Charlotte Brontë - Jane Eyre

Es gibt 215 Antworten in diesem Thema, welches 66.876 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Marypipe.

  • Ich habe das Buch auf Englisch gelesen und würde es so ungefähr auf Jane-Austen-Niveau einordnen. Ich lese aber generell recht viel auf Englisch, kann also sein, dass ich mit meiner Einschätzung daneben liege.

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  • Oh danke, das klingt ja nicht schlecht. :smile:

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  • Ich habe folgende Ausgabe gelesen:

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    :tipp:



    Eigentlich wäre dieses Buch noch viel länger auf meinem SuB verblieben, hätte ich mir nicht selbst die Aufgabe auferlegt es vor der Lektüre von Jasper Ffordes Büchern zu lesen. Ich bin sehr froh, dass ich dadurch eine Perle meines SuBs entdeckt habe!


    Wer sich denkt, "Jane Eyre" ist nur wieder eines dieser Bücher, die nichts anderes als das Leben reicher verwöhnter Frauen und deren Suche nach einem Mann im viktorianischen Zeitalter zu schildern, der irrt. Jane Eyre hatte es wirklich nicht leicht in ihrem Leben. In ihrer Kindheit erfährt sie nie was Liebe und Gerechtigkeit ist. Erst nachdem sie Mr. Rochester kennen lernt, ändert sich vieles in Janes Leben. Und obwohl sie auch dann noch viele Niederlagen einstecken muss, so behauptet sie sich doch immer wieder mit ihrem Wesen und ihren Vorstellungen von Anstand und wirklicher Liebe.


    Der Roman lässt sich wunderbar flüssig lesen. Ich hatte große Schwierigkeiten das Buch aus der Hand zu legen! Immer wieder hat mich die rasante Handlung mit unerwarteten Wendungen überrascht. Einzig und allein, dass Jane ausgerechnet


    Das tut aber dem Buch keinen Abbruch, denn ich befinde mich immernoch in Hochstimmung, wenn ich an das gesamte Werk zurück denke.


    Daher bekommt es von mir wohlverdiente 5ratten

  • Inhalt:


    Jane Eyre wächst als ungeliebtes Waisenkind bei der Familie ihres verstorbenen Onkels auf, deren Mitglieder sie voller Missachtung behandeln. Mit 10 wird sie in ein strenges Mädcheninternat abgeschoben, entdeckt dort jedoch trotz vieler Missstände ihre Liebe zum Lernen und arbeitet schließlich selbst 2 Jahre als Lehrerin an der Schule. Mit 18 bewirbt sie sich um eine Stelle als Gouvernante auf Thornfield Hall, bekommt diese Anstellung auch und verliebt sich in ihren Arbeitgeber Mr. Rochester. Jane scheint endlich ihr Glück gefunden zu haben, doch Rochesters finsteres Geheimnis, das ausgerechnet am Tag ihrer geplanten Hochzeit ans Licht gebracht wird, zwingt Jane zur Flucht…


    Meine Bewertung:


    Das Negative vorneweg: Schade fand ich es, dass die ausführliche Schilderung von Janes Kindheit nur bis zu ihren ersten Monaten im Internat Lowood reicht, und dann 8 Jahre kurz zusammengefasst werden. Manche Stellen in Janes späterem Lebensweg dagegen waren mir einfach zu langatmig, und ich hätte Jane am liebsten geschüttelt und zu ihr gesagt: Jetzt vergiss doch nur einmal Deine Vernunft und Deine ewige Gewissenserforschung und tu, was Dein Herz Dir sagt!


    Insgesamt jedoch fand ich den Roman grandios: Jane schafft es, die Grenzen ihres Standes und (aus heutiger Sicht: teilweise) die Grenzen ihrer Rolle als Frau zu sprengen. Von einigen Stellen abgesehen, liest sich der Roman sehr spannend und hat viele interessante Figuren zu bieten, allen voran natürlich Jane: das arme Waisenkind und später die arme Gouvernante ist moralisch allen Menschen „von Stand“, die ihren Lebensweg kreuzen, haushoch überlegen. Auch, wenn dadurch, wie oben angemerkt, manch langatmige Stelle entsteht, ist es doch gerade Janes hohe Moral, die sie am Ende ihr Glück finden lässt.


    Dass Jane selbst als Ich-Erzählerin auftritt und die LeserInnen auch direkt anspricht, macht den Roman noch lebendiger.


    Mein Fazit:


    „Jan Eyre“ von Charlotte Brontë (http://gutenberg.spiegel.de/autor/81) gilt nicht umsonst als Klassiker, und ich bin sehr froh, dass ich diesen Roman im Rahmen einer Leserunde für mich entdecken durfte.


    P.S.: Habe diese Ausgabe gelesen http://www.dtv.de/buecher/jane_eyre_12540.html, wenn ich die ISBN allerdings "amazonisiere", erscheint ein anderes Cover... :gruebel:

    Einmal editiert, zuletzt von Anja ()

  • Ich habe Jane Eyre teils im englischen Original, teils in dieser Ausgabe gelesen:

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    Es handelt sich dabei um ein gebundenes Softcover mit Lesebändchen (biegsamer Buchdeckel, aber stabiler als ein TB und bekommt beim Aufklappen keine Knicke). Das Buch liegt sehr gut in der Hand, hält was aus und ist günstig - ein Nachteil dieser Ausgabe ist aber, dass sie weder Vor- noch Nachwort noch Kommentar beinhaltet.

    Die Übersetzung stammt von Marie von Borch und ist laut Verlagsinfo die einzige, die noch von einer Zeitgenossin Charlotte Brontës verfasst wurde. Im Allgemeinen sagt man ja, je neuer die Übersetzung, desto besser, aber in diesem Fall bin ich wirklich froh, an diese Version geraten zu sein! :herz:
    Die Sprache ist wunderschön, zwar mit manchen altmodischen Ausdrücken gespickt, aber absolut flüssig zu lesen und leicht verständlich.


    Ein großes Plus gibt es auch für die Landschafts- und teilweise surreal anmutenden Wetterbeschreibungen. Manche Passagen könnte die moderne Filmtechnik bestimmt sehr effektiv umsetzen (zum Beispiel die zahlreichen Mondszenen in all ihren Variationen: mal silberzart-mystisch, mal blutrot-stürmisch) ...


    Über die Handlung selbst möchte ich gar nicht viel verraten, denn die hält doch ein paar unerwartete Wendungen bereit. Weiter oben hat jemand gemeint, je weniger man im Vorhinein weiß, desto besser - und das stimmt zumindest beim ersten Lesen sicher! :smile: Allerdings ist das eines der Bücher, die förmlich nach einer Wiederholung schreien, so sehr hat mich die Lektüre beeindruckt.


    Der Leser begleitet Jane Eyre zuerst während ihres zehnten, dann während ihres neunzehnten Lebensjahres (die Jahre dazwischen und danach werden nur gestreift). Im Gegensatz zu ihrem unscheinbaren Äußeren ist ihr Charakter stark und leidenschaftlich, aber zugleich reflektiert sie auch intensiv über sich selbst und ihre Umgebung - und zwar so scharfsinnig, dass ich dabei gebannt an ihren Lippen hing.


    Wenn man etwas über Jane Eyre aufschnappt, kommt dabei immer sehr schnell die Liebesgeschichte zur Sprache, welche ja auch zweifellos eine zentrale Rolle spielt - aber dieses Buch hat so viele Facetten, dass man ihm Unrecht tut, wenn man es auf die Romantik reduziert. Es wurde ja schon erwähnt, dass viele der Gedankengänge ganz modern wirken, und tatsächlich hat Jane eine sehr emanzipierte Lebenseinstellung. Unabhängkeit - auch finanzielle - scheint einer ihrer höchsten Werten sein, und zwar Unabhängikgeit nicht nur vom Ehemann, sondern von anderen Menschen allgemein.


    Dies erstreckt sich jedoch nicht auf die Religion - besonders die Art, wie Jane zu einer ihrer zentralsten Entscheidungen im Buch gelangt, lässt sich nur durch extrem christlich geprägte Moralvorstellungen erklären. Dadurch kommen gewisse andere Lösungswege gar nicht für sie in Frage (an manche denkt sie nicht einmal). Ganz im Gegensatz zu ihrem sonst so analytisch arbeitenden Verstand stellt sie die religiöse Autorität nie in Frage, und ich gebe zu, dass ich damit manchmal meine Probleme hatte.


    Trotzdem hätte ich mir das Buch nicht anders gewünscht - es ist gut, so wie es ist, ein kleines Juwel mit "Tiefenwirkung"! :daumen:


    5ratten

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    Einmal editiert, zuletzt von Bluebell ()

  • Als ich Jane Eyre gelesen habe- auch die atb- Ausgabe, habe ich mir bei jeder Szene gewünscht, sie möge doch länger dauern, auch bei ihrer Kindheit oder Jugend!
    Ich konnte mich bisher in allen gelesenen Büchern in fast keine Figur so gut hineinversetzten wie in Jane, gerade weil es nicht nur um ihre Liebesgeschichte ging (aber die ist auch wunderbar, natürlich.
    5ratten
    Als ich die Hälfte des Buchs durchhatte,habe ich mich gar nicht getraut, weiterzulesen- aus Angst, dass es bals zu Ende sein wurde.
    Ich freue mich jedenfalls wahnsinnig auf Anfang September, da kommt nämlich- glaube ich- die nächste Verfilmung in die deutschen Kinos!!

    Ein Zimmer ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele ~ Marcus Tullius Cicero

    Einmal editiert, zuletzt von Theresa ()

  • Ich habe "Jane Eyre" in der deutschen Übersetzung in der dtv-Ausgabe gelesen.


    Aber ich hatte schon während des Lesens gemischte Gefühle. Einerseits wollte ich unbedingt wissen, wie es weiter geht und fand die Geschichte wirklich interessant und die Vorkommnisse im Hause Rochester unheimlich spannend, andererseits hatte ich manchmal das Gefühl auf der Stelle zu treten.


    Nichtsdestotrotz bereue ich auf keinen Fall, dass ich das Buch gelesen habe und behalte es insgesamt positiv in Erinnerung.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Außerdem freue ich mich schon sehr auf die kommende Verfilmung mit Mia Wasikowska als Jane Eyre :)
    imdb-Link

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Nach 15 Jahren habe ich das Buch zum 2. Mal gelesen und festgestellt, dass ich mich an sehr viel überhaupt nicht mehr erinnern konnte - also war es für mich noch mal genauso spannend wie beim ersten Durchgang.


    Eine Zusammenfassung der Handlung spare ich mir an dieser Stelle des langen Threads.


    Jane ist eine sympathische Heldin, eben weil sie nicht so widerlich perfekt ist. Sie ist ihrer Zeit ein wenig voraus, weil sie gerne mal sagt, was sie denkt, muss aber lernen, sich unterzuordnen und sich anzupassen, weil sie als Waise immer vom Wohlwollen anderer abhängig ist. Ihr wacher Verstand, ihr Nachdenken über Gott und die Welt und ihre Schlagfertigkeit haben mich schnell für sie eingenommen.


    Mr. Rochester ist ebenfalls ein großartiger Charakter. Launisch, schwierig, manchmal aufbrausend, manchmal kühl, aber nie gefühlskalt - im Gegensatz zu diesem fürchterlichen Möchtegernheiligen St. John, der vor lauter Selbstgerechtigkeit und Sendungsbewusstsein schon fast zur Karikatur gerät.


    Janes Lebensweg von Kindesbeinen an nachzuverfolgen hat mir viel Spaß gemacht, wenn auch die eine oder andere Passage zwischendurch mal etwas länglich wurde und ein paar Zufälle konstruiert wirkten. Dem Gesamteindruck tat das aber wenig Abbruch. Spannung, eine Prise Grusel, ein Hauch Gesellschaftskritik, tolle Dialoge, schöne Beschreibungen und zwei wunderbare, lebensechte Hauptfiguren, die herrlich unvollkommen und gerade deshalb so menschlich sind. Und ganz viel Gefühl, aber nicht kitschig-überladen, sondern aus tiefster Seele kommend.


    Ich hatte das Ende völlig vergessen und habe tatsächlich ein paar Tränen vergossen, als


    Die BBC-Verfilmung, die Wendy so gelobt hat, liegt noch ungesehen herum, ich werde sie mir demnächst zu Gemüte führen und bin schon sehr gespannt, vor allem auf Mr. Rochester. (Der ist vor meinem geistigen Auge ein sehr markanter, sehr männlicher Typ, bei dem man ständig zwischen 'sieht irgendwie komisch aus' und 'WOW - aber er hat was' schwankt.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()


  • Die BBC-Verfilmung, die Wendy so gelobt hat, liegt noch ungesehen herum, ich werde sie mir demnächst zu Gemüte führen und bin schon sehr gespannt, vor allem auf Mr. Rochester. (Der ist vor meinem geistigen Auge ein sehr markanter, sehr männlicher Typ, bei dem man ständig zwischen 'sieht irgendwie komisch aus' und 'WOW - aber er hat was' schwankt.)


    Meinst du die Version mit Toby Stephens (übrigens der Sohn von Maggie Smith aka. McGonagall^^) als Rochester? Diese Version habe ich vor einem Jahr gesehen und war schwer begeistert! Selten hat mir eine Literaturverfilmung so gut gefallen! Das liegt sicher daran, dass man sich bei der Verfilmung nah an der Vorlage gehalten hat. Die Stimmung, die Gefühle kommen sehr gut rüber, die Schauspieler sind genau richtig besetzt! Freu dich drauf, Valentine! :smile:

  • Ja, genau die Verfilmung meine ich! Ich bin schon sehr gespannt.


    Dass Stephens Maggie Smiths Sohn ist, wusste ich nicht. Cool.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • A propos Verfilmungen: vorgestern habe ich mir die neueste Verfilmung von Jane Eyre angeschaut, mit Mia Wasikowska als Jane und Michael Fassbender als Rochester. Ich war ja zugegebenermaßen voreingenommen von der anderen Version, die ich oben erwähnt habe, da sie mir so gut gefiel. Aber das hier schlägt die alte Version um Längen! Ich muss sagen, die Besetzung ist wirklich erstklassig - nicht nur die beiden Hauptdarsteller, sondern auch Judi Dench in ihrer Nebenrolle als Mrs. Fairfax spielen unglaublich emotional und berührend. Mir gefiel Fassbender als Rochester besonders gut, er ist zwar schwermütig und etwas düster, aber längst nicht so aufbrausend und depressiv wie Toby Stephens. Mia als Jane gefiel mir auch besser, Janes unterdrückte Leidenschaft hat sie sehr gut herausgearbeitet. An mehreren Stellen kamen mir die Tränen. Empfehlenswert! :smile:



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    PS: Wer genug Englisch kann, sollte sich den Film unbedingt im Originalton anhören. Die deutschen Synchronstimmen sind sehr unpassend.^^

    Einmal editiert, zuletzt von Ophelia ()

  • @Ophelia: Bei mir ist von der neuen Verfilmung kaum was hängengeblieben. Ich habe den Film vor längerem gesehen (naja, so lange ist er auch noch nicht draußen) und fand ihn sehr öde gemacht. Mia Wasikowska mag ich zwar, aber sie war mir für eine Jane Eyre zu hübsch. Dasselbe gilt für Rochester. Und in einem Film mit Spielfilmlänge kann man nie so tief gehen wie ich das gerne hätte. :breitgrins:


    Mein Favorit ist immer noch die Version von 2006 von der BBC. :herz:
    Optisch passen für mich ja Ciaran Hinds und Samantha Morton am besten in ihre Rollen - die sind beide wirklich nicht besonders schön. :redface: Aber dafür tolle Schauspieler. Nur fehlt mir da wieder die Tiefe, der Film ist ja auch nur 100 Minuten oder so lang.


    Aber gut, dass du den Thread wieder belebst. Ein Re-Read ist inzwischen wirklich lange überfällig.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich kann mich da Ophelia anschließen, eine wirklich tolle Fassung und sehr emotional - wobei etwas mehr Länge toll gewesen wäre. :breitgrins:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Hallo!


