Donna Leon - Commissario Brunetti

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  • Hallo ihr Lieben,


    es gibt hier doch einige Leser der Brunetti Reihe, oder? Dann postet hier doch mal, was euch so gefällt oder nicht gefällt.


    Gestern habe ich im Zug "Sanft entschlafen" beendet und bin SEHR zwiegespalten. Einerseits flutschte das Buch nur so (wie immer), andererseits: Was war denn das für ein Ende?


    Alle, die das Buch noch lesen möchten, sollten jetzt nicht weiterlesen, denn es wird das Ende verraten!


    Zitat von "Spoiler zu 'Sanft entschlafen'"

    Da wurde ja NICHTS aufgeklärt!


    Die Schwester, die zu viel gesehen hatte, Maria Testa, verschwindet nur am Ende und ein Bekannter meint "Es geht ihr gut" - basta. Mehr nicht. Keine Aufklärung, wer denn nun tatsächlich hinter diesen mysteriösen Todesfällen steckte, kein gar nichts! Klar, es hingen mal wieder einige der Oberen Zehntausend mit drin, aber trotzdem sehr unbefriedigend.


    Zu den Enden von Donna Leons Krimis: Sie werden selten wirklich abgeschlossen in kriminalistischer Hinsicht. Nun gab es das ja schon einige Male bei Donna Leon und ich frage mich nun, ob sie dieses unbefriedigende Schema beibehält. Mit allem kann ich leben: Familienidylle der Brunettis etc., aber doch nicht mit dem letzten Gedanken auf der letzten Seite "Häh? Wie jetzt? Das wars?". Andererseits wirkt es dadurch auch sehr realistisch


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • hallo niume
    *sanft entschlafen* gehört für mich zu den schwachen brunetti-romanen. ich habe dieses buch gleich bei erscheinen des HC gelesen und kann mich auch gar nicht mehr genau an die geschichte erinnern :rollen:
    war das nicht so, dass der aufenthaltsort der schwester geheim gehalten wurde, um sie vor den *bösen* zu schützen??? wie gesagt ich müßte mal wieder hineinlesen ....


    für mich waren die ersten fünf bände dieser serie wirklich gut, spannend und interessant, die danach erschienenen waren eher langweilig, uninteressant ...
    *feine freunde* und *das gesetz der lagune* habe ich gar nicht mehr gelesen, hingegen fand ich *die dunkle stunde der serenissima* wieder gelungen.
    DONNA LEON sollte sich mal etwas neues überlegen, denn allmählich ist es zu wenig eine geschichte einzig vom ort des geschehens (auch wenn es sich um venedig handelt :zwinker: ) leben zu lassen.


    übrigens erschein im juni bereits ein neuer brunetti-fall, das wär dann nummer zwölf *ggg*


    liebe grüße
    vienna

    "a woman must have money and a room of her own .... " Virginia Woolf

  • Ah - genau meine Rede! Speziell bei diesem Brunetti hatte ich das Gefühl: Auflösung mangelhaft. Und ich hasse Schlüsse, bei denen ich denke, ich hätte was verpasst, oder, noch schlimmer, ich sei zu blöd um sie zu kapieren. "F*rz und Feuerstein" wurden in dem Band angesprochen, aber der Kriminalfall wurde nicht wirklich geklärt.


    So langsam vertut sich auch der Charme des Lokalkolorits und des dauernden Familiengedönses. "Mich nervt das permanente Gekoche", hab ich jetzt schon wiederholt gehört.


    Ich habe nur einen erklärten Liebling, wegen dem sich die Lektüre noch lohnt - Signorina Elettra, die schicke, halbkriminelle, computerhackende Sekretärin von Brunettis Boss. Das ist meine Heldin, mein Vorbild, mein Idol. Ich hab auch mit Informationsbeschaffung zu tun und hab zwar noch nie gefragt: "Legal oder illegal?", aber auf die Frage "Wie biste denn da rangekommen?" immer mal wieder antworten müssen: "Das willst du nicht wirklich wissen."
    :smile:


    Ob ich mir den neuesten Brunetti-Krimi kaufe, der derzeit in der Zeitschrift GONG vorabgedruckt wird, weiß ich noch nicht. Vielleicht werde ich ihn mir irgendwo leihen. Oder ich warte drauf, dass das Buch einem irgendwo im Ramsch nachgeschmissen wird.

  • Hallo zusammen,


    ich habe bei 'Feine Freunde' aufgehört, Leons Krimis zu kaufen/zu lesen. Wie hier ja auch schon erwähnt wurde, sind die Fälle einfach ncith mehr originell genug. Vor kurzem habe ich daran gedacht, die letzten drei erschienenenin der Bib auszuleihen, aber wenn ich dann mal da war, habe ich so viele andere lesenswerte Bücher gefunden, dass Commissario Brundetti nicht mehr zur Diskussion stand.
    Wie sind denn die drei letzten Fälle?


    lg, adia

  • Ich kenne nur "In Sachen Signora Brunetti" als Hörspiel und als Film mit Joachim Krol in der Titelrolle - äh, also jetzt nicht als Signora, sondern als Commissario Brunetti. Hat mich beides irgendwie nicht so sehr begeistert, als daß ich da jetzt noch den Roman lesen müßte.

  • @ adia,


    vermutlich lässt das tief blicken, was die Krimireihe angeht, aber für mich verschwimmen die Kriminalfälle alle irgendwie zu einem Matsch, ich kann dir nicht mal sagen, was in den letzten drei Bänden Sache war. In irgend einem ist Signorina Elettra als "Undercover"-Schnüfflerin in einem Fischerkaff eingeschleust worden, und das ging um ein Haar sowas von ins Auge. Das war ganz unterhaltsam. Aber es ist eine Masche, die sich einfach totgelaufen hat.

  • Ich finde auch, dass die Brunetti-Reihe etwas an Dynamik verliert. Die letzten Bücher haben mich doch auch teilweise mit zwiespältigen Gefühlen zurückgelassen.
    Das erste wirklich schlechte Buch von Donna Leon war "Feine Freunde", nachdem ich schon bei "Auqa alta" so meine Probleme hatte (obwohl das oft als eines ihrer besten Bücher dargestellt wird...). "In Sachen Signora Brunetti" war für mich weniger ein Krimi, als eine sehr geglückte Darstellung eines hin und her gerissenen Mannes (Brunetti), der zwischen Berufsehre und Liebe entscheiden muss. Das gleiche gilt im Prinzip für "Das Gesetz der Lagune", bei dem mich die glänzend dargestellte Atmosphäre überzeugte.
    "Die dunkle Stunde der Serenissima" habe ich noch nicht gelesen, da warte ich auf die Taschenbuch-Ausgabe.


    Alles in allem hat mir "Venezianisches Finale" immer noch am besten gefallen.


    Tatsächlich sollte sich Frau Leon ein paar Neuerungen einfallen lassen. Sei es im Privatleben (Passiert etwas zwischen Brunetti und Signora Elettra?) oder im Berufsleben (Bekommt Brunetti evtl. einen neuen Kollegen, mit dem er nicht zurecht kommt?). Ansonsten dürfte ihre treue Leserschaft immer kleiner werden.

  • Kann mich der Meinung des Gastes vor mir nur anschließen. Weiß eigentlich jemand, wann 'Die dunkle Stunde der Serenissima' als TB erscheint??

  • Hallo,
    ich habe einige Bücher von Donna Leon in meinem Regal, aber bin einfach nicht mit Ihnen warm geworden. ich weiß auch nicht warum.
    Liebe Grüße Lena

  • Hallo Lena,


    naja, bei Donna Leon kenne ich eigentlich nur zwei Lager: Entweder man mag die Bücher und kann nicht genau beschreiben warum eigentlich (man schiebt es dann gerne auf die Atmosphäre :zwinker: )
    Oder Leute, die sich fragen, was an diesen Büchern eigentlich dran ist. Irgendwie nachvollziehbar, die Kriminalfälle an sich, sind es meistens nicht...


    Liebe Grüße, Elke :blume:

  • Hallo Elke
    da hast du wohl Recht. Aber eines Tages .....
    Herzlichst Lena

  • ich finde auch, dass die Bücher von Mal zu Mal schlechter werden und habe es irgendwann auch aufgegeben, weiterzulesen.. ich glaube das letzte, was ich gelesen habe, war das mit den Fischern..... und "aqua alta", das letzte, was ich gut fand


    na ja, da kann ich mich auf andere Bücherreihen konzentrieren :zwinker:

    don&#39;t keep on leaving your dreams behind -Wolfsheim<br /><br />lg<br />sheepy

  • @sheepy, das finde ich jetzt lustig: Aqua alta hat mir gar nicht gefallen und "das mit den Fischern" habe ich regelrecht verschlungen.


    Gott sei Dank sind die Geschmäcker verschieden :eis:


    LG, Elke :blume:

  • Von Donna Leon haben mir zwei oder drei Bücher gereicht. Irgendwie kann ich den Hype nicht nachvollziehen, ich fand die Fälle eher langweilig und auch die Schilderungen der Stadt und von Brunettis Familie nicht allzu stimmungsvoll.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • das Einzige, was mir immer supergut an den Brunettis gefallen hat, waren die Kochinspirationen :klatschen::klatschen:

    don&#39;t keep on leaving your dreams behind -Wolfsheim<br /><br />lg<br />sheepy

  • Ich finde die Brunetti-Romane toll, aber sie haben auch bei mir ewig auf dem SUB gelegen, weil ich mich nicht so rangetraut habe. Aber als ich mal richtig angefangen habe, hat mir das ganze italienische Ambiente total gut gefallen...es ist mir nur wahnsinnig schwergefallen, mir die ganzen ausländischen Namen zu merken, das ist bei englischen Büchern echt einfacher.


    Dieser ganze gemütliche Tagesablauf, den Brunetti so hat...mit einem Frühstück bei Brioche und Kaffee hier und einem 11-Uhr-Snack mit einem Gläschen Wein da und dann natürlich noch die von seiner Frau gekochten leckeren Mittagessen...da habe ich richtig Appetit gekriegt. :eis:


    Also besser nicht während einer Diät essen! :zwinker:


    Liebe Grüße :blume:


    Bianca

  • :kaffee: So viele habe ich noch nicht intus. Aber mir ist der schmerzhafte Schluss von Vendetta im Kopf geblieben. Auch hier ein offenes Ende, das ich aufgrund der Gesamtgeschichte allerdings schauderhaft fand. In den letzten Zeilen kapiert man Zusammenhänge, die einem vor dem Hintergrund der Geschichte eiskalt den Rücken runterlaufen. Das ist doppelt unbefriedigend.


    Eine Frage zum Hintergrund: Ist es für Leon eine erzähltechnische Finesse (so wie andere ihre Krimis aus ungewöhnlichen Perspektiven erzählen lassen) oder inwieweit beschreibt Leon eine italienische Realität ?
    Denn in einem Buch versucht Brunetti ja z.B. über seinen Schwiegervater an Umweltsünder heranzukommen und der Gute knallt ihm verbal die Türe vor der Nase zu.
    Wenn es Realität ist, wären solche Enden ja bitter, aber verständlich.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Zitat von "Bettina"


    Eine Frage zum Hintergrund: Ist es für Leon eine erzähltechnische Finesse (so wie andere ihre Krimis aus ungewöhnlichen Perspektiven erzählen lassen) oder inwieweit beschreibt Leon eine italienische Realität ?


    Schwer zu sagen...Wenn ich mich recht erinnere, ist Leon Amerikanerin, lebt aber in Italien. Ob sie deshalb aber die italienische Realität beschreibt? Ich meine, gelesen zu haben, dass sie nicht will, dass ihre Romane in Italien erscheinen - fand ich auch ganz interessant.


    LG
    Manjula

  • Zitat von "Manjula"

    Wenn ich mich recht erinnere, ist Leon Amerikanerin, lebt aber in Italien. ... Ich meine, gelesen zu haben, dass sie nicht will, dass ihre Romane in Italien erscheinen - fand ich auch ganz interessant.


    Sie lebt in der Tat in Italien. Aber dass sie ihre Romane nicht in Italien veröffentlichen lassen will? Diese Möglichkeit finde ich sehr wirklich sehr interessant... Da hast du Recht.

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