John Irving - Gottes Werk und Teufels Beitrag

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    Mal sehen, ob ich es schaffe, auch zu Irving während des Lesens etwas zu schreiben. Und vielleicht mag sich jemand dazu gesellen - MacOss , hattest du das Buch nicht auch vor Kurzem begonnen?


    Es ist eine Ewigkeit her, dass ich den Film gesehen habe, ich kann mich an nichts mehr erinnern. Moment, doch: an das Gute-Nacht-Ritual von Dr. Larch. :) Ansonsten besteht allerdings keine Gefahr, dass ich mich selbst spoiler und ich lese das Buch unvoreingenommen.


    Gestern* habe ich nur eine Handvoll Seiten lesen können, heute habe ich faul am Strand liegend ein wenig mehr geschafft und die ersten drei Kapitel gelesen. Das heißt, ich habe einen Einblick in St. Cloud's bekommen und vor allem Dr. Larch, die beiden Schwestern und Homer Wells kennengelernt. Und Melony.


    Auch wenn bei weitem nicht alles positiv ist, was geschildert wird, strahlt das Buch eine Wohlfühlatmosphäre aus und ich freue mich aufs Weiterlesen.


    *Inzwischen Vorgestern. :saint:

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ich hab insgesamt ziemlich viel von John Irving gelesen, aber dieses ist mein Lieblingsbuch von ihm. Ich denke, weil er es hier (im Gegensatz zu fast allen anderen seiner Bücher - deren Stärken liegen tatsächlich anderswo..) schafft, mir auch die Charaktere nahezubringen. In den meisten anderen seiner Bücher (Owen Meany vielleicht ausgenommen..) habe ich die eher als.. scherenschnittähnlich empfunden. Hier "leben" sie.

  • Mal sehen, ob ich es schaffe, auch zu Irving während des Lesens etwas zu schreiben. Und vielleicht mag sich jemand dazu gesellen - MacOss , hattest du das Buch nicht auch vor Kurzem begonnen?

    Ja, ich hatte das Buch für die Juli-Monatsrunde begonnen, dann hab' ich es wegen der Leserunde zu "Northanger Abbey" beiseitegelegt, und wegen unschöner Ereignisse habe ich momentan Kopf und Terminkalender voll, und nun liegen beide Bücher angefangen hier herum. :| Ich hoffe aber, sie bald in Ruhe fortsetzen zu können. Bis dahin behelfe ich mir mit Axel Hackes "Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten". Auch schön. Wenn ich wieder zum Irving greife, schaue ich auf jeden Fall hier rein.

  • Inzwischen habe ich die ersten knapp 400 Seiten gelesen, also fast die Hälfte des Buches. Normalerweise lese ich kürzere Bücher und ich habe mich zwischenzeitlich bei der Frage ertappt, was wohl noch passieren könnte. Denn einerseits passiert ständig etwas und andererseits passiert nicht wirklich etwas. Das Leben plätschert vor sich hin.


    Den Personen folge ich dabei sehr gerne. Wie Alice schrieb, wirken sie tatsächlich lebendig und haben verschiedene Facetten. Durch den ausführlichen Blick auf ihre Geschichten und auch auf die Wahrnehmung durch andere erhält man als Leserin eine sehr umfassende Charakterisierung. Auch widersprüchliche Handlungen wirken logisch, weil man verstehen kann, was den Widerspruch auslöst.


    Ich habe außerdem überlegt, weshalb sich bei mir während des Lesens eine Wohlfühlatmosphäre einstellt, denn die Themen, um die es geht, laden nur bedingt dazu ein. Es geht u.a. um das Heranwachsen in einem Waisenhaus in den 40ern, was irgendwie noch schwieriger wirkt, als Heranwachsen eh schon ist. Es geht um die Schwierigkeiten, Nähe und Emotionen zuzulassen. Und nicht zuletzt geht es um Abtreibung.


    Ich habe festgestellt, dass ich manche Themen einfach nicht an mich heran lasse (z.B. das Alzheimer Thema, da dies im echten Leben gerade zu präsent ist). Viel häufiger schätze ich allerdings die Einstellung der Protagonisten zu schwierigen Situationen. Die Herangehensweise folgt der Tonalität "Ja, es ist schlimm, aber da wir es nicht ändern können, machen wir das Beste draus." Und dieser pragmatische Optimismus gefällt mir. Warum Energie in Jammern investieren, wenn diese Energie auch positiv genutzt werden kann?

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges