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Normalerweise lese ich Krimireihen in korrekter Reihenfolge, hier wollte ich aber primär eine Lücke in meiner Stadt-Land-Fluss-Liste schließen (Donau!) und habe eine Ausnahme gemacht. Man konnte das Buch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, auch die Beziehungen zwischen den Figuren erklärten sich von selbst, ohne die ganze Vorgeschichte kennen zu müssen.
Wie befinden uns im Wien der 1920er Jahre und die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch lebt im Haus des Apothekers Anton Böck und ist mit ihm, seiner Tochter und der Enkelin befreundet. Von Bekannten bekommt sie die gebuchten Tickets für eine Kurzreise mit einem Luxusdampfer nach Budapest geschenkt und überredet Anton, sie zu begleiten. Eine Wahrsagerin prophezeit direkt nach dem Einchecken Fürchterliches und tatsächlich schmeckt nicht nur die Suppe beim Abendessen komisch, nein es gibt auch einen Toten. Ernestine will herausfinden, wie er zu Tode kam und wer ihn ermordete, auch wenn die Polizei eigentlich gar nicht erst ermitteln will.
Die Ermittlungen selbst machen nicht die Hauptsache an diesem Roman aus, das hatte ich aber auch nicht erwartet. Der Krimi bietet aber eine schöne Beschreibung der Zeit und vermutlich auch der Örtlichkeiten (dafür kenne ich mich dort nicht genügend aus), ich bin allerdings nicht wirklich warm mit ihm geworden. Mir war es stilistisch etwas zu aufdringlich, ich fühlte mich von der Autorin immer wieder mit der Nase in irgendetwas hinein gestoßen. Immer wieder wird zum Beispiel betont, wie schrecklich der Weltkrieg den Menschen mitgespielt hat und gerade Ernestine erscheint mir zwanghaft so dargestellt, dass sie in ihrer Moral möglichst modern und ansprechend wirkt. Das ging mir dann doch etwas auf die Nerven und sorgt dafür, dass ich vermutlich (ausser ich fahre mal nach Wien) keine weiteren Bände der Reihe lesen werde.