Leonie Haubrich - Der Knochenmacher

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    Autorin: Leonie Haubrich (Pseudonym von Heike Fröhling)

    Titel: Der Knochenmacher

    Verlag: Edition Nova

    Erschienen: 2018

    Seiten 232

    Vollständige Neuüberarbeitung von „Die Sprache des Schmerzes“


    Klappentext laut Amazon:

    Thomas brauchte nur ein paar Handgriffe, um ihre Arme und Beine an je einem Tischbein zu fixieren. Die einzige Bewegung, die sie noch ausführen konnte, war, den Kopf von einer Seite zur anderen zu schleudern. Sie versuchte, sich aufzurichten und ihm mit ihrer Stirn einen Kinnhaken zu versetzen.»Das habe ich auch probiert«, lachte er. »Und bin genauso gescheitert wie du. Weißt du, wie sie es nennen? Paranoide Psychose. Ein schöner Begriff für das natürliche Gefühl, das sich in einer solchen Situation einstellt.«

    Thomas Juchmann kann aus dem Maßregelvollzug fliehen. Er ist nur von einem Gedanken getrieben: Rache an denjenigen, wegen denen er verurteilt wurde. In der Psychiatrie eingesperrt für einen Mord, den er nie begangen hat.Aber ist er wirklich besser als die Bestie, für die ihn alle halten?


    Meine Meinung:

    Ich habe früher viele Thriller gelesen; inzwischen meide ich sie, weil mich die üblichen Muster/Motive etc langweiligen, da ich gefühlt schon "alles" gelesen habe. Der Knochenmacher hat mich durch den Textauszug auf der Buchrückseite allerdings neugierig gemacht und dann mit einem sehr flüssig lesbaren und packenden Schreibstil überzeugt.

    Die Kapitel wechseln zwischen verschiedenen Perspektiven, was aufgrund der deutlichen Kennzeichnung aber kein Problem ist. Erzähler sind: Jan, ein kleiner Junge, der daheim misshandelt wird; Liz, eine Psychologin; Christopher, ihr Mann und Gerichtsgutachter; Thomas, ein entflohener verurteilter Mörder. Die Schicksale der Figuren sind für meinen Geschmack etwas zu sehr miteinander verwoben (möchte nicht spoilern, deshalb hier nicht mehr dazu), so dass es an dieser Stelle nicht besonders realistisch wirkt. Ansonsten hat mir der Thriller aber überraschend gut gefallen; die Figuren wirken sehr menschlich. Es ging hier nicht um das Rätselraten, wer wohl der Täter ist (das ist klar), sondern eher um die Personen selbst und ob das Buch wohl ein gutes Ende finden wird.

    Besonders positiv hervorzuheben sind die Kapitel aus der Sicht von Jan. Der Schreibstil ist hier aus der Ich-Perspektive und vermittelt tatsächlich das Gefühl, den Gedanken eines kleinen Jungen zu lauschen, wenn er mit seinem Teddy Jakob spricht.

    4ratten