Beate Maly - Mord auf der Donau (Ernestine Kirsch und Anton Böck 3)

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    Normalerweise lese ich Krimireihen in korrekter Reihenfolge, hier wollte ich aber primär eine Lücke in meiner Stadt-Land-Fluss-Liste schließen (Donau!) und habe eine Ausnahme gemacht. Man konnte das Buch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, auch die Beziehungen zwischen den Figuren erklärten sich von selbst, ohne die ganze Vorgeschichte kennen zu müssen.


    Wie befinden uns im Wien der 1920er Jahre und die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch lebt im Haus des Apothekers Anton Böck und ist mit ihm, seiner Tochter und der Enkelin befreundet. Von Bekannten bekommt sie die gebuchten Tickets für eine Kurzreise mit einem Luxusdampfer nach Budapest geschenkt und überredet Anton, sie zu begleiten. Eine Wahrsagerin prophezeit direkt nach dem Einchecken Fürchterliches und tatsächlich schmeckt nicht nur die Suppe beim Abendessen komisch, nein es gibt auch einen Toten. Ernestine will herausfinden, wie er zu Tode kam und wer ihn ermordete, auch wenn die Polizei eigentlich gar nicht erst ermitteln will.


    Die Ermittlungen selbst machen nicht die Hauptsache an diesem Roman aus, das hatte ich aber auch nicht erwartet. Der Krimi bietet aber eine schöne Beschreibung der Zeit und vermutlich auch der Örtlichkeiten (dafür kenne ich mich dort nicht genügend aus), ich bin allerdings nicht wirklich warm mit ihm geworden. Mir war es stilistisch etwas zu aufdringlich, ich fühlte mich von der Autorin immer wieder mit der Nase in irgendetwas hinein gestoßen. Immer wieder wird zum Beispiel betont, wie schrecklich der Weltkrieg den Menschen mitgespielt hat und gerade Ernestine erscheint mir zwanghaft so dargestellt, dass sie in ihrer Moral möglichst modern und ansprechend wirkt. Das ging mir dann doch etwas auf die Nerven und sorgt dafür, dass ich vermutlich (ausser ich fahre mal nach Wien) keine weiteren Bände der Reihe lesen werde.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Diese Krimireihe kenne ich nicht, aber andere Bücher der Autorin (Sonnstein-Saga) - die haben mir sehr gefallen; von den Krimis lass ich dann lieber die Pfoten weg ;)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ich mag die Serie ja sehr gerne, und auch Anton und Ernestine sind mir durchaus sympathisch. Wie Ernestine auf dich gewirkt hat, wäre mir so noch nie aufgefallen. Immer wieder spannend, wie unterschiedlich sowas gesehen wird.

    Vielleicht liegt bei mir aber auch sehr viel daran, dass ich aus Wien komme. So eine regionale Verbundenheit macht schon was aus.

  • Ich fand die beiden Hauptfiguren ja auch nett, aber halt zu nett und auch auf zu wenig Widerstand bei Modernitäten treffend, um für mich so wirklich in die Zeit zu passen. 8o

    So eine regionale Verbundenheit macht schon was aus.


    Unbedingt. Ich war noch nie in Wien, deswegen konnte das Buch damit bei mir nicht punkten, aber gutes Lokalkolorit ist schon eine Ratte wert. (Oder entsprechenden Abzug, wenn alles verkehrt ist. ;) )

    Ich könnte mir aber sogar schon vorstellen einen Band der Reihe auf einen Wien-Trip mitzunehmen.