    Ich habe diese Fassung zwar nicht gesehen, aber einen sehr langen Bericht darüber. Der klang sehr interessant. Bis jetzt habe ich nur eine Verfilmung gesehen (ich glaube mit William Hurt als Rochester), die hat mich nicht so sehr angesprochen.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe diese Verfilmung auch erst vor kurzem gesehen und mir hat sie wirklich sehr sehr gut gefallen. Ich kenne sonst keine Jane Eyre Verfilmung, aber ich fand die Schauspieler toll und die Stimmung kam gut rüber. Die unnötigen Längen aus dem Buch fehlen zum Glück auch. Das ist wohl das erste mal, dass mir ein Film besser gefällt, als das Buch :redface: :wegrenn:

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  • Mia Wasikowska mag ich zwar, aber sie war mir für eine Jane Eyre zu hübsch. Dasselbe gilt für Rochester. Und in einem Film mit Spielfilmlänge kann man nie so tief gehen wie ich das gerne hätte. :breitgrins:


    Aber nicht übermäßig hübsch. Ich habe mir Jane beim Lesen auch nie "hässlich" oder unansehnlich vorgestellt, nur eben unscheinbar und ein bisschen blass. Ich finde, Mia passte gut, weil sie den Charakter Janes wunderbar nach außen getragen hat. Rochester selbst wird ja auch nie als wirklich hässlich beschrieben, sondern als markant und dunkel. Ich fand Toby Stephens als Rochester "zu attraktiv", und auch viel zu sexy. :breitgrins: Fassbender hat eine gute Balance hinbekommen und er spielt die Rolle sehr ernsthaft und glaubwürdig, Stephens fand ich an einigen Stellen zu gekünstelt.


    Aber ich stimme mit dir überein, nichts geht über das Buch. :zwinker:

  • Ich fand Toby Stephens als Rochester "zu attraktiv", und auch viel zu sexy. :breitgrins: Fassbender hat eine gute Balance hinbekommen und er spielt die Rolle sehr ernsthaft und glaubwürdig, Stephens fand ich an einigen Stellen zu gekünstelt.


    Dass Toby Stephens zu attraktiv war, stimmt auch wieder. Ich würde ihn direkt sexy nennen. *sabber* :flirt: Aber bei den Männern lasse ich mich eher überreden als bei den Frauen. Mia Wasikowska ist zwar auch keine Schönheit, aber Jane Eyre bezeichnet sich selbst ja immer als hässlich, vor allem im Vergleich zu Blanche Ingram (die in bisher allen Verfilmungen, die ich gesehen habe, herrlich schrecklich dargestellt wurde :breitgrins: Goldlöckchen und ein Herz aus Stein).

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  • Bei Jane hatte ich den Eindruck, dass ihre vermeintliche Hässlichkeit eher ihre Selbstwahrnehmung im Vergleich zu anderen ist. Sicher ist sie keine auffällige Schönheit, aber ich habe sie mir immer als eine junge Frau mit einem leisen, unaufdringlichen Charme vorgestellt. So eine, die unscheinbar wirkt, solange man sie nicht kennt, und bei der man erst mit der Zeit merkt, dass sie beispielsweise schöne Augen hat.


    Wurde Rochester nicht manchmal durchaus als "hässlich" geschildert? Wirklich unansehnlich ist der in meinem Kopf aber auch nie, eher dunkel-männlich und halt eher markant-attraktiv als strahlendschön (wobei ich kantig und interessant eh viel lieber mag als langweilig-symmetrisch-"schön").

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  • Ja, Rochester wird ganz klar als "hässlich" und z.B. "repellant" also abstoßend bezeichnet. :breitgrins: Mir alles wurscht, er ist mein Held.


    Vielleicht stellen wir uns Jane auch deshalb nur als "ein bisschen hässlich" vor, weil sie so liebenswert und sympathisch ist. Bei einem Roman zählen ja wirklich nur die inneren Werte! Zumindest für uns Leser. Was interessiert's uns, ob die Charaktere hübsch oder hässlich sind? Und Jane ist eine so zeitlose Heldin, dass sie zumindest im Herzen immer schön sein wird.


    Aber ich bleibe bei meinem Standpunkt: Rochester darf von hübschen Schaupsielern gespielt werden, Jane Eyre sollte schon einen klaren Makel an sich haben. :elch:

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  • Hallo!


    Wurde Rochester nicht manchmal durchaus als "hässlich" geschildert?


    Daran kann ich mich jetzt nicht erinnern, dazu ist meine Lektüre auch zu lange her. Seine Situation ist eher düster. Da würde es schon auffallen und bestimmt erwähnt werden, wenn ein schöner Mann sich in so einer Lage befinden würde. Ich persönlich habe ihn mir auch nie als schönen Mann vorgestellt.


    Liebe Grüße
    Kirsten

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