1. Abschnitt: Kapitel 1+2

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.689 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Avila.

  • Hallo Teresa und Avila,

    ich bin dann gestern mit dem Lesen gestartet und gut in die Geschichte hineingekommen, obwohl es ja eigentlich erst mal zwei Geschichten waren.


    Im ersten Kapitel lernen wir Griet kennen. Zunächst ist sie einfach nur ein junges Mädchen auf dem Weg zur Frau und es macht den Anschein als könne sie in den Tag hineinleben. Griet hat Wünsche und Träume, wie sie wohl alle jungen Mädchen haben. Sie ist sich zwar bewusst, dass am Ende ihre Eltern über die Wahl ihres Ehemannes bestimmen werden, aber sie hat es gut getroffen, mit ihren Eltern, darf sie doch mitbestimmen. Allerdings ist Griet auch ganz schön leichtsinnig. Als sie auf dem Markt dem Beutelschneider hinter her ist, hatte ich gleich kein gutes Gefühl. Es war zu erwarten, dass sie Probleme bekommt und dann doch noch mal Glück hatte und ein Retter zur Stelle war. Aert Maas wird nicht nur zum Retter, sondern von ihr gleich als Ehemann auserkoren. Ob er wirklich der Richtige für die lebenslustige Griet ist, wird wohl erst die Zukunft zeigen. Ich denke, sie wird noch einige Schwierigkeiten bekommen. Nicht nur mit Aert, der vielleicht doch ein wenig mehr Sittsamkeit erwartet, sondern vor allem mit der fast erwachsenen Tochter von Aert. Sie wird bestimmt nicht begeistert sein, wenn da eine Frau kommt, die nicht mal viel älter ist, als sie selbst und der sie jetzt gehorchen soll. Ich bin mal gespannt.


    Im zweiten Kapitel treffen wir dann auf eine völlig andere Kultur und Lebensweise, aber doch sind die jungen Frauen sich ähnlich. Qianqian wächst völlig zurückgezogen bei ihrer Familie auf. Sie hat die Traditionen gelernt und träumt auch den Traum ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie drückt dies mit ihrer Malerei aus. Vom Charakter her finde ich sie ähnlich, wie Griet.Innerhalb ihre Familie hat sie alle Freiheiten die sie bekommen kann, alles darüber hinaus bestimmt der Vater. Erst als Dao, der Bruder diesen großen Fehler begeht und sich erwischen lässt, ändert sich alles. Jetzt muss Qianqian für sich selbst einstehen. Ich bin wirklich gespannt, wie sie sich schlagen wird. Sie ist sensibel und klug und hat hier ja schon bewiesen, dass sie sich helfen kann. Mir hat auch gefallen, dass sie die Konkubine nicht gleich verraten hat. Jetzt zahlt sich dieses Verhalten aus. Die Schilderungen über diesen Verrat waren schon ziemlich hart, vor allem dieses Urteil, gleich die ganze Familie hinzurichten, egal ob sie etwas wussten oder nicht. Für das Mädchen muß es die Hölle gewesen sein.


    Obwohl beide Mädchen völlig verschieden leben, haben sie doch einiges gemeinsam. Ich bin gespannt, wo und wie sie sich am Ende begegnen werden.


    In dem Buch ist ja eine kleine Karte von Formosa, leider kann ich die auf dem Kindle nicht deutlich sehen für mich schade, aber gut, dass sie im Buch ist.


    Der Erzählstil gefällt mir hier wieder gut und die Geschichte hat mich schon nach diesen ersten Seiten in den Bann gezogen. Eigentlich möchte man nicht wirklich mit dem Lesen aufhören, sondern in einem Rutsch durch die Geschichte gehen.

  • Dem kann ich mich anschließen. Der Einstieg ins Buch lief super. Aber beide Geschichten beginnen auch echt rasant. Zuerst habe ich ein wenig gestützt, als sofort Qianqian statt Griet auftauchte und die fremde Welt fiel mir etwas schwerer, aber nach ein paar Seiten war ich dann auch im zweiten Erzählstrang drin.


    Die Beutelschneiderszene war witzig. Da lernten wir Griet direkt von ihrer besten Seite kennen. Totale Fehleinschätzung ihrer Fähigkeiten. Aber immerhin ist Aert zur Stelle, allerdings stellt sich wohl erst noch heraus, inwiefern das wirklich ihr Glück ist. Als unaufgeklärtes Mädchen verliebt sie sich gleich in ihren Retter... Ich fürchte allerdings, dass sie in der Ehe nicht wirklich glücklich wird. Allerdings bezweifle ich, dass sie überhaupt einen Mann finden könnte, den ihre Eltern für respektabl halten und mit dem sie glücklich werden könnte. Immerhin könnte das Leben mit Aert ein Abenteuer auf Formosa bedeuten - zumindest deutet der Titel daraufhin. ;)

    Aber ja, Moral, mit der Tochter wird sie noch einige Kämpfe ausfechten müssen. Ich befürchte Schlimmes. Gewundert hat mich ein wenig der große Altersunterschied zwischen den Geschwistern. Ist die Älteste noch von einer dritten Frau oder was war da los?


