Charlotte Brontë - Jane Eyre

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  • Bei Jane hatte ich den Eindruck, dass ihre vermeintliche Hässlichkeit eher ihre Selbstwahrnehmung im Vergleich zu anderen ist. Sicher ist sie keine auffällige Schönheit, aber ich habe sie mir immer als eine junge Frau mit einem leisen, unaufdringlichen Charme vorgestellt. So eine, die unscheinbar wirkt, solange man sie nicht kennt, und bei der man erst mit der Zeit merkt, dass sie beispielsweise schöne Augen hat.


    Ja, das sehe ich genauso, Valentine. :smile:



    Bei einem Roman zählen ja wirklich nur die inneren Werte! Zumindest für uns Leser. Was interessiert's uns, ob die Charaktere hübsch oder hässlich sind? Und Jane ist eine so zeitlose Heldin, dass sie zumindest im Herzen immer schön sein wird.


    Genau so ist es! Ich fand sie aufgrund ihrer Eigenarten und Ecken und Kanten so liebenswert und charakterstark! Ich habe mir nicht einmal die Mühe gemacht, sie mir optisch vorzustellen, weil es für mich nicht wichtig war. Selbst wenn sie eine Schönheit gewesen wäre, bei dem Charakter kann das wahrlich kein Makel sein.^^


    Zugegebenermaßen habe ich mir beim Lesen schon meine Gedanken gemacht, wie Rochester aussehen könnte. Und ich bin mit beiden Verfilmungen in der Hinsicht zufrieden. :zwinker:

  • Dank Mia Wasikowska habe ich das Buch auch endlich begonnen. Ich möchte nämlich den Film mit ihr unbedingt sehen und muss lesen, solange ich die Lust dazu habe.


    Bisher gefällt es mir sehr gut, die Beschreibungen sind ja schön. Ich kann es mir richtig vorstellen, ich will auch dorthin, nach England. :smile: Der erste Teil mit Mrs. Reed und der Schule hat mich sehr berührt. Ist ja nicht gerade das einfachste Leben, das Jane bestreiten muss. Aber sie meistert es und ich nehme es ihr ab. Ich finde sie sympathisch, sie ist intelligent, kann sich wehren und doch kein Übermensch. Jetzt bin ich gespannt, wie sie in Mr. Rochesters Haus zurecht kommt und was sie dort erwartet. Adela habe ich schon kennengelernt, eine richtige kleine Nervensäge.


    Was ich allerdings auch zugeben muss, ist, dass ich nur sehr, sehr langsam vorankomme. Irgendwie fehlt mir noch ein bisschen das Treibende, was mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Aber ich will es zu Ende lesen und wenn ich es seitenweise tue. :breitgrins:

  • Update: Ich hätte diese Verfilmung vor ein paar Wochen nicht schauen sollen (irgendsoeine 4-teilige, englische). :rollen: Aber ich konnte es nicht lassen und seitdem habe ich nicht mehr so recht Lust auf das Buch. Die Dialoge sind so lang und die Geschichte dröppelt so vor sich hin. Trotzdem ist es ein schönes Buch, das auf jeden Fall


    4ratten verdient hat. :zwinker:

  • Ich habe vorgestern im Zuge des SLW mit Jane Eyre angefangen. Ich bin jetzt bei 20% - aber so richtig haut's mich noch nicht vom Hocker.


    Bisher ist es mir zu langatmig. Ich habe durchaus extremes Mitleid für die 10jährige Jane - erst die unfaire Behandlung bei ihrer Tante, dann die Zustände in dieser Schule. Aber insgesamt habe ich nicht das Gefühl, dass die Story irgendwie voranschreitet. Ich bin gerade bei der Stelle, bei der Jane ihre neue Stelle bei Mrs. Fairfax antritt - ich hoffe, es wird bald besser...


    Aber bleib dran - ich will doch Fassbender als Rochester gucken...

    [center]If I could go back in time, wouldn&#39;t change a damn thing in my life. Love the dumb things we do when we&#39;re young, but the best is yet to come...<br />[/center]


  • Aber bleib dran - ich will doch Fassbender als Rochester gucken...


    Hm, da zögere ich noch, ich bin irgendwie der Meinung, Michael Fassbender ist ein zu schöner Mann, um Mr. Rochester zu verkörpern. Der wird ja nicht als schön im Wortsinn beschrieben, aber der Schauspieler ist das doch. Naja gut, das heisst ja nicht automatisch, dass er ihn deswegen schlecht spielt.


    Uh, da bin ich auf deine Meinung zum Buch-Rochester gespannt, Cemetery. :zwinker:

  • Ich finde, Fassbender passt da schon ganz gut. Klar, hässlich ist er ganz sicher nicht, aber er hat auch nicht eines dieser glatten 08/15-"schönen" Gesichter.


    Davon abgesehen habe ich mir Rochester nie als "hässlich" vorgestellt, sondern eher ein interessantes, markantes Gesicht. (Ja, ich hatte auch ein ganz bestimmtes im Kopf :breitgrins: ) Aber ich glaube, die Diskussion hatten wir schon mal vor ein paar Seiten ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Fassbender könnte meinetwegen das Kind von Quasimodo und Beth Ditto spielen und ich fände ihn noch attraktiv... *G*


    Ich kann mit Klassikern ja prinzipiell wenig anfangen, Liebesromane sind auch nicht so mein Ding - und zu allem Überfluss sagt mir auch Janes Erzählstil nicht so zu. Aber das wird schon noch werden...

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  • Ich glaube, Rochester war in allen unseren Köpfen heimlich sehr attraktiv, wenn auch vielleicht nicht boybandtauglich. :elch:


    Über die Verfilmung der BBC von 2006 kommt mir immer noch nix. Jane ist relativ hübsch, hat aber einen komischen Entenmund, der sie eindeutig glaubhaft unattraktiv macht, Rochester sieht für meinen Geschmack sehr gut aus, hat aber im Gesicht schon dieses borstige, störrische stehen. Und die wilden Haare tun dann den Rest.

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  • Ich glaube, Rochester war in allen unseren Köpfen heimlich sehr attraktiv


    Ich finde ihn schon auch attraktiv, aber mehr durch seine Art als von der äusserlichen Beschreibung her. Schwierig zu erklären, kann man von einer Buchfigur sagen, wahre Schönheit kommt von innen? :breitgrins:


  • Ich glaube, Rochester war in allen unseren Köpfen heimlich sehr attraktiv, wenn auch vielleicht nicht boybandtauglich. :elch:


    Wer will denn schon Boybands? Wie wär's mit einer literarischen Männer-Band? Rochester, Heathcliff und Konsorten?

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    Leonard Cohen





  • Wer will denn schon Boybands? Wie wär's mit einer literarischen Männer-Band? Rochester, Heathcliff und Konsorten?


    :anbet: Ich bin dabei! Ein bisschen Jamie Frasier, eine Prise Lannister und die von dir genannten und ich stehe in der ersten Reihe und kreische mir die Seele aus dem Hals.

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  • Ich möchte bitte auch noch einen Will Ladislaw (aus Middlemarch) und einen Gabriel Oak (aus "Far From the Madding Crowd" ).


    Und jetzt sollten wir vielleicht doch zum Thema zurückkehren *Moderatorinnenhut aufsetz*

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  • Mr. Rochester ist mittlerweile da... Da hier alle so begeistert von ihm sind, wird der erste Eindruck, den er hinterlässt, wohl nicht von Dauer sein. So ein arroganter, unhöflicher Mann...

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  • Na ja Du hast ja eh schon einen andren Eindruck von dem Buch als wir Begeisterten ;) wer weiß ob Du ihn so mögen wirst? Schade das der Roman Dir bisher nicht gefällt, aber gut, ich finde es eh interessant mal jemanden nicht in Begeisterungstürme ausbrechen zu sehen. Es ist ja doch etwas langweilig, wenn alle immer der gleichen Meinung sind ;)

  • Ja, ich weiß Klassiker irgendwie nicht zu schätzen. Ähnlich wie anspruchsvolle Kinofilme... Ich bin da, glaub ich, zu einfach gestrickt...


    Wobei ich sagen muss, dass mir jetzt zumindest das Lesen wieder leichter fällt. Jetzt gefällt mir das Buch schon besser als noch am Anfang...

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  • Ich muss gestehen - so langsam kann ich dem Buch was abgewinnen. Ich mag Janes Art, Leute zu beurteilen - so herrlich ehrlich.


    Ich bin jetzt an der Stelle angekommen, bei der die ganzen feinen Damen und Herren in Thornfield sind und Scharade spielen. Mir fällt das Lesen jetzt erheblich leichter. Auch, weil ich neugierig bin - ich weiß ja dank meines Studiums grob, was es da mit den Geräuschen vom 3. Stock auf sich hat, aber ich will jetzt schon wissen, was da genau los ist... Und vor allem, warum das anscheinend alle wissen - nur Jane darf nichts erfahren.

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  • Ich muss gestehen - so langsam kann ich dem Buch was abgewinnen. Ich mag Janes Art, Leute zu beurteilen - so herrlich ehrlich.


    Das finde ich vor allem in Anbetracht der Entstehungszeit des Buches so faszinierend. Dass eine junge Frau kein Blatt vor den Mund nimmt, war damals sicher eher ungewöhnlich.


    Freut mich, dass Du so langsam doch noch reinfindest. Vielleicht lernst Du ja auch noch Mr. Rochester mögen ;)

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  • Meine Meinung:
    Puuh, das war ein ganzes Stück Arbeit. Leider dauert die Einleitung zur eigentlichen Geschichte für meinen Geschmack etwas zu lange, weswegen ich mich die ersten 100 Seiten durchquälen musste. Aber ist der Roman erstmal in Fahrt, hält ihn keiner mehr auf!


    In bin begeistert. Ich hätte es am Anfang nicht für möglich gehalten, aber Janes Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen. Einen großen Teil dazu trägt Janes Art, ihre schonungslose Ehrlichkeit und ihr Mut bei. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und hat scheinbar keine Angst vor den Konsequenzen. Sie kämpft sich durch ihr Leben, dass die ersten 19 Jahre definitiv kein Zuckerschlecken ist. Sie hat mich tief beeindruckt.


    Mir haben auch die etwas dramatischeren Stellen rund um das "Geheimnis" von Thornfield Hall sehr gut gefallen. Nur - sympathischer hat es mir Mr. Rochester nicht gemacht. Ich kann die Begeisterung für den Kerl leider nicht teilen. Aber ich muss es ja auch nicht!


    Die Begeisterung wird leider ein wenig durch die sperrige Erzählweise getrübt. Ein ähnliches Problem hatte ich schon bei "Frankenstein" und "Emma". Ich bin mir sicher, dass das wirklich nur mein Problem mit Klassikern ist. Ich fand das Buch stellenweise zu langatmig, unnötig ausschweifend und ich hatte oft das Gefühl, die Geschichte kommt nicht voran, weil Jane so viele - in meinen Augen - irrelevante Dinge erzählt. Es hat mich leider etwas im Lesefluss gestört. Ich schieb's aber einfach mal auf "Früher hat man so geschrieben!"...


    Insgesamt gibt's 4ratten

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