Beiträge von illy

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    Band 1: Der Apotheker des Teufels


    1629 ist das große Zeitalter der niederländischen Handelsflotten. Geld war für sie alles und dem Gewinn musste sich alles unterordnen. Die Jakarta, bzw. Batavia wie das Schiff in Wirklichkeit analog zu der 1942 umbenannten Stadt hieß, fuhr im Auftrag der VOC (Vereenigde Oostindische Compagnie) von den Niederlanden nach Ostindien.

    Der Schiffbruch, von dem dieser Comic erzählt, gehört zu den Berühmtesten und Grausigsten der Seefahrtsgeschichte.


    Leider habe ich vorab nicht mitbekommen, dass es nur die erste Hälfte der Geschichte ist (und für die zweite scheint noch nicht mal im Original ein Erscheinungstermin festzustehen), das ist sehr schade, will ich doch unbedingt weiterlesen (und halte mich gerade zurück, nicht bei Wikipedia und Co. genaueres zum Schicksal der Besatzung und Passagiere nachzulesen).


    Der Comic hat deutliche Sympathieträger*innen, die einzigen, die nicht übermäßig grausam erscheinen und so etwas wie ein Gewissen zu haben scheinen. Sie sind die Hauptfiguren, wobei auch der Kapitän und der Vertreter der Compagnie auf der Gegenseite - oder eher den Gegenseiten nicht zu kurz kommen bei der Schilderung. Insgesamt präsentiert er sich auch optisch als spannender Abenteuercomic mit viel Bootsmannschaft und exotischen Anklängen.


    Wie gesagt, ich würde zu gerne weiterlesen…


    4ratten

    Was? Das Buch ist von Kipling?!? Ich hätte schwören können, es stamme aus der Feder von Jack London. :redface: (Was allerdings erklärt, wieso ich es bei einer Internetsuche vor einigen Jahren nicht finden konnte.)


    ^^ - Genau die Jack-London-Assoziation hatte ich auch, ich musste mich selbst mehrmals berichtigen.

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    Sharpe's Skirmish: Richard Sharpe and the defence of the Tormes, August 1812


    Die Kurzgeschichte ist auf Deutsch als Sharpes Scharmützel in dem Buch "Sharpes Abenteuer" enthalten.


    Sharpe und seine Männer sind in einem Fort, naja, eher der Ruine eines Forts, sie sollen als Wachmannschaft für einen Versorgungsoffizier dienen, der dort gefundene Waffen prüft. Allerdings kommt eine deutlich überlegene französische Einheit auf die Idee, genau die Brücke erobern zu wollen, die das Fort theoretisch bewacht, es wäre ein großer taktischer Vorteil.


    Auf nur 63 Seiten schildert Cornwell ein wenig "Lagerleben" für den gerade erst gesundenden Sharpe und dann das "Scharmützel". Das gelingt ihm gut, aber mir war es einfach zu kurz. Ich hatte den Eindruck, als hätte der Autor eine bestimmte Szene nicht in einem der Romane unterbringen können und dann diese kleine Geschichte daraus gemacht. Laut Vorwort hat er die Geschichte innerhalb von 4 Tagen zusammengeschustert (und für die mir vorliegende Ausgabe später nachgebessert) Ich war jedenfalls gerade erst in Lesestimmung gekommen, da war das schmale Büchlein schon wieder beendet. Um es mit den Originalworten zu sagen: "There was a battle, in Spain, and we won." / "It weren't a battle, love. Just a skimish."


    Jetzt brauche ich Nachschub!


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Nigeria 2066: Rund um ein Alienobjekt hat sich eine Stadt gebildet, Rosewater. Hier lebt Kaaro, der für eine Regierungsorganisation arbeitet, er ist ein Finder, ein Empfänger, er kann die Gedanken, Gefühle und Erinnerungen anderer Menschen lesen und zum Teil auch manipulieren. Er ist zynisch, ohne wirkliche Freunde, doch als er mitbekommt, dass immer mehr Empfänger plötzlich sterben, sucht er die Ursache. Ein Engagement, mit dem er sich keine Freunde macht.


    Das war mal wieder ein Buch, das ich nicht zur Seite legen mochte. Hauptfigur Kaaro ist nicht wirklich ein netter Kerl, er ist ca. 40 Jahre alt, aber aus dem jugendlichen „die Welt ist mir egal“ nicht wirklich herausgewachsen. Oder vielleicht redet er sich das auch nur ein, um passiv bleiben zu können, denn manchmal blitzen durchaus freundlichere Aktionen hervor. Die Handlung springt zwischen 2066 und früheren Geschehnissen hin und her, mit einem Hauptaugenmerk auf die Jahre rund um 2055, als die Alienkuppel entsteht und Kaaro von der Regierungsorganisation zwangsrekrutiert wird. Dadurch erfährt man mit der Zeit mehr über die Hintergründe, für mich, ohne dass die Spannung darunter leidet, ich habe alle Abschnitte interessiert und gerne gelesen.


    Der wissenschaftliche Hintergrund für die übersinnlichen Fähigkeiten wird dabei gut erklärt, oder wie jemand im Buch sagt: »Es gibt das, was existiert, und das, was nicht existiert. Es gibt das Bekannte und das Unbekannte. Was du das Übernatürliche nennst, ist bloß die Überschneidung zwischen dem, was existiert, und dem Unbekannten. Sobald es bekannt ist, mutet es weit weniger magisch an, das kannst du mir glauben. Man muss nur ausgiebig beobachten und streng wissenschaftliche Methoden anwenden.«


    Das Buch ist Band 1 der Wormwood-Trilogie, dessen dritter Band übernächsten Monat auf Deutsch erscheinen soll. Die Handlung ist an sich abgeschlossen, aber ich will schon wissen, wie es in Kaaros Leben weitergeht und auch was die Welt angeht, in der er lebt, werden neue Fragen angedeutet.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Leseprobe: https://www.splitter-verlag.de/beatrice.html


    Dieser Comic kommt fast ganz ohne Worte aus, Kapitelüberschriften sind die einzigen Textstellen in ihm.

    Mertens lässt die Bilder für sich sprechen, wobei mich besonders sie großformatigen, übervollen Großstadtbilder fasziniert haben. Seine Hauptfigur sticht dabei in ihrem roten Mantel optisch heraus, aber ansonsten lebt sie ein eintöniges Leben als Verkäuferin. An mehreren Tagen folgen wir ihr, wobei ihr Blick immer wieder auf eine verloren herumstehende rote Tasche fällt. Als sie sie schließlich an sich nimmt, verändert der Inhalt ihr Leben.


    Ich habe den Comic beendet, ein wenig drüber nachgedacht und dann einzelne Szenen noch einmal angeschaut, um sie besser in die Geschichte einzuordnen, wie ich sie verstanden habe. Ich bin mir da immer noch nicht ganz sicher, was tatsächlich geschehen ist, vielleicht hat ein Art Magie gewirkt, jedenfalls ist wohl etwas Besonderes passiert, mich hat die Geschichte auf alle Fälle fasziniert.


    4ratten

    Beim Nackenbeissen mache ich auch nicht mit, aber da ich einen eher kitschig anmutenden Liebesroman in der Leseplanung habe, kann ich ihn auch an diesem Wochenende verschlingen:


    In einer Abenteuer-Fernsehshow können Georgia und Ben ihren Lonely Hearts Travel Club bewerben - und das vor der wilden Kulisse Chiles. Doch beim Sandboarding in der Wüste und Fahrradrennen durch die Berge wird ihre junge Liebe auf eine harte Probe gestellt. Ein funkelnder Ring in Bens Koffer sorgt für zusätzlichen Wirbel. Ist Georgia wirklich bereit, sich wieder zu binden?


    Kati Collins - Nächster Halt: Chile


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    Ein bisschen gestört haben mich die eigestreuten Seemannslieder, mit denen konnte ich eher wenig anfangen. (Hier gab es immer den englischen Text und danach dann die Übersetzung.)

    Das klingt für mich gerade reizvoll, irgendwie mag ich die ollen Shantys.

    Ich kannte sie alle nicht und ohne Melodie im Ohr waren es halt eher nicht sonderlich reizvolle Gedichte. :titanic:

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    Ich weiß gar nicht mehr so genau, was dieses Buch auf meinen SuB befördert hat, dort lagerte es aber so einige Jahre, weil ich es irgendwie für nicht gut lesbar hielt und dass obwohl ich dunkle aber eher positive Erinnerungen an eine Lektüre von Kim in meiner Jugend hatte. „Über Bord“ entpuppte sich als überraschend gut zu lesen. Wenn auch vielleicht nicht im Original, an Bord wird sehr umgangssprachlich, dialektal gesprochen, wie gut ich da auf Englisch mitgekommen wäre weiß ich nicht. Ein bisschen gestört haben mich die eigestreuten Seemannslieder, mit denen konnte ich eher wenig anfangen. (Hier gab es immer den englischen Text und danach dann die Übersetzung.) Überhaupt die Übersetzung, die fand ich sehr eingängig, der Übersetzer ist Gisbert Haefs, Mitglied der Kipling Society in London und Herausgeber der deutschsprachigen Gesamtausgabe. Im Anschluss an die Geschichte gibt es von ihm noch ein ausführliches Nachwort zu Buch und Autor und ein Glossar mit einem Easter Egg 8o


    Von der Story her ist das Buch zweigeteilt, zunächst fällt der jugendliche Harvey über Bord eines Luxusliners und wird von einem Kabeljaufischer aufgelesen, der nicht daran denkt seine Fangsaison zu unterbrechen und den Jungen an die Arbeit schickt. Da gefiel mir gut, auch wenn Harvey die Wandlung vom hochnäsigen Schnösel zum Mannschaftsmitglied vielleicht etwas zu leichtfällt. Die zweite Hälfte spielt dann an Land nach der Rückkehr, und diese „Auflösung“ ging mir etwas zu lange und enthielt noch stärker den mich störenden moralischen Lobgesang bezüglich harter Arbeit und auch mal Schläge einstecken zu Charakterbildung.


    Doch trotz dieser inhaltlichen Kritik bin ich sehr zufrieden und habe das Buch gerne und mit Genuss gelesen.


    4ratten

    Kaktus

    Das Kapitel besteht zu einem großen Teil aus dem Versuch des Autors Informationen zu erhalten und mit Menschen zusammenzutreffen, die sich mit Peyote/Meskalin auskennen. Wir haben 2020 und das Kapitel ist mit Bemerkungen zu Lockdown und anderen Pandemieeinschränkungen gespickt. (Ich bin neugierig wie jemand das in 10 Jahren oder mit noch mehr Abstand lesen wird.) Ein weiteres Problem ist, dass der Kaktuskonsum ein Bestandteil indigener Kultur ist und der Autor so stets zwischen Respekt, Neugier und einem impliziten Vorwurf kultureller Aneignung balanciert. Zudem ist der Original-Peyote durch Wilderei (heißt illegales Pflücken von Pflanzen wirklich so?) in seinem Bestand bedroht und lässt sich für seinen Einsatz als religiöses Sakrament nicht durch Anzucht und ähnliches einfach ersetzen. Letztlich gelingt ihm sowohl der Konsum von synthetischem Meskalin wie auch die Teilnahme an einer klassischen Wachuma -Zeremonie. Der Autor ergeht sich dabei so sehr in Begeisterung, dass er selber merkt, wie kitschig er wird und das entsprechend kommentiert.




    Die drei Teile haben letztlich wenig miteinander zu tun, sie sind zu unterschiedlichen Zeiten und ursprünglich mit unterschiedlichen Zielgruppen entstanden und wurden nur von einem schlauen Verleger zu einem Buch zusammengestellt. Da sie aber alle drei für mich neue Informationen enthielten und zudem interessant geschrieben und somit gut zu lesen waren, gefiel mir das Buch insgesamt gut und ich könnte mir vorstellen mehr von dem Autor zu lesen, sofern das Thema prinzipiell für mich interessant klingt.


    4ratten

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    Indonesien (und New York) in den 1990ern. Die Titelfigur, Saman, ist ein katholischer Priester, der sich für unterdrückte Kleinbauern einsetzt und zwar so intensiv, dass er schließlich als Regierungsfeind verfolgt wird, sein Priesteramt aufgibt und in den Untergrund geht. Der Klappentext verrät, dass er nach New York gehen wird, aber erst mal begleiten wir ihn durch Jugendepisoden und einige Zeit auf dem Land. Bei der Flucht nach New York hilft ihm eine Anwältin, eine von vier Freundinnen und aus deren Kreis rekrutiert die Autorin die restlichen Handlungsbestandteile. Eine große Rolle spielt zum Beispiel Laila, die in einen verheirateten Mann verliebt ist.


    Ich bin mir sicher, dass das Buch in Indonesien für Furore gesorgt hat, es enthält jede Menge Regierungs- und Gesellschaftskritik und nutzt eine ziemlich deutliche Ausdrucksweise, was Sex angeht inklusive vermutlich ziemlich viel Freizügigkeit. Mit dem bei mir vorhandenen Abstand gefiel es mir aber nicht sonderlich. Einzelne Episoden waren noch ganz interessant, gerade Samans Dorflebenszenen beispielsweise, aber insgesamt war es mir zu durcheinander. Die einzelnen Aspekte wurden nebeneinander aufgeführt und untereinander vermengt, bis ich einfach den Zusammenhang und damit auch das Interesse verloren habe.


    2ratten

    Mohn

    Basis dieses Kapitels ist ein Artikel, den der Autor in den 1990ern veröffentlicht hat. Damals war in den USA der „Krieg gegen die Drogen“ in vollem Gange und es gab verschiedene Gesetzesverschärfungen, die zum Beispiel die Todesstrafe für „Drogenbarone“ vorsahen (ohne dass dieser jemals mehr getan haben musste als großmaßstäbig Drogen zu verkaufen, also ohne Bandenkriege mit Toten o.ä.) oder Beschlagnahme des Besitzes bereits VOR einer Verurteilung. Und davon potentiell betroffen war man nach Gesetzeslage schon, wenn man einen Haufen trockener Mohnpflanzen bei sich lagerte - die Kapselhülsen lassen sich nämlich zermahlen und als Opiumtee trinken - nicht lecker, aber wirksam, wie der Autor testete. Ach so, und das klappt eigentlich mit allem Mohn, egal wie er genau heißt, botanisch ist es eh alles Schlafmohn. Ganz interessant, ich werde unsere Mohnblume im Garten aber in Ruhe lassen. Der Autor kommt übrigens nicht umhin, zu erklären, dass der Krieg gegen die Drogen wohl gescheitert ist, nicht wegen Marihuana oder selbstgezüchtetem Opium, sondern weil das (ebenfalls in den 1990ern auf den Markt gekommene) OxyContin so freigiebig verschrieben wurde, bis weite Teile der Gesellschaft davon abhängig waren - und wenn das Medikament nicht mehr verschrieben wurde, sah man sich auf dem Schwarzmarkt um, wo Heroin zu geringerem Preis gegen den Entzug half… Heute gibt es weitaus mehr Opiatabhängige als damals und auch mehr Drogentote. (siehe auch z.B. https://www.sueddeutsche.de/ku…ain-opioidkrise-1.5526724 )

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    Der Autor hat sich daran gemacht drei psychoaktive Pflanzen und ihren Einfluss auf die Menschheit zu betrachten. Selbstversuche sind dabei inklusive, das heißt, das Testen von Opium und Meskalin sowie ein zwischenzeitlicher Entzug vom Kaffee/Koffein.


    Kaffee

    Irgendwann vor ein paar Tagen, bin ich nachts mehrmals mit Kopfschmerzen wach geworden… Und weil ich gerade dieses Buch las und mir dann einfiel, dass ich am Tag vorher nur einen morgendlichen Kaffee hatte statt zwei Tassen am Morgen und eine am Nachmittag, wie sonst meistens, dachte ich direkt an Entzugserscheinungen und nach dem morgendlichen Kaffee waren die Kopfschmerzen tatsächlich verschwunden. Das werde ich definitiv in Zukunft aufmerksam beobachten, ich hatte mich gar nicht so sehr für Kaffee-abhängig gehalten.


    Der Autor zeigt jedenfalls sehr schön, wie der Kaffee (und Tee) unseren leistungsorientierten Lebensstil geprägt hat und wie wir Menschen im Gegenzug die Pflanze auf der ganzen Welt angesiedelt haben. Der Klimawandel dürfte allerdings was den Kaffee angeht, das wieder einschränken und zu einem deutlichen Preisanstieg führen, die möglichen Anbaugebiete werden kleiner.

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    Originaltitel: Forty Words for Sorrow

    Die Reihe wurde unter neuen Titeln frisch aufgelegt.


    Eine Kleinstadt im kanadischen Winter: Die Leiche eines Mädchens wird gefunden und bald ist klar, dass in der Stadt ein Serienmörder umgeht, der es auf Jugendliche abgesehen hat. Inspector Cardinal, der schon vor Monaten, als das Mädchen verschwand, einen Mord vermutete, leitet die Ermittlungen. Doch er ist selbst im Fokus, die Kollegin, die man ihm zur Seite stellt, soll herausfinden, ob er korrupt ist und Informationen an einen Gangster verkauft hat. Leider waren mir beide Ermittelnden ziemlich egal, sie konnten meine Sympathie nicht gewinnen und von persönlicheren Abschnitten war ich eher genervt, so wenig konnte ich die mager geschilderten Motive von ihnen nachvollziehen.


    Nicht, dass mir die Abschnitte besser gefallen hätten, die aus der Sicht der Killer geschildert werden, die Kaltblütigkeit und Freude an Gewalt sind nicht sehr erfreulich zu lesen. Der Autor gibt zwar ein paar Begründungen von sich, die wirken aber klischeehaft, die übliche schlechte Kindheit und so…


    Es gab dann auch noch ein sprachliches Detail, welches mich störte, das ermordete Mädchen ist indigener Herkunft und genau dieser Begriff wird auch immer von allen benutzt. Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass jemand diesen korrekten Begriff in abwertendem Zusammenhang wie z.B. „diese Indigenengöre“ benutzt. Das passt für mich nicht zusammen


    Es waren alle möglichen Kleinigkeiten, die hier zusammenkamen und mir den prinzipiell eigentlich ganz ordentlichen Krimi irgendwie verleidet haben. Es klang nach einer interessanten Reihe, aber ich glaube, ich streiche Band 2 direkt wieder vom Merkzettel.


    3ratten

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    An ihrem sechzigsten Geburtstag pustet Josy nicht die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen aus, sondern steht auf, nimmt ihren kurz zuvor gepackten Koffer, steigt in den alten VW-Bus und fährt davon. Ihr Mann und ihre beiden erwachsenen Kinder samt Enkeln bleiben fassungslos zurück.


    Während Josy neue Bekanntschaften schließt, will ihre Familie sie zurück. Doch die Anrufe sind nicht sorgen-, sondern vorwurfsvoll. Sie fragen nicht nach dem Warum und ob man die Beziehung auf einer neuen Ebene weiterführen könnte, sondern sehen Josys Entscheidung in erster Linie als Last, als Störung ihres gewohnten Lebens an. Wie verletzend das für Josy ist, sehen sie nicht.


    Was für ein wunderschöner Comic. Ich habe mich mit Josy gefreut, mit ihr getrauert, wollte sie von ihrer Angst vor der Freiheit befreien und war an ihrer Stelle verdammt wütend auf ihre Familie, die ihr eben nicht die Freiheit der Selbstständigkeit zugestehen wollte.


    Auch stilistisch bin ich begeistert, die Bilder sind wunderbar gezeichnet und die bunten Farben oder auch das regnerische Grau spiegeln sehr schön Josys Stimmungen wider. Das war dann einer der wenigen Comics, bei denen ich die „Bonus-Bilder“ am Ende nicht überblättert, sondern noch einmal bewusst betrachtet habe.


    5ratten


    :tipp:

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    Diese (fiktive) Comic-Biographie ist von meiner Stadtbücherei nicht bei den Comics einsortiert, sondern bei den Sachbüchern für Kunst/Architektur und ich bin mir nicht sicher, ob das so passt und gut für die Ausleihstatistik ist.


    Aber ich habe es trotzdem gefunden. Der Autor ist selbst Architekt und somit vom Fach, was die Sachhintergründe angeht, es gibt auch eine Bibliographie am Ende und einen Prolog eines Architekturexperten, es ist also sachlich vermutlich nahe an der Wahrheit und die Darstellungen der Objekte, die Mies van der Rohe geschaffen hat dürfte der Realität entsprechen. Der Autor benutzt einen Transatlantikflug 1965 für ein Gespräch zwischen Mies van der Rohe und seinem Enkel, aus dem heraus dann einzelne biographische Szenen aus dem Leben Mies van der Rohes dargestellt werden.


    Der Comic war interessant, aber was für ein unsympathischer Mensch war Mies denn? Ihm wird mittlerweile vorgeworfen sich bereitwillig den Nazis angedient zu haben, aber ich glaube Politik war ihm eigentlich völlig egal und auch die Folgen, die eine Politik haben kann (und hatte), solange er seine Architekturprojekte verwirklichen konnte. Und wenn die Nazis an der Macht sind, dann ist man halt nett zu denen, um den Auftrag zu bekommen, auch wenn man sie vermutlich wie alle anderen Kunden verachtet, die ja niemals genug von Architektur verstehen und dem großen Mies van der Rohe das Wasser reichen können. Er erscheint mir ein absolut selbstsüchtiger Mensch gewesen zu sein und von sich selbst so sehr überzeugt, dass er gar nicht auf die Idee kam, sich mal etwas zurückzunehmen oder mal einen Schritt auf jemanden zuzugehen.


    4ratten

    Jasmine Sharp war Schauspielschülerin. Als ihre Mutter stirbt, muss sie Geld verdienen, ihr Onkel, ein Privatdetektiv, engagiert sie als seine Assistentin. Sie scheint nicht sonderlich talentiert, doch als ihr Onkel verschwindet, will sie herausfinden was geschehen ist. Sie trifft einen Mann mit dunkler Vergangenheit und schon bald ist sie in tödlicher Gefahr. Die andere Hälfte der Handlung hat die Polizistin Catherine McLeod zur Hauptfigur. Sie ermittelt in einem Mord und stellt bald fest, dass da es da so einige Geheimnisse aufzudecken gibt. Die beiden Frauen treffen aufeinander und ab da geht die Action richtig los.


    Wir bekommen so einiges vom Innenleben der beiden Protagonistinnen präsentiert, was mir sehr gut gefiel. Leider mangelt es im Gegenzug an dem nachtschwarzen Humor, den ich an Brookmyres Büchern so schätze. „Where the bodies are buried“ ist ein guter Krimi, das ist keine Frage, aber er ist vom Stil eher schon recht „normal“. Den nächsten Band will ich natürlich trotzdem lesen, das Ende macht nämlich sehr neugierig auf mehr…


    4ratten