Beiträge von Konstanze

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    Julia und Konstantin, ein Pärchen in den Dreißigern. Sind die beiden am selben Ort, ist alles himmlisch. Doch aufgrund von Konstantins Karriere, sind die beiden oft nicht zusammen. Und dann erhält Konstantin ein Angebot, das er womöglich nicht ablehnen kann und das die beiden noch deutlich weiter voneinander entfernen würde.

    In diese Zeit hinein platzt Tom, ein sehr guter Freund aus Julias Jugend. Tom hat amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Er wird sterben. Bald.


    "Solange wir lieben" ist definitiv ein romantisches Buch. Und dies, obwohl sich Liv Thomas in ihrem Roman vermeintlich bedrückenden Fragen widmet: Wie verändert die Angst vor dem Tod Menschen? Wie verändert Gewissheit um den baldigen Tod Menschen? Oder pathetischer ausgedrückt: Wie verändert sich unsere Welt, wenn wir dem Tod ins Angesicht schauen?


    Vielen Dank an die Autorin für ihren Mut, sich diesem schwierigen Thema zu widmen. Die Umsetzung ist gelungen.


    Liv Thomas pflegt einen Schreibstil, der sich wunderbar flüssig liest. Man merkt - wie ich auch im Rahmen einer Leserunde erfahren habe -, dass die Autorin sehr ausführlich und fundiert für diesen Roman recherchiert hat. Die Charaktere und ihre Entwicklung erscheinen jederzeit realistisch. Ich konnte mich in alle Personen und Ereignisse sehr gut einfühlen.



    Fazit: Genau das Richtige für Romantik Fans, die realistischen Tiefgang schätzen und sich persönliche Bereicherung durch eine Geschichte wünschen.


    5ratten

    Ja, aber ich habe immer Bedenken, dass ihr das Thema nicht gut findet. :/ Oder keine Bücher dazu habt.

    Von ersterem mach dich frei :*

    Solange man nicht "Nazis sind toll" als Thema ausruft, soll hier mal keiner meckern, wenn sich jemand in seiner Freizeit mit Freude die Mühe macht ein Thema zu kreieren und zu moderieren ;)


    Ich bin jedenfalls schon gespannt und freue mich aufs SuB Durchforsten und gemeinsames Dezemberlesen :leserin:

    ACHTUNG: Die folgende Rezension bezieht sich auf die gekürzte Hörbuchsusgabe:


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    Mark Malecki ermittelt wieder. Die in Müllschiebereien verwickelten Bösewichte schrecken scheinbar selbst vor Mord nicht zurück. Auch Marks Privat- und Familienleben wird ordentlich durchgerüttelt.


    Mark Malecki, bereits bekannt aus Rebecca Gablés Vorgängerroman "Jagdfieber", ist nach wie vor kein professioneller Ermittler.

    In der Hörrunde, an der ich teilnehmen durfte, erinnerte er dennoch manche an Schimanski und mich, ob seiner unnahbaren coolen Art und seiner Fähigkeit jeden auflaufen zu lassen, an Philip Maloney.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man "Jagdfieber" überhaupt nicht kennen muss um "Das Floriansprinzip" folgen zu können.


    Umweltverbrechen and Sex sell in unserer derzeitigen Gesellschaft. Von beidem hat der Roman ein wenig zu bieten.

    Allerdings fand ich ihn als "Krimi" nicht besonders spannend. Von Drittel zu Drittel erhöht sich die Spannung zwar, sie verläuft sich aber auch jedesmal wieder im Sande von Maleckis privaten Familienproblemchen. Möglichkeiten als Leser selbst lösungsorientiert miträtseln zu können, sind kaum vorhanden. Der Roman bleibt oberflächlich und weitschweifig.


    Auch fand ich, dass der Inhalt nicht hält, was der Klappentext verspricht. Denn das Thema "Illegale Müllentsorgung" bzw. Umweltverbrechen ist gar kein aktiver Hauptbestandteil der Story. Zu diesem Thema hätte ich mir nach Lektüre des Klappentextes mehr gewünscht.


