Stephanie Wrobel - Darling Rose Gold

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    Nach fünf Jahren wird Patty endlich aus der Haft entlassen. Sie soll ihre Tochter Rose Gold jahrelang systematisch krank gemacht haben damit die von Patty abhängig bleibt, und auch überall sonst als aufopferungsvolle Mutter angesehen wird.

    Doch nach diesen fünf Jahren sind es Rose Gold und ihr wenige Wochen alter Sohn Adam, die Patty vom Gefängnis abholen und sie bei sich wohnen lassen. Hat Rose Gold Patty etwa verziehen? Sie stößt mit diesem Verhalten bei vielen auf Unverständnis, aber steckt womöglich mehr hinter Rose Golds Gutmütigkeit?


    Das Buch hat mir richtig gut gefallen, auch wenn es einige Längen hat.

    Es wird immer abwechselnd aus beiden Sichten in der Ich-Form geschildert.

    Bei Patty geht es meist um die Gegenwart. Sie klagt besonders über die vielen Ungerechtigkeiten die ihr wiederfahren. Wie sie von den Menschen im Ort behandelt wird zum Beispiel, denn von den meisten wird sie demonstrativ geschnitten. Oder wie man mit ihr im Gerichtssaal umgegangen ist. Sie habe nur das Beste für Rose Gold gewollt, schließlich sei die immer sterbenskrank gewesen, und der Dank seien nun die fünf Jahre Haft gewesen. Als Leser beginnt man bald an Pattys Schuld zu zweifeln. Wurde ihr vielleicht wirklich übel mitgespielt?


    Bei Rose Gold gibt es immer einen kleinen Zeitsprung und sie erzählt von der Zeit, wie es ihr nach der Festnahme der Mutter ergangen ist. Rose Gold hat überhaupt keine Erfahrung mit dem Leben, nie durfte sie etwas selbst tun, sie ist völlig unselbstständig. Dazu kommt, dass jeder sie nur als Opfer wahrnimmt. Andere fragen sich, wie sie 18 Jahre lang nicht merken konnte, dass sie von der Mutter vergiftet wurde.


    Immerzu war ich von beiden hin und hergerissen. Sympatisch konnte ich aber keine von ihnen finden, denn immer wenn ich anfing mich auf eine Seite zu schlagen, passierte wieder etwas das meine Meinung änderte.

    Die ganze Zeit über spürt man eine Bedrohung und man weiß nie, von wem sie ausgeht. Und zwischendrin ist da der kleine Adam auf den Patty bald aufpassen darf, wenn seine Mutter arbeiten muss.


    Die Längen von denen ich sprach, kamen meist bei den Monologen auf. Ich fand die oft zu lang und sie halten die Handlung auf.

    Der Schreibstil an sich ist angenehm einfach, dieses Buch liest sich weg wie nichts. Und ich fand es immer so spannend, dass ich es nicht aus der Hand legen wollte. Als Psychothriller würde ich es trotzdem nicht bezeichnen, so wie es an manchen Stellen beworben wird, dafür ist es dann doch wieder zu harmlos.

    Für ein Erstlingswerk nicht übel also. Ich möchte gerne mehr von Stephanie Wrobel lesen.


    4ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten

    Verlag: List Hardcover (1. Februar 2021)

    ISBN-13: 978-3471360286

    Originaltitel: The Recovery of Rose Gold

    Übersetzung: Marie Rahn

    Preis: 19,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Ich hatte mehr erwartet


    Inhalt:

    Jahrelang hat Patty Watts ihre Tochter Rose Gold krank gemacht und dafür fünf Jahre im Gefängnis gesessen. Nun muss sie wieder Fuß fassen und freut sich, dass sie zumindest vorübergehend bei Rose Gold und deren Baby unterkommen kann. Doch auch wenn das Verhältnis von Mutter und Tochter nach außen hin versöhnlich erscheint, brodelt es doch im Inneren auf beiden Seiten heftig.


    Meine Meinung:

    Zwar ist dieses Buch vom Verlag als Roman und nicht als Thriller eingeordnet. Trotzdem habe ich aufgrund des Klappentextes und der begeisterten Pressestimmen einen wesentlich spannenderen Roman erwartet. Hier wurde viel Potenzial verschenkt, denn die Handlung plätschert lediglich mit einer zwar stets vorhandenen, aber nur unterschwelligen Spannung dahin.


    Stephanie Wrobel erzählt in ihrem Debütroman eine schlimme Geschichte aus zwei Perspektiven. Dabei erleben wir die Zeit nach Pattys Verurteilung aus Rose Golds Sicht. Sie berichtet, wie sie sich ohne ihre Mutter ein neues Leben aufgebaut hat und deutet an, wie sie sich für ihre verlorene Kindheit an Patty rächen will. Rose Golds Perspektive wechselt sich mit Pattys Erzählung über die Zeit nach dem Gefängnis ab. Beide Erzählstränge sind angereichert mit Rückblicken in die Vergangenheit, wo die Grundlagen für die psychischen Entgleisungen gelegt wurden. Häppchenweise offenbaren sie die bösartigen Gedanken und Ziele von Rose Gold und Patty, bis sie sich schließlich im Heute treffen.