    Von Qianqians Schicksal bin ich immer noch total schockiert. Das arme Mädchen hat noch nie das Haus verlassen, kennt nichts als ihren Käfig und muss nun Hals über Kopf mit völlig fremden Menschen fliehen und erfährt so ganz nebenbei, dass man ihre ganze Familie wegen ihres Bruders ausgelöscht hat. Das ist harter Tobak, selbst für Menschen, die die Welt "da draußen" kennen. Sie wird auf ihrer Reise nach Taiwan wohl noch einiges lernen müssen und das auch noch auf ihren verkrüppelten Füßen. Es ist wirklich unfassbar, wie reich manche Familien sind, dass sie es sich leisten konnten, ihren Familienmitglieder absichtlich Behinderungen zuzufügen und das als schick galt. (Das klingt jetzt als ob Menschen mit Behinderungen nichts wert sind, will ich überhaupt nicht sagen, aber in der doch sehr untechnischen Zeit, in der hatte viel körperliche Arbeit notwendig war, ist das noch unglaublicher als es eh schon unmenschlich genug ist, seinen engsten Familienmitglieder solche Schmerzen hinzuzufügen.) Aber die Lotusfüße passen natürlich perfekt zum Käfig, in die Mann die Frauen sperrte...


    Jetzt warte ich auch gespannt, wie die Fäden sich zusammen fügen.

  • Die Schilderungen über diesen Verrat waren schon ziemlich hart, vor allem dieses Urteil, gleich die ganze Familie hinzurichten, egal ob sie etwas wussten oder nicht. Für das Mädchen muß es die Hölle gewesen sein.

    Das hab ich beim Lesen auch gedacht und ich finde, dass Tereza ihre Verzweiflung auch gut beschreibt. Gleichzeitig spürt man aber auch das Unfassbare, dass Qianqian es gar nicht wirklich glauben kann, was um sie herum eigentlich geschieht. Wie auch? So behütet wie sie bisher aufgewachsen ist.

  • Gewundert hat mich ein wenig der große Altersunterschied zwischen den Geschwistern. Ist die Älteste noch von einer dritten Frau oder was war da los?

    Grundsätzlich kann eine Frau nach einer Geburt schnell wieder schwanger werden, wenn sie nicht verhütet. Damals hatte man keine sehr guten Verhütungsmittel, also half eigentlich nur Enthaltsamkeit. Die bekam aber nicht jedes Ehepaar hin. Häufige Schwangerschaften mit relativ geringen Abständen waren damals garnicht so ungewöhnlich, doch gab es auch deutlich mehr Fehlgeburten, Totgeburten etc.

  • Gewundert hat mich ein wenig der große Altersunterschied zwischen den Geschwistern. Ist die Älteste noch von einer dritten Frau oder was war da los?

    Grundsätzlich kann eine Frau nach einer Geburt schnell wieder schwanger werden, wenn sie nicht verhütet. Damals hatte man keine sehr guten Verhütungsmittel, also half eigentlich nur Enthaltsamkeit. Die bekam aber nicht jedes Ehepaar hin. Häufige Schwangerschaften mit relativ geringen Abständen waren damals garnicht so ungewöhnlich, doch gab es auch deutlich mehr Fehlgeburten, Totgeburten etc.

    Danke für die Ausführungen! Im weiteren Leseverlauf habe ich nochmal festgestellt, dass der Altersunterschied auch gar nicht soo gravierend ist. Ich war irgendwie von acht Jahren in meinem Kopf ausgegangen. Aber die kleineren Kindern sind doch schon etwas älter.

  • Obwohl beide Mädchen völlig verschieden leben, haben sie doch einiges gemeinsam. Ich bin gespannt, wo und wie sie sich am Ende begegnen werden.

    Ein spannender Punkt, denn auf den ersten Blick finde ich die beiden total unterschiedlich. Aber wenn man überlegt, dass sie in ganz andere gesellschaftliche Strukturen hinein geboren und das miteinander abwägt, hast du recht. Die beiden haben doch einiges gemeinsam.

  • Grundsätzlich kann eine Frau nach einer Geburt schnell wieder schwanger werden, wenn sie nicht verhütet. Damals hatte man keine sehr guten Verhütungsmittel, also half eigentlich nur Enthaltsamkeit. Die bekam aber nicht jedes Ehepaar hin. Häufige Schwangerschaften mit relativ geringen Abständen waren damals garnicht so ungewöhnlich, doch gab es auch deutlich mehr Fehlgeburten, Totgeburten etc.

