Jürgen Seibold - Schwarzer Nachtschatten

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    Die Apothekerin Maja Ursinus wird beschuldigt, dass sie ihren Ex-Liebhaber und ihre Nachbarin mit Solanin getötet hat. Kommissar Schnell bleibt trotz Alibis bei dieser Meinung, während Kommissar Brodtbeck - der auch noch ihr neuer Nachbar wird - an ihre Unschuld glaubt. Um ihre Unschuld zu beweisen, nimmt die junge Apothekerin selbstständig die Ermittlungen auf - und begibt sich selbst in Gefahr.

    Das Cover ist einfach spitze; ein echter Hingucker und natürlich absolut passend.

    Der Schreibstil des Autors ist primär gut, aber doch ungewöhnlich. Die Charaktere - v.a. die beiden Hauptprotagonisten - werden nur nach und nach etwas beschrieben. Die meisten Infos erhält man da noch aus dem Klappentext bzw. aus dem Steckbrief am "Innencover". So wird die Vorgeschichte von Maja hauptsächlich im Klappentext erzählt, im Buch selbst nur nebenbei. Und das Alter erfährt man von den Protagonisten auch nicht - nur dass sie jung sind.

    Ungewöhnlich ist auch der Beginn des Buches. Normalerweise beginnt ein Krimi mit bzw. vor dem Mord. Dieser Krimi startet - nach einem Prolog, der am Ende des Buches spielt (was auch passt) damit, dass die Polizisten in die Apotheke kommen, um Maja wegen des 2. Mordes zu verhören. So wird man sehr schnell in die Handlung hineingestoßen, was Vor- aber auch Nachteile bringt.

    Insgesamt wirkt das Buch - v.a. bzgl. der Toxikologie - sehr gut recherchiert.

    Die Spannung ist das ganze Buch über auf hohem Niveau, damit hat man mit Maja eine tolle, wenn auch etwas unbeholfene Ermittlerin, die in Brodtbeck einen tollen Partner findet. Diese beiden passen perfekt zusammen.

    Die Auflösung bzw. das Ende des Buches wirkt dann teilweise etwas gehetzt und auch ein wenig konstruiert, auch wenn mir die Lösung dennoch gefallen hat.

    Sehr gut war auch, dass das Buch die verschiedenen Perspektiven laufend wechselt. Dazu wird der Leser natürlich eingeladen, dass er mitermittelt und miträt. Als geübter Krimileser kam ich dann aber trotzdem nicht auf die Lösung.

    Fazit: Krimiauftakt mit außergewöhnlicher Ermittlerin und kleinen Schönheitsfehlern. 4 von 5 Sternen

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    Die junge Pharmazeutin Maja Ursinus weiß, dass es oft die harmlos aussehenden Pflanzen sind, die eine besonders tödliche Wirkung haben. Heil- und Giftpflanzen sind ihr Spezialgebiet. Dieses Wisssen wird ihr jedoch zum Verhängnis, als ihr ehemaliger Liebhaber und eine streitsüchtige Nachbarin tot aufgefunden werden, ermordet mit dem Gift einer Pflanze namens "Schwarzer Nachtschatten". Die Kripo verdächtigt Maja. Um ihre Unschuld zu beweisen, ermittelt sie auf eigene Faust, steckt bald mitten in einer Verschwörung - und gerät schließlich selbst ins Visier des unbekannten Giftmörders ...


    Nackt bis auf den Slip saß sie auf dem Stuhl.

    So beginnt der Prolog. Wer die arme Frau ist, die an einen angeschraubten Stuhl gefesselt auf eine Wand starrt, an der sie lesen kann, wie ihr Leben enden wird, erfährt man erst mal nicht.


    Mit dem ersten Kapitel machen wir einen Zeitsprung von drei Tagen in die Vergangenheit. Schauplatz ist die Apotheke von Maja Ursinus. Soeben sind zwei Kripobeamte erschienen, die vom Maja Auskünfte haben wollen und ihr Alibi überprüfen. Zum zweiten Mal steht sie unter dem Verdacht den Tod eines Menschen verursacht zu haben. Erster war ihr Freund gewesen und nun handelt es sich um eine Nachbarin, die wohl recht unbeliebt war.



    Das ist mein erstes Buch von Jürgen Seibold und mich sprach sowohl das Cover als auch der Klappentext sofort an. Eine ermittelnde Apothekerin, die es mit Giftmorden zu tun hat, war mal wieder etwas anderes. Bisher habe ich den Eindruck der Autor schreibt zwar detailreich, aber nicht zu ausschweifend.

    Der Buchschnitt ist im Rotton des Titels gehalten und die Seiten müssen vor dem Lesen manchmal etwas mühsam voneinander getrennt werden. So kann man auch Spannung aufbauen. :D

  • Etwa 60 Seiten trennen mich noch vom Ende und so ganz warm geworden bin ich mit den Protagonisten immer noch nicht.


    Die "ermittelnde" Apothekerin beginnt für mich zu plötzlich mit ihren Nachforschungen, das mag daran liegen, dass man eigentlich erst nach dem zweiten Mord, bei dem sie verdächtigt wird, in die Geschichte einsteigt. Sie ist mir ein wenig zu schnell erfolgreich. Informanten, die im Vertrauen alles Mögliche ausplaudern, oder Herr Brodtbeck, einer der ermittelnden Beamten, der zufällig ihr neuer Nachbar ist und sie im Gegensatz zu seinem Kollegen nicht verdächtigt. Brodtbeck glaubt, dass Maja auf eigene Faust Nachforschungen anstellt und will sie dabei sogar noch unterstützen.


    Zitat

    Denn dass sie auf eigene Faustermittelte, lag für ihn [...] auf der Hand. Sie wurde von der Polizei verdächtigt und konnte ihre Unschuld am besten dadurch beweisen, dass sie ihnen den wahren Täter präsentierte. Damit sie sich durch ihre Nachforschungen nicht unnötig in Gefahr brachte, hoffte er sei mit entsprechenden Hinweisen ein wenig in die richtige Richtung lenken zu können.

    Ach, ich dachte immer, es wäre die Arbeit der Polizei den wahren Täter zu finden und nicht die Aufgabe der zu Unrecht Verdächtigten.


    Die Geschichte wird nicht nur aus dem Blickwinkel von Maja und der Polizei erzählt, so dass man als LeserIn viel mehr Informationen erhält. Irgendwie scheint jeder in den Fall involviert zu sein. Das ist mir etwas zu viel.

    Wer mit drinsteckt ist inzwischen klar. Auf das Motiv bin ich nun doch gespannt.

  • Wer mit drinsteckt ist inzwischen klar.

    Nur teilweise, da habe ich mich verschätzt. Was für eine Kombination.


    Das Motiv und wie alles zusammen passt, darauf wäre ich nie gekommen. Ich habe mich irgendwann gefragt, wie der Autor all das unter einen Hut bekommen will. Das war einfach zuviel. Manches passte so nicht.


    Immerhin habe ich gelernt, dass Prepaid Handys inzwischen registriert werden müssen. Das ist bisher an mir vorbei gegangen. Und ich weiß, wie sich eine Solaninvergiftung auswirkt.


    Fazit: Das Beste an diesem Buch war das Cover und der Prolog. :thumbup: