Beiträge von elwe

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    Eines der ersten UrbanFantasy-Bücher mit Engeln als paranormales Element, obwohl die sich stark im Hintergrund halten.


    5ratten



    Fallen Angels ist der Auftakt zu einer spannenden neuen UrbanFantasy-Serie von J.R.Ward, die sich deutlich reifer und erwachsener liest als ihre BlackDagger-Romane.
    Jim Heron, der seiner Vergangenheit als Auftragskiller zu entfliehen versucht, arbeitet auf der Großbaustelle eines Hauses für den Bauunternehmer Vin di Pietro. Am Abend seines Geburtstags wird er in einer Bar von der absolut atemberaubenden Devina verführt, die, wie sich später zeigt, Vins Verlobte ist.
    Am nächsten Tag erleidet er einen tödlichen Unfall, wacht im Vorhof zum Himmel auf und trifft auf 4 etwas merkwürdige Engel, die ihm eröffnen, dass er im ewigen Spiel zwischen Himmel und Dämonen 7 Seelen retten muss, sonst ist die Erde zur ewigen Finsternis verdammt. Und die erste Seele ist ausgerechnet Vin di Pietro. Kein einfacher Job, zumal Jim zuerst die Zeichen falsch interpretiert und Vin in die falsche Richtung drängt. Und die Dämonen sind auch nicht willens, ihre Beute einfach so ziehen zu lassen...


    Dieses Buch ist vor allem den Protagonisten Vin di Pietro und der Prostituierten Marie Therese gewidmet und ihrem Ringen gegen- und umeinander. Jim tritt eher in die Rolle eines tragenden Nebencharakters zurück, der die Rahmenhandlung bereitstellt.
    Fallen Angels beginnt etwas langsam und fast zu ruhig, die ersten hundert Seiten ziehen sich. Danach allerdings legt der Roman rasant an Spannung zu und macht richtig Spaß.
    J.R. Ward schafft es fast ohne überflüssigen Kitsch eine wunderbare, verwickelte, spannungsgeladene Liebesgeschichte zu erzählen, vermischt mit Thriller-Elementen und garniert mit einem Hauch Fantasy, der aber erst im letzten Drittel des Buches wirklich zum Tragen kommt.
    Einzige Schwäche für mein Empfinden sind die Schlusskapitel, die man aber auch überfliegen kann ... wenn man sich ein wirklich großartiges Leseerlebnis nicht durch eine Überdosis Zuckerguss am Ende verderben will.
    Ich freue mich jedenfalls auf die Fortsetzungen der Serie und hoffe, dass Ward diesen erwachseneren Stil durchhält.

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    5ratten


    Dies ist das zweite Buch von Barry Eisler mit seinem neuen Helden, Ben Trevor - nachdem er den Killer John Rain wohl vorübergehend in Urlaub geschickt hat ;)


    Inhalt:
    Nach einer Barschlägerei mit tödlichem Ausgang endet BlackOps-Agent Ben Trevor in einem überfüllten und schmutzigen Gefängnis in Manila ohne Hoffnung auf eine Verhandlung seines Falls. Als er schon fürchtet, dort vergessen zu werden, taucht sein ehemaliger Kommandant auf, Colonel Scott Horton, der ihm die Bedinung für eine Freilassung nennt: Daniel Larison zu finden und auszuschalten, ein ehemaliges Mitglied von Bens Einheit, der 92 Bänder mit Folteraufzeichnungen gestohlen hat und sie nun benutzt, um eine hohe Geldsumme von der US Regierung zu erpressen.


    Doch auch andere Parteien sind hinter den Bändern her. Auf seiner Suche nach Larison kreuzt Ben den Weg von Blackwater Söldnern und CIA Killerteams und muss dem langen Arm des Weißen Hauses ausweichen. Er muss außerdem entscheiden, wie er mit der klugen und attraktiven FBI Agentin Paula Lanier umgeht, die ebenfalls die Bänder an sich bringen will und zwar, bevor Ben es tut.




    Meine Meinung:
    Inside Out ist einer der packensten Thriller, die mir seit langem untergekommen sind. Das Buch ist exzellent recherchiert, Realität und Fiktion so glaubwürdig und clever miteinander verwoben, dass einem beim Lesen fast der Atem stockt. Dazu schreibt Eisler mit leichtfüßiger Intelligenz und in einer packenden, enorm gut zu lesenden Sprache, die genau die richtige Mischung aus Geschwindigkeit und Atmosphäre bietet.
    Da gibt es kein langatmiges und ödes Washington-Polit-Geschwafel (wie sonst in diesem Genre oft zu finden), wo man nach 2 Seiten die beteiligten 3-Buchstaben-Organisationen nicht mehr auseinanderhalten kann und politische Hintergründe in epischer Breite ausgewälzt werden. Und auch keine seitenlangen Abhandlungen über technische Ausrüstungsdetails (noch so eine Unsitte), um zu beweisen, dass der Autor sich auskennt.
    Das braucht Eisler, ein exzellenter Erzähler, gar nicht. Sein Buch lebt von einer schnellen Handlung mit unerwarteten, aber immer logischen Wendungen und der Motivation seiner komplexen und glaubwürdigen Charaktere. Notwendige Hintergrundinformationen werden nebenbei vermittelt - so geht auch die Tiefe nicht verloren.
    Inside Out ist ein Buch, das man nicht einfach vergißt, nachdem man es ausgelesen hat. Die Bezüge zu realer Politik und realem Weltgeschehen sind zu offensichtlich - ohne erhobenen Zeigefinger, einfach als a matter of fact. Dinge sind, wie sie sind, das kann man lieben oder hassen oder dagegen kämpfen oder damit leben.
    Der zweite Glanzpunkt des Buches sind die Charaktere - Figuren, die sich ins Gedächtnis brennen, die man nicht vergisst und deren Moral sich ummöglich in Schwarz oder Weiß ausdrücken läßt, nur in Grauschattierungen. Denn es ist immer eine Frage der Perspektive, ob eine Tat richtig oder falsch ist. Inside Out wird teilweise auch aus dem Blickwinkel von Daniel Larison erzählt, der die Bänder gestohlen hat - einem Mann, der unaussprechliche Dinge getan hat, den man zuerst unmöglich mögen kann ... aber dann, ab der Mitte des Buches, wenn Motivationen und Hintergründe deutlicher werden, ist plötzlich nicht mehr so einfach, ein Urteil zu fällen.


    Inside Out ist ein absolut außergewöhnliches Buch, packend und spannend und unterhaltsam und zugleich von bemerkenswerter Tiefe und großer Klugheit. Dazu ist es brillant geschrieben - ein Thriller, den man abends zu lesen beginnt und bei dem man dann am Ende voller Überraschung feststellt, dass es schon früh am Morgen ist.


    Unbedingte Empfehlung!
    (Rezension bezieht sich auf die englische Originalausgabe)




    Noch 2 Randnotizen:
    Das Englisch, in dem das Buch verfaßt ist, ist sehr gut lesbar, man braucht keinen Spezialwortschatz aus politischen Begriffen, um es zu verstehen. Und es macht richtig Spaß beim Lesen, weil die Dialoge so wunderbar pointiert sind.
    Und für alle, die die Bücher von Eisler um den Assassinen John Rain kennen: Inside Out ist das zweite Buch um seinen neuen Helden, Ben Treven, der erstmals mit Fault Line im letzten Jahr eingeführt wurde.
    Allerdings scheint es, als würden sich Rain und Ben bald mal über den Weg laufen ... was eine interessante Begegnung werden dürfte. Ich freue mich jedenfalls schon drauf.

    Naja, die Engel-Phase fing so richtig an vor ca. einem Jahr - ich glaube, die ersten Paranormals mit Engeln, die ich gelesen habe, waren Startbände von Fallen Angels von J.R.Ward - seeehr cool, und dieser Erzengelsserie von Nalini Singh (die mich gar nicht vom Hocker gerissen hat), und einen deutschen Autor Andrea Gunschera, Engelsbrut, was ich auch gut fand. Seitdem gehts aber Schlag auf Schlag :breitgrins:.
    Ich finde es aber angenehm in dem Genre, es kommt wieder mehr Vielfalt rein nach der Vampir- und Werwolfschwemme und die Bücher reduzieren sich auch nicht mehr auf bloße Liebesschnulzen mit einer Pseudohandlung. Dämonen, Engel, Feen, Sirenen, was das Herz begehrt. Letztens habe ich mal eins über Dschinns in einer Großstadtkulisse in der Hand gehabt, das gefiel mir eigentlich auch recht gut.

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    4ratten


    Dies ist der vierte Band um die Abenteuer der widerborstigen Necromantin Dante Valentine, die einen Pakt mit dem Teufel schloss und sich in des Teufels rechte Hand, den Dämonen Japhrimel, verliebte, der für sie zu einem Gefallenen wurde und sie zu einer Halb-Dämonin machte.


    Noch immer steht Dante in Luzifers Diensten - ob sie nun will oder nicht. Der Teufel will, dass sie ihm Eve bringt, die aufständische Androgyne, die als einzige seine Herrschaft in der Hölle erschüttern kann. Dante sträubt sich gegen diesen Auftrag, denn Eve ist die Tochter ihrer einstigen Geliebten, die vor vielen Jahren von einem Dämon getötet wurde, vor dem Dante sie nicht beschützen konnte.
    Japhrimel weigert sich auch weiterhin, ihr seine Pläne zu offenbaren, und sie will nicht von ihm beschützt werden, ohne zu wissen, wofür oder warum. Und dass er persönlich sich aufmacht, Eve zur Strecke zu bringen, um Dante vor Luzifer zu beschützen, nimmt sie ihm wirklich, wirklich krumm...
    Zu allem Übel erreicht Dante eine dringende Nachricht von ihrer besten Freundin Gabe, Polizistin und ebenfalls Necromantin, die sie nach Saint City zurückruft, die Stadt, in der sie aufgewachsen ist. Gabe braucht Dantes Hilfe, doch wird ermordet, bevor Dante herausfinden kann, worum es eigentlich geht. Dante schwört Rache - und deckt eine gigantische Verschwörung auf, die ihr gleich noch ein weiteres Dutzend Feinde beschwört.
    Aber Dante Valentine wäre nicht sie selbst, wenn sie dieser neuen Herausforderung nicht mit Todesmut und wider besseres Wissen entgegenträte ...



    Ich bekenne, ich bin ein Fan von Dante Valentine, auch wenn das keine ungetrübte Beziehung ist. Eher eine intensive Haßliebe, denn Dante ist eine so unglaublich starrköpfige, widerborstige und manchmal in ihren Überreaktionen einfach vollkommen bescheuerte Protagonistin, dass man ihr ununterbrochen eine runterhauen möchte.
    Andererseits strahlt sie auch wieder eine Faszination aus, der man sich kaum entziehen kann. Irgendwie ist sie wie eine Katze mit neun Leben, schafft es immer wieder, auf den Füßen zu landen und legt mit ihren teilweisen idiotischen Aktionen einen Todesmut vor, den man schon wieder bewundern muss .
    Ihre gestörte Beziehung mit dem Dämon Japhrimel sorgt immer wieder für interessante Verwicklungen, ihre emotionalen Ausbrüche lassen die Funken sprühen, und alles in allem macht es einfach Spaß, mit ihr durch die finsteren Straßen des futuristisch-magischen SaintCity zu streifen und sich mit Schwert und Klauen den Weg zur Wahrheit zu bahnen.


    Wie schon die vorherigen Bände war auch dieses Buch ein großer Spaß, kurzweilig zu lesen, sehr spannend und so geschrieben, dass man nägelkauend auf die Fortsetzung wartet.

    Die Dante Valentine Serie war für mich eine DER Entdeckungen der letzten Jahre - zusammen mit der Autorin Lilith Saintcrow.
    Leider ist Dante mit dem 5.Band in diesem Herbst am Ende ihrer Abenteuer angelangt, aber was solls, dann lese ich noch mal von vorn. Dachte ich mir und poste hier meine Eindrücke:


