Beiträge von SheRaven

    Einen Krimi, der in Saudi Arabien spielt, in dem die Protagonisten streng nach den Reglen des Koran leben, in dem die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau sehr klar geregelt ist und in dem sich die Geschlechter möglichst wenig begegnen – so etwas liest man nicht allzu oft.
    Aber noch bedeutender, als der Schauplatz des Krimis ist es, dass die Autorin Zoe Ferraris es schafft, ohne Klischees auszukommen.


    Wir durchstreifen das Buch hauptsächlich an der Seite von Nayir, strenggläubiger Wüsternführer einer reichen Familie, deren 16-jährige Tochter verschwunden ist. Auf der Suche nach ihr lernen wir vor allem Nayir kennen,seine Nöte, wenn ihm eine Frau begegnet, er züchtig den Blick abwendet und die Scham, die er empfindet, wenn er nur ihre Fußknöchel sieht. Sein Blick auf die Dinge wird aber immer so geschildert, dass wir ihn und sein Verhalten verstehen können.
    Er lernt Katya kennen, Laborangestellte und fast-Ehefrau eines Bruders des toten Mädchens. Allein die Tatsache, dass sie arbeitet, bringt sein Weltbild ins wanken, aber allen Konventionen zum Trotz versucht er mit ihr gemeinsam, den Tod der 16-jährigen aufzuklären.
    Interessant ist auch das Nebeneinander der islamischen und der westlichen Lebensweisen und das zeitweilige Überschreiten von Grenzen.


    Ein toller Krimi, der uns die fremde Lebensweise im Morgenland nahe bringt, ohne belehrend zu sein.


    5ratten


    :tipp:

    Meine Meinung zu diesem Weihnachtskrimi ist zweigeteilt.
    Die Hauptgeschichte mit der Detektivin Katinka Palfy und Kommissarin Clemenza Conzi ist locker, leicht und amüsant, gespickt mit ein paar weihnachtlichen Zutaten.
    Eingeschoben in diese Hauptgeschichte sind ein paar Zwischengeschichten, die die Protagonisten sich gegenseitig erzählen. Die Zwischentexte sind mal mehr, mal weniger weihnachtlich, haben mir aber ausnahmslos gefallen.


    Problematisch wird es für mich beim Zusammenspiel der verschiedenen Texte. Der Hauptgeschichte wird für meinen Geschmack viel zu wenig Raum zugestanden. Kaum ist man so richtig in der Katinka-Palfy-Geschichte drin, ist der kurze Abschnitt auch schon vorbei.
    Relativ viel Raum (gemessen an der geringen Seitenzahl des Buches) wird hingegen den verschiedenen Zwischentexten eingeräumt. Hier stimmt das Verhältnis nicht, ich hatte manchmal das Gefühl, einen Band mit Kurzgeschichten zu lesen, und nicht einen zusammenhängenden Roman. Die Texteinschübe hätten besser funktioniert, wenn dem Haupttext mehr Seiten zugestanden worden wären.


    So aber haben wir eine Geschichte, die leicht wie Schneeflocken daherkommt. Allerdings schmelzen die Flocken, noch bevor sie den Boden erreichen.



    3ratten

    Ein schönes neues Jahr wünsche ich euch!


    Draußen wird immer noch etwas geböllert, Schatzi und ich haben auf dem Balkon angestoßen und eben noch ein Glas mit unseren Nachbarn getrunken. Jetzt bin ich müde und will gleich ins Bett.


    Mein Buch Die letzte Sure habe ich tatsächlich noch im alten Jahr beenden können. Um 23:49 habe ich das Buch zugeklappt. :smile:
    Das Buch hat mir richtig gut gefallen, es war ein Eintauchen in eine andere Welt, gepaart mit einer interessanten Kriminalgeschichte. Die Autorin Zoe Ferraris hat noch einen Folgeband geschrieben, den schon auf meinem Wunschzettel gelandet ist.


    Bis morgen und schlaft gut!

    :lesen: Zoe Ferraris - Die letzte Sure


    Guten Morgen zusammen!


    Ich habe gestern noch im Bett :abinsbett: weitergelesen und auch heute Nacht ein kurze Wachphase zum Lesen genutzt. :ungeduldig:


    Inzwischen war ich mit der Laboristin Katya im Frauentrakt des Hauses der Familie Shrawi und dort ist mir nur Langeweile begegnet. Da Katya einen Sohn des Hauses heiraten wird, macht sie sich so ihre Gedanke zu den anwesenden Frauen, zu denen sie keinen rechten Kontakt findet.

    Zitat

    Aber sie würde sehr viel Zeit mit diesen Frauen verbringen, ohne dass Othmann dabei war. Sie hatte nie vorgehabt, einen Mann wegen seiner Mutter oder seinen Schwestern zu heiraten, aber ihre Freundinnen machten das so. Der Ehemann war nicht so wichtig. Er war sowieso nie zu Hause und wenn der Haushalt groß genug war, dann würde man ihn auch nicht sehen, wenn er da war. Nein, wenn man heiratete, dann heiratete man eine Schwiegermutter, Schwägerinnen und Nichten.


    Weitaus interessanter finde ich allerdings die Gedanken des strenggläubigen Nayir, z.b. wenn er beschämt ist, weil er eine unverschleierte Frau sieht. Wenn er verwirrt ist, wenn er (die korrekt verschleierte) Katya sieht und ihr nicht in die Augen sehen kann, weil es sich nicht gehört, eine Frau direkt anzuschauen.


    Der Fall um das tote Mädchen, die fast-Schwägerin Katyas, entwickelt sich weiter, jemand rückt weiter in den Mittelpunkt der Verdächtigen, was Katya und auch Nayir nicht wahrhaben wollen.

    @ Cuddles


    Herr Mozart hört sich ja ziemlich interessant an! Ich bin gespannt, was du weiter berichtest. :smile:



    :lesen: Zoe Ferraris - Die letzte Sure


    Nayir und Katya sind jetzt zum ersten Mal gemeinsam unterwegs gewesen, natürlich in getrennten Autos und mit Katyas Begleiter, alles andere wäre unzüchtig und die religiöse Polizei könnte Anstoß nehmen, was ziemlich gefährlich für alle Beteligten wäre. Man beachte: Nayir und Katya gehen nur ein paar Schritte gemeinsam über die Straße. Katyas Verlobter ist damit einverstanden (er ist der Bruder der toten 16-jährigen), er will einfach nur wissen, was tatsächlich mit seiner Schwester passiert ist.


    Beim Lesen spürt man förmlich die brennende Hitze in Saudi Arabien und riecht die trockene sandige Luft.
    Bis jetzt scheint mir das Buch ein echtes Highlight zu sein!

    SheRaven: Oh, dieses Cover ist ja wunderschön. Und der Inhalt klingt sehr interessant. Ich werde deine Beiträge gespannt weiter verfolgen. Ein Buch in der Art hab ich überhaupt noch nie gelesen. Ich kann mir vorstellen, dass die Sache mit dem hoch gläubigen schnell in Klischees umschlagen kann. Halte uns auf dem Laufenden, ob die Autorin es gut hinbekommt. :zwinker:


    Mache ich doch gerne!
    Bis jetzt habe ich noch keine Kitsch und keine bösen Klischees gefunden. :smile:

    Na, dann mache ich mal den Anfang. :smile:


    Ich lese heute und morgen das letzte Drittel meines Wichtelbuches:


    Zoe Ferraris - Die letzte Sure


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    Kurzbeschreibung:


    Der Beginn einer außergewöhnlichen Krimiserie mit dem ungleichen Ermittlergespann aus einem strenggläubigen Wüstenführer und einer fortschrittlichen Rechtsmedizinerin.


    Die junge Nouf, Tochter aus gutem Hause, ist tot. Ertrunken. Mitten im endlosen Sandmeer der saudi-arabischen Wüste. In einem Wadi, der schon seit Monaten kein Wasser mehr geführt hat. Der Wüstenführer Nayir soll im Auftrag der Familie diskret die Umstände von Noufs Tod ermitteln. Schon bald stellt sich heraus, dass das Mädchen schwanger war – ein Skandal in einer Welt voller Tabus. Und eine Herausforderung für Nayir, der bei seinen Nachforschungen stets wieder an die Grenzen seiner strenggläubigen Kultur stößt ...



    Mich hat das Buch schon auf den ersten Seiten in seinen Bann gezogen. Es ist einmal eine ganz andere Krimi-Welt, die sich uns da öffnet.
    Besonders interessant finde ich, dass der Leser sich meist mit dem strenggläubigen Wüstenführer Nayir durch das Buch bewegt. Eine tolle neue Perspektive!


    Nayir hat inzwischen natürlich Katya kennengelernt, die im Labor der Rechtsmedizin im Frauentrakt arbeitet, denn Männer und Frauen sollen sich auch bei der Arbeit nicht begegnen. Nayir ist natürlich schockiert von Katyas unzüchtigem Verhalten (sie arbeitet, richtet das Wort an Männer und ist nicht immer verschleiert), aber dieses schockiert-sein ist so geschildert, dass wir Nayirs Sicht auf die Dinge durchaus verstehen können, ebenso wie die Scham, die er empfindet, wenn er eine Frau auch nur ansieht.
    Aber Nayir ist lernfähig und inzwischen fühlt er sich in allen Ehren zu Katya hingezogen.

    Ich habe gelesen, dass dem Autoren von der Erbengemeinschaft Arthur Conan Doyles angeboten worden wäre, dieses Buch zu schreiben – und er hätte höchstens fünf Sekunden gezögert.


    Genau das habe ich auch gelesen und das Buch daraufhin sofort gekauft. Über den Inhalt kann ich noch nichts sagen, aber die das Cover sieht wirklich toll aus und fühlt sich toll an. :smile:

    Bei mir gibt es schon seit Jahren keine Neujahrsvorsätze mehr. Das klappt sowie so nie (weil z. B. der innere Schweinehund zu groß ist) und wenn man etwas wirklich machen / verändern will, dann macht man es zu jedem Zeitpunkt, dafür braucht es kein besonderes Datum.
    Wobei meist ja nur die Vorsätze umgesetzt werden, die man ab sofort oder wenigstens ab dem nächsten Tag in Angriff nimmt. Wer sich z. B. vornimmt, ab nächster Woche das Rauchen einszustellen / eine Diät zu beginnen (um mal zwei Klassiker zu bemühen), hat meiner Meinung nach schon verloren.

    Auch wenn ich das Interwiev noch nicht gelesen habe und um alles zu verstehen lieber auf die Übersetzung warte (deswegen kann ich dir dabei leider nicht helfen, mein Englisch ist quasi nur in Fragmenten vorhanden): Super, Holden!!! :daumen:

    Privatdetektiv Ben Danner und seine junge Kollegin Lila Ziegler sind ein tolles Paar, dass es diesmal auf die Straße verschlägt. Eigentlich suchen sie nur den Obdachlosen Fliege, der seinen Hund in einer Kneipe zurückgelassen hat, aber dann stößt Lila, die sich ein paar Straßenkids anschließt und auch mit ihnen auf einer stillgelegten Baustelle übernachtet, auf immer ausweichendere Antworten auf ihre geschickt gestellten Fragen.


    Im dritten Teil der Krimis um Ben Danner und Lila Ziegler gibt es wieder das Zusammenspiel der beiden, dass ich im zweiten Teil (Hämatom) vermisst habe. Danner und Lila sind nicht nur ein Ermittlerpaar, sie sind auch außerhalb ihrer Ermittlungen ein Paar. Oder so etwas ähnliches.
    Bedrückend sind die Bilder, die Lucie Flebbe vom Leben auf der Straße zeichnet. Geprägt von Misstrauen und Gewalt versuchen ihre jungen Protagonisten ihr Leben außerhalb der Gesellschaft zu meistern. Bedrückend sind auch die Gründe, wegen der die Kids auf der Straße gelandet sind und sich selbst ins Aus manövriert haben. Aber Lucie Flebbe drückt mit ihrem Text nicht auf die Tränendrüse sondern lässt uns die Kids ein Stück ihres Weges begleiten und hoffen, dass ihre Rebellion gegen alles ein Ende findet und somit den Weg zurück in ein besseres Leben und... in eine Wohnung.


    5ratten

    Guten Morgen zusammen,


    gestern bin ich erst sehr spät zum Lesen gekommen, Nachmittags haben wir einen heimischen frisch geschlagenen Weihnachtsbaum gekauft a015.gif und ihn zu Hause direkt in den Baumständer verfrachtet. Jetzt steht er auf dem Balkon, Schnee auf den Ästen und sieht wunderhübsch aus. Allerdings hoffe ich, dass sich der Schnee in Kürze verabschiedet, denn der Baum soll schließlich noch in die Wohnung, und das am besten ohne Schnee.
    -Und am Abend war Fernsehen extem angesagt. Zuerst auf DVD "Drei Männer im Schnee" (sooo schön!), danach im Fernsehen zwei Marylin Monroe-Filme (nach ganz langer Zeit mal wieder richtig gut) und dann kam noch ein deutscher Weihnachts-Fernsehfilm und ich war immer noch nicht müde. Also bin ich mit Buch ins Bett gegangen:



    liest: Jennifer Chiaverini - Der Weihnachtsquilt


    Die 75-jährige Sylvia erinnert sich an die Zeit, als sie 13 war und Elm Creek Manor sich wieder zum Weihnachtsfest rüstet. Es ist 1933 in Nordamerika und wirtschaftlich geht es der Familie wieder etwas besser, aber sie müssen immer noch jeden Penny zwei Mal umdrehen. Die Famile Bergstöm (Sylvias Famile) kümmert sich sehr um einen Freund von Sylvias kleinem Bruder Richard, dessen Familie sehr arm ist und die Schwestern Claudia und Sylvia wollen die Familientradition des Apfelstrudel backens zu Weihnachten wieder aufleben lassen.


    Die Geschichte arbeitet gerade darauf hin, dass der Leser versteht, warum die erwachsene Sylivia 50 Lange Jahre nicht zum Familenstammsitz zurückgekehrt ist. Die kleinen Streiterein zwischen ihr und Claudia sind etwas mehr als nur das. Die Schwesten konkurrieren miteinander, Claudia hat den unsympathischeren Part, aber auch Sylivia ist nicht immer ganz korrekt.

    liest: Jennifer Chiaverini - Der Weihnachtsquilt


    Direkt nach dem Aufwachen habe ich heute morgen ein bisschen weitergelesen und bin dann nocheinmal in sanften Schlummer gefallen. :breitgrins:


    Sylivia möchte, dass Sarah sich mit ihrer Mutter versöhnt und diese nach Elm Creek Manor einläd, um Weihnachten dort zu verbringen. Sarahs Mutter war gegen die Heirat von Sarah und Matt und seitdem gibts nur Ärger, dabei ist Matt wirklich der richtige Mann für Sarah und die beiden lieben sich.
    Sarah erzählt dann ein bisschen aus dem Nähkästchen, z. B., dass Matt von ihrer Mutter zu Weihnachten eine Dose mit altem und bereits ungenießbarem Früchtebrot geschenkt bekam, während die anderen wirklich teure Geschenke erhielten.



    Die Geschichte spielt auf zwei Ebenen, und die zweite sind die Erinnerungen von Silvia, z. B an ihre eigene Mutter, die damals von ihrer Familie sehr geshont wurde. So sehr, dass ihr, der Kranken, nicht berichtet wurde, wie schlecht die finanzielle Lage der Familie ist.

    Hallo zusammen,


    seit langem nehme ich mal wieder an eine Lesenacht teil, und zwar mit einem Buch, dass ich eigentlich erst im nächsten Jahr im Rahmen des SLW 2012 lesen wollte:


    Jennifer Chiaverini - Der Weihnachtsquilt


    Klappentext:
    Zwei Frauen, ein altes Haus und eine Patchworkdecke, die nie vollendet wurde – bei den Vorbereitungen zum Weihnachtsfest in Elm Creek werden für Sylvia viele Erinnerungen wach. Während sie sich Geschichten aus der Vergangenheit erzählen, werden die Traditionen ihrer Familien wieder lebendig und die beiden Frauen spüren: Auch heute noch sind es die einfachen Freuden des Schenkens und Beschenktwerdens, die ihre Familien zusammenhalten.


    Ich habe das Buch schon vor zwei Tagen angefangen und finde alles darin total muckelig und gemütlich.


    Sie 75-jährige Sylvia ist nach 50-jähriger Abwesenheit in ihr Eltern-Herrenhaus zurückgekehrt und hat mit ihrer jungen und frisch veheirateten Freundin Sarah einen Kreis für Quilterinnen gegründet.
    Es ist kurz vor Weihnachten und Sarah will das Haus festlich schmücken, womit Sylvia nicht so richtig einverstanden ist, dann aber nachgibt. Beim Suchen auf dem Dachboden gibts jede Menge Erinnerungen, die innerhalb der Familie weitergegeben wurden. Z.B. an Greta und ihren unvergleichlichen Apfelstrudel, den sie zu Weihnachten immer verschenkte.


    Ich fühle mich beim Lesen so richtig wohl und behaglich. a230.gif

    Ich habe das Buch in diesem Jahr ebenfalls gelesen.
    Helmut Kohl war für einen großen Teil meines Lebens Kanzler, wobei ich mich auch an die vor-Kohl-Zeit erinnern kann. Allerdings bin ich ein eher unpolitischer Mensch und habe mir keine großartigen Gedanken über Helmut Kohl nebst Gattin gemacht. Und das er Kinder hat, war mir nie sonderlich präsent.


    Walter Kohl gibt hier einen guten Einblick in sein Leben und wie er seine Kindheit als "Sohn vom Kohl" empfunden hat. Es war keine angenehme Zeit und trotz vieler Privilegien überwiegen die negativen Seiten, das "gefangen-sein" oder das "gefangen-fühlen", deutlich. Trotzdem rechnet Walter Kohl hier nicht öffentlich mit seinem Vater ab. Oft habe ich seinen Text als versöhnlich empfunden, was Vater Kohl aber sicherlich anders sehen wird.


    Walter Kohl macht im Buch einen eher introvertierten Eindruck, ein anderes Kind hätte das Leben als "Sohn vom Kohl" (diese Worte tauchen immer wieder auf) sicherlich anders verkraftet. Aber es geht hier um Walter Kohl, um sein Empfinden, sein persönliches Erleben und die Beeinflussung seines Lebens durch den bekannten und sicherlich nicht von allen geliebten Vater.


    Ein mutiges Buch von einem sympathischen Walter Kohl.