Viveca Sten - Kalt und still

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    Die Polizistin Hannah hat es gerade echt übel getroffen. Ihr Freund Daniel wirft sie nach dem Geständnis, sie betrogen zu haben, aus der gemeinsamen Wohnung. Ihr Dienstleiter hat sie ebenfalls raus geschmissen, dabei ist ihr Dienst bei der Polizei doch ganzer Lebensinhalt.

    Zum Glück greift ihr ihre Schwester Lydia hier unter die Arme und gibt ihr zunächst mal ein (sehr luxuriöses) Dach über den Kopf, nistet sie in ihrem Ferienhaus in einem Skigebiet ein. Dort ist eigentlich alles sehr beschaulich und idyllisch....bis ein junges Mädchen nach einer Luciafeier verschwindet. Das ganze Dorf macht sich auf die Suche, im Wettlauf gegen die eisige Kälte, in der es sich nicht lange überleben lässt....


    Meine Meinung:

    Kurz zusammengefasst am Anfang: Es hat ich gleich und vollständig in seinen Bann gezogen! Ich habe das Buch vorletzte Woche beim Besuch in der Buchhandlung erblickt und das Cover hat mich sofort angesprochen. Interessanterweise spricht eine Rezensentin bei Amazon davon, das winterliche Erscheinungsbild suggeriere "Kälte, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit". Tja, so verschieden sind die Geschmäcker...für mich wirkt es völlig winterlich stimmungsvoll, voller Ruhe und Idylle.

    Einmal angefangen mochte ich es jetzt am Wochenende gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin baut wunderbar stetig ihre handelnden Personen auf, entblättert ihre Geschichte und ihren Charakter...man möchte eigentlich immer mehr wissen...aber dann kommt meistens auch schon der Szenenwechsel. Davon gibt es viele, was viel Tempo und Spannung rein bringt. Der Schreibstil ist sehr angenehm, ich war sofort in einem guten Lesefluss.


    Der Fall ist spannend, alles was es für einen guten Krimi braucht.


    Ich bin noch nicht ganz durch, aber bis jetzt völlig überzeugt von dem Buch. Sollte die Autorin es jetzt nicht auf die letzten Meter versauen freue ich mich schon sehr darauf, mehr von Hannah Ahlander lesen zu können.

    Früherer Nutzername "Alexa" :)

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    Viveca Sten: Kalt und still. Ein Polarkreis-Krimi. Der erste Fall für Hanna Ahlander, OT: Offermakaren, aus dem Schwedischen von Dagmar Lendt, München 2022, dtv Verlagsgesellschaft, ISBN 978-3-423-26338-2, Klappenbroschur, 510 Seiten, Format: 13,6 x 3,45 x 21 cm, Buch: EUR 16,95 (D), EUR 17,50 (A), Kindle: EUR 12,99. Auch als Hörbuch und Multimedia-CD lieferbar.


    „Das Vertrauen, das Harald sein ganzes Leben lang in seine Mitmenschen gesetzt hat, liegt in Trümmern. Er hat von Menschen gelesen, die widerwärtige Taten begangen haben. Er hat nur nie geglaubt, dass es ihn selbst treffen könnte.“ (Seite 343)


    Dezember 2019: Hanna Ahlander, 34, Ermittlerin im Distrikt Stockholm-City, ist eine fähige Polizistin, wenn es ihr auch manchmal an professioneller Distanz mangelt. Aber sie hat ein belastendes Lebensthema: die Angst, „nicht gut genug“ zu sein. Und das wird manchmal zum Problem.


    In den Augen ihrer Eltern war Hanna immer unzulänglich. Sie hätten auf diesen Nachkömmling gut verzichten können. Mit ihrer klugen und erfolgreichen „großen“ Tochter Lydia (44) waren sie vollauf zufrieden. Hanna konnte ihr in keiner Weise das Wasser reichen und war ihnen hauptsächlich lästig. Ein Wunder, dass die beiden Schwestern sich trotzdem so gut verstehen!


    Hannas Leben gerät aus den Fugen

    Als Hannas Leben aus den Fugen gerät, weil sie praktisch im selben Moment ihren Job, ihren Lebensgefährten und ihr Zuhause verliert, bietet Lydia ihr Unterschlupf in ihrem luxuriösen Ferienhaus in Åre an, einem beliebten Wintersport-Ort in Nordschweden.