    Die beiden Frauen tänzeln umeinander herum, belauern sich und vertrauen sich kein Stück weit. Dies hätte psychologisch ausgefeilt dargestellt werden können, erschien mir aber relativ nüchtern erzählt, und das obwohl beide Perspektiven in Ich-Form geschrieben sind. Dass ich nicht wirklich mit einer der Protagonistinnen mitfiebern konnte, liegt sicher auch daran, dass weder die eine noch die andere sympathisch ist und es mir daher ziemlich egal war, welche am Ende obsiegen würde.


    Kurz vor Schluss gibt es eine unvorhersehbare Überraschung, die mir ein schadenfrohes Grinsen ins Gesicht trieb und damit den Roman rettete. Denn wie jede*r weiß, ist Schadenfreude doch die schönste Freude. ;)


    Fazit:

    Die Idee hinter diesem Roman ist wirklich super und lesenswert. Allerdings ist die Umsetzung zu lasch, um die Leserschaft mitzureißen. Für einen Debütroman nicht schlecht, aber da ist noch Luft nach oben.


    ★★★☆☆

  • Das Haus des Grauens

    Es ist schon sehr lange in Familienbesitz, wenn auch mit Unterbrechungen: es gehörte zunächst Familie Watts, dann deren Tochter Patty Watts, danach gab es eine kleine Unterbrechung und anschließend kaufte deren Tochter Rose Gold Watts es zurück und holte ihre Mutter Patty zu sich.


    Und zwar aus dem Knast, wo sie ihretwegen saß. Sie hatte nämlich Rose Gold von klein auf eingeredet, sie sei schwerstbehindert, könne nicht laufen, nicht lernen, sie könne nichts essen und Haare würden ihr auch nicht wachsen.


    Alles totaler Humbug, was Rose Gold aber erst nach Jahren feststellte. Und ihre Aussage brachte die Mutter Patty ins Gefängnis, für ganz fünf Jahre.


    Warum dann war Rose Gold anschließend bereit, ihr Leben - und das ihres kleinen Sohnes Adam - mit Patty zu teilen, die sich im Übrigen nie einer Schuld bewusst war.


    Zunächst weiß man gar nicht, was auf den Leser zukommt, wenn man damit beginnt, dieses überaus heftige Buch zu lesen. Es ist keine schöne Lektüre, schon gar nicht eine, bei der es dem Leser warm ums Herz wird.


    Ganz im Gegenteil, mir ist es wieder und wieder kalt den Rücken hinunter gelaufen.


    Also Obacht: es kann sein, dass es Ihnen nach dieser Lektüre nicht sehr gut geht. Sie erfordert viel Mut - und, wie ich meine - ein ausgeglichenes, offenes Gemüt, das sich nicht so leicht erschüttern lässt. Denn sie ist extremst verstörend und dieses ungute Gefühl, dieser Schrecken, hallt auch noch nach, lange nachdem man das Buch aus der Hand gelegt hat.


    Also: kein schönes Buch. Eigentlich ein grauenhaftes. Aber ein sehr gut geschriebenes. Autorin Stephanie Wrobel weiß genau, worauf sie hinauswill und was sie ihren Lesern antut. Ob sie das dazu gehörige Risiko kennt, dessen bin ich mir nicht so sicher. Denn - so sehr ich die Qualtät dieses Buches zu schätzen weiß, ich werde so schnell keinen weiteren Band aus ihrer Feder mehr in die Hand nehmen - zu bedrohlich erscheinen mir die Folgen.


    Dennoch, wenn Sie richtig heftige Psychothriller mögen, die lange nachwirken, dann ist dies mit Sicherheit die richtige Lektüre für Sie!3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Meine Meinung:

    Obwohl ich die Dynamik zwischen den Figuren sehr interessant fand, hat mich der Roman dennoch nicht überzeugt. Ich weiß ehrlicherweise nicht so richtig was der konkrete Grund ist. Ich weiß auch ehrlicherweise nicht genau, wie meine Erwartungshaltung an den Roman aussah. Ich denke ich hätte mir vor allem etwas mehr Spannung gewünscht. Denn im Grunde ist Rose Gold leicht zu durchschauen. An sich finde ich alles was sie tut ziemlich verständlich und auch die Denkmuster ihrer Mutter sind erklärbar. Vor allem wenn man sich mit dem Münchhausen By Proxy Syndrom schon mal beschäftigt hat.

    Es gibt keine Figur die man mögen kann. Ein Punkt der mich im Normalfall nicht zwingend stört, aber hier hat das dazu geführt das ich auch über Rose Gold - die immerhin wirklich schlimmes erleben musste - nur den Kopf schütteln konnte. Ja, alles ist erklärbar, aber man versteht auch weshalb die Menschen mit denen sie befreundet sein könnte, lieber Abstand zu ihr nehmen möchten. Es ist traurig, das sie scheinbar keine echte Hilfe bekommen hat. Trotzdem, das Ganze Buch hat mich einfach kalt gelassen. Nichts was passiert hat mich wirklich berührt. Ich denke das ist vermutlich das eigentliche Problem. Ich war einfach nicht mitten in der Geschichte und hatte einfach gar keine Gefühle dazu. Ich hasse auch gerne mal Figuren mit aller Inbrunst :lachen:

    Tja mehr habe ich gar nicht zu sagen.


    Von mir keine Leseempfehlung. Schade, das Thema ist an sich auf jedenfall interessant.