Lucie Flebbe - Fliege machen

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.686 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Aeria.

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    Schon der dritte Fall mit Lila Ziegler und Ben Danner.
    Anfangs ermitteln die beiden in einem Kindergarten, in dem ein Handy mit delikaten Aufnahmen verschwunden ist. Die Beschreibungen der Kinder und Erzieherinnen in Lilas unnachahmlichen Stil haben mich gleich wieder öfter grinsen lassen.


    Doch zusätzlich zu diesem Auftrag müssen sie bald im Auftrag ihres Vermieters Molle noch weitere Ermittlungen durchführen. Der gutherzige Molle macht sich Sorgen um einen Obdachlosen, der spurlos verschwunden zu sein scheint (und zu allem Überfluss seinen Hund bei Molle zurückgelassen hat!). Lila und Danner ermitteln also in der Bochumer Obdachlosenszene.
    Die Darstellung des Lebens von Jugendlichen auf der Straße gelingt der Autorin meiner Meinung nach sehr gut. Als Leser ist man entsetzt, angeekelt, bestürzt – aber trotzdem tun einem die armen Kids irgendwie leid und man möchte sie am liebsten schütteln und sie wieder auf den richtigen Weg bringen!


    Die Beziehung zwischen Lila und Danner, die mir im zweiten Band etwas zu kurz gekommen war, spielt hier wieder eine größere Rolle, was mir sehr gut gefallen hat. Die beiden sind einfach ein tolles Paar und ihre Kabbeleien lesen sich einfach klasse!


    Auch alle weiteren Personen sind interessant und unterhaltsam dargestellt, angefangen von der unendlichen Anzahl von Synonymen für den verwahrlosten Hund über Supermamis im Kindergarten bis hin zum krötenrettenden Sozialarbeiter – alles Typen denen man im wahren Leben in dieser oder sehr ähnlicher Form begegnet!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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  • Privatdetektiv Ben Danner und seine junge Kollegin Lila Ziegler sind ein tolles Paar, dass es diesmal auf die Straße verschlägt. Eigentlich suchen sie nur den Obdachlosen Fliege, der seinen Hund in einer Kneipe zurückgelassen hat, aber dann stößt Lila, die sich ein paar Straßenkids anschließt und auch mit ihnen auf einer stillgelegten Baustelle übernachtet, auf immer ausweichendere Antworten auf ihre geschickt gestellten Fragen.


    Im dritten Teil der Krimis um Ben Danner und Lila Ziegler gibt es wieder das Zusammenspiel der beiden, dass ich im zweiten Teil (Hämatom) vermisst habe. Danner und Lila sind nicht nur ein Ermittlerpaar, sie sind auch außerhalb ihrer Ermittlungen ein Paar. Oder so etwas ähnliches.
    Bedrückend sind die Bilder, die Lucie Flebbe vom Leben auf der Straße zeichnet. Geprägt von Misstrauen und Gewalt versuchen ihre jungen Protagonisten ihr Leben außerhalb der Gesellschaft zu meistern. Bedrückend sind auch die Gründe, wegen der die Kids auf der Straße gelandet sind und sich selbst ins Aus manövriert haben. Aber Lucie Flebbe drückt mit ihrem Text nicht auf die Tränendrüse sondern lässt uns die Kids ein Stück ihres Weges begleiten und hoffen, dass ihre Rebellion gegen alles ein Ende findet und somit den Weg zurück in ein besseres Leben und... in eine Wohnung.


    5ratten

    Liebe Grüße

    SheRaven

  • Nachdem mir die beiden ersten Teile schon so gut gefallen hatten, habe ich mich sehr auf den neuen Fall mit Lila gefreut und wurde nicht enttäuscht. Schon beim ersten Satz „Vor mir stand ein Schlumpf“ war ich drin in der Geschichte und Lila mir so präsent, als hätte ich das vorherige Buch gerade erst zugeschlagen. Die Autorin hat es gleich wieder geschafft, mit ihren liebevoll beschriebenen Figuren, den schlagfertigen Dialogen und Lilas treffenden Kommentaren in der Ich-Form ein für mich besonderes Lesevergnügen zu schaffen.


    Die Charaktere werden so lebendig dargestellt, dass man sie genau vor sich sieht. Dies wird auch ganz deutlich bei den Beschreibungen der Straßenkids und deren Leben. Diese Bilder ließen mich öfter mal schlucken, überhaupt fand ich die Szenen mit den Obdachlosen total traurig. Die Szenen wirkten auf mich bedrückend und real, aber ohne zu dominieren. Die entsprechenden Situationen kamen für mich fühlbar rüber, waren aber dabei völlig unaufdringlich in der Handlung eingebettet. Hier finde ich finde es sehr gelungen, wie die ernsthaften Szenen sich zwischen all dem Humor und dem eher lockeren Stil einfügen. Ebenso die ernsten Momente, in denen Lila über ihr Leben nachdenkt und wie es hätte verlaufen könne. Beides macht Lila aus, ohne sich auszuschließen, zumindest fühlt es sich so an. Man kann über ihre Schnodderigkeit und ihr Gekabbel mit Danner lachen und ebenso über ihre Respektlosigkeit und ihre lustige Sicht auf viele Dinge, aber man kann auch sehr gut mit ihr mitfühlen, wenn sie einen in ihr Inneres schauen lässt. Das gefällt mir richtig gut.


    Die Krimihandlung war gut zum Miträtseln geeignet. Einige Vermutungen bestätigten sich recht schnell, andere später, aber den Täter habe ich bis zum Schluss nicht herausgefunden. Hier hat die Autorin geschickte Fährten gelegt und mich am Ende noch überraschen können. So war die Handlung lustig, berührend und spannend zugleich. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall mit Lila und Danner!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Hallo zusammen,
    nun, dann will ich doch auch noch meine Meinung kundtun.


