Amulya Malladi - Das Haus der glücklichen Mütter

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    Klappentext lt. Amazon

    Priya hat alles, was man sich nur wünschen kann: einen liebevollen Ehemann, eine erfolgreiche Karriere und ein Haus im angesagten Silicon Valley in Kalifornien. Doch das, was sie mehr als alles andere begehrt, kann sie selbst nicht bekommen: ein Kind.

    Asha, die in einem Dorf in Südindien lebt, besitzt dagegen nur sehr wenig. In einer winzigen Hütte zieht sie zwei Kinder groß und kämpft zusammen mit ihrem Mann täglich ums Überleben. Asha träumt heimlich von einer besseren Ausbildung für ihren hochbegabten Sohn. Unter dem Druck ihrer Familie begibt sie sich schließlich widerstrebend ins »Haus der Glücklichen Mütter«, eine Babyfabrik, in der sie einem kinderlosen Paar im Ausland das Einzige leihen kann, was für sie von Wert ist: ihre Gebärmutter.

    Voller Witz und Wärme erzählt Amulya Malladi die berührende Geschichte zweier Frauen, die vor dem Hintergrund der wachsenden Leihmütter-Industrie Indiens gemeinsam Kontinente und Kulturen überbrücken, für ihre Chance aufs Glück.


    Meine Meinung

    Das Buch gibt einen guten Einblick wie so einen Leihmutterschaft ablaufen könnte. Diese Einblicke haben mich aber teilweise echt schockiert, denn sehr viele Leihmütter machen den "Job" nur um ihren eigenen Kindern ein besseres Leben ermöglichen zu können, oder sie werden von ihren Ehemännern dazu gedrängt. Asha hat zwei Kinder und nachdem bei ihrem Sohn eine Hochbegabung festgestellt wird, entschließt sie sich, gemeinsam mit ihrem Mann, als Leihmutter zu fungieren. Doch umso ernster das Ganze wird umso öfter stellt sie sich die Frage, ob sie das Kind in ihrem Bauch wie einen Job sehen kann. Ob sie das Kind einfach an ein fremdes Ehepaar abgeben kann, denn es wächst ja in ihr und bewegt sich, ist ein Teil von ihr. Doch ohne das Geld kann ihr Sohn nie eine gute Ausbildung machen. Sie lernt Priya kennen, für die sie das Kind austragen soll, denn diese kann leider keine Kinder bekommen und wünscht sich so sehr eine richtige Familie. Aber so richtig warm werden die zwei Frauen nicht miteinander. Priya überschüttet die Familie mit Geschenken, weil sie so dankbar dafür ist, was Asha für sie tut, dass wiederrum überfordert Asha weil es ihr das Gefühl gibt arm zu sein. Es prallen zwei komplett unterschiedliche Welten aufeinander. Aber man kann sich in beide Frauen sehr gut hineinversetzen, man fühlt die Angst auf beiden Seiten. Asha muss nach leichten Komplikationen in "Das Haus der glücklichen Mütter" ziehen, dort werden die Mütter komplett kontrolliert, sie haben nicht die Möglichkeit eigene Entscheidungen zu treffen. Das Produkt, also das Kind MUSS gesund zur Welt kommen, dafür wird gesorgt. Manche der Mütter sehen das Leben in diesem Haus als Auszeit von ihrem Alltag und fühlen sich auch sehr wohl, aber sie sind auch von ihrer Familie über mehrer Monate getrennt. Bei den Besuchen von Familie oder der zukünfigen Eltern des Kindes ist auch immer eine Person der Klinik dabei damit die Mütter nichts Schlechtes über das Haus sagen können. Die Summe, die die Leihmütter erhalten, ist ein Bruchteil der Summe die ein Ehepaar mit Kinderwunsch bezahlt. Jedoch ist es so viel, um sich in Pryas Fall ein Haus oder eben die Ausbildung für ihren Sohn zu ermöglichen. Ich fand es aber sehr gut, dass sie die Entscheidung ob Haus oder Ausbildung nicht nur ihrem Mann überließ, obwohl es wohl das erste Mal war, wo sie ihre Meinung in so einem Fall geäußert hat. Nach diesem Buch bin ich mir aber sicher, es muss eine sehr große Verzweiflung bzw. Hoffnungslosigkeit vorliegen, um eine Leihmutterschaft in Betracht zu ziehen, egal auf welcher Seite man in diesem Fall steht.


    5ratten

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

  • Ein sehr interessantes Thema, zu dem ich auch mal eine berührende (und teils bedrückende, deckt sich mit Deiner Rezension) Doku gesehen habe. Eine für mich etwas 'merkwürdige Sache', die mit Sicherheit immer zwei Seiten einer Medaille hat....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)