Beiträge von apassionata

    Hallo zusammen,
    da ich momentan gerade etwas der "Rezi-Muffel" bin, hier meine Eindrücke zum Buch, ohne Inhaltsangabe. :redface:


    „Stadt der Schuld“ von Eva-Ruth Landys bestach für mich vor allem durch das so eindringlich beschriebene Bild dieser düsteren Zeit der Missstände und Ausweglosigkeit, um die angelaufene Industrialisierung, im England um 1840. Hoch und Tiefs, sowie arm und reich wurde hierbei dermaßen authentisch aufgezeigt, dass ich beinahe schon den grauenhaften Zuständen ja selbst geruchstechnisch ganz nahe war. Schicksale über Schicksal, egal ob unter der malträtierten Arbeiterschaft oder in den vornehmen Häusern der Aufstrebenden, verschlangen sich hierbei in einem komplexen Gespinst aus Zusammenhängen ineinander. Hierbei wurde sehr gefühlvoll und menschlich auf die jeweiligen, so unterschiedlichen Belange der verschiedenen Menschen eingegangen. Hier gab es so manche Figur, die nicht nur wandelbar beschrieben wurde, sondern sogar auch überraschen konnte. So manches Mal wäre ich am liebsten zwischen die Zeilen geschlüpft und hätte die und da geholfen oder auch getreten. Aber auch die damalige Entwicklung der Politik und der Industrialisierung an sich konnte mir die Autorin näher bringen. Geschickt eingearbeitet und durch kurze Fußnoten unterstrichen, komplettierte sich so zu einem gesamten Bildnis dieser Zeit. Trotzdem blieb die Spannung keineswegs auf der Strecke. Nein, ganz im Gegenteil. Bereits von der ersten Zeile an, bis hin zur letzten Seite, konnte ich herrlich mitfiebern, hoffen und staunen. Schließlich gab es reichlich liebenswerte wie verabscheuungswürdige Figuren in diesem Roman. Da es sich um den 2. Band einer Trilogie handelt, fand ich es sehr gelungen, dass ganz zu Beginn eine kurze, in Erinnerung bringende Zusammenfassung des ersten Bandes zu finden war. So konnten auch jene die Geschichte sehr gut verstehen, die den ersten Band noch nicht gelesen hatten. Aber ehrlich… es lohnt sich wirklich beide, in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Auch ist das Ende so gestaltet, dass man diesen Roman sehr gut einzeln lesen kann. Wer jedoch von Cathy, Aaron und all den anderen gelesen hat, wird es sich sowieso nicht verkneifen können, nicht auch den folgenden, abschließenden Teil lesen zu wollen.


    Wer sich gerne ausgereifte, sich entwickelnde Charaktere inmitten einer fesselnden und mitreißenden Geschichte aus historischen Tagen einverleibt, für den ist dieses Buch, wie auch sein Vorgänger, sehr zu empfehlen. Emotionen, Dramaturgie und Historie pur… wunderbar recherchiert und sehr authentisch präsentiert.


    Für mich: :tipp:

    Hallo zusammen,


    nach der sehr schönen Leserunde drüben nun auch meine Meinung hier.


    Dieser zweite Band nach "Inseln im Wind" schließt sich geschickt und nahtlos an seinen Vorgänger an. Dabei wurden mir die einzelnen Figuren trotz langer Pause sofort wieder heimisch und fügten sich sofort wieder in das Gesamtbild ein. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man bereits den ersten, ebenso fesselnden ersten Teil, gelesen hat. Trotzdem ist „Wind der Gezeiten“ auch ohne diese Vorkenntnisse lesbar und verständlich. Denn Elena Santiago alias Eva Völler verstand ihr Handwerk die notwendigen Verknüpfungen auf angenehme Art und Weise einfließen zu lassen, ohne störend zu wirken. Und so versank ich in einer blühenden wie düsteren Geschichte voller Emotionen, Romantik und Gefahr. Wunderschön beschrieben immer wieder die wohldosierten, farbenprächtigen Landschaftsbeschreibungen der Karibischen Inseln. Gespickt mit den dramatischen Ereignissen, die mich richtig mitfiebern ließen.


    Das Abschiednehmen von den Protagonisten nach Beendigung der Lektüre fiel dann auch recht schwer. Harrte ich doch stets mit ihnen aus. Hoffte, haderte und fühlte ich doch so sehr mit ihnen. Aber es waren schließlich auch hinreißende Charaktere, von denen sich viele in ihrer Unterschiedlichkeit sehr treu geblieben sind, während andere entscheidende Entwicklungen durchlaufen mussten. Auch liebenswerte Nebenfiguren sowie informative Einblicke bereicherten diese unterhaltsame Geschichte. Im Vordergrund natürlich der Freibeuter Duncan Haynes und seine Frau Elizabeth. Ihnen gelingt es nur mit größter Mühe, ihren intriganten Häschern auf Barbados zu entrinnen und sich in einer von Elementen gepeitschten Flucht auf die Insel Domenica abzusetzen. Dort scheint ihnen zunächst alles wohlgesonnen. Doch bald schon trennen sich ihre Wege und die Ereignisse überschlagen sich…


    Kurz: Ein wunderbar erzählter, sehr fesselnd umfasster Historischer Roman, inmitten einer atemberaubend schönen Kulisse und unzähligen Gefahren.


    Wobei ich hier einräumen möchte, dass dieser Roman für mich persönlich nicht nur ein Liebesroman sondern eher auch ein Historischer Roman war. :zwinker:


    Von mir: 5ratten


    Immer wieder stellt man sich die Frage, was hat es mit dem Kind auf sich? Was ist dem Kind passiert, dass es zu einem Wechselbalg wurde und wie wird es mit ihm weitergehen?


    Gerade auch dieser Handlungsstrang, der mich als Leserin hier stetig mitfiebern liess, gab dem Buch noch einmal eine zusätzliche Würze. Rätsel, Spannung, Emotion. Diese Mischung hat bei mir prima funktioniert.

    Hier meine Meinung zum Buch:


    "Der Hexenschwur" ist nunmehr der dritte Band, nach "Das Hexenmal" und "Der Hexenturm" von Deana Zinßmeister, und ich muss sagen, er hat mir noch Mal eine ganze Ecke besser gefallen, als seine beiden Vorgängerbände, die so schon großes historisches Zeitkino für mich gewesen waren. Speziell, da die Autorin diesmal eine ganz neue, fesselnde „Tonart“ mit eingearbeitet hat. Das „Keller-Kind“. Ich möchte hierzu nicht allzu viel verraten sondern nur erwähnen, dass mir die jeweiligen Passagen um den armen Wechselbalg bei jeder Erwähnung einen, ja fast schon gruseligen Schauer, beschert haben und mich gleichfalls stetig mit ihm hoffen lies.


    Zum Ablauf der Geschichte möchte ich eigentlich gar nicht so viel sagen. Wichtig für mich waren vielmehr neben der spannenden wie bildreichen Handlung, inmitten des dreißigjährigen Krieges, die äußerst authentisch beschriebenen beiden Handlungsstränge der Familie Bonner. Lebendig, vielschichtig und aus dem damaligen Leben gegriffen. Erzählt als wäre man mittendrin. Was mir persönlich immer wieder an Deana Zinßmeisters Romanen besonders gefällt, ist die Schilderung dieser früheren Zeit aus Sicht der einfachen Leute aus dem Volk. Mit der so geschilderten Kulisse kann ich mir als Leserin stets wunderbar ein sehr anschauliches und auch sehr informatives Bild dieser Epoche machen. Es sind die Probleme, Wünsche und Herausforderungen des Alltags und in Kriesenzeiten, welche untermalt durch die Lebensweise des schlichten Volkes in Not, ein Wechselspiel kreieren, welches den Intrigenspinnereien der hochherrschaftlichen Adligen anderer Romane ganz sicher in nichts nachsteht.


    Und so bangte ich mit, als der gebürtige Thüringer Johann Bonner trotz der aufkommenden Gefahr mit seiner Frau und den Kindern, nach einem familiären Schicksalsschlag, quer durch die Verwüstungen des Krieges Richtung Heimat ziehen will. Erst nach einigen Tiefschlägen und zum Teil voller Unmut treffen sie auf einen kleinen schwedischen Tross, der auf dem Rückzug ist und der ihnen streckenweise ein behütetes Geleit bieten könnte. In einer tödlichen Gefahr trifft der junge, schwedischer Arzt des Trosses dann auf die 17 jährige Magdalena, Bonners Tochter. Er verliert sofort sein Herz an sie, während das junge Mädchen nur langsam ahnt was sie empfindet. Doch die mitreisende Hübschlerin Brigitta beansprucht den attraktiven Burschen für sich, und auch Magdalenas Vater ist nicht gerade angetan, von dem was sich da für seine Tochter anzubahnen droht.


    Hexerei, Legenden und Krankheiten, der Glaube an Dämonen sowie Kriegsschauplätze und eingeflochtene, historisch verbürgte Fakten, komponierte die Autorin hier zu einem großartigen Roman, den ich jedem nur empfehlen kann. Eine wunderbar geschriebene Geschichte, die mich als Leserin emotional mitreißen konnte und mir genussvolle Lesestunden bescherte.


    Wieder einmal großartiges, historisches Kopfkino...


    Daher, auch von mir: 5ratten

    Auch gerade gelesen. Prima Weg-Lese-Spannung für Zwischendurch.


    Gerade noch versuchen die angeschlagenen TURT/LEs-Agentinnen Jade und Kyla nach ihrem gefährlichen Afghanistan-Einsatz wieder zur Normalität zurück zu finden, da schafft es der verantwortliche Terrorist Khalawihiri aus einem FBI-Gefängnis zu entkommen. Er sinnt nach Rache und Vergeltung, während die US-Behörden versuchen den flüchtenden Verbrecher habhaft zu werden. Intensiv fühlen sich Jade und Kyla auf den Plan gerufen, denn schon gibt es die ersten tödlichen Opfer zu vermelden, und immer noch ist ungeklärt, wer dieser Khalawihiri eigentlich ist und woher seine Unterstützung kommt. Als plötzlich noch ganz andere Komponenten mit ins „Spiel“ kommen…


    Fesselnd, actionreich und unglaublich sexy beschreibt Michelle Raven das Geschehen rund um die beiden Frauen, die jede für sich, immer noch an den Nachwehen ihres erst kürzlich abgeschlossenen Einsatzes zehren und doch unbedingt handeln wollen. Dabei kommen große Emotionen und atemberaubende Szenarien nicht zu kurz. Harte Kampfgefechte, listige Fallen und unvermutete Wiedersehen, sowie die Tatsache, dass die geschilderten Hintergründe weiß Gott nicht an den Haaren herbei gezogen sind. Immer wieder schafft es die Autorin zwischen den sensiblen, menschlichen Empfindungen ihrer verschiedensten Protagonisten und den gefährlichen, Tod bringenden Auseinandersetzungen umzuschalten. Brisant und spannend auch, als die Aktionistinnen gegen alle Regeln tatkräftige Unterstützung befreundeter Teams bekommen. Ob dies aber letztendlich zur Ergreifung führt, oder eventuell nur verletzbarer macht, wird hier nicht verraten. Fakt ist, das Buch ist schwupps in einem Rutsch durchgelesen und für Fans von Michelle Raven sowieso ein absolutes Muss.


    Von mir: 4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Hallo und dankeschön euch beiden... :winken:
    Na, da bin ich ja gleich mal richtig ins Fettnäpfchen gestolpert. :breitgrins: :redface: :breitgrins:
    Guck mir die Links gleich nochmal genauer an.


    Momentan favoritisiert ist hier gerade der KOBO N204-KBO-N Aura HD espresso (ja, soweit, dass ich weiss, er kann keinen Esspresso machen, bin ich dann auch tatsächlich schon gekommen :gruebel::elch: ) Aber sonst? Kennt den vielleicht jemand? Kann ihn an oder abempfehlen?

    Schließe mich gerne hier Orlands Frage an... und...


    ich bin gerade auf der Suche nach einem E-Book zum verschenken. Habe jetzt hier ein wenig quergelesen, möchte meine Frage nun dennoch auch kurz hier einstellen.
    Welchen würdet ihr mir jetzt auf die Schnelle empfehlen?


    - Es soll nicht "kaufgebunden" wie ein Kindle sein.
    - Mit diesem E-Bokk sollte man auch im sonnigen Garten lesen können (also keine Spiegelungen oder so) und abends im Bettle


    Danke vorab für eure Antwort.
    Grüssle Marion :winken:

    @Area, stimmt, die von mir Genannten sind schon einen Tick "heftiger". Wobei ich der Meinung bin, dass wenn man schon über Dominanz und Unterwerfung schreiben will, dies dann bitte auch richtig, sprich authentisch tut. Ansonsten sollte man sich vielleicht ein gänzlich anderes Thema aussuchen. :zwinker: E. L. James hat sich dieses Thema ausgesucht und es sich auf ihre Fahnen schreiben lassen. Thema verfehlt hieß dass damals in der Schule wohl. Ich kann da nichts für. :breitgrins:


    Aber ich stimme dir zu, Jazz Winter ist grauenhaft. Auch eines der wenigen, welche ich abgebrochen habe.
    Da sieht man wieder, wie schnell die Nuancen bei einem einzigen Thema überschwappen können. :zwinker: Gerade bei generell "krassen" Themen finde ich die Feinsinnigkeit von Autoren ganz, ganz wichtig.

    Jari... :Kreuz:
    Area, danke für die Alternativ-Tipps. Doch ich glaube, ich bleibe für mich dann doch mal eher bei meinen "eigenen", bereits bewährten Favoritinnen. :zwinker:
    Sandra Henke, Nina Jansen oder Mona Vera... Da gibt es jede Menge Sinnlichkeit, Authenzität, Gefühle, Erotik, Spannung, fesselnde Szenen und viel Fantasie sowie Einfühlungsvermögen. Auch wenn diese vielleicht nicht mehr ganz ausschließlich zum Genre Liebesroman zählen, so habe ich hier stets das Gefühl die Autorinnen wissen zumindest von was sie da erzählen und können es auch recht gut vermitteln.

    Der erste Teil liegt hier bei mir noch auf dem Wohnzimmertisch herum. Ich glaube nicht, dass ich nach gut über der Hälfte des Buches, noch wirklich weiterlesen möchte. Es ist so ein zweischneidiges Schwert für mich, da ich normalerweise nie Bücher abbreche. Dafür bin ich meist viel zu neugierig. Es könnte ja vielleicht doch noch was „tolles“ kommen, was ich nicht verpassen möchte. Allerdings finde ich diese Geschichte, aus welcher man durchaus etwas hätte machen können, durchweg schlecht geschrieben. Viel zu seicht (meine hier vor allem auch satztechnisch) und einfallslos geschrieben. Die ständigen Wortwiederholungen zerrten da schon ständig an meinen Nerven. Auch finde ich, dass die Autorin so gar keine passende Stimmung aufbauen kann. Kaum versucht man sich einzufühlen, schwenkt die ganze Szenerie in eine völlig andere Richtung. Kurzbeispiel: Er sollte doch als Dom eigentlich dominieren. Gerade diese Dominanz ihr gegenüber, in einer respektverbreitender Geradlinigkeit verpaart mit Verantwortung und der richtigen Mischung aus Gebieter und Beschützer durchziehen. Stattdessen überlässt er seiner völlig unerfahrenen Sub eben Mal so das Ruder, nur um nach einem kurzen Raus und Rein dann zum zigsten Mal kurz und selbst überrascht aufzustöhnen. Also sorry, die ganze Story ist doch von vorne bis hinten eine (wie auf die Schnelle) zusammen gezimmerte Grobkonstruktion. Ganz abgesehen von den unglaubwürdigen Protagonisten. Er, in so jungen Jahren Selfmade-Milliardär ohne im jetzigen Stadium wirklich einen Finger krümmen zu müssen. Sie, mit 21 noch Jungfrau (das lasse ich mir ja gerade noch so eingehen, das darf ja jeder gerne halten wie er mag), stellt sich beim ersten Mal geradezu perfekt an. Ja verblüfft ihn sogar… *hüstel* zum wievielten Mal? :rollen: Überhaupt, ihre ganze Art. Die nicht vorhandene und ständig unterstrichene, fehlende Selbstsicherheit. Ihre schizophrene Ader mit der inneren Göttin, die anscheinend stets gegen sie selbst und ihr Unterbewusstsein kämpfen muss… Kein Thema, die Idee dahinter ist vielleicht gar nicht mal schlecht. Doch wenn ich als Leserin beinahe auf jeder zweiten Seite mit den beiden zu tun habe, kann das doch wahrlich schon Mal nerven. Allein ihre stets postkoitale Frisur und seine ständigen Premieren.


    Wie schrieb bereits jemand hier und auf Amazon: Das Beste an diesem Buch sind die 1-Sterne Rezis. Diese kann ich eins zu eins so unterschreiben.
    Die Wortstatistiken dort, selbst bei angebrochenen Büchern sind schon der Hammer. :breitgrins: Aber auch alle anderen Aussagen dort finde ich sehr passend. Zu schade, dass ich die Meinungen nicht vor dem Kauf und dem Lesen gelesen habe.


    Vielleicht hätte die Autorin sich tatsächlich mal ein wenig in die Thematik mit Hilfe von anderen Büchern einlesen sollen. Sinnlichkeit, erotische Stimmung (welche auch mal länger als 2 Minuten dauern darf), fesselnde Spannung (noch nicht mal zwischen den Protagonisten, wie ich finde) oder gar ein wenig erotisches Flair oder gar Finesse fehlen hier für mich fast überall. Nunja, es gibt andere Autorinnen/Autoren, die es besser können. Zu schade nur, dass ich mir den 2. Teil gleich mitbestellt hatte. Aber hier erwarte ich mir garantiert nichts mehr außer vorpubertäres „Min Ding in din Ding“.


    Ein Hoch allerdings auf das Marketing. Das funktionierte ja anscheinend noch besser wie bei diesem anderen so oft verworfenem Buch... wie hieß das nochmals? Feuchtgebiete, glaube ich. :zwinker:

    England, um 1838. Die wohlbehütete, ja richtiggehend verzogene Tochter des Herrn von Whitefell, Isobel de Burgh, entdeckt eines Tages die arbeitsame, für einen Moment zu neugierige Cathy, eine Tochter des Feldpflegers ihres Vaters. Aus ihrer Langeweile heraus missbraucht die Gutstochter das unschuldige Mädchen über Jahre als ihre Leibeigene und Spielgefährtin. Diese erzwungene Beziehung der ungleichen Mädchen gerät auf dramatische Weise an ihre Grenzen, als auf Whitefell ein höchst verführerischer Stallmeister eingestellt wird. Während die egoistische Isobel, diesen in ihrer heranblühenden Weiblichkeit für sich beansprucht, wächst auch in Cathy eine leise Sympathie für den ihr so unerreichbar erscheinenden Aaron heran. Alles droht eines Tages zu eskalieren, als Isobel aus einer finanziellen Not heraus zu einer lukrativen Hochzeit mit einem sehr berechnenden Geschäftsfreund ihres Vaters gezwungen ist.


    Eva Ruth-Landys „Die dritte Sünde“ ist für mich ein sehr gelungener Auftakt einer Romantrilogie zur Zeit des viktorianischen England. Brillant gezeichnete Charaktere, ansprechende Handlungs- sowie Umgebungsbeschreibungen und eine sehr ergreifende Story, zogen mich sogleich in ihren Bann. Dabei startete die Geschichte überraschender Weise recht gemächlich aber mit Bedacht. Diese Einfühlsamkeit der Autorin, mit welcher sie mir als Leserin, die beiden so unterschiedlichen Hauptprotagonistinnen über ihre Jugendjahre auch auf psychologischer Ebene näher brachte, bereicherte diesen Roman enorm. Erwartete ich doch zunächst einen eher erotisch gehaltenen Roman, so wurde mir über diesen entscheidenden Part ihrer Jugend die Verständlichkeit der gesamten Tragik ein ganzes Stück weit näher gebracht. Doch auch die Erotik, ebenso wie die Romantik oder auch politische Ränkelspiele kamen in diesem Werk keinesfalls zu kurz. Stets wohldosiert und fesselnd fühlte ich mich stets gefühlsbetont angeregt. Anrührende Emotionen, fiese Intrigen, sowie gefährliche Machtkämpfe, füllten die Geschichte an und ließen mich das Buch kaum noch aus der Hand legen.


    Kurz: Ein Lesegenuss um eine verhängnisvolle, aber auch sehr tiefgründige Menáge à trois, vor der Kulisse des viktorianischen England.


    Von mir die volle Punktzahl: 5ratten

    Sehr anspruchsvolles und fesselndes Kopfkino. Nichts für müde Lesestunden nebenher...


    Zacharias ist einer der ganz wenigen, die als Traveller arbeiten können. Das heißt, er kann unter Zuhilfenahme des Medikaments Tetranol in das Bewusstsein anderer Menschen eindringen, um ihnen bei traumatischen Erkrankungen zu helfen. Während er selbst an der Krankheit ALS erkrankt ist und somit an seinen Rollstuhl gefesselt und sich nur computerunterstützt über seine Pupillen mitteilen kann, ermöglicht ihm dieser Job innerhalb der Gedankenwelt anderer Menschen körperlich unversehrt durch geistige Welten zu reisen. Stets begleitet von seiner Therapeutin, der sympathischen Florence, versucht er so, den von Traumata gematerten Menschen innerhalb des Philanthropischen Instituts, bei der Gesundung zu helfen. Als einige seiner Kollegen Schwierigkeiten bei ihren Reisen in die Bewussteinswelten von Patienten haben und sogar „verschwunden“ bleiben, fühlen sich die beiden zum konkreten Handeln gezwungen.


    Ein Mystik-Thriller á la Andreas Brandhorst. Fesselnd und auf eine positive Weise skurril, vor einer atemberaubend fantastischen Kulisse aus Welten und Bewusstseinsebenen, die wieder einmal meisterhaft beschrieben wurden. Wie ein Sog zog es mich hinein in die spannenden Szenarien, die Fragen aufwarfen und Antworten suchten. So viele, dass ich zeitweise meinte, die Orientierung zu verlieren. Doch auch wenn ich nicht immer wusste, wohin mich diese Geschichte letztendlich führen würde, warf sie doch viele ungemein interessante Fragen auf. Wie definiert man die Realität? Was macht die Lebenswahrheit aus? Ist unsere Welt tatsächlich die eine Einzige? Welche Wahl würde ich für mit treffen? Gibt es überhaupt eine Wahl? … Die dramatischen Handlungen gemischt mit der Philosophie über das Sein, gaben mir stets neue Herausforderungen auf. Träume in Träumen, Pläne in Plänen und Fallen in Fallen, taumelte ich gemeinsam mit den äußerst charakteristisch gezeichneten Figuren durch die verschiedensten Welten und erlebte fast hautnah ihre eigene Verwirrung mit. Auch wenn ich hier in der Verschachtelung der Zusammenhänge nun doch etwas an meine ganz persönlichen Grenzen gestoßen bin, kann ich dieses Buch dennoch weiterempfehlen. Ein Roman, welcher einen sicher auch ein paar Tage danach immer noch nicht ganz loslässt.


    Da es nicht mein Genre ist, bin ich sicher nicht als Maßstab geeignet.
    Ich stieß hier und da vielleicht ein wenig an meine geistigen Grenzen, was der Lektüre als Spannungsliteratur und Denkanstoßgeber aber sicher keinen Abbruch tat.


    4ratten

    "Aufschrei" von Truddi Chase.
    Diese wahre Geschichte ging mir völlig unter die Haut und war für mich wesentlich schlimmer zu verdauen, als jegliche bisher gelesenen fiktiven Thriller und Co.
    Fast zwanzig Jahre ist es her, dass ich es las und es fällt mir bei solchen Fragen immer noch sofort als erstes ein. Da stimme ich Yoshi zu.

    Vorausschickend möchte ich sagen, dass ich das Buch in einer autorenbegleitenden Leserunde gelesen habe...


    Tief im bayerischen Wald treibt ein Räuberpärchen sein verbrecherisches Unwesen, so die Anklage der Justiz des Straubinger Landesgerichtes anno 1854. Die „Rote Res„ alias Therese Pritzel und Michael Heigl stehen dort vor Gericht. Das Buch spielt eigentlich nach der Ergreifung der „Übeltäter“, und spiegelt die vorangegangenen Geschehnisse anhand von Aussageprotokollen, Gerichtsnotizen, Presseausschnitten sowie Tagebucheinträgen wieder. Dabei wird schnell klar, dass die „Rote Res“ und ihr Kompagnon eigentlich nur die Reichen geschröpft haben um die Armen zu unterstützen. Ihr Kampf gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit, beziehungsweise ihr Traum von Freiheit und Gleichheit für alle, kristallisiert sich nach und nach aus den jeweiligen Kurzabschnitten heraus. Ebenso, dass der durch die Märzrevolution erkämpfte Fortschritt dort bei den Wäldlern anscheinend nach und nach zurückgedreht wurde oder erst niemals richtig ankam. Mit Hilfe der Erzähltechnik über Zeugenaussagen und Dokumente hat es die Autorin richtig gut geschafft, in kurzen aber sehr prägnanten Auszügen der unterschiedlichsten Beteiligten ein Stück Zeitgeschichte zu kreieren. Beim Lesen fühlt man sich geradezu zurück in diese Zeit versetzt und muss doch hier und da staunend den Kopf schütteln, über soviel Borniertheit und die jeweiligen, so unterschiedlichen Motivationen der einzelnen Figuren. So erhält der Leser Einblick in das Denken eines erzkonservativen Gerichtsreporter des Königs, einem von sich selbst überzeugten Pfarrers, eines wesentlich liberaler gestimmten, französischen Presseattaches aber auch von den Angeklagten selbst und ihren Getreuen. Die Dinge eskalieren dann, als ein allein für das Aufspüren der flüchtigen „Räuberpaares“ aus der Großstadt abbeorderter Regierungskommissar in der Gegend stationiert wird.


    Nachdem ich zu Beginn doch so meine Schwierigkeiten mit dem Erzählstil in Form von Dokumenten und Tagebucheinträgen hatte, rutschte ich nach den ersten Kapitel dennoch recht schnell hinein in die Geschichte. Dabei ging es wohl vor allem darum selbst Zeitzeuge eines entlegenen, zurückgebliebenen Landstriches zu werden, der nach der Märzrevolution an alten Strukturen festhielt und nichts dazulernen wollte. Eine intensive Mischung aus fiktiven Erzählungen und historisch belegter Fakten, die nicht immer klar zu unterscheiden waren. Die landsmännisch angehauchte Umgangssprache hingegen fand ich eher passend als störend, wenn auch ungewohnt. Alles in allem ein interessanter Ausflug, in diese Zeit zwischen Umbruch und Festhalten an Jahrhunderte alter Privilegien, Gesellschaftsgefüge und dem Aufbegehren von jungen Menschen, die ihrer Zeit, zumindest dort, vielleicht einfach einen Tick voraus waren.