    Lila Ziegler und Ben Danner ermitteln gerade undercover in einem Fall um ein verschwundenes Handy mit delikaten Videobildern der Kindergarten-Chefin vor Ort. Während Lila sich gemeinsam mit ihren Freunden abends von ihrem nervigen Einsatz in Molles Kneipe erholt, lernt sie den herumpöbelnden und betrunkenen Obdachlosen „Fliege“ kennen. Dieser macht sie blöd an und wird kurzerhand von Danner und Staschek auf die Straße gesetzt. Noch während dieser eiskalten Winternacht verschwindet der alte Mann spurlos. Auf Drängen von Molle, der den zurückgelassenen Hund des Obdachlosen wieder seinem Herrchen zuführen möchte, versuchen Lila und Danner den Verschwundenen aufzuspüren. Aber was zu Beginn, als einfache Aufgabe erschien, welche man so einfach nebenbei mitbearbeiten könnte, wird nach und nach zu einem sehr gefährlichen Einsatz, mit dessen Ausmaßen letztendlich keiner gerechnet hätte.


    Auch dieser 3. Lila-Roman von Lucie Flebbe hat mir wieder prima gefallen. Kurz, knackig und überzeugend, kam auch diesmal wieder die provokante Protagonistin Lila Ziegler bei mir herüber. Dabei wurde das Straßenleben von Jugendlichen Obdachlosen genauso authentisch geschildert, wie die quälende Gedankenwelt rund um Lilas wohl verhängnisvolle Vergangenheit. So kurz dieser Krimi auch war, gab er doch gute Einblicke in eine andere Welt, deren man sich doch all zu oft verschließt. Auch konnte der Schluss mit einer überraschenden Wendung auftrumpfen. Dass mir die typischen Kabbeleien zwischen Lila und ihrem Mentor Danner sehr gefielen, brauche ich wohl eigentlich nicht extra zu erwähnen. Machen doch gerade sie stets einen Großteil in dieser Reihe für mich aus.


    Von mir: 4ratten

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Vor mir stand ein Schlumpf.


    Der erste Satz im dritten Lila-Danner- Krimi von Lucie Flebbe hat mich schon zum Grinsen eingeladen. Grinsen muss man auch ziemlich oft, wenn man in die Welt von Lila Ziegler, Ben Danner und Molle eintaucht. Die locker-flockigen Spruch-Duelle, die Lucie Flebbe sich einfallen lässt sind herrlich. Die Atmosphäre zwischen den Helden dieser Krimi-Reihe ist – obwohl Lila und Ben auf Beziehungs-Dynamit sitzen – so kuschelig, dass ich auch mit von der Partie sein möchte.


    Jeder Roman der Reihe gibt aber auch Einblicke in eine bestimmte Szene. Der erste Teil, „Der 13. Brief“ , entführt die Leser zurück in die Schulklasse, der zweite Teil, „Hämatom“ gibt Einblicke in die Reinigungsabteilung eines Krankenhauses und diesmal geht es in die Obdachlosenszene. Damit ist neben dem amüsanten Lila-Danner-Geplänkel ein ernstes Thema angesprochen, das mir einiges zu denken gegeben hat. Die Schilderungen der Szenen ist gut recherchiert und sehr glaubwürdig. Der Fall selber ist gut durchdacht und bis zum Ende hatte ich wieder einmal keine Ahnung wer der Täter ist. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Ben und Lila lässt mich auch mitfiebern. Außerdem erfährt der Leser in jedem Buch ein bisschen mehr über Lilas Kindheit, die auch nicht ohne ist.


    Alles in allem bieten die Krimis von Lucie Flebbe eine äußerst vielschichtige Unterhaltung. Ich bin froh, ihren Büchern über den Weg gelaufen zu sein und freue mich schon auf den nächsten Fall!


    5ratten

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Nachdem mir die ersten beiden Lila-Bücher so gut gefallen hatten, kaufte ich mir diesen dritten Band gleich nach Erscheinen.
    Den positiven Stimmen hier schließe ich mich an, es ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi, der trotz des ernsten Themas Obdachlosigkeit ohne erhobenen Zeigefinger auskommt.
    Das einzige, das mir nicht ganz so gut gefallen hat, war, dass Lila sich nicht weiter entwickelt. Sie ist immer noch die rotzfreche Göre aus den ersten beiden Büchern und ich mag sie wirklich. Aber ich sehe nicht, dass sie erwachsener wird. Vielleicht kommts noch, wäre wünschenswert.
    Ich bin jedenfalls neugierig auf die nächsten Fälle des Ermittler-Duos.


    4ratten


    ***
    Aeria


  • Das einzige, das mir nicht ganz so gut gefallen hat, war, dass Lila sich nicht weiter entwickelt. Sie ist immer noch die rotzfreche Göre aus den ersten beiden Büchern und ich mag sie wirklich. Aber ich sehe nicht, dass sie erwachsener wird.


    Wenn ich mich nicht irre, dann spielen die ersten 3 Bände innerhalb einer ziemlich kurzen Zeit, also nicht einmal ein Jahr, oder?
    Das wäre dann nicht genug Zeit, um erwachsener zu werden.


    Aber es kommen ja noch einige Abenteuer auf uns und Lila zu, ich glaube sie wird schon noch erwachsen. (Andererseits, ich bin schon 43 Jahre alt und.... lassen wir das. :breitgrins:)

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie