Haruki Murakami - Naokos Lächeln

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 14.221 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tjaa.

  • Voyageurs Rezension kann ich zum Teil zustimmen. Und Jari hat Recht, wenn sie sagt, dass diese typische Murakami-Magie fehlt. Viele Szenen sind mir zu platt, vor allem die, in denen es in irgendeiner Weise um Sex geht.
    Die Geschichte, die Toru von Reiko aufgetischt bekommt, warum sie sich in dem Sanatorium befindet, ist einfach nur abstoßend geschildert. Ich bin nicht prüde, darum geht es auch gar nicht, aber hier findet der Autor in meinen Augen nicht den richtigen Weg, um das Dilemma zu beschreiben, in dem sich Reiko befindet. Einerseits wirft sie mit Details nur so um sich, andererseits betont sie, dass sie es ja gar nicht so wollte und ach so hilflos war. Wäre sie tatsächlich so hilflos gewesen, hätte sie nicht diesen Detailreichtum verwenden müssen. So aber wirkt sie schichtweg unglaubwürdig.


    Dann wiederum ist der Stil im ersten Drittel wirklich gut. Die Sätze fließen dahin und man versinkt fast wie in einer warmen Decke beim Lesen - wäre da nicht das oberflächliche Thema des Romans. Oder besser gesagt, das Thema, welches so oberflächlich behandelt wird.
    Ich weiß noch nicht, was ich von dem Buch halten soll, aber es ist zumindest nicht so bodenlos schlecht, dass ich es abbrechen müsste. Mal sehen, was noch kommt...

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Ich habe vor kurzem erst den Kinofilm gesehen und fand ihn sehr gut gemacht ... ist jetzt zwar schon ca. ein Jahr her, dass ich das Buch gelesen habe, aber mir kam vor, der Film fängt es sehr gut ein. Und die Schauspielerin, die Naoko spielt, finde ich sowieso genial (Rinko Kikuchi, hat mich schon in "Babel" umgehauen).


    An das Buch selbst bin ich damals wohl mit allzu hoch gesteckten Erwartungen herangegangen. Mir kam damals vor, "jeder" lobt es in den Himmel, und so überwältigt war ich dann gar nicht ... aber es hat mir schon gefallen und ich bin froh, es gelesen zu haben. :smile:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Ich wusste gar nicht, dass es einen Film gibt. Ich glaube, den könnte ich mir mal ansehen, auch, wenn ich das Buch ziemlich schlecht fand.


    Das Niveau des Romans jenseits von Seite 200 ist unterhalb jeder Gürtellinie.


    ... das kann ich nämlich vollen Herzens unterschreiben.
    Der Anfang ist toll, der Rest mies. Mehr kann ich dem Eindruck vom 18.10. nicht hinzufügen.


    2ratten, ebenfalls für den angenehmen "Flow" des ersten Drittels

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf


  • Zwei Ratten sind eigentlich zu viel und gelten nur für die ersten zwei Hundert Seiten. Murakami kann gut schreiben, aber für einen tadellosen ganzen Roman hat es bis 1987 jedenfalls nicht gereicht. Bis dahin ist "HbW und das EdW" (1985, dt. 1995) sein bester Roman, dann kommt mit Abstand die belanglose "Wilde Schafsjagd" (1982, dt. 1991), und am abstoßendsten ist "Naokos Lächeln" (1987, dt. 2001). Dem Verriss durch Rose-Maria Gropp in der FAZ vom 21. März 2001 kann ich mich nur anschließen. Murakamis Kurzgeschichten sind besser. Ich hoffe, er hat mit "Tanz mit dem Schafsmann" (1988, dt. 2002) den Durchbruch geschafft.


    2ratten


    So unterschiedlich sind die Geschmäcker ;)
    Ich fand Wilde Schafsjagd ganz furchtbar langweilig und habe es abgebrochen...

  • Ich habe dieses Jahr den Film gesehen und nie zuvor ein Buch von Haruki Murakami gelesen. Der Film "Naokos Lächeln" war dann letztendlich der ausschlaggebende Punkt nun auch die Bücher zu lesen. Ich habe bis jetzt "Gefährliche Geliebte" gelesen, welches mir ausgesprochen gut gefiel. Das nächste wird dann wohl "Wilde Schafsjagd" sein. Ich bin schon gespannt.

  • Ich glaube, ich muss mir den Film auch mal anschauen.
    Ist aber auch schon wieder so lange her, dass ich Naokos Lächeln gelesen habe ;)

  • tjaa
    Das geht mir genauso. Ich wollte mir den Roman aber eh mal kaufen *g* gerade durch die sehr schöne Vorschau die ich von der Verfilmung gesehen habe bin ich aber auch sehr neugierig auf den Film geworden. Ich werd mir auf jeden Fall die DVD kaufen und dann einen schönen Filmabend machen. :)