Wer Bücher wie Eragon, Bartimäus oder HP liebt, sollte hier mal reinschauen:
Das unendliche Licht (Ravensburger)
Das Heimatdorf des 15jährigen Irrlichtjägers Kai wird während eines großen Fests von der Skelettmannschaft des untoten Piraten Mort Eisenhand angegriffen. Nachdem Kai alles verloren hat, folgt er dem Elfen Fi nach Hammaburg, der Stadt der Windmacher und Seeschlangenjäger, um dort eine Ausbildung bei dem größten Magier der freien Reiche zu beginnen: dem Zunftmeister der Windmacher Hammaburgs Magister Thadäus Eulertin.
Der frisch gebackene Zauberlehrling erfährt, dass er das Zeug zu einem Feuermagier hat, doch er muss auch erkennen, dass ihn diese Magie zugleich zu vernichten droht. Während er mit sich selbst ringt, gehen die Irrlichts-Diebstähle weiter. Es stellt sich heraus, dass die finstere Nebelkönigin Morgoya hinter alledem steckt, die – nachdem sie bereits die Insel Albion unterworfen hat – ihr Augenmerk nun Hammaburg und den freien Königreichen des Kontinents zuwendet.
Da erfährt Kai, dass er der Auserwählte einer alten Weissagung ist. Er ist „die letzte Flamme“ – und damit der einzige, der Morgoya stellen kann...
Gleich vorweg: Das unendliche Licht ist Fantasy vom aller-allerfeinsten!
Mögen einem die Grundzüge der Story auch irgendwie bekannt vorkommen (Zauberlehrlinge haben im Moment ja Konjunktur), so ist doch die Ausführung einzigartig. Der Autor siedelt die Geschichte seines Irrlichtjägers in einer durch und durch verwunschenen Welt an, die der unseren gar nicht mal so unähnlich ist. Neben einem reichlich fantastischen Hammaburg (Hamburg) lassen sich leicht auch andere Orte der Erzählung zuordnen. Etwa Colona (Köln), die Schwarzen Wälder (Schwarzwald), die Harzenen Berge (Harz) oder das Alptraumgebirge (Alpen). Durch diesen Kniff fühlt man sich als Leser in der Welt des Unendlichen Lichts sofort heimisch und kann es kaum abwarten, mehr über die jeweiligen Fantasy-Versionen dieser Schauplätze zu erfahren. Allerdings wird man dazu wohl noch die Folgebände abwarten müssen. Das unendliche Licht spielt vorwiegend in und um Hammaburg.
Das zweite bestechende Merkmal des Romans sind die Figuren, die einem sofort ans Herz wachsen. Denn natürlich gewinnt der gebeutelte Zauberlehrling während seiner spannenden Erlebnisse Freunde. So etwa den großmäuligen Klabautermann Koggs Windjammer, den geheimnisvollen Elfen Fi (mit dem es eine Besonderheit auf sich hat, die ich hier nicht verraten möchte), die reichlich unheimliche Gargyle Dystariel und nicht zuletzt den absolut großartig gezeichneten Meisterzauberer Magister Thadäus Eulertin – nicht etwa ein Mensch, nein, sondern ein winziger Däumling!
Darüber hinaus erfreut das Unendliche Licht den Leser nicht nur mit vielen abgefahrenen, niedlichen und zauberhaften Ideen (Windgeister, Tierkönige, intrigante Ratsherren, Schattenmärkte, Luftkämpfe und und und) vor allem ist der Plot spannend, wendungs- und facettenreich und weiß bis zum spektakulären Finale immer wieder zu überraschen. Magie pur! Ich jedenfalls bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt und das Buch ist für mich der absolute Lesetipp dieses Sommers!!!
Grüße Simulakrum