Ich kann mich dubhs Meinung eigentlich uneingeschränkt anschließen... :smile:
London, 1649. Elizabeth Raleigh, kaum 17 Jahre alt, wird gemeinsam mit ihrem Vater, einem englischen Viscount sowie königstreuem Anhänger, gemeinsam mit unzähligen Schaulustigen, Zeuge eines politischen Umbruch. Der Enthauptung Königs Charles I. Unter der neuen Regierung Oliver Cromwells soll nun ein anderer Wind wehen. Um sich selbst und seine Tochter zu schützen, geht Elizabeths Vater, einen Deal mit dem Cromwellanhänger und Plantagenbesitzer Harold aus Barbados ein. Sein Sohn Robert soll die junge Adlige ehelichen, was beide Parteien einen Vorteil verschafft. Zunächst sieht auch alles ganz viel versprechend aus. Robert, charmant, gut aussehend und zuvorkommend enthüllt jedoch bereits auf der Überfahrt zur neuen Heimat Elizabeth sein wahres Ich. Damit möchte sich die taffe, frischgebackene Braut aber trotz allem arrangieren. Wäre da nicht der äußerst charismatische Freibeuter Duncan Haynes, dessen flüchtige aber lebensrettende Bekanntschaft Elizabeth bereits während der Königshinrichtung gemacht hat. Dieser abenteuerliche Karperfahrer, mit seiner draufgängerischen Art und einer düsteren Verbindung ihrer Familie in der Vergangenheit, lässt sie nicht mehr los. Zumal sich ihre Wege immer wieder kreuzen.
In typischer Manier der Autorin, nämlich mit einem dramatischen und szeneriebestimmten Paukenschlages, um die Enthauptung Königs Charles I, beginnt die Geschichte bereits sehr fesselnd ab der ersten Seite. Leidenschaftlich und vielschichtig, vor einer großen und exotischen Kulisse, erzählt Elena Santiago (alias Eva Völler bzw. Charlotte Thomas) gekonnt diese umwerfende Liebesgeschichte, die zum Genre „Love and Landscape“ zählt. Dabei wird der einflussreiche politische Hintergrund in der englischen Heimat ebenso authentisch beschrieben, wie die schillernde aber auch unterdrückungsgeschwängerte Szenerie auf Barbados oder die Unbilden inmitten der Meere. Themen wie Sklaverei, Ausbeutung und Machtgewinn sind ebenso flüssig eingebaut wie Eifersucht, Intrigen und die Strapazen eines Neubeginns als Zuckerrohranbauer. Mitreißend beschreibt die Autorin liebenswerte wie hasserfüllte Charaktere, deren Schicksale und Empfindungen mitfiebern lassen. Auch die vielen, verschiedenen Nebenfiguren bereichern und halten stets in Atem. So gibt es zum Schluss auch die eine oder andere Überraschung. In einem Buch, welches mir die damaligen Situationen im Umbruch näher bringen konnte, mich aber gleichsam während der aufgeheizten Sinnlichkeit, inmitten traumhaft schöner Landschaften, dahin schmelzen lies. Emotionen pur, in einem fesselnden Werk, welches auch mit Humor zwischen den Dialogen nicht gegeizt hat.
Deshalb auch von mir: