C. K. McDonnell - The Stranger Times: Was, wenn die seltsamsten News die wirklich wahren wären?

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    Nachdem Hannah sich von ihrem Mann getrennt hat, sieht sie sich gezwungen, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

    Momentan kommt sie bei ihrem ehemaligen Dienstmädchen unter, aber dieser Zustand soll nicht von Dauer sein. Durch Zufall landet sie bei der "Stranger Times", einem Wochenblatt, welches sich nur mit Paranormalem beschäftigt.

    Hannah hat kaum Zeit sich auf ihrer neuen Stelle einzurichten, als schon alles Drunter und Drüber geht. Jemand ist gestorben, und für die "Stranger Times" ist klar, hier geschah etwas nicht mit rechten Dingen.


    Meine Güte, hat das Buch Spaß gemacht!

    Vor allem die Figuren, das Personal der Zeitung, machen die Geschichte aus. Allen voran Banecroft, der Chefredakteur der Zeitung.

    Der ist ziemlich zynisch, Alkoholiker, flucht am laufenden Band und besitzt einen sehr kurzen Geduldsfaden. Er ist wahrscheinlich der schlimmste Chef auf Erden, und der Grund, warum ständig eine "neue Tina" , also eine stellvertretende Chefredakteurin, gesucht wird.

    Aber der Rest in der Redaktion ist auch nicht übel: Die gottesfürchtige Grace an der Rezeption, die Banecroft am liebsten den Mund mit schwarzer Seife auswaschen würde. Reginald, der sich jeden Montag vom Dach der Redaktion stürzen will und Ox, der Reginalds Todessehnsucht schon lange nicht mehr ernst nimmt. Dann ist da noch Stella, die ihren Job bei der Zeitung nur bekam, weil sie ins Büro einbrechen wollte und dabei erwischt wurde. Und Manni der im Keller den alten Drucker bedient, am liebsten nackt.


    Dass die Zeitung nicht gerade erfolgreich ist, wird schnell klar. Aber das heißt nicht, dass Banecroft und seine Leute nicht fähig wären, vernünftige Recherche zu betreiben. Dabei geht Banecroft nicht gerade zimperlich mit den Beteiligten um, besonders nicht mit der Polizei, und handelt sich so ständig Ärger ein.

    Einerseits ist das Buch spannend wie ein Krimi, andererseits hat es auch viele Fantasyelemente.

    Der Autor nimmt sich Zeit um seine Figuren vorzustellen, dabei wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Am Besten fand ich die Dialoge die nur so vor Witz sprühen, und dass die Leute von der Zeitung sich ständig in komische Situationen bringen. Zwischen den Kapiteln kann der Leser sich durch einzelne abgedruckte Zeitungsartikel, von der Qualität der Stranger Times bezeugen. Und die kleinen Extras die den Alltag der Zeitung beschreiben, wie den Irren-Tag, fand ich zum schießen.

    Das Gesamtpaket, Spannung, Witz, Fantasy und Situationskomik, fand ich sehr gelungen. Und ich glaube, ich habe noch nie eine witzigere Danksagung gelesen, wie die in diesem Buch.

    Ich freue mich auf den nächsten Teil.


    5ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten

    Verlag: Eichborn (30. September 2021)

    ISBN-13: 978-3847900900

    Originaltitel: The Stranger Times

    Übersetzung: André Mumot

    Preis: 20,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Herrlich skurril


    Inhalt:

    Nach ihrer gescheiterten Ehe sucht Hannah dringend einen Job. Das Problem: Sie kann eigentlich nichts, da sie bisher einfach die Ehefrau ihres reichen Gatten war. Umso überraschter ist sie, als sie bei der Wochenzeitung „The Stranger Times“, die über übersinnliche Vorkommnisse in und um Manchester berichtet, tatsächlich eingestellt wird und den Posten als „die neue Tina“ übernehmen soll. Die Kollegen schließen Wetten ab, wie lange sie durchhält. Doch Aufgeben kommt für Hannah nicht in Frage. Und so mischt sie den Laden und die Kollegen gründlich auf.


    Als bald darauf ein Mord geschieht, der die Redaktion direkt betrifft, kann das Team seine ganzen verborgenen Talente ausspielen.


    Meine Meinung:

    Die Redaktionsmitglieder der Stranger Times sind eine Mischung herrlich skurriler Figuren - vielleicht sogar etwas zu skurril. Das wirkt dann fast schon ein wenig gewollt und aufgesetzt. In der Gesamtheit passt es aber. Ich könnte jetzt auch gar nicht sagen, welcher Charakter mir am besten gefiel, die sympathische und ausgleichende Hannah, die nette, aber strenge Grace, die durchgeknallte Stella, der cholerische Griesgram Vincent, der Chinese Ox oder Reggie, der jeden Montag droht, sich vom Dach zu stürzen. Sie alle sind liebevoll gezeichnet und mit ausreichender Tiefe versehen.


    Was die Handlung betrifft, tappte ich lange Zeit im Dunkeln, wohin das Ganze wohl führen soll. Dass es mit Übernatürlichem zu tun hat, war schnell klar, doch die genauen Zusammenhänge kommen erst spät ans Tageslicht. So lebt die Story zunächst vor allem von den außergewöhnlichen Figuren und einer riesigen Portion schwarzem Humor.


    Dies ist der Auftaktband einer Reihe. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.


    ★★★★☆

  • Ah sehr schön, das klingt doch gut. Ich hab das Buch auch schon länger auf der Merkliste und werd es mir sicherlich bald zulegen.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



    Einmal editiert, zuletzt von Firiath ()

  • Meine Meinung:

    Es hat total viel Spaß gemacht und ich habe es praktisch in einem Rutsch, an einem Tag durchgelesen. Man rauscht einfach nur so durch die Seiten. "The Stranger Times" ist vor allem lustig, aber gleichzeitig ist das ehrlicherweise auch ein bisschen das Problem. Es ist eben auch nicht mehr. Dadurch eignet sich der Roman zwar hervorragend um einfach mal abzuschalten und die Realität komplett aus zu blenden, aber gleichzeitig fehlte mir trotzdem auch etwas mehr Tiefe.

    Mulder hätte aber sicher seine wahre Freude an all den Wahrheiten die hier auf den Tisch kommen *gg* es ist jedenfalls schon so, das ich eigentlich auf jeder Seite etwas zu lachen hatte. In der Öffentlichkeit sollte man das Buch daher vielleicht lieber nur lesen, wenn man weiß das man es schafft leise vor sich hin zu grinsen.

    Man wird gemeinsam mit Hannah in diesen äh Wahnsinn geworfen und fragt sich, wie ist man da nur hineingeraten - zum Glück ist es dann aber nur Hannah die das Vergnügen hat, sich mit ihrem neuen Posten herum zu schlagen.



    Fazit: Wirklich äußerst unterhaltsam, aber wer jetzt große Tiefe sucht ist hier eher falsch.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: