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Die Vendée Globe wurde 1889 vom französischen Segler Philippe Jeantot erfunden und findet seit 1992 alle vier Jahre statt. Sie führt entlang des Südpolarmeers im Bereich der Roaring Forties ( der Region der Westwindzone zwischen 40 und 50 Grad südlicher Breite)einmal um den Globus und gilt als die härteste Einhandregatta der Welt. Boris Herrmann ist der erste Deutsche, der bei der Vendée Globe teilgenommen hat.
Denjenigen, die sich nicht für den Segelsport interessieren, ist Boris Herrmann vielleicht als der Segler im Gedächtnis, der 2019 Greta Thunberg mit seiner Yacht nach New York. Für mich war er ein Unbekannter und Salzwasser interessiert mich eigentlich nur, wenn ich darin schwimmen kann. Aufgefallen ist mir sein Buch wegen des Themas. Ich mag solche Berichte über solche außergewöhnlichen Aktionen. Trotzdem bin ich mit einer gewissen Vorsicht an das Buch heran gegangen, weil ich die Befürchtung hatte, es könnte zu technisch und deshalb für mich zu unverständlich sein.
Aber ich hätte mir keine Sorgen zu machen brauchen. Boris Herrmann erzählt von seiner frühen Leidenschaft fürs Segeln, von seiner Faszination für die Vendée Globe und der Planung dafür, die sich kaum von der Planung für andere Expeditionen unterscheidet, von denen ich schon gelesen habe. Mit der Ausnahme vielleicht, dass einer der Partner ein monegassischer Adliger ist.
Die abschließenden Vorbereitungen während Corona bedeuten, dass Herrmann sich komplett von seiner Familie und seinem Team isolieren muss. Für ihn ist das kein Problem, denn er wird während des Rennens ohnehin alleine sein.
Das Rennen war anders, als ich mir vorgestellt habe. Auch wenn man gemeinsam startet, können die Segler auch wieder für Reparaturen zurückkehren. Ich hätte auch nicht erwartet, dass Boris Herrmann die meiste Zeit unter Deck bleibt und sein Boot von dort steuert. Außer wenn er beim Reparieren seines Segels auf den Mast muss, was für einen Segler mit Höhenangst eine ungünstige Situation ist. Dass er die ganze Zeit mit einem Team vernetzt ist und die Öffentlichkeit über Social Media am Rennen teilnehmen lässt, ist heute schon normal. Boris Herrmann kommuniziert mit seinen Followern, aber er zieht sich auch zurück, wenn er die Ruhe braucht, auch wenn es den Leuten auf der anderen Seite vielleicht nicht immer gefallen hat. Denn wer ist nicht gerne bei Dramen live dabei, und von denen gab es einige.
Ich habe Boris Herrmanns Erinnerungen an diese besondere Zeit gerne gelesen. Manche Passagen waren ein bisschen zäh, aber die fand ich nicht so schlimm. Für mich haben sie zum Verlauf des Rennens gepasst. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch für Segelenthusiasten ein wenig langweilig sein mag, eben weil es nicht so technisch ist. Für mich als Laien hat es gepasst.
Liebe Grüße
Kirsten