Ray Bradbury - Die Mars-Chroniken

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 8.839 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Ich hatte am Anfang leichte Schwierigkeiten mit dem Buch, aber nach und nach hat sich meine Meinung dann doch sehr zum positiven hin entwickelt. Ob das nun unter Fantasy oder Science Fiction fällt, oder wie realistisch das alles aus technischer Sicht ist, ist mir dabei herzlich egal. Mich fesselt Bradbury wie immer vor allem mit seiner wunderbaren Sprache, die mich auch diesmal wieder ganz in sein Buch abtauchen ließ.

  • Ich habe heute mit diesem Buch begonnen und nach 130 Seiten bin ich begeistert, wie schon zuvor von "Fahrenheit 451" welches ebenfalls aus der Feder desselben Autors stammt.


    Es geht in diesem Buch darum, dass die Menschen in der Zukunft, im Jahre 2030, die ersten bemannten Reisen zum Mars unternehmen, um zu sehen, ob es möglich ist auf unserem Nachbarplaneten zu leben. Dazu muss man sagen, dass Bradbury dieses Buch 1946 begonnen hatte. Für ihn war 2030 die Zukunft. Für uns ist es eine sehr nahe und erreichbare Zukunft. Sieht man mal davon ab, dass der Mars keine Atmosphäre und auch keine atembare Luft besitzt, so nimmt dieses Buch dennoch keinen Schaden, was den Inhalt anbelangt. Vor allen Dingen geht es hier um das Thema Mensch, Eroberung und Kolonisation. Die Frage, ob der Mensch überhaupt fähig ist ein außerterrestrisches Leben zu führen und in Interaktion mit einer anderen Spezies zu treten. Bisher sieht es allerdings nicht so aus. Es geht dabei nicht um die technischen Fähigkeiten, sondern die sozialen und ethischen Einstellungen, welche unabdingbar sind, um einer fremden Spezies mit Respekt und vorurteilsfrei entgegenzutreten. Zu akzeptieren, dass der Mensch per se nicht das Maß aller Dinge ist. Es ist faszinierend mit welch subtiler Art der Autor diese Fragen dem Leser untermogelt und dabei trotzdem ein unterhaltsames Buch erschaffen hat.


    Ich bin schon gespannt, wie diese Geschicht endet. Ich habe ja schon so meine Befürchtungen.


    Viele Grüße Tina

  • Für ihn war 2030 die Zukunft. Für uns ist es eine sehr nahe und erreichbare Zukunft.


    Statistisch gesehen muss ich für meine Person allerdings hinter "erreichbar" schon ein kleines Fragezeichen setzen ... :belehr:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Na komm Sandhofer, mach kein Mist... was wäre hier die klassische Literatur ohne Dich... du musst weitermachen und komm nicht mit Ausreden wie Alter, das zählt nicht... :knuddel:

  • [size=13pt]Ray Bradbury – Die Mars-Chroniken[/size]

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    OT: The Martian-Chronicles
    OA: 1946
    272 Seiten
    ISBN: 9783257208634


    Klappentext:
    Diese Geschichte einer Folge von Reisen, die Erdbewohner zum Mars bringen - Raumfahrer, dann Pioniere, darauf Spinner und schließlich die Überlebenden des letzten Weltkriegs auf der Erde -, ist zu einem Klassiker der Science Fiction geworden. (The New York Times Book Review)


    Eigene Meinung:
    Ich bin begeistert von diesem Buch. Es fällt unter das Genre Science Fiction, aber nur alleine dies wird diesem Buch nicht gerecht. Es ist viel mehr, Es ist sogar eher eine Utopie und eine Gesellschaftsstudie der Spezies Mensch und die fällt für jene nicht positiv aus. In diesem Buch wird beschrieben wie sich unsere Erdenbewohner auf dem, von ihnen kolonialisierten Planeten Mars verhalten. Wie sie mit dem Planeten umgehen und den Marsianern, der Spezies, welche schon seit Jahrtausenden auf dem Planeten lebt.
    Die Geschichte spielt zwar auf dem Planeten Mars aber letztendlich wurde sie schon oft hier auf der Erde, zu allen erdenklichen Zeiten, gespielt und wird es immer wieder, weil der Mensch einfach nicht lernt und anscheinend nicht in der Lage ist, sich ethisch und moralisch weiterzuentwickeln. Weil er schwache und freundliche Lebewesen unterdrückt und sich selbst für das Maß aller Dinge hält. Weil der Mensch rassistisch ist und einen extremen Mangel an Empathie aufweist. Leider ist dieser hervorragend geschriebene Roman keine Fiktion, was die Verhaltensmuster der Menschen anbelangt. Dieses hat sich seit Jahrtausenden leider immer wieder bestätigt. Die Sprache, welcher Bradbury sich bedient ist bildreich und fast schon poetisch zu nennen und macht es somit zu einem Genuss dieses Buch zu lesen, auch wenn die Grundstimmung der Erzählungen doch eher düster ist.


    5ratten


    Tina

  • Meine Meinung
    Die Mars-Chroniken haben mich gleichermaßen begeistert und bedrückt zurückgelassen. Begeistert war ich von der Idee des Ganzen und von der Ausführung. Bedrückt war ich vom Verhalten von Marsbewohnern und den Menschen von der Erde. Dabei ist dieses Verhalten nichts Neues, denn das meiste Beschriebene gibt es immer wieder, wenn neue Welten aufeinander treffen. Außerdem hat mich die Einsamkeit in den letzten Kapiteln sehr berührt. Trotzdem war das Buch das Highlight unter den Büchern, die ich im Urlaub gelesen habe.
    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ray Bradbury


    Die Mars-Chroniken

    The Martian Chronicles

    Hörbuchversion


    Der Roman erschien 1950.


    Die USA besiedelt den Mars. Von der ersten Erkundungsexpedition 1999 bis zum Jahr 2057 wird in Episoden von sehr verschiedenartig gelagerten Ereignissen erzählt. Jede Episode hat ihre eigene Atmosphäre. Das wurde im Hörbuch durch den Vorleser Rufus Beck und die minimale „Pausenmusik“ fantastisch umgesetzt. Das Hörbuch baut eine ganz einzigartig melancholische Stimmung auf, ich finde die Umsetzung sehr gut gelungen.


    Ganz besonders amüsiert hat mich der Teil, als die Rede war von der extremen Zensur bei Büchern und Filmen. Alles durfte nur noch streng realistisch sein. Alle Märchen, Fantasy-, Horror- und sonstige Geschichten wurden verbrannt. Selbst Happy-Ends waren (weil unrealistisch) verboten. Nur noch Ernest Hemingway durfte verfilmt werden, lach!


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Bechdel-Test::pueh:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.