Beiträge von finsbury

    Ich hatte es gar nicht angemeldet, weil ich schon letztes Jahr mit der Lektüre begonnen habe, aber mein heute beendetes Buch Laslo Passuth: Divino Claudio über Claudio Monteverdi passt aufgrund des ungarischen Autors auch gut in diesen Monat.

    Ein toller Roman für Menschen, die auch die frühen Werke der klassischen Musik mögen.

    Bei mir wird's "oder vielleicht auch nicht":

    Ich schaffe meine beiden geposteten Titel leider nicht. An dem Monteverdi-Roman "Divino Claudio" bin ich zwar dran, aber der ist relativ aufwändig zu lesen, weil ohne Anmerkungen, so dass ich die ganze Zeit googele und mich dann in den interessanten Details der Zeit verzettele. Den Euripides könnte ich zwar noch schnell lesen, aber das finde ich dann auch zu schade.
    Also leider eine Null-Nummer in diesem Monat, aber ich hoffe, im Januar wird's besser.

    Mein vorletzter, bisher ungelesener Roman von Barbara Pym, der auf Deutsch erschienen ist:

    Das Täubchen

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    SIe hat ihn als letzten 1978 veröffentlicht. Der Titel resultiert aus einem Gedichtvers von Keats: "The sweat dove died", wie auch der Originaltitel lautet.

    Leonora Eyre, eine elegante und unabhängige Endvierzigerin, lernt einen älteren Herrn und seinen jungen Neffen James, beide Gentleman-Antiquare, kennen und verguckt sich in den letzteren. Sie führen eine Art platonische Liebesbeziehung, die von Leonora aus zwanghafter wird, als sie entdeckt, dass James ein Verhältnis mit einem jungen Mädchen und später ein noch deutlich emotionaleres mit einem jungen Amerikaner hat. Sie versucht ihn an Fesseln zu legen, wie Keats das Täubchen im Gedicht, wodurch die Beziehung ihre Leichtigkeit und Unschuld verliert und scheitern muss. Selbst als James' amerikanischer Lover abgereist ist, gelingt es den beiden nicht mehr, das vorherige Verhältnis wieder aufzunehmen.

    Mir hat dieser Roman nicht ganz so gut gefallen wie die anderen, weil mir die Charaktere fremder blieben als in den sonstigen Pym-Romanen. Aber dieses Beherrschte, Melancholische und immer wieder Fein-Ironische macht auch in diesem kleinen Werk einen besonderen Reiz aus.

    Ich fand diesen Band ziemlich unsäglich, eben aus dem oben von dir beschriebenen Grund, Lerchie. Dieses an den Haaren herbeigezogene romantische Abenteuer passt so gar nicht zur sonstigen Konzeption und auch nicht zum Typ der Hobbydetektivin. Ich fand es auch respektlos gegen über dem realen Vorbild und deren Ehemann. Das hat mich extrem genervt, und ich hatte mir nach dem ersten Band deutlich mehr erwartet.

    Hanne H. Kvandal ist das Synonym für Hannelore Hippe, eine Autorin und Hörfunkjournalistin, die auch unter dem Namen HAnnah 0'Brien eine Irland-Krimireihe verfasst hat.


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    "78° Nördliche Breite" ist der erste von bisher zwei veröffentlichten Krimis, die auf Spitzbergen spielen. Der Roman erschien 2021 bei dtv als Taschenbuch in der Originalausgabe.

