Hera Lind – Das Weibernest

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  • Noch eine Schwarte aus der Flohmarktkiste...


    Inhalt: Franka Zis ist durch ihre Bestseller zu einer öffentlichen Person geworden. Nicht mal im Urlaub in der Schweiz lässt man sie ungestört turteln – sie wird als Moderatorin für eine Talkshow verpflichtet. Diese scheint zu einem Desaster zu werden, doch mit Hilfe ihrer Freundinnen schafft sie es, das Ruder herum zu reißen und die Show zum Erfolg zu führen. Auch ihr Privatleben gleicht einer Achterbahn; sie wohnt zwar einer Frauen-WG, das heißt aber nicht, dass Männer keine Rolle spielen.


    Meine Meinung: Bereits den Vorgängerband „Das Superweib“ fand ich schrecklich, und wahrscheinlich habe ich die Fortsetzung nur gelesen, um zu sehen, ob es noch schlimmer geht.


    Es geht. Frau Zis soll wohl eine toughe Powerfrau mit dem Herz am rechten Fleck sein, mich hat sie nur genervt. Die Männer sind natürlich alle scharf auf sie, die Frauen sind entweder die liebsten Bussibärfreundinnen oder eiskalte Mannweiber. Frauen, die auch nur annähernd logisch denken kann, fallen automatisch in die zweite Kategorie, denn tolle Frauen haben vor allem Herzensbildung, alles andere ist höchst suspekt. Frauen ohne Kinder übrigens auch, das sind alles herzlose Karrieremaschinen. Dabei kann man doch so toll mit geballter Frauenpower Karriere machen!


    Soweit ich es einschätzen kann, trägt die Hauptdarstellerin autobiographische Züge. Ein Grund, mit ihr auch gleich Frau Lind widerwärtig zu finden. Das Frauenbild, das sie transportiert, ist absolut ärgerlich. Die oben geschilderte Einteilung der Frauenwelt in gut und böse ist ein Teil davon. Ebenfalls nervig ist die „sexistische“ Denkweise: da wird begehrlich auf pralle Boxershorts gestiert oder über knackige Männerhintern diskutiert. Ein Mann, der so schriebe, würde unweigerlich als Macho beschimpft, aber wenn Frauen das selbe tun, ist das offensichtlich cool.


    Einen extra Minuspunkt bekommt das Buch für die wahnsinnig originellen Namen: Frau Silbersträhne, Herr Schnittkötter, Frau Schradebühler-Heimstätt, Dr. Kaltwasser (das Karriereweib!)…Und den fettesten Minuspunkt gibt es für den Schluss:


  • Ja ja, die Bücher der Frau Lind... :rollen:


    Ich war damals extrem angetan von "Ein Mann für jede Tonart" und kaufte mir noch weitere Romane von Hera Lind. Die waren was für die Tonne, denn kennt man eines - kennt man alle. Es ist schade, dass ein Autor/eine Autorin nach einem erfolgreichen Buch dieses immer weiter kopiert, ohne etwas wirklich Neues zu erfinden.
    "Das Weibernest" kenne ich nicht, aber ich habe "Das Superweib" gelesen und das reichte mir eigentlich.


    ***
    Aeria

  • Hallo Aeria,


    anscheinend haben wir den selben Geschmack :smile: "Ein Mann für jede Tonart" fand ich auch sehr witzig, und ich kann es kaum nachvollziehen, dass die Lind so unterschiedlich schreiben kann. Tja, Erfolg verdirbt halt nicht nur den Charakter, sondern u.U. auch das literarische Talent :breitgrins:


  • Das Frauenbild, das sie transportiert, ist absolut ärgerlich.


    Ärgerlich, falsch, alles andere als eine Empfehlung! Sie tut uns Frauen das Gegenteil von einem Gefallen mit diesem Mist.
    Leider schwimmen in ihrem Kielwasser ganze Schwärme!
    Grüße, Hittl

    Die Ironie ist die Kaktuspflanze, die über dem Grab unserer toten Illusionen wuchert.


  • ...Leider schwimmen in ihrem Kielwasser ganze Schwärme!
    Grüße, Hittl


    Hallo Hittl,


    ist das immer noch so? Ich hatte den Eindruck, dass diese Freche-Frauen-Welle abgeflaut ist. Lasse mich aber gern eines Schlechteren :zwinker: belehren.


    Viele Grüße
    Manjula