Ja, die Mutter tut mir sehr leid. Ich habe das auch so verstanden, dass sie an einer schweren Depression leidet.
Mittlerweile habe ich das 56. Kapitel beendet und finde es sehr berührend, wie Oz seit einigen Kapiteln (etwa seit dem 48.) um den Tod seiner Mutter "kreist". Er kommt dem Ereignis nah, zu nah (ich meine immer noch einen großen Schmerz zu verspüren), beginnt mit einem anderen Thema um nach einigen Kapiteln etwas wie "Mutter ging es im Herbst wieder schlechter" zu erwähnen, beschreibt kurz, wie es zu der Zeit war, kommt wieder zu nah und stürzt sich auf ein späteres Erlebnis. Verstehst du, was ich auszudrücken versuche?
Beinahe am Heulen war ich am Ende meines 53. Kap. als er schreibt:Tausend Lichtjahre lagen zwischen uns. Nicht Lichtjahre, Dunkeljahre. (...) auch in diesem Augenblick, dem wertvollsten Augenblick meiner Kindheit trennten uns 1000 Dunkeljahre voneinander.
Viel habe ich nicht mehr zu lesen. Ich hätte nicht gedacht, daß diese 765 Seiten so schnell verfliegen.
Ich merke schon wieder, daß mir absichtlich etwas mehr Zeit lasse mit dem lesen, um die Freude an dem Buch noch etwas auszukosten, aber zum Glück hat Amos Oz ja noch ein paar mehr geschrieben und ich lese sie auch in englisch, wenn sie nicht übersetzt sind.
Ich lasse mir nicht absichtlich mehr Zeit, merke aber deutlich, dass ich immer wieder Pausen einlegen muss, um das Gelesene sinken zu lassen. Das Buch bewegt mich wie kaum ein anderes. Mit diesem Buch hat sich Oz eindeutig als meine Autorenentdeckung des Jahres erwiesen.
Übrigens gibt es auch einige Bücher, die es nur auf deutsch aber nicht auf englisch oder schwedisch gibt . Hier gibt es eine Liste aller (?) Bücher von Oz, erst mit englischem und hebräischem Titel, und dann eine Auflistung aller Übersetzungen der einzelnen Bücher. Wie vollständig die Liste ist, weiß ich allerdings nicht.