriken nicht gegeben hätte, wäre der Krieg nicht möglich gewesen, da es an Nachschub gemangelt hätte.

    Ja, das stimmt. Ohne Frauen, die die Männer in allen Ländern in der Heimat ersetzten, hätten die ja keine Zeit zum Kämpfen gehabt. Aber es zeigte den Frauen auch, dass sie im Prinzip alles können, was auch ein Mann kann. Und die Männer konnten es nicht mehr abstreiten - das führte auch dazu, dass die Frauenrechte nach jedem Krieg weiter anstiegen. (Vermutlich haben die Männer nur auf den 3. Weltkrieg verzichtet, weil sie dann - dem Gesetz der Folge - den Frauen untergeordnet worden wären ;) )

  • Von Pauls Verletzung zu lesen/hören ist das eine, aber sie dann zu sehen, muss ein großer Schock sein. Aber Martha macht es richtig, indem sie ihren Kindern nichts verschweigt, sondern sie auf das so gut es geht vorbereitet. Und ich muss sagen, die Kinder halten sich wirklich wacker, vor allem Ella hat mich sehr berührt, als sie zu ihrem Papa sagt, dass sie ihn lieb hat, auch wenn er hässlich aussieht <3 Mir ging es ja wie Martha mit ihren Befürchtungen, wie es Paul ergehen wird, sollte Ella bei seinem Anblick in Tränen ausbrechen. Hier hatte ich ebenfalls die Befürchtung, dass er sich dann total zurückziehen würde. Aber nein, Ella will jetzt sogar Ärztin werden, um ihrem Papa helfen zu können - so süß, die Kleine.


    Erschütternd fand ich die Beschreibungen, als Paul kurz nach der Explosion klar wird, dass er nur noch ein blutiges Loch im Gesicht hat. Das kann und will man sich nicht vorstellen, was in dem Moment in einem vorgehen muss, ganz abgesehen von den dann eintretenden unbeschreiblichen Schmerzen.


    Was mich erstaunt hat, war aber Paul selbst, ich hatte eine starke depressive Stimmung erwartet und dass er sich völlig abkapselt, weil er niemanden zur Last fallen will, aber so schlimm war es noch nicht mal. Aber er weiß, dass er sich auf seine Familie verlassen hat, sie ist seine Rückendeckung, das unterscheidet ihn von Moritz, der "nur" seinen Bruder hat. Ich setze jetzt meine ganzen Hoffnungen auf Wehmeyer und Liebknecht, dass ihnen bei Paul ein paar Wunder gelingen.


    In jedem Fall finde ich es sehr spannend, die einzelnen Schritte über die Maske und die zahlreichen OP's zu verfolgen, um das Gesicht wieder einigermaßen herzustellen. Dass diese Wachsmasken so echt aussahen, hätte ich nicht gedacht. Schade, dass sie so schwer und empfindlich waren, aber klar, ist eben Wachs.


    Dass Martha keine weitere Kraft mehr hat, sich um die Armen im Gängeviertel zu kümmern, ist zwar traurig, aber durchaus zu verstehen. Hätte es keinen Krieg gegeben, dann wäre Paul nicht so schwer verletzt worden und Martha könnte weiterhin unentgeltlich nebenbei arbeiten.

    Sehr schön fand ich, dass Katrin Schwenke nun im Gegenzug Martha unterstützen kann.


    Dachte ich es mir doch, dass Moritz für Paul eine weitere seelische Unterstützung darstellen wird, eben weil er am eigenen Körper schwere Verletzungen erleiden musste. Ich musste ja grinsen, als sich Moritz bei Paul Tipps für eine Annäherung an Carola holt ^^ Es würde mich ja freuen, wenn er auch noch sein Glück finden würde.


    Dieser Beamte mit seinem Spruch, dass Männer wie Paul mit geringfügigen Verletzungen, die selbst für ihren Unterhalt sorgen könnten, keine Unterstützung zu erwarten hätten, ist eine schallende Ohrfeige für all die Männer, die ihr Leben für das Vaterland riskierten :cursing: Ermäßigung beim Eintritt fürs Theater und Badeanstalten ... ist klar :cursing: Paul hat zwar noch Arme und Beine, aber diese schneller Ermüdung ist ja auch nicht zu unterschätzen, aber die sieht man nicht, also zählt sie auch nicht.


    Die finanzielle Seite macht mir eh Sorgen, noch haben die Studts Reserven, die eigentlich später für die Kinder gedacht waren, aber wird das bis zum Ende der OP's reichen? Es wäre schon sinnvoll, jetzt an den OP's dranzubleiben und dafür auch Opfer in Kauf zu nehmen, aber von irgendwas muss die Familie auch noch leben.


    Glücklicherweise ist Heinrich doch noch wohlbehalten zurückgekehrt - das war ja eine ganz schöne Odyssee, die er und Ludwig erlebt haben.


    Tja, und dann die Arbeit von Li-Ming: natürlich könnte man einerseits sagen, es ist doch nur eine Wohnung, aber ich kann ihre Beweggründe auch nachvollziehen, dass sie mit der Aufgabe der Wohnung auch eingestehen würde, dass Heinrich wirklich tot sein könnte.