    Der Sprecher Simon Jäger (man kennt ihn als Stimme von Heath Ledger, Matt Damon, u.a.) macht einen sehr guten Job. Seine wohldurchdachte Leseinterpretation verleiht jedem Charakter Individualität und jeder Situation Bildhaftigkeit.



    Fazit: Nach meinem Dafürhalten hält der Roman nicht, was der Klappentext verspricht. Der Sprecher ist top, aber der Aufbau des "Krimis" merkwürdig weitschweifig und oberflächlich, so dass der Spannungsbogen eher flach bleibt.

    3ratten

    Unabhängig davon wie viele Nazis/Faschisten uns hier tatsächlich begegnen, fühle ich mich durch unseren gemeinsamen Austausch als Gruppe von "eher links bis maximal Mitte" (Zitat Suse)einfach immer wieder bestärkt.


    #Wirsindmehr ist ein toller Slogan. Aber oft frage ich mich im Alltag: Wo ist sie denn, diese angebliche Nicht-Rechte-Majorität? Wenn die Rechten gerade in der Öffentlichkeit immer lauter werden (in Restaurants, öffentlichen Verkehrsmitteln, Freizeiteinrichtungen, wenn man Pech hat auf der eigenen Familienfeier, ...), dann kostet es - zumindest mich mit meiner leichten Sozialphobie - immer mehr Mut, allein verbal dagegen zu halten.

    Die Schwester meines Partners hat sich sogar komplett mit mir überworfen, wegen ihrer rechten Einstellung und Unfähigkeit meiner scharfen Argumentation (zugegeben vor ihrer versammelten Familie :clown:) sachlich etwas entgegenzusetzen. Da seine Familie im allgemeinen oberflächlich ist und Schwierigkeiten dort um der Harmonie Willen totgeschwiegen werden, habe ich (auch im Nachhinein) keinerlei Unterstützung erhalten - nicht mal von meinem Partner.

    Summa summarum lasse ich mich dort nun gar nicht mehr blicken. Einmal im Monat fährt mein Mann allein mit unserer kleinen Tochter zu seinen Eltern. Nicht einfach für mich seufz Bin eigentlich ein Familienmensch.


    Aber wenn ich dann hier lese, wie eindeutig und kompromisslos sich andere aus der Community positionieren, dann gibt mir das wieder Auftrieb.


    Danke euch allen :herz:

    Brave New World, 1984 ... Die Entbehrlichen


    Eine ökonomisch ausgerichtete Demokratie zu einem unbekannten Zeitpunkt: Wer bis zu einem gewissen Alter, gemessen an vorgefertigten Kriterien, nicht genug Nutzen für die Gesellschaft erbracht hat, der wird entbehrlich. Dies ist eine Geschichte ebenjener Menschen...


    Inhaltlich eine Idee, die sowohl der Vergangenheit, als auch politischen Strömungen im jetzigen Europa entsprungen sein könnte und die womöglich in einer ungewissen Zukunft Realität wird. Ninni Holmqvists Werk möchte ich in eine Reihe mit "Brave New World" und "1984" stellen. Die Autorin platziert hier einen starken literarischen Schlag in die Tiefen unserer ethischen Magengegend. So gekonnt und kunstvoll erzählt, dass man erlebt statt nur zu lesen. So intensiv, dass es körperlich weh tut.

    Gott sei Dank, oder Ninni Holmqvist sei Dank, nicht bis ins letzte Detail ausgegoren - noch nicht.


    Aus dem Klappentext:

    "Ein aufwühlender Roman, der ohne Wut oder Polemik das Befremdende vorstellbar macht."

    Leipziger Volkszeitung

    "Kurzweilig und doch sehr beklemmend, eine seltene Mischung."

    Welt am Sonntag

    "Dieser Ethik-Thriller aus Schweden zieht den Leser unweigerlich in seinen Bann und lässt ihn auch nach dem Lesen lange nicht los."

    Buchspecial



    Fazit: Eine literarische Real-Dystopie auf hohem Niveau. Aldous Huxley und George Orwell würden sie verschlingen und empfehlen. Dem schließe ich mich an.


    5ratten:tipp:

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    Elizabeth Crane kehrt als Ärztin in ihr Heimatstädtchen St. Elwine zurück. Ihre heimliche Liebe lebt noch immer dort. In den vergangenen Jahren ist jedoch viel geschehen...


    Das Buch lag lange auf meinem SuB, da ich einen 500 seitigen 08/15 Liebesroman befürchtete. Auf die erste Hälfte des Buches trifft das m.E. auch zu. Die zweite Hälfte und vor allem das letzte Drittel fallen jedoch interessanter und spannender aus; in kriminalistischer Hinsicht jedoch nicht immer nachvollziehbar. Der Epilog wirft dann so manche Frage auf, wie es im zweiten Teil (St. Elwine - Pampelmusenduft) wohl weitergehen wird.



    Fazit: In der ersten Hälfte ein 08/15 Roman, bei dem man einige Passagen einfach überspringen kann. Zweite Hälfte und v.a. letztes Drittel interessanter und spannender. Eigenständiger, abgeschlossener Roman, dessen Epilog neugierig auf Teil 2 macht.


    3ratten

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    Die erste Hälfte des Buches ist Tanja Brandts Leben gewidmet. Die zweite Hälfte ihren Tieren. Der Mittelteil besticht durch wunderschöne Tierfotos, geschossen von der Autorin selbst.


    Die Falknerin Tanja Brandt scheint ein introvertiertes Kind gewesen zu sein, das schon früh das Wesen von Tieren, Menschen und Dingen zu erkennen und zu lieben imstande war. Seien es die Stallhasen der Oma, der Schäferhund der Nachbarn, die liebevolle Oma selbst oder Bücher in der riesigen, für Kinderaugen eindrucksvollen Bibliothek, in der dir Großmutter zeitweise arbeitete.


    Tiefgründige und selbstreflektierte Aussagen im ersten Buchteil lassen mich hoffen, dass Tanja Brandt ihre schwierige Jugend - eine Borderline-Persönlichkeitsstörung wäre möglich, wird aber nicht explizit benannt - mittlerweile psychologisch aufarbeiten konnte. Doch nicht nur seelisch, auch körperlich hat Frau Brandt leider schon einiges mitmachen müssen.


    Handelt der erste Buchteil von Tanja Brandts Vita, so geht es in Teil 2 um Anekdoten zu jedem ihrer geliebten Tiere. Für Laien (wie mich) angereichert mit Faktenwissen zu jeder Art.


    Da jedes Kapitel nach Vita des jeweiligen Tieres aufgebaut ist und nicht nach Lebenslauf der Autorin, entstanden in meinem Kopf kleine Unklarheiten. Wann war jetzt noch mal Tanjas Umzug? Welcher Vogel kam dann wann und wohin dazu?

    Um die Essenz der Kapitel zu verstehen, halte ich diese kleinen Faktenverwirrungen allerdings für vernachlässigbar.


    Meine Lieblingsanekdote ist die von Weißgesichtseule Gandalf, der als "Kind" in die Flüssigbutter fiel, wie einst Obelix in den Zaubertrank.



    Fazit: Romantische Hommage von Tanja Brandt an all ihre Tiere, plus interessante Einblicke in die Wildrettung. Durch den ersten Buchteil, welcher Tanjas eigenes Leben beleuchtet, wird deutlich, warum ihre Tiere ihr soviel geben und bedeuten.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

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    Inhaltliche Gestaltung, in durchweg angenehm großer Schrift:

    - Vorwort

    - Zum Begriff "Senioren"

    - Politik und Umwelt

    - Gesellschaft und Moral

    - Musik, Tanz und Kultur

    - Medien, Kommunikation und Technologie

    - Bildung, Ausbildung und Beruf

    - soziales Engagement und Ehrenamt

    - Gesundheit, Wellness und Ernährung

    - Finanzen, Konsum und Mobilität

    - Bauen, Wohnen und Einrichten

    - Freizeit

    - Zukunft

    - Fazit

    - Quellenverzeichnis


    Jeweils aufgefächert in kurzweilige Unterkapitel.



    Im Buch, noch vor der Titelseite, beschreibt Frau Stuber die Zielsetzung ihres Werkes. Einen ganzen Absatz widmet sie dabei der Feststellung, dass sie "Anhand statistischer Daten, versucht (...) einen Überblick über die Lebensweise der aktuellen Generation 65 plus in Deutschland zu gewinnen und (...) einen Ausblick in eine mögliche Zukunft" wagt. Für Ihr komplettes Buch, mit immerhin gut 400 Seiten, gibt sie am Ende aber lediglich sechs übergeordnete Quellen an; im Fließtext oft gar keine oder nur mittels Schlagwort. Hier weiß Frau Stuber als Akademikerin sicher selbst: Da schwächelt das Buch. Dass sie im Vorwort ein wenig zurückrudert und bekennt, "die Zahlen [sollen] nur einen Anhaltspunkt liefern, da deren Erfassung nicht immer einheitlich ist", sowie ihr Verweis auf das altbekannte Sprichwort, keiner Statistik zu trauen die man nicht selbst gefälscht hat, ändern m.E. inhaltlich nichts daran. Ruft die Autorin auf S.379 doch nochmals selbst dazu auf, "Nachrichten grundsätzlich zu hinterfragen und nicht alles zu glauben, was irgendwo und irgendwie kommuniziert wird".


    Richtig los geht es dann mit einem erfrischenden Gegenentwurf zu dem Bild, das sonst in der Öffentlichkeit von älteren Menschen gezeichnet wird, und zwar mit der Feststellung "wie gut es uns [Senioren] - zumindest den meisten - heute geht, und zwar in jeder Beziehung: körperlich, geistig und nicht zuletzt finanziell. "


    Es folgen geschichtliche Ereignisse im Schnelldurchlauf; prägnant, faktenorientiert und kurz gehalten - sehr angenehm und flüssig zu lesen! Zur Richtigkeit derselben vermag ich, als geschichtlich wenig Bewanderte, allerdings keine Auskunft zu geben.

    Toll fand ich, dass ich als vergleichsweise "junger Mensch" so zu einigen geschichtsträchtigen Ereignissen, die vor meiner Zeit lagen, Hintergründe erfuhr. Um nur ein paar Beispiele zu nennen:

    Dieses Foto, auf dem ein nacktes Mädchen mit anderen Kindern vor etwas flieht. Das haben wir alle schon mal gesehen, aber was genau hatte es damit auf sich? Und was wurde aus diesem Mädchen?

    Was prangerte noch mal der Spruch "Unter den Talaren der Muff von 1000 Jahren!" an? Und wann und warum?

    Wie entstand eigentlich der Vietnamkrieg? Und die RAF?

    Wüssten Sie, lieber Rezensionsleser, aus dem Stegreif, was sich Anfang der 60er hinter dem Begriff "Fachgeschäft für Ehehygiene" verbarg?

    Und hinter dem jährlichen "Fahrradtag", den LSD-Anhänger feierten?

    Oder welcher - in vielen Ländern zensierte - Film im Frühjahr 1973 die Gemüter dermaßen erhitzte, dass sein Regisseur und sein Hauptdarsteller wegen "Obszönität" zu Bewährungsstrafen verurteilt wurden?

    Nach Lektüre des Buches können Sie all diese Fragen und noch viele mehr beantworten und sie bei geselligem Beisammensein selbst einstreuen, um für anregenden Gesprächsstoff zu sorgen.


    Gekonnt schlägt Frau Stuber im weiteren Verlauf einen Bogen von der Kindheit der 68er in die Jetztzeit und schließlich unser aller Zukunft. Da lässt einiges aufhorchen, zum Beispiel das "In-vitro-Fleisch oder Clean Meat", das womöglich "künftig den Appetit auf Fleisch ohne Tierleid zu stillen" vermag (S. 165).


    Sie selbst lebt/e und reist/e scheinbar viel in Südostasien. Ihre vor Ort Schilderungen fand ich außergewöhnlich interessant.

    Auch ihre körperliche und geistige Fitness, haben mich nachhaltig beeindruckt. Der dadurch entstandene Lebensausblick, was noch alles Tolles möglich ist, hat mich (Adipositas, depressive Episoden) motiviert, wieder Sport zu treiben und mit neugierigem Blick nach vorn zu schauen. Meiner schwerbehinderten Mutter (Jg. 59) werde ich das Buch als Geschenk ans Herz legen. Auch ihr, da bin ich sicher, wird es viele Aha-Effekte, schöne persönliche Erinnerungen und hoffentlich auch Lebenslust bescheren.



    Fazit: Die Lesezeit verging wie im Flug. Als 82er Jahrgang, habe ich Hintergründe und Weiterführendes zu geschichtlichen Ereignissen erfahren, die nur mehr als Erinnerungsschnipsel des Geschichtsunterrichts in meinem Hirn herumwaberten. Auch die persönlichen Lebenserfahrungen, die die Autorin mit ihrer Leserschaft teilt, entpuppten sich als interessant und motivierend. Jetztzeit und Zukunftsaussichten werden ebenfalls kurzweilig und humorvoll beschrieben. Schweren aber überzeugten Herzens eine Maus Abzug, da Frau Stuber m.E. ihre Quellen deutlich detaillierter offen legen sollte.

    Dieses Buch selbst lesen und/oder verschenken - beides bringt Freude.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

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    Die Figur des Spielers ist zunächst kein, wie man annehmen könnte, Glücksspielsüchtiger. Es handelt sich um einen russischen Mittzwanziger, Hauslehrer einer Generalsfamilie. Er erliegt der Versuchung sich selbst zu spielen, um alles was ihm wichtig, und jeden der ihm lieb und teuer, ist zu gewinnen oder wenigstens nicht zu verlieren. Dabei begeht er mit seinem jungenhaften, labilen Wesen manch grobe Dummheit. Bis eine alte weise Frau erscheint, welche das Geld und den Charakter besitzt, Geschicke zu lenken...



    Die Handlung ist raffiniert, spannend und amüsant. Tragische Elemente nehmen einen wichtigen Stellenwert ein, jedoch nie überhand. Die Figur der alten Dame ist mein absoluter Favorit. Ein herrlich ausgestalteter Charakter!

    Die für Dostojewskis Zeit typischen Schachtelsätze sind durchweg kurz genug gehalten, um ihnen folgen zu können. Sehr angenehm. Es gibt einzelne Sätze auf Französisch aber diese sind (meist) nicht so wichtig, dass man sie verstehen müsste.


    Vor allem die zweite Hälfte des Romans empfand ich als intensiven Pageturner. Die Intensität mag dem Umstand zu verdanken sein, dass Dostojewski Autobiografisches in dem Roman literarisch verarbeitet hat.



    Fazit: Raffinierte Story, überraschend spannend und humorvoll umgesetzt. Selbstverständlich gespickt mit einer ordentlichen Prise Tragik. Nicht einfach aber sehr angenehm zu lesen.


    5ratten

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    Netter Zeitvertreib für zwischendurch


    "Der Geizige" von Molière, ein Lustspiel - heute würde man es Komödie nennen - in fünf Aufzügen. Die Sprache ist leicht verständlich, sodass man das Stück in einem Rutsch durchlesen kann. Ich habe mich mehrmals köstlich amüsiert und kann es daher als netten Zeitvertreib durchaus empfehlen.


    Tiefschürfende Einsichten, wie Goethe sie zu erkennen glaubte, gewann ich allerdings nicht: "Molière züchtigte die Menschen, indem er sie in ihrer Wahrheit zeichnete".

    Walter Widmer schreibt in seinem Nachwort: "'Ein moralischer Gesetzgeber' und zugleich ein Spaßmacher, roh und derb und gleichzeitig sensitiv und mimosenhaft scheu." Demnach wäre Molière der Terry Pratchett des europäischen Barock gewesen. Dafür finde ich den Plot nun wieder zu flach, was Widmer aber dem damaligen hedonistischen Publikum anlastet, "das jedem Exzeß abhold war".

    [Alle Zitate stammen aus dem Nachwort des Stücks.]



    Fazit: Eine lustige, leicht zu lesende barocke Komödie.

    4ratten

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    Was Theodor Fontane seine "Effi Briest", das war Friedrich Hebbel seine Protagonistin Klara in "Maria Magdalene"; zur damaligen Zeit (Mitte der 1840er) das erste Trauerspiel des Bürgertums. Lange Zeit weigerten sich Theater das Stück aufzuführen, aus Angst die Gesellschaft könne sich dadurch "auflösen".


    Hebbel musste ausführlichst schriftlich erklären und versichern, dass sein Stück zum Wohle der Gesellschaft und nicht zu dessen Untergang geschrieben wurde. Sein Pamphlet befindet sich als Vorwort im Buch.


    Zur ersten beachteten Aufführung des Stücks kam es dann im Oktober 1846 und nun, im Jahre 2019, hatte schließlich ich das Vergnügen die Maria Magdalene zu lesen:

    Tragödie wird hier als die eingeschränkte Wahlmöglichkeit zwischen Alternativen definiert, die die Gesellschaft mehr oder minder billigen würde, die aber moralisch alle verwerflich sind. Sicherlich ein Thema, das heute wie damals die Gemüter erhitzt und tiefer Reflexion Bedarf. Somit lohnt es sich auch im 3. Jahrtausend für's intrapsychische Vorankommen, dieses Stück zu lesen und/oder es sich mal im Theater anzuschauen.


    Weitere Pluspunkte:

    Die Texte lesen sich erstaunlich flüssig. Keine ellenlangen, hochgestochene Schachtelsätze. Auch die Themen, die die Charaktere umtreiben, scheinen heute so aktuell wie damals: Mode wiederholt sich stets, Angst der Tochter, dass die Mutter ihrer Krankheit erliegt, ein Vater der sich schwer tut Gefühle zu zeigen, ein Bruder, der der Spielsucht anheim fällt... Letzteres hat ja leider durch Online-Wetten wieder stark an Bedeutung gewonnen.



    Fazit: Durchgängiger Spannungsbogen von der ersten Seite an, angenehm flüssig zu lesen und thematisch überraschend zeitlos. Hier passt wunderbar der Spruch vom Kinderlesezeichen meiner Jüngsten: Lesen macht aus halben Portionen ganze Persönlichkeiten.

    5ratten

    Hallo Christa,

    steht Dein Angebot noch, einzelne Taschenbücher als Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen?


    Sehr gerne würde ich meiner Mutter (Jahrgang 59) ein solches zum Lesen geben. Da sie schwerbehindert ist, kann das allerdings einige Monate dauern.

    Daher biete ich gerne an, dass ich (Jahrgang 83) dein Buch zuerst lese und auch direkt rezensiere.

    Solltest Du auf jeden Fall die Meinung meiner Mutter in der Rezension haben wollen, so würde es unter Umständen einige Monate dauern, bis ich diese veröffentlichen kann.


    Ich rezensiere in 3 Buch-Communitys und 4 Onlineshops. Sollte Dein Buch dort überall gelistet sein, würde die Rezension auf allen 7 Seiten auftauchen.

    Gerne kann ich Dir auch nach Abschluss der Rezension die entsprechenden Links als Beleg zuschicken.


    Auf jeden Fall freue ich mich über eine Antwort von Dir und wünsche Dir viel Erfolg mit Deinem Buch.


    Liebe Grüße, Konstanze