    Danke für die Ausführungen! Im weiteren Leseverlauf habe ich nochmal festgestellt, dass der Altersunterschied auch gar nicht soo gravierend ist. Ich war irgendwie von acht Jahren in meinem Kopf ausgegangen. Aber die kleineren Kindern sind doch schon etwas älter.

    Und ich merke gerade, dass ich deinen ersten Beitrag falsch gelesen hatte. Ich dachte, du wunderst dich über den "wenig großen Altersunterschied". Aber das habe ich ja auch erklärt - es gab Fehlgeburten etc. und außerdem werden manche Paare auch einfach nicht so leicht schwanger wie andere.

  • Die Schilderungen über diesen Verrat waren schon ziemlich hart, vor allem dieses Urteil, gleich die ganze Familie hinzurichten, egal ob sie etwas wussten oder nicht. Für das Mädchen muß es die Hölle gewesen sein.

    Das hab ich beim Lesen auch gedacht und ich finde, dass Tereza ihre Verzweiflung auch gut beschreibt. Gleichzeitig spürt man aber auch das Unfassbare, dass Qianqian es gar nicht wirklich glauben kann, was um sie herum eigentlich geschieht. Wie auch? So behütet wie sie bisher aufgewachsen ist.

    Genau das habe ich ja auch gedacht. Solange die Lebengemeinschaft funktioniert ist alles gut, aber wenn es dann schief läuft stehen gerade die Mädchen ziemlich allein da.

  • Zuerst habe ich ein wenig gestützt, als sofort Qianqian statt Griet auftauchte und die fremde Welt fiel mir etwas schwerer, aber nach ein paar Seiten war ich dann auch im zweiten Erzählstrang drin.

    Ja, gestutzt habe ich auch, aber ich fand dieses Kapitel auch sehr spannend. Etwas verwirrt war ich, als immer von der Frau mit den großen Füssen die Rede war. Dann kam auch schon die Erklärung, dass ja die Lotusfüsse gebunden wurden. Ich finde diese Vorstellung ganz ganz furchtbar. Was müssen diese Frauen für Schmerzen gehabt haben.

    Die Beutelschneiderszene war witzig. Da lernten wir Griet direkt von ihrer besten Seite kennen. Totale Fehleinschätzung ihrer Fähigkeiten. Aber immerhin ist Aert zur Stelle, allerdings stellt sich wohl erst noch heraus, inwiefern das wirklich ihr Glück ist.

    Die Stelle hat mir auch gefallen, aber gleichzeitig war klar, es würde nicht gut gehen. Aert ist zwar der Retter in der Not, aber ob er ein wirklicher Held ist, muss erst noch die Geschichte zeigen.

    Ich fürchte allerdings, dass sie in der Ehe nicht wirklich glücklich wird. Allerdings bezweifle ich, dass sie überhaupt einen Mann finden könnte, den ihre Eltern für respektabl halten und mit dem sie glücklich werden könnte. Immerhin könnte das Leben mit Aert ein Abenteuer auf Formosa bedeuten - zumindest deutet der Titel daraufhin

    Ich denke unsere Griet ist ein recht spontanes Mädchen und handlet erst und denkt in zweiter Linie nach. Ich bin wirklich gespannt wie und ob sie glücklich werden wird. Die Reise nach Formosa wird bestimmt spannend.

    Von Qianqians Schicksal bin ich immer noch total schockiert. Das arme Mädchen hat noch nie das Haus verlassen, kennt nichts als ihren Käfig und muss nun Hals über Kopf mit völlig fremden Menschen fliehen und erfährt so ganz nebenbei, dass man ihre ganze Familie wegen ihres Bruders ausgelöscht hat. Das ist harter Tobak, selbst für Menschen, die die Welt "da draußen" kennen.

    Ja, Qianqian hat es schwer getroffen. Diese Welt muss für sie sehr furchteinflössend gewesen sein. Wie gut, dass sie nicht völlig allein ist und in der Konkubine doch eine Helferein gefunden hat.

  • Etwas verwirrt war ich, als immer von der Frau mit den großen Füssen die Rede war.

    Hihi, ging mir genauso. Ich hatte mir zuerst eine Frau mit rieeeeesen Plattfüßen vorgestellt. :D


    Aert ist zwar der Retter in der Not, aber ob er ein wirklicher Held ist, muss erst noch die Geschichte zeigen.

    Sehr schön und treffend formuliert! Aert hat Potenzial - aber in beide Richtungen muss ich sagen. Ich bin gespannt, was Tereza daraus macht.


    Ja, Qianqian hat es schwer getroffen. Diese Welt muss für sie sehr furchteinflössend gewesen sein. Wie gut, dass sie nicht völlig allein ist und in der Konkubine doch eine Helferein gefunden hat.

    Oh ja, Meimei ist großartig! Wie sie sich für Qianqian einsetzt und ihr unbedingt helfen will. Ich kann mir vorstellen, dass sich zwischen den Beiden noch ein richtig starkes Band entwickeln wird.