Danielle Trussoni - Ingenium. Das erste Rätsel

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  • Oft zu trocken!


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    Mike Brink wird von der leitenden Psychologin des Frauengefängnis New York State Correctional Facility gebeten ein wichtiges Rätsel zu lösen. Die inhaftierte Gefangene Jess Price, die in diesem Frauengefängnis einsitzt, wurde als Mörderin verurteilt.

    Jess Price spricht nicht, hat aber ein Rätsel erstellt, das Klarheit über den Mord, für den sie verurteilt wurde, bringen soll. Mike Brink, der mit dem Lavant-Syndrom lebt, kann Rätsel in kurzer Zeit entschlüsseln.



    Mike Brink empfinde ich als sehr interessante Figur. Nach einem Unfall beim Football in Teenagerjahren leidet er unter der Inselbegabung, dem Lavant-Syndrom.

    Fluch oder Segen?

    Die Frage stellte ich mir, als ich erfahren habe, was es mit dieser Begabung auf sich hat. Entfernt hatte ich schon von dem Lavant-Syndrom gehört, unter dem nur an die hundert Menschen auf der Welt leiden. Sehr eindrücklich werden mit der Figur Mike Brink die positiven und die negativen Seiten dieser Besonderheit erläutert. Brink denkt sehr methodisch und ist mit Genialität gesegnet. Durch seinen Dackel Connie zeigt Brink eine menschliche und verletzliche Seite.

    Rätsel, Knobelei, Zahlen, mathematische Erläuterungen, Geometrie, Formen und Farben spielen eine zentrale Rolle. Obwohl die Rätsel, die Mike Brink löst, immer wieder mit Zeichnungen und Illustrationen ergänzt werden, empfand ich etliche Passagen als sehr trocken. Immer wieder kam bei mir das Gefühl hoch, in einem Lehrbuch für Mathematik zu lesen. Abwechselnd mit den medizinischen Details des Lavant-Syndroms, die einem Lehrbuch für Medizin ähneln. Die Autorin verliert leider oft die Unterhaltung aus dem Auge und konzentriert sich auf spezifische Details, die zermürben. Nicht nur in den oben erwähnten Themen, sondern auch in der Herstellung von Porzellanpuppen, Religion oder wissenschaftlichen Details.

    Die unheimliche Atmosphäre in dem Frauengefängnis, sowie im Sledge House, einem wichtigen Ort in der Geschichte, hat mir jedoch gut gefallen und ist gut getroffen. Die Fülle an Figuren und an Nebengeschichten, neben den trockenen Passagen, machen die Geschichte zu einer Herausforderung, den Faden nicht zu verlieren.

    Als ich das Cover von "Ingenium" zum ersten Mal gesehen habe, habe ich es spontan in das Genre "Fantasy" eingereiht. Erst als ich den Zusatz "Thriller" gesehen habe, weckte es mein Interesse. Dieses Buch wird eigentlich keinem gerecht, denn es ist ein Mix aus verschiedenen Themen und Genres. Mystery, Thriller, Horror, Fantasy, Medizin, Religion und eine Prise Liebe und Erotik.


    3ratten

  • Broschiert: 432 Seiten

    Verlag: Hoffmann und Campe (4. September 2023)

    ISBN-13: 978-3455015669

    Originaltitel: The Puzzle Master

    Übersetzung: Jürgen Bürger und Kathrin Bielfeldt

    Preis: 18,00 €

    auch als E-Book erhältlich


    Netter Versuch


    Inhalt:

    Mike Brink hat durch einen Sportunfall eine Inselbegabung erworben. Besonders der Zugang zu Zahlen, Mustern und Rätseln jeglicher Art fällt ihm leicht. Als eine Gefängnispsychologin ihn bittet, sich mit einer ihrer Patientinnen zu treffen, die ihren Freund ermordet haben soll, wird Mike neugierig, denn es geht um ein uraltes Rätsel. Bald schon wird ihm klar, dass sowohl er als auch die Gefangene Jess in großer Gefahr schweben.


    Meine Meinung:

    Ich liebe Rätsel, ich liebe Thriller und die Leseprobe zu diesem Buch konnte mich auch begeistern. Gute Voraussetzungen für ein spannendes Lesevergnügen. Doch leider kam es anders. Das ganze Buch konnte bei Weitem nicht halten, was die Leseprobe versprach. Die Story rund um eine Verschwörung und ein mystisches Rätsel erinnert ein bisschen an die Thriller von Dan Brown, bietet aber leider nicht deren Spannungsverlauf. Immer wenn es gerade spannend wird, kommen über zig Seiten Erläuterungen über zuvor Geschehenes in einem Tagebuch und in einem Brief, also „tell, don’t show“. Das fand ich ziemlich öde und bremste mich beim Lesen aus.


    Auch blieben die Figuren ziemlich oberflächlich. Ich las zwar einiges über sie, erfuhr es aber nicht in meinem Inneren. Nicht einmal mit der Hauptfigur Mike konnte ich mich einigermaßen identifizieren, obwohl ich einiges mit ihm gemeinsam habe. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Jess konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Sie ist einfach da. Punkt.


    Die Idee für das Buch finde ich nach wie vor ziemlich klasse. Die Rätsel haben mir auch gut gefallen und ich habe ein bisschen mitgeknobelt. Sprachlich ist der Roman auch voll in Ordnung, er lässt sich flüssig lesen, ist weder zu simpel noch zu kompliziert.


    Fazit:

    Interessante Story, stellenweise spannend, aber der große Wurf ist es nicht.


    ★★★☆☆