Leo Tolstoi - Krieg und Frieden (Buch 2 - Teil 5)

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  • Kap. 1:
    Neues von Pierre, der immer mehr zu meiner Lieblingsfigur im Roman wird. Er ist ein im Grunde genommen guter Mensch, voller Mitgefühl seinen Mitmenschen gegenüber und angenehm unegoistisch. Eine tragische Gestalt dadurch, dass er einsehen muss, wie wenig es ihm gelang, die Ideale seiner Jugendzeit zu verwirklichen. Dies macht ihn zum Alkoholiker, denn der Alkohol hilft ihm dabei "nicht zu sehen". Aber er ist weiterhin bereit, allen zu helfen:
    Seine Geldbörse war immer leer, denn sie war offen für alle. Natürlich ist es für ihn, den steinreichen Mann, einfach, anderen finanziell auszuhelfen, aber wie viele andere, die sich das ebenso leisten könnten, tun das nicht.


    Kap. 2-5:
    Arme Marie! Zwar ist sie jetzt in Moskau und hätte theoretisch die Chance mehr unter die Leute zu kommen und vielleicht neue Freundschaften zu schließen, aber ihr Vater verhindert das durch seine tyrannische Art erfolgreich. Richtig tragisch ist, dass sie selbst ihre Brieffreundin verliert. Sie muss feststellen, dass sie mit Julie nichts gemeinsam hat - außer der Tatsache, Geld zu erben, und so für eine gewisse Art von Männern interessant zu sein. Im Gegensatz zu Julie ist sie sich dessen aber nicht bewusst, und so nimmt sie Boris' Avancen überhaupt nicht wahr. Der schwankt kurzzeitig zwischen ihr und Julie, entscheidet sich aber für letztere. Auch hier weiß ich nicht, ob ich mich für Marie freuen oder sie bedauern soll. Zwar ist Boris kein wirklich begehrenswerter Ehemann, aber als Alternative zum Vater (und auch verglichen mit Anatol Kuragin - wie sich in den folgenden Kapiteln besonders deutlich zeigt) doch vielleicht nicht so übel.


    Kap. 6-15:
    Es deutete sich ja schon an, dass mit Natascha und Andrej nicht alles glatt verlaufen würde.
    :entsetzt: Natascha, was tust du bloß? Nun, in gewisser Hinsicht kann ich sie verstehen; jung, unerfahren, romantisch veranlagt und in den Klauen eines gewieften Frauenhelden - da kann einiges geschehen. Dass Andrej sich für Monate vom Acker gemacht hat, verbessert die Situation natürlich auch nicht. Trotzdem denke ich, dass sie doch ein bisschen mehr Verstand hätte aufweisen müssen. Sonja sieht die logischen Schwächen in Anatols Vorgehensweise ja deutlich: wieso kann er nicht offen um sie werben, wieso die Heimlichtuerei, aber Natascha ist so verblendet, dass sie den größten Quatsch (und später Rattengift) schluckt. Nur gut, dass dank Sonjas Eingreifen die Entführung verhindert werden konnte.
    Etwas wundert es mich doch, dass Anatols geheime Ehe tatsächlich nicht der gesamten Moskauer gesellschaft bekannt war. Zu viele Menschen wussten von ihr, als dass ich an eine erfolgreiche Geheimhaltung wirklich glauben kann. Selbst Pierre, der ja nicht zu Anatols näherem Freundeskreis gehört, war sie bekannt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich bin gerade mitten im 3. Kapitel, das von Marja und ihrem Vater erzählt. Ich habe den Wunsch, dem Alten den Hals umzudrehen. Wie kann man nur so mit seiner Tochter umgehen?! Und dann, nach einem Streit, ihr auch noch hinterher zu schreien, dass es ihm lieber wäre, irgendeiner würde sie endlich heiraten! Wer ist denn schuld daran, dass Marja noch unverheiratet ist?! :grmpf:


    Julie Karagina finde ich recht kurzsichtig. Bildet sie sich doch tatsächlich ein, die Männer hätten endlich eingesehen wie toll sie doch ist... In welcher Welt lebt sie denn?


    Argh, diese Kapitel sind wirklich frustrierend!


    ***
    Aeria