    Zum Inhalt:
    Trond Lie, ein pensionierter Kriminalkommissar aus Bergen in Norwegen kommt während der Polarnacht nach Spitzbergen, um seine Tochter bei der Betreuung seines Enkels zu unterstützen. Diese lebt dort unter den widrigen Bedingungen der extremen Kälte, ständigen Nacht und häufigen Bedrohung durch umherstreunende Eisbären, um schnell viel Geld zu verdienen und ihre eigene Goldschmiede in Norwegen eröffnen zu können. Für Spitzbergen gilt nämlich der sogenannte Svalbard-Vertrag, der es jedem ermöglicht, dort zu arbeiten und Land zu kaufen. Aufgrund der extremen Bedingungen werden dort hohe Löhne gezahlt. Spitzbergen wird durch den Klimawandel sowohl wegen seiner zahlreichen Bodenschätze als auch wegen der freiwerdenden Nordost- und Nordwestpassage wirtschaftlich und politisch sehr interessant für die Anrainerstaaten der Arktis. Das ist auch der Hintergrund für das mörderische Geschehen, das mit dem Mord an einem Schweizer Geologen beginnt. Die Verwaltungs- und Polizeichefin der Inselgruppe beauftragt Trond Lie mit den Ermittlungen, bis ein Kommissar aus dem zuständigen Tromsö eingeflogen werden kann. Zusammen mit der Hundeschlittenführerin Frida kommt er einem Spionagering auf die Spur... .

    Meine Meinung
    Über die Qualität des Kriminalfalls kann man geteilter Meinung sein - mir scheint es sowieso häufig, dass bei Plots mit Spionageeinschlag auf Logik nicht der größte Wert gelegt wird, was vielleicht für Spionage insgesamt auch gilt 8).

    Was ich aber sehr gelungen finde, ist die Schilderung der Atmosphäre in Longyearbyen, dem Hauptort der Hauptinsel und den drumherum liegenden Minen und Fjorden. Kvandal beschreibt sehr anschaulich die Beschwernisse des Polaralltags bzw. der Polarallnacht in diesem Falle. Z.B. bekommt man einen guten Eindruck davon, wie es ist, wenn man sich für jeden noch so kleinen Weg von der Gesichsmaske bis zu den Überschuhen extrem gut einpacken und das ganze Zeug nach 10 oder 50 Metern im Freien dann wieder ausziehen muss. Die beiden Ermittler sind sympathisch, das bunte Völkergemisch aus Arbeitern und Forschern wird uns näher gebracht und man erfährt eben auch eine Menge über die unterschiedlichen Interessen in der Arktis.

    Insgesamt gesehen ein gelungener Reihenstart. Ich werde weiterlesen. Der nächste Band heißt "13° Tödlicher Sommer".

    Den Vergleich mit den "Buddenbrooks" verstehe ich auch nicht sprachlich-ästhetisch oder in Bezug auf die Personencharakterisierung, schokotimmi, da ist Mann natürlich weit vorne.
    Wobei Tergitt aber mithalten kann, ist die Darstellung des "Verfalls einer Familie", wie die Buddenbrooks im Untertitel heißen. Obwohl bei Tergit dieser Verfall stärker von außen gesteuert ist, geht es doch in beiden Romanen um ca. drei Generationen, die vom merkantilen Aufstieg bis hin zur Auflösung der bürgerlichen Ideale im Künstlertum und der allgemeinen Antriebslosigkeit bzw. Flucht in den Ästhetizismus in der Erbengeneration geht.

    Da gibt es Überschneidungen zwischen beiden Romanen, und ich finde, dass Tergit ihr Personal in dieser Hinsicht durchaus stimmig durch die Zeit steuert.

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    Rainer M. Schröder, Jahrgang 1951, veröffentlicht Abenteuer- und historische Romane für Jugendliche und Erwachsene. Sein Roman "Das Geheimnis der weißen Mönche" spielt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in der Eifel, in Trier und in Koblenz.

    Zum Inhalt:

    Jakob Tillman, ein junger Fuhrmann, bringt in einer stürmischen Schneenacht den alten und sterbenskranken ehemaligen Abt Anselm in die Abtei Himmerod in der Eifel, so wie sie es miteinander abgemacht hatten. Jakob kann nicht ahnen, dass dieser Anselm ein Geheimnis hat, hinter dem mächtige Kirchenmänner, besonders der Trierer Domherr Drolshagen, her sind. Als der Abt wenige Zeit später im Kloster stirbt, sieht sich Jakob von diesen Kirchenoberen bedroht, die nicht glauben, dass er nichts über das Geheimnis weiß. Gewarnt durch den Mönch Basilius und dessen schwedischen Begleiter Hendrik gelingt ihm zwar die Flucht , aber die Schergen Drolshagen fangen den halb Verhungerten und am Arm Verletzten ein und bringen ihn in den Folterturm in Trier. Hier gelingt es Basilius und Henrik, Jakob kurz vor Beginn der Folter zu befreien. Im Verlaufe der Heilung erzöhlt ihm Basilius, dass Anselm Schriften großer Kirchenweiser versteckt hat, die sich gegen Hexenverfolgung und Foltermethodik der Inquisition wenden, und deren natürlich deren Vertreter habhaft werden wollen. Jakob ist selbst ein Geschädigter der Inquisition, nicht nur durch die Verfolgung und Bedrohung durch die Folter, sondern weil seine Mutter auch als Hexe verbrannt wurde, als er ein kleiner Junge war und ihn alleine zurücklassen musste.

    Der Roman endet auf der Insel Niederwerth nördlich von Koblenz im Rhein, wo es zum Showdown um die versteckten Dokumente kommt.


    Meine Meinung;

    Nach zähen einführenden 150 Seiten, die man gut um 2/3 hätte kürzen können, gewinnt die Erzählung an Komplexität und Fahrt. Basilius wird zum Sprachrohr des Autoren, der sich in der Vorbereitung auf den Roman intensiv mit der christlichen Ethik und den Verstößen dagegen im Rahmen der Inquisition auseinandergesetzt hat. Auch die Schuldfrage am menschlichen Schicksal und der Verantwortung Gottes dafür und für die Welt sowie die freie Selbstbestimmung des Menschen werden ausführlich diskutiert. Das ist manchmal etwas ausufernd, aber nicht uninteressant.

    Ich war selbst im jugendlichen Alter mal für zwei Wochen in Himmerod im Rahmen einer Jugendfreizeit und fand den Ort sehr inspirierend. Schröder hat mit diesem Roman den Zisterziensern (weißen Mönche / Ordenshabit) auf Himmerod, deren Orden seit 2017 dort nicht mehr existiert, ein Denkmal gesetzt.

    Ein farbiger, meist gelungener Roman besonders für Leute, die Interesse an christlichen und ethischen Fragestellungen haben und diese auf unterhaltsame Weise vermittelt bekommen wollen.

    Da stimme ich dir zu. Diese Wiederholungen wirken. manieriert und zum Teil etwas plump. Die Autorin möchte dadurch wohl die Kontinuität des Laufs der Welt auch im geschichtlichen Wandel verdeutlichen, aber das wäre durchaus geschickter zu lösen gewesen.

    Bezüglich der Personendarstellung kann ich mich eurer Meinung nur bedingt anschließen. Für mich ist dieser Roman nicht dazu da, dass man sich mit einzelnen Personen identifiziert und mit ihnen empfindet. Sie sind Typen für ihre Zeit,und so habe ich sie auch gesehen. Die Nüchternheit des Stils zieht mich eher an. Aber dazu stehen natürlich die oben genannten Wendungen mit "Diese Süße" usw. in einem ungeschickten Kontrast.


    Die Distanziertheit zwischen Eltern und Kindern war aber wohl, zumindest in der bürgerlichen und adeligen Schicht, deutlich höher als heute. Mein Vater, Jahrgang 1918, hat seine Eltern noch gesiezt. Wir lesen heute oft historische Romane, die die Dinge aus unserer Zeit heraus sehen. Das verfälscht doch auch unseren Blick darauf, wie es damals wirklich war.