    Hier fällt mir die Bewertung recht schwer, da mich das Buch nicht gerade vom Hocker gehauen hat. Die Machart, welche zwar nicht meinem Geschmack entspricht (was für andere wiederum etwas positives sein kann :breitgrins: ), ist aber recht gut gelungen. Das mich das Buch zu Beginn mit seinem Vorwort "anschmierte" hat mir gar nicht gefallen. Aber dieser Aspekt der Effekthascherei fällt weg, wenn man keinen Insidertipp über Wahrheit und Fiktion bekommt. :zwinker:


    Deshalb: 2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich war auch ganz begeistert... :klatschen:


    Amsterdam 1882. Von hieraus starten zwei so ungleich erscheinende, jungen Frauen in ein neues Leben. Die so gewissenhafte Jacobina aus gutem Hause und die Lebenslust versprühende Floortje aus einfachen Verhältnissen. Während der Schiffspassage von Amsterdam nach Batavia spannen sie ein erstes, zartes Band der Freundschaft. Neugierig und zaghaft zugleich vertrauen sie sich gegenseitig nur sehr wenig an. Doch schnell wird klar, dass beide jeweils ihre ganze Hoffnung in diesen neuen Aufbruch nach Java legen. Während Jacobina zumindest eine Anstellung als Gouvernante bei einer betuchten Familie erwartet, muss Floortje darauf hoffen, einen Mann zu finden. So ersehnen sich beide in ihrer Verschiedenheit ein kleines Stück vom Glück, welches diese so paradiesisch anmutende Insel wohl verheißen soll.


    Ein Roman, der nur so sprüht vor Leidenschaft und Lebendigkeit inmitten dieser wunderbar schillernden, aber auch kontrastreichen Inselwelt der Tropen. Lebensecht und intensiv beschreibt die Autorin Nicole C. Vosseler ein dramatisches Kaleidoskop, welches mich einer Achterbahn gleich, emotional und fesselnd mit hinein in seinen Strudel zog. In einem Moment noch den wunderschönen Landschaftsbeschreibungen mit ihrer üppigen Pracht verfallen, rissen mich im nächsten die Geschehnisse mit sich hinweg. Denn die bezaubernde Welt der Insel sowie die lockere wie lockende Gesellschaft Batavias bargen auch ihre Schattenseiten. Vielschichtig und sehr illustrativ habe ich vor allem die einheimischen Viertel der Stadt erlebt. Dramatik wurde zwischen den Handlungssträngen immer wieder groß geschrieben. Kein Wunder, denn gemeinsam mit Jacobina und Floortje durfte ich auch hinter so manche Fassade schauen, ein Blick in die Verderbtheit wagen. Durch den erzählten Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten wurden mir die gekonnt einfühlsam beschriebenen Charaktere, mit gehaltvollem Hintergrund und einer jeweils sehr unterschiedlichen Ausstrahlung, stets näher gebracht. Auch wenn mir zumindest Jacobina, mit ihrer zu Beginn so überakkuraten Art, nicht gleich ganz nahe stand. Liebe und Hass, Freundschaft und Täuschung gingen hier in einer äußerst komplexen Geschichte einher, gewürzt mit einem gelungenen Gesellschaftsbild der damaligen Zeit. Dies alles vor der atemberaubenden Kulisse der Vulkanwelt des Krakataus. Dabei war mir die poetisch-blumige Beschreibung der Landschaft niemals zuviel. Vermochte sie doch die dunklen Seiten wieder ein wenig abzumildern. Es war ein Genuss die Entwicklung von Jacobina und Floortje anhand dieser spannenden Geschichte mitzuerleben. Und auch wenn ich so manches Mal hart schlucken musste, so gab es stets auch Momente die berauschen konnten. Ein Roman mit dem sich dem Alltag wunderbar entfliehen lässt...


