Ich find das super!
Ich bin tendenziell vielleicht ein bisschen zu politisch korrekt. Aber ich finde es wichtig, wenn man schon über Menschen mit einem Sammelbegriff sprechen muss, wenigstens den selbstgewälten zu wählen - also Samen statt Lappen, Inuit statt Eskimos und so weiter und so fort. Und "Neger" hat meiner Meinung nach nichts in einer Vorlesegeschichte zu suchen. Mir ist schon klar, dass das "damals", als Otfried Preußler seine Bücher geschrieben hat, völlig normal und harmlos war - aber heutzutage eben nicht mehr.
Sprache ändert sich nun mal. Und da sind so viele Wörter betroffen. Ich weiß das - und erwische mich trotzdem öfter beim schmunzeln, wenn mir bei Jane Eyre (oder in sonst einem Klassiker) das Wort "gay" über den Weg läuft, in seiner ursprünglichen Bedeutung. Deswegen würde ich keine Überarbeitung fordern - aber das betrifft auch Erwachsenenbücher. Bei Knderbüchern finde ich das gut und richtig. Es gibt schließlich genug Eltern, die sich der Probleme solcher Sachen nicht bewusst sind, einfach vorlesen und alles unflektiert im Raum stehen lassen. Und ich glaub schon, dass das Folgen haben kann... Nicht im Sinne von "schlecht für die Entwicklung des Kindes" per se, sondern mehr eine gewisse Abstumpfung oder einfach nur fehlendes Bewusstsein für ein so sensibles Thema...
Ich hatte das Problem beim Vorlesen von Jim Knopf - ich hab aber halt einfach statt "Neger" Schwarzer gesagt...