Voyageurs Rezension kann ich zum Teil zustimmen. Und Jari hat Recht, wenn sie sagt, dass diese typische Murakami-Magie fehlt. Viele Szenen sind mir zu platt, vor allem die, in denen es in irgendeiner Weise um Sex geht.
Die Geschichte, die Toru von Reiko aufgetischt bekommt, warum sie sich in dem Sanatorium befindet, ist einfach nur abstoßend geschildert. Ich bin nicht prüde, darum geht es auch gar nicht, aber hier findet der Autor in meinen Augen nicht den richtigen Weg, um das Dilemma zu beschreiben, in dem sich Reiko befindet. Einerseits wirft sie mit Details nur so um sich, andererseits betont sie, dass sie es ja gar nicht so wollte und ach so hilflos war. Wäre sie tatsächlich so hilflos gewesen, hätte sie nicht diesen Detailreichtum verwenden müssen. So aber wirkt sie schichtweg unglaubwürdig.
Dann wiederum ist der Stil im ersten Drittel wirklich gut. Die Sätze fließen dahin und man versinkt fast wie in einer warmen Decke beim Lesen - wäre da nicht das oberflächliche Thema des Romans. Oder besser gesagt, das Thema, welches so oberflächlich behandelt wird.
Ich weiß noch nicht, was ich von dem Buch halten soll, aber es ist zumindest nicht so bodenlos schlecht, dass ich es abbrechen müsste. Mal sehen, was noch kommt...