Sue Burke - Interference

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    Sue Burke - Interference


    Interference ist die Fortsetzung von Sue Burkes Debutroman Semiosis und spielt wie dieser bis auf kurze Einblicke in die Zustände auf der Erde auf dem Planeten Pax, der von menschlichen Astronauten nur nach einer längeren Periode des "Weltraumschlafs" erreicht werden kann - Kommunikation mit der Erde besteht kaum.

    Die Handlung ist einige Generationen nach dem ersten Band angesetzt, knüpft aber in vielen Punkten an den ersten Band an.


    Das Besondere an Sue Burkes beiden SciFi-Romanen ist die Annahme von Intelligenz auch in Pflanzen, quasi als neural networks. Nebenbei zuweilen auch relativ witzig ist die Abstufung analytischer Fähigkeiten zwischen den einzelnen Pflanzenarten - das ist zuweilen geradezu liebevoll ausgearbeitet.

    Auch in diesem zweiten Band spielt der Regenbogenbambus namens Stephland eine tragende Rolle - das Verhältnis zwischen ihm und den menschlichen Siedlern wird von beiden Seiten durchaus unterschiedlich gesehen..

    Die zweite menschenähnliche Species aus dem ersten Band, die sogenannten Glassmakers, hat in Interference mit den menschlichen Siedlern zu einem (relativ) stabilen Zusammenleben gefunden.


    Interference beginnt auf der Erde - man lernt hier einige der Teilnehmer der neuen Pax-Mission kennen und erhält nebenbei einige Einblicke in die Gesellschaft, die sich auf Erde (und Mars..) nach der weitgehenden Umweltzerstörung gebildet hat. Die Mission wird zwar als "Eliteauswahl" dargestellt, es wird aber klar, dass sie zumindest für einige der Teilnehmer auch ein "Ausweg" aus ihrer individuellen Situation ist. Dieser Teil des Buches ist ziemlich kurz und für mich anfangs auch ein wenig verwirrend, aber für das Verständnis des späteren Verhalten einiger der Personen und die Beziehung zu Pax essentiell.

    Alle weiteren Kapitel bis auf das allerletzte spielen auf Pax.


    Diesen zweiten Band ohne Kenntnis des ersten zu lesen wäre meiner Meinung nach schwierig und würde einen um viel Verständnis der "Geschichte" des neubesiedelten Planeten bringen.

    Die Interaktionen zwischen den Gruppen der menschlichen Alt- und Neusiedler, der Glasmacher und der sonstigen Bewohner sind um mehrere Geschehnisse herum farbig und teilweise liebevoll kreativ ausgearbeitet - im zweiten Band fehlen vielleicht gegenüber dem ersten ein wenig die Identifikationsfiguren, obwohl Ansätze da sind. Mit etwas zeitlichem Abstand glaube ich, dass das Buch ganz gut etwa 100 Seiten mehr hätte vertragen können, um dieses kleine Manko auszugleichen und eventuell auch die Übergänge zwischen den einzelnen Geschehnissen etwas.. abzurunden. Insgesamt war ich vom ersten Band etwas mehr begeistert, aber an Ideen, vor allem bezüglich ungewöhnlicher "Blickwinkel" bezüglich Denken und Lebensformen, mangelt es der Autorin auch hier nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Das klingt ein bisschen wie die Bücher von Becky Chambers - kennst Du die und kannst einen Vergleich ziehen?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Puh - ähnlich in einigen Aspekten und doch anders.

    Die Bücher von Becky Chsmbers sind.. charmanter, spritziger, mit mehr Fokus auf menschlichen Interaktionen - Sue Burke ist nicht so "mittendrin", sondern tritt eher einen Schritt von der Action zurück.

    Ich hab beide Serien auf Englisch gelesen, mich aber mit Becky Chambers leichter getan.

    Jetzt hast Du mich dazu gebracht, darüber nachzudenken, warum eigentlich, Valentine ..

  • Alice: danke für Deine Einschätzung!


    Ich mache mir wohl am besten mal selbst ein Bild :)


    Und falls Dir noch ein Licht aufgeht, wo genau die Gründe liegen, warum Du Chambers leichter lesbar fandest, gerne her damit ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich war von Semiosis ja total begeistert. Aber auch da fand ich es schwierig zu lesen. Wahrscheinlich weil es eben um Intelligenz in Pflanzen geht und die Kapitel doch mehrere Jahre abdecken. Chambers ist da wesentlich flüssiger.


    Auf Interference freue ich mich schon sehr. Aber erst mal muss ich mir den neuen Andy Weir anhören.

    ~~ noli timere messorem ~~