    Was b.a.t.s Wunsch nach einem Anmerkungsteil angeht, kann ich zustimmen. Ich denke, dass gebildete und politisch interessierte Leser dem Roman damals gut folgen konnten, so wie wir es heute auch bei etwas anspruchsvollen zeitgenössischen Gesellschaftsromanen können, aber inzwischen ist eben zu den Geschehnissen des Romans eine Distanz zwischen 140 und 80 Jahren ungefähr aufgetreten, und dann sind die kulturellen Strömungen der damaligen Zeit eben doch nicht mehr so im Auge. Aber sowas finde ich eher herausfordernd und im Zeitalter von Suchmaschinen gut bewältigbar.

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    Ich bin ein wenig erstaunt, dass dieses Sachbuch in einem solchen Forum noch nicht mit einer Rezi auftaucht, vielleicht habe ich ja aber auch nicht richtig gesucht, dann bitte an die Moderatorinnen, meinen Beitrag an geeigneter Stelle anzuhängen.

    Wie es seit einigen Jahren sehr beliebt ist, suchen Jubiläumsjahre ihre Autoren für Jubiläumsbücher, so wie ich gestern in einer Buchhandlung gleich zwei unterschiedliche Büchern zum Jahr 1923 gefunden habe.

    So hat auch Florian Illies 2012 einen der ersten Bände dieser Art veröffentlicht und uns den Gipfel einer der kreativsten Epochen der europäischen und nordamerikanischen Kultur ins Gedächtnis zurückgebracht.

    Geordnet nach Monaten erzählt Illies im feuilletonistischen Stil von den Ereignissen im internationalen Kulturleben 1913 und den Befindlichkeiten seiner Protagonist*innen. Aber auch die Politiker der dasigen und künftigen Geschehnisse finden Beachtung.
    Höhepunkt des Expressionismus, Futurismus und Kubismus in Kunst, des ersteren auch in der Literatur; Europas Monarchen als lächerliche Jäger vor zusammengetriebenem Wild, eine schöne Metapher für den kommenden Weltkrieg, unglückliche Liebesgeschichten wie die zwischen Franz Kafka und seiner Felice Bauer, Oskar Kokoschka und Alma Mahler, Else Lasker -Schüler und Gottfried Benn und die Genialität, die dennoch oder gerade deshalb daraus floss, all dies stellt Illies nebeneinander und schafft dennoch ein sich gegenseitig bedingendes Bild dieses pulsierenden Jahres.


    Das Feuilletonistische lässt mich manchmal hinterfragen, wie viel davon Geschichte und wie viel der Autor sind, aber es wirkt auch durchaus authentisch und quellentreu, so dass man Geschehen und Meinung, wenn man sich eingelesen hat, gut voneinander trennen kann.

    Ein tolles Buch für alle Kulturinteressierten, das mir viele Wiederbegegnungen beschert, mich auf alte Interessen gestoßen, aber auch für Neuentdeckungen begeistern konnte.

    In der nächsten Generation sind die Effingers automatisch mehr am Ruder.
    Ja, die emotionale Tiefe ... . Ich habe die überhaupt nicht vermisst, sondern es gerade toll gefunden, dass der Stil so nüchtern ist. So werden die verschiedenen gesellschaftlichen und ökonomischen Phänomene ungefähr gleichberechtigt beleuchtet, wir erfahren von technologischen Entwicklungen, dem Militarismus Wilhelms und den kulturellen Ausprägungen jeweils durch unterschiedliche Familien- oder spätere Familienmitglieder. Aber der Roman ist wirklich ein Gesellschafts- und Zeitroman, die Analyse der Personen steht der Analyse der Zustände nach, das kann man schon so sagen.

    Alice, auch die Frauen in diesem Buch gehen ihren Weg, und zum Beispiel Annette organisiert das Familienleben sehr souverän und selbstbestimmt.

    Außerdem habe ich nichts über die Bildung gesagt. Selbstverständlich waren die Frauen des Großbürgertums im Allgemeinen auch gebildet und trugen ihren Teil zur Kultur und auch zur gesellschaftlichen Diskussion bei.

    Dennoch haben bis in die Generation unserer Großmütter /Mütter viele Frauen ihre patriarchalisch aufgedrückte Rolle durchaus affirmativ erfüllt. Das heißt ja nicht, dass sie in ihrem Leben nichts Wichtiges geleistet haben. Wir wissen ja nun auch heute, dass die Organisation von Familie und Haushalt durchaus dem Führen eines kleinen Betriebes gleich zu stellen ist.

    Ich denke, dass Tergit die Frauen schon realistisch darstellt. Sie waren einerseits Opfer der patriarchalischen Gesellschaft, haben andererseits aber oft ihren Status durchaus genossen und ein "Maden"leben geführt, wie Alice so schön schreibt. Wie schon Beauvoir festgestellt hat, hat insbesondere die adelige und gutbürgerliche Dame durchaus auch durch ihr eigenes Verhalten zu ihrer Abhängigkeit und ihrem "Frauchen"sein beigetragen.

    Aber in der nächsten Generation gibt es noch stärkere Frauencharaktere und auch die bisherigen entwickeln sich noch.

    Im Übrigen sind ja auch die Herren nicht ständig unterwegs und beschäftigt wie Erwin. Bruder Karl weiß ja durchaus die gesellschaftlichen Privilegien seiner Heirat zu genießen, und Waldemar Goldschmidt führt letzten Endes auch ein Madenleben als finanziell abgesicherter Rentier, der sich seinen Privatforschungen widmet. In der nächsten Generation ist Theodor dafür ein Beispiel, aber ich will nicht zu weit vorgreifen.

    Frankfurt trägt das Franken ja im Namen. Heute verbindet man Frankfurt mit Hessen, aber eigentlich gehört es auch zum Frankenland. Zur Zeit der Entstehung des Romans war der Begriff Franken wohl noch verbreiteter als der von Hessen oder Rheinland-Pfalz; Tatsächlich darf man sich wohl Kragsheim irgendwo in der Nähe der Mainmündung vorstellen. Erwin ist öfters in Darmstadt oder Frankfurt. Die Idee mit dem Schwarzwald ist wohl nur durch das Uhrmachergeschäft Effingers aufgetaucht. Tergit verarbeitet hier ja ihre Autobiografie, und sie stammt selbst väterlicherseits aus der Ecke.

    Was den Stammbaum anbetrifft, mit dem ihr euch oben auseinandersetzt: Es werden drei Familien zusammengeführt, wobei die Goldschmidts sich nur in der Tochter Selma fortpflanzen und daher zu Oppners werden. Diese verbinden sich dann mit den Effingers, sodass mehrere der jüngeren Familienmitglieder in beiden Stammbäumen auftauchen. Tatsächlich gibt es auch eine Ehe zwischen Cousine und Cousin ersten Grades (Lotte und Erwin). Dass der Stammvater Goldtschmidt unbefraut auftaucht, hat nichts mit fehlender Frau zu tun, sondern er spielt auch nicht selbst mit und ist nur Namensgeber des Bankhauses, das sich später mit der beginnenden Fabrikantendynastie Effinger verbindet.


    Die einfache Sprache ist mir auch schnell aufgefallen. Ich finde sie aber sehr kunstvoll. Tergit schafft es dadurch , ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ihrer teilweise schwelgenden Schilderung von Interieurs, Kleidung und anderem Szenischem herzustellen und diese nüchtern wirken zu lassen. Der ganze Roman ist ausgesprochen unsentimental, er lebt durch die Schilderungen, die sich jedoch größtenteils der Wertungen enthalten.

    Eine sehr schöne Kritik findet ihr übrigens hier. Dort wird auch der szenische Aufbau des Romans gut dargestellt.