Titel: Englische Liebschaften
Autorin: Nancy Mitford
Allgemein:
336 S.; List Tb.; ein genauer Preis wahr nicht zu ermitteln, bei Amazon gebraucht erhältlich
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Rezi:
Dieses Buch war für mich ein kleiner, feiner Ausflug in die Englische Gesellschaft der 20er und 30er Jahre. Nancy Mitford schildert, angelehnt an ihr eigenes, das Leben der Adligen Linda aus der Sicht ihrer Cousine Fanny. Linda heiratet einen jungen Bankier, doch sie ist in dieser Ehe unzufrieden und brennt zum Schrecken ihrer Familie mit einem Kommunisten durch. Doch auch diese Verbindung wird nicht Glücklich. In Paris lernt sie schließlich einen Mann kennen in den sie sich verliebt, doch dieser ist als Casanova verschrien. Meine Ausgabe wurde übrigens mit Fotos aus der damaligen Zeit ausgestattet was ich recht passend fand. Im Nachwort finden sich auch Bilder der Autorin und ihrer Familie.
Mit viel Witz und Charme schildert Mitford die Gedanken und Ansichten ihrer Protagonisten. Wer ein Faible für England hat wird hier sicher seinen Spaß haben.
So hätte ich über dieses Buch geschrieben bevor ich das Nachwort gelesen habe. Nun würde ich es als Illusion bezeichnen. Eine Illusion die sich die Autorin geschaffen hat um von ihrer eigenen Vergangenheit abzulenken, in diesem Buch geschehen zwar ein paar "skandalöse" Dinge und doch löst sich alles wieder in wohlgefallen auf. Politische Meinungen bleiben außen vor. Selbst der Krieg bleibt seltsam verwaschen und weit weg- und das obwohl Linda in London ausgebomt wird... Doch Nancy Mitford hatte wohl ihre Gründe für diese Illusion, vielleicht wollte sie davon ablenken das ihre Familie und vorallem ihre Schwester Unity Mitford ein recht enges Verhältnis zum Deutschland während des Nationalistischen Regimes hatte und auch mit Hitler eng befreundet war.
Schön zu lesen aber mit den Hintergrundinformationen die ich nun habe bleibt doch ein bitterer Nachgeschmack zurück...
[size=1]EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah[/size]