Stig Claesson - Echo eines Frühlings

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ich habe das Buch im schwedischen Original unter dem Titel "Eko av en vår" gelesen.


    Eines ekligen Januartages geht der Ich-Erzähler im nahegelegenen Postamt Briefmarken kaufen. Er kommt mit der Schalterfrau ins Gespräch, lädt sie in ihrer Mittagspause zum Essen ein, und zu seiner Überraschung sagt sie auch gleich zu. Noch mehr überrascht wird er, als sie ihm erzählt, sie habe schon lange einen Blick auf ihn geworfen, sei "an seinem Körper interessiert" und wolle, dass er am Wochenende mit ihr auf die Beerdigung von Emil Andersson fahre.
    Die beiden verlieben sich ineinander, was von ihrer Umwelt, also den mehr oder weniger gut Bekannten, die in Kneipe und Restaurang treffen (Stockholm ist ein Kaff), ausgiebig kommentiert wird. Zwar sind - worauf die Bekannten immer wieder hinweisen - beide anderweitig liiert, aber gegen die Liebe auf den ersten Blick ist kein Kraut gewachsen. Meinen sie, oder meint wenigstens der Ich-Erzähler. Nach der Beerdigung vergehen einige glückliche Tage, und dann … höre ich auf zu spoilern.


    Ich mag Stig Claessons Romane. Nicht nur wegen ihrer Kürze, sondern vor allem wegen ihres einfachen, aber durchgearbeiteten Stils, ihrer schönen Atmosphäre, der großen Menschlichkeit, die sich in ihnen zeigt, der leichten Absurdität der Handlung und vor allem der Dialoge, und ihrer Offenheit. Claesson zeigt nur Ausschnitte aus dem Leben seiner Protagonisten. Wer also "alles" über eine Romanfigur wissen will, sollte lieber die Finger von seinen Büchern lassen, denn die Antwort auf die Frage "Und was geschieht dann?" überlässt er seinen LeserInnen. Ebenso wie die Antwort auf die Frage "Wer zum Kuckuck war eigentlich Emil Andersson?"
    Auch "Echo eines Frühlings" ist ein typischer Claesson, der mir zwar im Mittelteil zu viel von der Liebe handelte, dessen Anfang und Ende mich aber begeisterten. Gerade die im Buch vorhandene Mischung aus leichter Traurigkeit und der Überzeugung, dass es sich dennoch lohnt zu leben, sagt mir sehr zu.


    4ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!