    Als sie bei Kellermann nach Arbeit fragt, hatte ich mit allem möglichen gerechnet, aber nicht, dass er ihr anbietet, aus ihren verkrüppelten Füßen Kapital zu schlagen. Das ist schon etwas pervers und ich kann sehr gut verstehen, dass sie nicht möchte, dass irgendjemand davon erfährt. Klar ist es besser, als sich zu prostituieren, aber auch nichts, mit dem man sich rühmen möchte.

    Jetzt ist Heinrich zwar wieder zuhause, aber ihren "Job" kann sie dennoch nicht aufgeben - und Heinrich ist auch noch ganz stolz auf ihre vermeintliche Arbeit; das Geld können sie gut gebrauchen, das ist es schwer für Li-Ming Gegenargumente zu finden. Kellermann will sie auch nicht vom Haken lassen ... Martha hatte sie gewarnt.


    Was mich erstaunt hat, wie gut Li-Ming inzwischen die deutsche Sprache beherrscht. Ebenso hat mich ihr Verhandlungsgeschick überrascht :thumbup:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Beindruckt hat mich aber Paul selbst. Er hat gleich überlegt wie er sinnverwandte Worte findet. Dann hat er sprechen geübt ohne auf andere Wörter auszuweichen.

    Ja, er hätte sich auch völlig zurückziehen können und einfach nichts mehr reden.


    Kriegskrüppelführsorge ( schreckliches Wort)

    Damals normal, aber aus heutiger Sicht wirklich schrecklich.


    Ein cleverer Schachzug von ihm und man konnte sehen, dass er eigentlich nur seine Interessen verfolgt. Und ich glaube auch nicht das ihm die 60 Mark im Monat weh tun.

    Joseph wird genug durch Li-Ming verdienen.


    Nicht zu vergessen die Unterhaltung von Martha mit Dr. Schlüter. Martha würde am liebsten sofort etwas unternehmen, egal wie und was. Doch ich stimme Dr. Schlüter zu, es ist keinem gedient wenn die Frauen verhaftet würden. Sie müssen im kleinen weiter machen und ich finde es ist nicht wenig. Klar, bei so vielen Baustellen, wo das Elend kein Ende zu nehmen scheint, fällt es einem schwer stillzuhalten.

    Stimmt, ich muss hier Dr. Schlüter auch beipflichten: es ist niemandem geholfen, sollten die protestierenden Frauen verhaftet werden, dann kann niemand mehr die Hilfe leisten, wie sie es tun.


    Das es im ersten Weltkrieg auch schon Kinderland Verschickung gab wusste ich gar nicht.

    Das war mir auch neu.


    Und Ella entschließt sich in dem Moment, Ärztin zu werden und bei dem Wunsch bleibt sie dann auch und wird ihn sich durch viele Widrigkeiten in Band 3 erfüllen.

    Oh, wie schön.


    Der blöde Krankenkassenmitarbeiter stand dann Pate für den Typen, über den Paul sich ärgert

    Stressbewältigung ^^


    Und es gibt so vieles, was einem eigentlich nicht klar ist, weil man einfach nicht daran denkt - so wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Sterblichkeit in der Heimat genauso groß war, wie an der Front

    Ohja, das war mir so auch nicht bewusst - wieder was gelernt :thumbup:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Was mich erstaunt hat, wie gut Li-Ming inzwischen die deutsche Sprache beherrscht. Ebenso hat mich ihr Verhandlungsgeschick überrascht :thumbup:

    Sie ist ja seit 1913 in Hamburg und hat immer nur Deutsch mit ihrem Umfeld geredet - außer mit Arthur, der zweisprachig aufwächst. Da denke ich, dass es realistisch ist, dass sie jetzt gut Deutsch spricht.

    Aber nein, Ella will jetzt sogar Ärztin werden, um ihrem Papa helfen zu können - so süß, die Kleine.

    Ich freue mich sehr, dass du sie magst. Sie ist ja auch Pauls Lieblingskind (was er natürlich nie offen eingestehen würde).

    Erschütternd fand ich die Beschreibungen, als Paul kurz nach der Explosion klar wird, dass er nur noch ein blutiges Loch im Gesicht hat. Das kann und will man sich nicht vorstellen, was in dem Moment in einem vorgehen muss, ganz abgesehen von den dann eintretenden unbeschreiblichen Schmerzen.

    Ja, die Szene fiel mir auch schwer zu beschreiben.

    Ich musste ja grinsen, als sich Moritz bei Paul Tipps für eine Annäherung an Carola holt ^^ Es würde mich ja freuen, wenn er auch noch sein Glück finden würde.

    Moritz gehört zu meinen Lieblingsfiguren - und er hat ja schon so viel Elend erlebt, das er eigentlich nicht verdient hat. Es müssen also auch mal bessere Zeiten kommen.

  • Moritz gehört zu meinen Lieblingsfiguren - und er hat ja schon so viel Elend erlebt, das er eigentlich nicht verdient hat. Es müssen also auch mal bessere Zeiten kommen.

    Da bin ich aber auch schwer dafür :thumbup:

    Hier ein kleiner Spoiler aus Band 3 :) - eine kleine Szene, die am Anfang spielt, im Jahr 1923