    Hanna fühlt sich nutzlos und unverstanden. Das ändert sich erst, als an ihrem vorübergehenden Wohnort die 18jährige Abiturientin Amanda Halvorsson verschwindet. Sie ist von einer Party nicht mehr nach Hause gekommen. Wenn sie da draußen irgendwo herumirrt, zählt jede Minute, denn die Temperaturen liegen derzeit bei minus 20 Grad.


    Neustart in Åre

    Um sich von ihren Problemen abzulenken, schließt Hanna sich der ehrenamtlichen Organisation „Missing People“ an, deren Ortsgruppe die vermisste junge Frau sucht. Dabei schnappt sie so einiges auf, das den ermittelnden Beamten vielleicht weiterhelfen könnte. Sie fasst sich ein Herz und bittet um einen Gesprächstermin. Tatsächlich sind manche ihrer Infos für die örtliche Polizei von Nutzen.



    Die verschwundene Amanda hat offenbar viele Geheimnisse – vor allem vor ihren konservativen Eltern. Von ihrer Beziehung zum vorbestraften Viktor hatten der Lokalpolitiker und die Physiotherapeutin zum Beispiel keine Ahnung.


    Eine Familie mit Geheimnissen


    Amandas Vater, Harald Halvorsson, ist auch nicht ganz der Saubermann, den er seinem Umfeld vorspielt. Wollte ihm jemand was heimzahlen und hat deshalb seiner Ältesten etwas angetan? Er traut sich nicht, mit seinem Verdacht zur Polizei zu gehen. Zu viel steht auf dem Spiel. Da unternimmt er lieber selbst etwas. Und das ist, wie erfahrene Krimileser:innen wissen, nur selten eine gute Idee.


    Was ist mit Amanda passiert?

    Mit der Zeit beschleicht Hanna das Gefühl, dass in dieser noblen Gemeinde so einiges faul ist. Auch mit einer Person, die hier für ihre Schwester Lydia arbeitet, scheint etwas nicht zu stimmen. Hanna geht der Sache aus rein privatem Interesse nach. Es wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, wenn sie ihre Kollegen davon in Kenntnis gesetzt hätte …


    Was ist mit Amanda passiert? Wo ist sie nur hineingeraten? Und in welchem Wespennest stochert die ortsfremde Hanna gerade herum?


    Nicht ausschließlich deprimierend

    Mit den skandinavisch-düsteren Kriminalromanen habe ich es eigentlich nicht so, aber einem mysteriösen Vermisstenfall kann ich nicht widerstehen. Deshalb habe ich mir diesen Krimi geholt. Spannend ist er und nachvollziehbar ist er auch. Ich habe ihn in einem Rutsch ausgelesen. Die Personen haben zwar alle Probleme, aber die Stimmung ist zum Glück nicht pausenlos deprimierend. Hannas kindische Racheaktion an ihrem Ex-Partner hat schon wieder komische Momente, und ich mag die „große Schwester“ Lydia, die jedem noch so aufgeblasenen Wichtigtuer völlig unbeeindruckt klarmacht, wo der Frosch die Locken hat.


    Ob meine Begeisterung ausreicht, um diese Reihe weiter zu verfolgen, kann ich noch nicht sagen. Der Roman ist packend und unterhaltsam, das „kann man lesen“, es ist aber, wie gesagt, nicht ganz mein Genre.


    Ach ja: Kennt sich zufällig jemand mit schwedischem Namensrecht aus? Ich frage mich, wie der italienischstämmige Kommissar zu seinem schwedischen Familiennamen kommt. Hat er den von seinem Vater, mit dem seine italienische Mutter nie verheiratet war? Von seiner Ehefrau? So etwas beschäftigt mich!


    Die Autorin

    Viveca Anne Bergsted Sten, geb. 1959 in Stockholm, ist Juristin und eine der bekanntesten schwedischen Krimiautorinnen der Gegenwart. Mit ihrer Familie lebt sie nördlich von Stockholm. Seit ihrer Kindheit verbringt sie jeden Sommer auf Sandhamn in den Schären. Im Winter aber reist sie zum Skifahren nach Åre - dem Schauplatz ihrer neuen Reihe. Viveca Stens Sandhamn-Serie gehört zu den erfolgreichsten Krimiserien aus Skandinavien und lieferte den Stoff für den TV-Serienhit Mord im Mittsommer. Ihre Bücher sind in 24 Sprachen übersetzt.


    PS: Eine befreundete Schweden-Kennerin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Reihe unter falscher Flagge segelt: Der Untertitel „Ein Polarkreis-Krimi“ stimmt nicht. Der Handlungsort liegt nicht am Polarkreis, und die Handlung der Folgebände führt laut ihrer Recherche auch nicht dort hin. Ich sag's nur.