Amélie Nothomb - Böses Mädchen

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 6.548 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Onkel Orwell.

  • Klappentext:


    Blanche und Christa sind Freundinnen. Bis Blanche Christas wahres Gesicht erkennt: Sie ist die Antichrista. Gekommen, nicht um sie zu erretten, sondern um sie zu zerstören.


    Rezi:


    Heute habe ich dieses Buch beendet. Ich fand es ehrlich einfach nur wunderbar: bitterböse und schockierend! Mit Blanche konnte ich mich sehr schnell identifizieren. Gut, zugegeben: Die Story ist selber ist vllt etwas banal, meiner Meinung nach. Aber der Rest ist wirklich umwerfend! Amélie Nothomb hat sich im Nu zu eine meiner Top-Autorinnen entwickelt; ich freue mich auf das nächste Buch, was ich von ihr lesen werde!


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    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Oh ja! Ich liebe dieses Buch! Ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen! Diese unheimliche beklemmende Atmosphäre und diese bemitleidenswerte Hauptperson, hervorragend. Zuvor hab

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    gelesen, mindestens genauso wundervoll wie Böse Mädchen! Sehr zu empfehlen.

  • Auf das Buch bin ich schon seit langem sehr neugierig. Muss es sofort auf meine (lange) Wunschliste setzen! ;) Blöd nur, dass sich die Anzahl der Seiten stark in Grenzen hält.

  • Richtig, leider sind alle Nothomb-Bücher kaum hat man angefangen schon wieder zu ende! Ich bin jedes Mal wieder wahnsinnig entäuscht wenn ich schon wieder eins in kürzester Zeit durchhab. Aber glücklicherweise gibt es ja mehrere Bücher von Amélie Nothomb! :freu:

  • Eeetwas OT, aber hat jemand vielleicht "Quecksilber" von derselben Autorin gelesen? Wenn ja, könnte mir diese Person berichten, wie sie das Buch gefunden hat? :redface:

  • "Quecksilber" habe ich mal bei den Hörbüchern rezensiert - schau mal hier :smile:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • „Ich war sechzehn. Ich hatte nichts ... Keine Freunde, keine Liebe und noch nichts erlebt.“ Blanche studiert an der Uni Brüssel, fühlt sich als Mauerblümchen, ist mit 16 noch Jungfrau und himmelt die umschwärmte Christa an, mit der sie gerne befreundet wäre. Als sich die Freundschaft tatsächlich ergibt, zeigt Christa plötzlich ein ganz anderes Gesicht. Es ist zu spät, stellt Blanche verzweifelt fest: „Ich hatte verloren ... Es hatte mich nie gegeben.“


    Blanche hatte in ihrem ganzen Leben noch keine Freunde und wünscht sich nichts sehnlicher, als dazuzugehören. Als die tolle Christa tatsächlich auf sie zukommt, zeigt sich, wie unsicher Blanche im Umgang mit anderen ist. Obwohl Christa zumindest Blanche gegenüber ihr wahres Gesicht sehr schnell zeigt, gelingt es Blanche nicht, sich gegen ihre "Freundin" zur Wehr zu setzen oder gar zu behaupten. Christa sprüht vor Charme und wickelt alle um den kleinen Finger, Blanches Eltern eingeschlossen. Und so verliert Blanche ihren Halt und ihre Rückzugsmöglichkeiten, das eigene Zimmer, ihre Ruhe.


    Obwohl die Charaktere etwas übertrieben dargestellt sind, ist das Büchlein sehr angenehm (und natürlich auch sehr schnell) lesbar. Allerdings muss ich zugeben, dass ich den merkwürdigen Schluss nicht recht verstanden habe. :gruebel:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Inhalt:


    Als die hübsche Christa der einsamen Blanche ihre Freundschaft anbietet, schwebt Blanche im siebten Himmel und ist überglücklich. Endlich hat sie eine Freundin! Die erste in ihrem Leben. Und dann auch noch Christa!


    Doch dann schleicht Christa sich mehr und mehr in Blanches Leben. Bald schon besetzt sie Blanches Zimmer, ihre Eltern sind hin und weg und Blanche realisiert, Christa ist nicht ihre Freundin. Sie war es nie, denn sie ist die AntiChrista. Ihr einziges Ziel: Blanche zerstören. Aber Blanche wehrt sich zum ersten Mal in ihrem Leben...


    Meine Meinung:


    "Böses Mädchen" heisst dieser Titel von Amélie Nothomb und der Titel ist Programm. Noch nicht einmal 140 Seiten ist das Buch lang, aber ich glaube, länger hätte ich es auch gar nicht durchgehalten. Zu viel Nothomb würde unserer Psyche wahrscheinlich drastischen Schaden zufügen...


    Die eigentliche Geschichte ist rasch erzählt und klingt harmlos. Eine Freundin, die keine ist. Doch Christa ist schlimmer. Blanche durchläuft alles, was unter "Eifersucht" und "Neid" einzuordnen ist und doch liegen die Sympathien bei ihr. Christa mag nicht böse in diesem Sinne sein, verhält sie sich doch so wie sie es gewohnt ist, dennoch wünsche ich niemanden, an eine Person wie sie zu geraten.


    Während des Lesens ergriff mich die wahre Empörung über Christas Verhalten. Sie ist wahrhaftig die AntiChrista. Dennoch verhilft sie Blanche zu einer Wandlung, die sie ohne Christa wohl nicht durchlebt hätte. Wie man sieht gibt es auch in "Böses Mädchen" wieder viele Themen zu diskutieren. Wieder ist es eine Geschichte, die sich einem in die Eingeweide bohrt.


    Diese beiden Welten, die da aufeinander treffen, könnten unterschiedlicher nicht sein und obwohl Christa definitiv als Antiheld und, eben, als Böses Mädchen daherkommt, kann man sich bestimmt auch gut mit ihr identifizieren. Sie ist das Leben, Blanche das genaue Gegenteil.
    Beängstigend ist jedoch, dass Blanche Christa bis zum Schluss nicht loslassen kann... Ihr Einfluss ist stärker als alle Vernunft und ich musste mich selbst fragen, wie oft wir in unserem privaten Alltag auf diese Art "vergiftet" werden.


    "Böses Mädchen" ist eine Nothomb wie ich sie liebe. Nach "Winterreise", das eher mau war, war die Lektüre dieses Buches wahres Balsam fürs Herz. Wenn Nothomb je ein Balsam fürs Herz sein kann.


    Fazit:


    Eine wahre Nothomb, auch als "Einstieg" in die Welt der Nothomb geeignet. In "Böses Mädchen" wird mit Gegensätzen gespielt, unseren Grundeinstellungen und der Frage nach Gut und Böse.


    4ratten

    //Grösser ist doof//

  • Heute habe ich dieses Büchlein innerhalb weniger Stunden durchgelesen und kann nur sagen: gruslig! Damit meine ich die Gefühle und Eindrücke, die man beim Lesen hat. Das Buch selbst ist zwar sehr sparsam, kurz und oberflächlich, aber dennoch nicht schlecht. Anhand sehr weniger, stark überzeichneter Personen und Umstände wird eine Extremsituation beschrieben: die schüchterne, 16jährige Blanche, die sich schon lange eine Freundin wünscht, glaubt diese in der extrovertierten schönen Christa gefunden zu haben und merkt zu spät, dass Christa sie nur manipuliert und ausnutzt.


    Schön geschildert fand ich Blanches Charakter und Innenleben. Sie ist empfindsam und nicht dumm, sie merkt recht bald, was es mit Christa auf sich hat. Dennoch vermag sie Christas unheilvollem Einfluß nicht zu entkommen. Ganz realistisch ist das nicht, auch die Eltern wirken übertrieben naiv und das Verhältnis zu ihrer Tochter nicht normal. An der Person Christa zeigt Amélie Nothomb einige Manipulationsmechanismen auf, allerdings treten die in der Realität wohl kaum so geballt auf. Alle anderen Personen bleiben schemenhaft und dienen nur als Kulisse, so gibt es zum Beispiel keine Freunde oder Verwandten außer den Eltern. Für eine Studentin eher unglaubwürdig. Fängt man in Belgien tatsächlich schon mit 16 an zu studieren? Auch ist nicht nachvollziehbar, warum Blanche das Interesse am Studieren verliert. Das Ende kommt sehr plötzlich und vermittelt eine fragwürdige Botschaft, nämlich dass man das Böse, das man erlebt, nie wieder loswird. Ein Knalleffekt als Ausweg, eine Entwicklung in Blanches Persönlichkeit hin zur Stärke hätte mir besser gefallen.



    und ich musste mich selbst fragen, wie oft wir in unserem privaten Alltag auf diese Art "vergiftet" werden.


    Na, zum Glück nicht so oft, denn man kann sich mit etwas Lebenserfahrung sehr gut gegen solche Leute abgrenzen. Sie können einem zwar den Alltag vergällen, aber man braucht sie nicht an seine Seele heranzulassen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Meine Meinung


    Habe das Büchlein gestern bekommen und direkt gelesen. :smile:
    Ich liebe ja die Bücher von Amélie Nothomb. Man liest sie in einem Rutsch und atemlos.
    So auch hier.
    Die Geschichte um Christa-Antichrista und Blanche ist so absurd und überzeichnet, dass sie dadurch genial wird. Das unfassbare Verhalten von Christa und auch von Blanches Eltern lässt einen irgendwie verstört zurück und man ist mit Blanche einer Meinung - sie ist der einzig normal tickende Mensch in dieser Geschichte.
    Man steht fassungslos vor diesem kleinen Wahnsinn und verschlingt Seite um Seite und schon ist es wieder vorbei. Atemlos!


    Ja, wie immer grossartig, erklären kann man es nicht - was diesen Sog ausmacht. Selber lesen ist das Motto! Hier macht man nie etwas verkehrt.


    4ratten

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Hrrhrr, um ein Büchlein mit einer Protagonistin namens Christa-Antichrista komme ich nicht herum...

  • Blanche nennt sie so.
    Ich weiss aber nicht ob das Buch deinen Ansprüchen genügt. :winken:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Na mal sehen. Die Autorin macht mich sowieso neugierig.
    Zudem darf es auch mal nur zur Unterhaltung dienen. Mag einfach keine 500 und mehr Bücher, welche wenig bis nichts zurückgeben, lesen. Da ist mir die Zeit einfach zu schade für. Dann lieber einen Hollywood Streifen, der ist immerhin in anderthalb Stunden durch...