    In einer fernen Zukunft, in der paranormale Phänomene Teil des täglichen Lebens sind und Berufe wie Nekromant oder Schamane hohes Ansehen genießen, lebt Dante Valentine.
    Dante ist Nekromantin und zwar die beste der Stadt, und sie lebt überwiegend davon, Verstorbene für eine kurze Session zurückzurufen, wenn z.B. Erbschaftsangelegenheiten beim Notar geklärt werden müssen. Daneben erledigt sie auch Jobs als Kopfgeldjägerin - eben alles, was notwendig ist, um die Raten für ihr Haus abzuzahlen.
    Ihr Leben wird schlagartig auf den Kopf gestellt, als der Dämon Japhrimel an ihrer Haustür auftaucht, rechte Hand und Auftragsmörder des Teufels und sie in die Hölle schleift, zu Luzifer persönlich, der einen Auftrag für sie hat: Sie soll den Dämon Santino erledigen, der dem Höllenfürsten etwas sehr Wichtiges gestohlen hat und sich seither auf der Erde versteckt. Santino ist ein alter Bekannter von Dante - er hat einst ihre beste Freundin getötet und sie brennt vor Rachedurst. Doch Santino ist sehr gefährlich, und damit Dante die nächste Begegnung überlebt, stellt Luzifer ihr Japhimel als Vertrauten zur Seite - ob sie nun will oder nicht.
    Aber natürlich ist nichts, wie es scheint und schon nach kurzer Zeit mündet die Jagd im Chaos...


    Dante Valentine war für mich eine echte Neuentdeckung - das Buch hat mich wirklich begeistert (und die Nachfolgebände steigern sich eher noch).
    Dante ist eine leicht neurotische und zu Extremen neigende UrbanFantasy-Heldin mit einem scharfen Schwert, zu großem Mundwerk, harter Schale und weichem Kern - sie kann ordentlich zuschlagen, wird gewalttätig, wenn sie in Panik gerät und kommt überhaupt nicht damit klar, wenn sich jemand in ihre Angelegenheiten mischt.
    Das Buch beginnt vergleichsweise langsam, fast gemütlich, aber ab etwa der Hälfte zieht das Tempo ordentlich an und dann wird es so spannend, dass man es eigentlich nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Dante ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, nicht gefällig und sehr widerborstig, aber trotzdem mit einem seltsamen Charme, dem man auf Dauer nicht widerstehen kann. Dieses Buch ist keine Romanze, hier stehen Handlung und Action im Vordergrund, dennoch gibt es eine sehr subtile emotionale Komponente, die zum Ende hin stärker zum Tragen kommt und einen dann doch berührt zurückläßt.


    Wer sich darauf einläßt, bekommt eine tolle Geschichte mit vielschichtigen Charakteren, die wirklich zu fesseln wissen. Schön geschrieben, in flüssigem Tempo, ein Buch, das viel Spaß macht und eine gelungene Mischung aus Action, Tiefgang, phantastischen Elementen und einem kleinen Schuß Romantik bietet.


    4ratten

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    5ratten
    Zum Buch:


    Wir befinden uns in einer Zukunft, in der es möglich (und Teil des normalen Lebens) ist, die Persönlichkeit eines Menschen virtuell zu speichern und in beliebige Körper einzuspeisen. Damit ist praktisch Unsterblichkeit garantiert. Nach dem Tod eines Menschen kann der letzte Stand seiner Erinnerungen von einem Chip im Kopf ausgelesen und entweder in einen neuen (natürlichen oder synthetischen) Körper übertragen, oder in einer Art Zentralarchiv für unbestimmte Zeit gespeichert werden.


    Takeshi Kovacs ist ein ehemaliger Envoy. In einem Zeitalter, in dem die Menschheit längst Zugang zu anderen Sonnensystemen hat und diese auch besiedelt, wurde von der U.N. das Envoy-Korps erschaffen, eine Spezialeinheit, deren Mitglieder an Konfliktbrennpunkten überall im Universum in bereitgestellte Körper materialisiert werden können - wo eine physikalische Reise Jahrzehnte oder mehr dauern würde, können Daten innerhalb von Stunden übertragen werden.
    Nach seinem letzten Tod wird Kovacs in einen Körper auf der Erde übertragen, im Auftrag des einflussreichen Politikers Laurens Bancroft, der will, dass Kovacs mit seinen legendären Spezialfähigkeiten einen mysteriösen Fall für ihn untersucht. Denn Bancroft hat offenbar in seinem Haus Selbstmord begangen, auf eine Art und Weise, die den Chip in seinem Kopf zerstört hat - somit ist die Erinnerung von ca. 24 Stunden seit dem letzten Backup verloren. Bancroft glaubt aber nicht, dass er sich selbst getötet hat, auch wenn die Polizei das anders sieht.
    Kovacs Ermittlungen führen ihn bald tief in die Abgründe der Rotlichtviertel von Bay City, dem einstigen San Francisco, während zahlreiche Parteien ihn davon abzuhalten versuchen, seinen Auftrag auszuführen: Bancrofts Frau Miriam. Die Polizistin Kristin Ortega, mit der Kovacs bald rauhe Kameradschaftlichkeit verbindet. Ein russischer Killer. Und undurchsichtige Organisationen, die mit illegalem Organ- und Körperhandel zu tun haben.
    Doch die Wahrheit liegt an ganz anderer Stelle...




    Meine Meinung:
    Ich weiß kaum, wo ich anfangen soll, meine Begeisterung in Worte zu fassen. Vielleicht damit, dass ich etwa ab der Hälfte des Buches jede freie Minute damit verbracht habe, es zu Ende zu lesen, mit einer fast fieberhaften Besessenheit, weil ich mich der Faszination dieses Plots einfach nicht entziehen konnte.
    Oder mit dem Gefühl tiefster Befriedigung, als ich die letzte Seite zugeschlagen habe, enorm gesättigt. So als hätte ich alle Kraft und Energie in das Lesen dieses Buches versenkt und nichts ist mehr übrig. Zu Recht.
    Lange hat mich kein Buch so sehr gefesselt.
    Faszinierend an Altered Carbon (wie auch an allen anderen Richard Morgan Büchern) ist, wie sich rasante Action und Spannung auf höchsten Niveau die Waage halten mit einer bemerkenswerten Tiefe, die noch lange im Kopf hängenbleibt und zum Philosophieren und Nachdenken einlädt. Diese Kombination findet sich eher selten und ist hier aufs Kunstvollste verflochten.
    Die Charaktere entwickeln eine große Lebendigkeit. Ich war verblüfft, dass mir selbst die künstliche Intelligenz des vollautomatischen Hotels, in dem Kovacs logiert, fest ans Herz gewachsen war, als ich das Buch aus der Hand legte. Die Motive und Handlungsmuster der Protagonisten sind vollkommen glaubwürdig und von zwingender Logik, die manchmal weh tut, aber die Glücksmomente umso intensiver erlebbar macht.
    Schließlich die Handlung selbst, die ich bis zum letzten Moment nie ganz durchschaut habe. Twist folgt auf Twist, immer gibt es noch eine Windung, und noch einen Winkel, der plötzlich alles in neuem Licht erscheinen läßt.


    Altered Carbon ist ganz großes Kino. Für Erwachsene. Das Buch ist Blood, S ex & RocknRoll. So lebendig, dass man es manchmal kaum ertragen kann und trotzdem nicht von den Seiten loskommt.

    KONSTANZE


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    Inhalt:
    Die junge Witwe Konstanze von Aragon wird auf Drängen des Papstes mit Friedrich verheiratet, dem nach Sizilien verbannten Thronerben der Staufer, um den Einfluss der Kirche über Sizilien zu erhalten. Konstanze ist nicht begeistert von dieser Aussicht, doch es ist die beste Option, die ihr bleibt, nachdem ihr Mann, der ungarische König, erschlagen und sie durch halb Europa gejagt wurde. Gemeinsam mit ihrer treu ergebenen Kammerzofe besteigt sie ein Schiff und reist nach Palermo - die Provinz am äußersten Rand von Europa, weitab von prunkvollem Hofzeremoniell, ein zerrissener Flecken Land, in dem Christen und Sarazenen zwangsläufig neben- und miteinander leben.
    Bevor sie überhaupt den Hafen erreicht, wird das Schiff geentert von einem rebellischen Rüpel namens Federico, 'viel zu schön für einen Korsaren', dem es nicht nur an Respekt vor dem königlichen Brautzug mangelt, sondern der offenbar dem König auch noch nahe genug steht, dass er praktisch tun kann, was ihm beliebt. Konstanze, durchsetzungsstark und eigensinnig, wirbelt sofort ohnehin nicht sonderlich gut organisierten sizilianischen Hofstaat durcheinander und es zeigt sich schnell, dass man ihr wenig vormachen kann.
    Und während sich zwischen ihr und Federico schnell eine gefährliche Anziehungskraft entwickelt, und die reichen Barone der Insel konspirieren, um Friedrich zu töten und seine zukünftige Braut gleich mit, erscheint es ihr zunehmend fragwürdig, dass sich der König nicht bei ihr blicken läßt, nur immer wieder neue Gründe ausrichten läßt, die ihn abhalten, seiner Königin die Aufwartung zu machen. So rückt der Tag der Hochzeit näher ... und eine schreckliche Intrige wirft ihre düsteren Vorzeichen in die Zukunft.