    :tipp:

    Deana Zinßmeister - Das Pestzeichen


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    Kurzbeschreibung laut amazon:
    Die Flamme des Krieges ist erloschen – doch die Gefahr ist lange nicht vorbei …


    Ende des Dreißigjährigen Krieges sind viele Landstriche im Reich menschenleer – so auch das Land an der Saar. Wer den Krieg überlebt hat, leidet Hunger oder fällt der Pest zum Opfer. Die Familie der jungen Susanna hat all dies überstanden – doch dann überfallen Fremde den Hof. Nur Susannas Vater überlebt schwer verletzt und vertraut seiner Tochter bevor er stirbt geheimnisvolle Schriften an, die zu einem Schatz führen sollen. Doch Susanna ist nicht die Einzige, die davon weiß: Ein Mann namens Jeremias ist versessen auf den Schatz und macht Jagd auf das Mädchen. Auf ihrer Flucht begegnet Susanna einem jungen Schweizer, der auf der Durchreise ist. Noch ahnt sie nicht, dass er der einzige ist, der ihr helfen kann, den Schatz zu finden. Und die Zeit drängt, denn nicht nur die Pest kommt näher, auch Jeremias ist ihr auf der Spur …


    Meine Meinung:
    Das Land an der Saar, kurz nach dem dreißigjährigen Krieg. Ein verheerender Kriegszug der vor allem leergefegte Landstriche, Hunger und Armut zurückgelassen hat. So auch eine kleine Bauernfamilie, deren Tochter Susanna sich auf den Weg zu ihren Verwandten machte, um kurz auszuhelfen und dann wiederzukommen. Doch bei ihrer Rückkehr findet sie das bescheidene, elterliche Anwesen überfallen und zerstört. Die Familienmitglieder niedergemetzelt, findet sie dann doch noch den sterbenden Vater in der Scheune. In den letzten Atemzügen liegend, vertraut er ihr ein lang gehütetes Geheimnis um einen Schatz an. Sogenannte magische Schriften, von dessen Existenz fatalerweise auch noch ein anderer weiß - Der Söldner Jeremias. Ein mysteriöser Mann der alles dranzusetzen bereit ist um an die Mittel zur Aushebung dieses Schatzes zu gelangen. So macht er jagt auf Susanna und die geheimnisvollen Schriften. Susanna, die alles verloren hat, sieht aber ihre einzige Hoffnung in der Bergung des Schatzes. Doch der Weg ist beschwerlich. Unterwegs kreuzt unter anderem auch eine schweizer Familie auf der Durchreise ihren Weg. Urs, der Sohn der Familie findet Susanna schwer verletzt und gerät mit hinein in den Strudel rund um Habgier, Verfolgung und dem Entkommen vor dem schwarzen Tod.


    Mir hat dieses Buch ausgenommen gut gefallen. Spielt die Geschichte doch zu einer Zeit, die bisher kaum in Büchern beschrieben wurde. Nämlich nach dem großen Krieg ab 1650, der doch so viel Verwüstung und Verwaisung hinterlassen hat. In jener Zeit, da es den Menschen galt um das blanke Weiterleben zu kämpfen. Erzählt aus der Sicht des gemeinen Volkes und mit sehr viel eindringlicher Menschlichkeit. Schicksalhaft und emotional sehr bewegend, hat es die Autorin Deana Zinßmeister einmal mehr geschafft, ein komplexes Bildnis der damaligen Zeit mit einer dramatisch, doch durchweg authentisch, erzählten Geschichte zu kreieren. Sprachlich, wie gewohnt sehr angenehm, sowie ausnahmslos angemessen gab es dann auch diesmal wieder viel neues Hintergrundwissen für mich zu entdecken. Viele der angesprochenen Nebenthemen habe ich zuvor noch nie so durchleuchtet und interessiert betrachtet. Akribisch recherchiert und mit Standorten, derer man auch heute noch ansichtig werden könnte, spiegelte dieser Roman eine Zeit wieder, die gleichsam mit einer weiteren Katastrophe zu kämpfen hatte - Der Pest.


    Das Land an der Saar, sowie die Art und Weise, wie die Menschen damals dachten und mit welchen Ängsten und Vorstellungen sie zu kämpfen hatten, wurde mir hier auf eine wundervolle Weise näher gebracht. Wer Deana Zinßmeister kennt, weiß wie wichtig für sie die Grundlage präziser Recherche verknüpft mit überaus menschlichen Charaktere für ihre Bücher ist. Nicht umsonst pflegt sie während ihrer Arbeit einen engen Kontakt zu angesehenden Historikern, die ihr stets zur Seite stehen. Es gibt mir als Leserin ein gutes Gefühl, herrlich spannende Geschichten inmitten einer historisch verbürgten Darstellungen genießen zu können. So freue ich mich auch schon auf ihr nächstes Werk.


    An Ratties: 5ratten


    :winken: