Charles Nicholl - The Lodger. Shakespeare on Silver Street

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    1612 stand William Shakespeare als Zeuge vor Gericht. Die Niederschrift seiner Aussage im Streit über die Höhe einer Mitgift ist das einzige Dokument, auf dem von ihm gesprochene Worte festgehalten sind. Seine Unterschrift darauf ist eine von nur sechs Signaturen, die seine Zeit überlebt haben.


    Diese Zahl hat mich überrascht. Schließlich war Shakespeare schon zu seiner Zeit bekannt und ich hätte erwartet, dass mehr Aufzeichnungen von ihm und über ihn seine Zeit überdauert haben. Aber nicht einmal das Haus aus der Zeit, über die Charles Nicholl berichtet, hat die vielen Jahre überdauert. Von dem alten Vierten existieren nur noch die Friedhöfe. Da, wo Shakespeare gewohnt hat, ist heute der Londoner Stadtteil Barbican.


    Ich bin jetzt auf Seite 70+ und habe noch nicht viel über William Shakespeare erfahren. Bis jetzt hat Charles Nicholl viel über das Viertel und die Nachbarn geschrieben, aber nicht über den Mann selbst. Das ist nicht uninteressant, aber auch nicht das, was der Titel verspricht. Vielleicht ist das der Grund, warum die Lektüre noch zäh ist.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Danke für Deinen Vorab-Leseeindruck, das Buch klingt interessant. :thumbup:


    Ja, Shakespeare ist ein Mysterium, man weiß so wenig über ihn und sein Leben, ob Shakespeare tatsächlich Shakespeare war oder etwa der unter Pseudonym schreibende Christopher Marlowe, oder Ben Johnson, Francis Bacon oder gar Queen Elizabeth I. Mein Shakespeare-Fieber wurde vor einigen Jahren mit der Biografie "Unser Shakespeare" von Frank Günther geweckt, der zwar das dürftige vorhandene Material über Shakespeare und seine Zeit gesichtet hat, aber zu vielen biografischen Dingen über Shakespeare letztlich auch nur im Nebel stochert.


    Ich bin gespannt auf Deine weitere Lektüre. Das Buch werde ich auf meine Warteliste setzen. :lupe:

  • Charles Nicholl zieht immer wieder Parallelen Shakespeares Leben zu seinen Stücken und erwähnt fast nebenbei, dass einige der Stücke fast nicht veröffentlicht worden wären. Für mich wäre das ein Verlust gewesen, manche Schüler sehen das vielleicht anders ;)


    Das aktuelle Kapitel beschäftigt sich mit den Nachbarn, den Mountjoys. Die hugenottische Familie ist stammt ursprünglich nicht aus England und ihre Geschichte ist genauso interessant wie die des Autors. Es geht also immer noch nicht (nur) um William Shakespeare, sondern immer noch mehr um seine Umgebung und die Zeit, in der er in London gelebt hat. Noch führt der Titel also ein wenig in die Irre.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Wenn ich nur auf Buchtitel und Inhalt schaue, würde ich sagen, dass der Autor das Thema verfehlt oder bestenfalls angeschnitten hat. Auch wenn William Shakespeare immer wieder auftaucht, liegt der Fokus mehr seinen Vermietern, den Mountjoys und den Menschen in der gemeinsamen Umgebung. Charles Nicholl nimmt den Autor und seine Werke immer wieder zum Anlass, um Ereignisse aus der Silver Street mit Ereignissen aus den Stücken zu vergleichen. Da gibt es manchmal interessante Parallelen, aber manche wirken auch ein wenig konstruiert.


    Die Geschichte der Mountjoys ist interessant und manchmal taucht darin auch William Shakespeare auf. Ich habe gelernt, dass es zu seiner Zeit ungewöhnlich war, sich bei Fremden ein Zimmer zu mieten und auch ein wenig mehr über den Prozess erfahren, der am Anfang des Buchs steht, aber insgesamt war mir das zu wenig.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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