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„Kindheit in der Bretagne“ ist Bestandteil der Autobiographie Chateaubriands, die auf seinen Wunsch hin erst nach seinem Tod veröffentlicht werden sollte. (Mémoires d'outre tombe)
Ich wusste, dass Chateaubriand in Saint-Malo geboren wurde und hatte das Buch extra als Urlaubslektüre für einen Aufenthalt dort eingeplant. Ich war ein wenig enttäuscht: Er verbrachte tatsächlich nur die ersten neun Lebensjahre dort, bis die Familie in ein Schloss ca. 30 Kilometer im Landesinneren umzog und er zudem in Dol, in einer Art Internat seine Schulausbildung erlangte. „Kindheit“ trifft es sowieso nicht so ganz, der Zeitraum deckt ebenso die Jugend ab und geht über Aufenthalte zum Beispiel in Paris weiter bis in seine Zwanziger hinein, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er Frankreich verlässt und nach Amerika reist.
Es war also schon von der Beschreibung der äußeren Umstände nicht das, was ich mir erhofft hatte. Das was Chateaubriand da erzählt, ist aber auch sonst eine für mich seltsam zu lesende Mischung aus Persönlichem und Oberflächlichem. Er schafft es mir zwar irgendwie den Eindruck zu geben, seine Gedanken und Gefühle zu erfahren, mir dabei aber gleichzeitig fern zu bleiben. So war es gar nicht schlecht oder uninteressant zu lesen, ich habe aber trotzdem keinen genauen Eindruck von ihm gewonnen und auch kein Bedürfnis mehr zu erfahren.
In einer Amazon-Rezension steht, dass der Text dieser Ausgabe nicht vollständig die ersten Kapitel wiedergeben würde, sondern kräftig gekürzt wurde, das würde meine Irritation möglicherweise erklären. Oder Autobiographien aus dem 19. Jahrhundert lesen sich nun einmal doch so völlig anders.
Eine typische Urlaubslektüre war es jedenfalls nicht.