Megan Campisi - The Sin Eater

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    Titel: The Sin Eater

    Autorin: Megan Campisi


    Allgemein:

    368 S.; Mantle, 2020


    Bisher keine deutsche Übersetzung


    Inhalt:

    Die Pflicht einer jeden Sündenesserin ist ihr Segen und Fluch zu gleich. Zwar hat sie Zeit ihres restlichen Lebens immer genug zu essen, allerdings übernimmt sie dafür die Sünden des Sterbenden nach dem er oder sie ihr diese gebeichtet hatte. So ist sie am Ende vor allem eines: Einsam. Denn niemand spricht mit ihr, niemand hört auf ihre Worte, jeder Mensch dem sie begegnet rezitiert ein Gebet um sich vor den in ihr angesammelten Sünden zu schützen. Auch ihre Behausung ist weit außerhalb der Stadt.

    Als die vierzehnjährige May Owens, gerade erst zur Waise geworden, einen Brotlaib stiehlt, wird sie dafür perfider weise als Sündenesserin verurteilt. Doch ihre neue Stellung öffnet ihr tatsächlich auch die ein oder andre neue Tür. So findet sie sich am Hofe der Königin wieder. Als dort zwei ihrer Höflinge plötzlich ernsthaft erkranken, sitz May an ihren Sterbebetten und hört ihre Geständnisse. Ein ungutes Gefühl beschleicht sie dabei und sie beginnt eigene Nachforschungen anzustellen...


    Bisher:

    Ich bin ja manchmal schon sehr begeisterungsfähig und dieses Buch hat mich definitiv in helle Aufregung versetzt, einfach weil ich das Konzept der Sin Eater total interessant fand. Davon hatte ich vorher noch nie gehört, bin aber jetzt voll drin im Thema :elch:

    Die Verknüpfung mit einem möglichen Kriminalfall finde ich auch deshalb spannend, da niemand mit May sprechen darf, jedes Mal wenn sie jemanden anspricht, wird ein Gebet ausgesprochen und alles was sie sagt ignoriert, als sei sie gar nicht da. u daher hat sie kaum Möglichkeiten entscheidende Informationen weiter zu tragen.


    Etwas irritiert hat mich allerdings die Namenswahl der beteiligten. Es ist klar das es hier um den Königshof von Queen Elizabeth geht. Gleichzeitig sind alle Namen haarscharf an denen vorbei, die wir heute kennen. Weshalb ich ehrlich gesagt immer noch nicht sicher bin, ob das Altertümlichkeit suggerieren soll, aber tatsächlich Absicht ist um sich mehr schriftstellerische Freiheiten herausnehmen zu können.


    Ich hatte den Roman tatsächlich als Hörbuch begonnen, aber damit ein paar Verständnisschwierigkeiten gehabt. Es fällt mir schon leichter komplexere Handlungsstränge auf englisch selbst zu lesen, als zu hören. Das macht aber nichts, ich habe dann in die Leseprobe geschaut, um zu sehen ob es so besser klappt. Danach habe ich mir die physische Ausgabe sofort bestellt :lachen:

    Nun bin ich also stolze Besitzerin dieses Romans, der einfach mal etwas ganz neues aufgreift und dem Thema Intrigen und Mord am Hofe einen ganz neuen Twist gibt. Das gefällt mir wirklich sehr.

  • Über einen Sündenesser bin ich erst kürzlich in den Romanen von Diana Gabaldon gestolpert. allerdings ging es da nicht um Intrigen, sondern um einen normalen Todesfall.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten

    Ich habe mich dann auch mal schlau gemacht und es gibt tatsächlich ein paar Romane die das Thema irgendwie aufgegriffen haben.


    The Sin Eater war mein letztes gelesenes Buch 2021^^


    Am Ende wurde es dann doch nicht ganz das Highlight das ich erwartet hatte, aber das lag für mich vor allem daran das mich die Auflösung der Morde nicht so überzeugt hat. Irgendwie hätte ich der Autorin da mehr Raffinesse zugetraut. Trotzdem sehr empfehlenswert und ich fand May als Hauptfigur super. Obwohl sie sich in einer Lage wiederfindet, die sie komplett aus ihrem alten Leben und auch sozialen Kontaktmöglichkeiten reißt, schafft sie es sich neue Handlungsmacht zu erarbeiten. Sie nimmt ihre Zukunft trotz aller Einschränkungen selbst in die Hand.

    Etwas unnötig finde ich nach wie vor das die Autorin den Hof von Queen Elizabeth I. namentlich so verfremdet hat, obwohl es so extrem eindeutig ist. Im hätte sie sich das also sparen können. Wenn ich mir überlege wie etwa Phillippa Gregory historische Ereignisse so verbiegt, das sie eine gute Geschichte abgeben, hätte Megan Campisi das ruhig auch machen können.

    Nun ja, ich werde auf jedenfall Ausschau halten, ob die Autorin weitere Romane veröffentlicht.


    4ratten

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    Ich habe Megan Campisis Roman in der deutschen Ausgabe gelesen, die den etwas irreführenden Titel "Sünde" trägt - hier hätte ich eine wortgetreue Übersetzung des Originaltitels besser gefunden. Die Sündenesserin selbst trägt auch einen anderen Namen, sie heißt hier nicht May, sondern Anna Owens (und auch dabei frage ich mich: warum?).


    Anna hat mir als Hauptfigur gut gefallen, ihre Geschichte ist glaubwürdig erzählt, man hat es hier mal mit einer historischen Figur zu tun, die passend zu ihrer Zeit nicht lesen kann und dadurch in ihren Handlungen eingeschränkt ist, auch das Umfeld ist plausibel geschildert und dazu passten für mich auch die Bezeichnungen für die königliche Familie, die in der Umgangssprache der einfachen Leute durchaus anders gewesen sein mögen als im heutigen Bewusstsein.


    Der Kriminalfall am königlichen Hof hat mir nicht so gut gefallen, die Idee dahinter ist durchaus reizvoll, die Auflösung am Ende dann aber einfach zu platt. Und hier haben mich auch darum herum einige Details gestört: Die Sündenesserin kann immer wieder einfach am Hof auftauchen und wird auch eingelassen, nur weil sie mit niemandem spricht und alle vor ihr Angst haben? Das erscheint mir ebensowenig glaubwürdig wie ein Richtsherr, der die Verurteilung zur Sündenesserin (mehrfach) als Mittel nutzen soll, um missliebige weibliche Verwandte aus dem Weg zu schaffen. Das war mir einfach zu weit hergeholt.


    Auch wenn sich der Roman gut liest und der Einblick in das wenig bekannte Thema der Sündenesserinnen interessant ist, hat er mich wegen dieser Konstruktionsschwächen nicht wirklich vom Hocker gehauen.


    3ratten