    Der bei Amazon und auf dem Buchrücken abgedruckte Klappentext ist vollkommen irreführend. Er suggeriert, dass dieser Roman die vollständige Geschichte der Ehe zwischen Konstanze und Friedrich erzählt. Das tut er nicht. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie, und er endet mit der Hochzeit zwischen den beiden.



    Autorin (nach Amazon):
    Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg/Lahn, arbeitet als Journalistin. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin. Neben ihrer Krimiserie um Anwalt Joachim Vernau - der erste Roman um Joachim Vernau und Marie-Luise Hoffmann, Das Kindermädchen, wurde von der Jury der KrimiWelt-Bestenliste als bester deutschsprachiger Krimi des Jahres 2005 ausgezeichnet -schreibt sie nun auch historische Romane.



    Meine Meinung:
    Konstanze ist ein sehr ungewöhnlicher historischer Roman, der aus der Masse und dem Standard-Genre-Strickmuster positiv heraussticht. Das Buch ist ein echter Pageturner und ungeheuer unterhaltsam zu lesen; zum Ende hin wird es dann auch emotional (für den Leser) sehr fesselnd, so dass man mit dem dringenden Bedürfnis zurückbleibt, unbedingt den nächsten Teil verschlingen zu müssen.
    Im ersten Drittel des Buches findet sich sofort die leichtfüßige, sehr unterhaltsame Art der Autorin zu schreiben wieder, die man bereits aus ihren Krimis kennt - vor allem dieser untergründige Humor, bei dem man sich einfach kringeln möchte, scheint immer wieder durch. Ich habe komplette Passagen laut kichernd lesen müssen. Dabei wirkt der Witz niemals aufgesetzt, weil er stets aus Situationskomik heraus entsteht und daraus, dass auch ein hochherrschaftlicher Bischoff oder ein Hofkoch am Ende nur Menschen sind. Diese leichte und liebenswerte Erzählweise läßt einem die Charaktere enorm ans Herz wachsen.
    Ungefähr im zweiten Drittel kippt der Ton dann, als schreckliche Dinge geschehen und einem fast der Atem stockt, wenn diese Figuren, die man so liebgewonnen hat, sich zu zerstören beginnen. Die Wendungen in der Handlung sind nicht immer erfreulich, aber doch von einer zwingenden Logik. Kleine Steine, einmal ins Rollen gebracht, wachsen sich aus zu schrecklichen Lawinen. Und verweben die komplexe Handlung immer weiter, so dass man fast verzweifelt herbeifiebert, wie sich die Dinge wohl auflösen mögen.
    Die Liebesgeschichte zwischen Konstanze und ihrem zukünftigen Mann beginnt leicht und unmerklich, mit einer unaufdringlichen Romantik und einigen sehr witzigen Momenten. Manche Leser mögen enttäuscht sein, dass die Begegnungen kein höheres Gewicht haben - mich hat es nicht gestört. Ich fand die romantische Spannung genau richtig gewählt, sie spannt sich in einem schönen Bogen über die gesamte Geschichte.


    Ein tolles Buch, das es unmöglich macht, mit dem Lesen aufzuhören, wenn man einmal angefangen hat!

    Andrea Gunschera - Engelsbrut (City of Angels)


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    Inhalt (Klappentext):
    Eine Mordserie erschüttert Los Angeles. Jede Nacht sterben zwei Obdachlose in den Straßen von Downtown. Der Mörder geht mit außergewöhnlicher Brutalität zu Werk.
    Die Reporterin Eve Hess kreuzt bei ihren Ermittlungen die Fährte zweier Männer, die beide nicht menschlich zu sein scheinen. Da ist Kain, ein Killer, so schön wie skrupellos, getrieben vom brennenden Wunsch nach Rache. Und Alan, der mehr ist als der erfolgreiche Maler, der Szenen aus den Ghettos von L.A. auf seine Leinwände bannt.
    Der eine hat den Auftrag, sie zu töten, den anderen liebt sie gegen jede Vernunft. Bald muss sie sich fragen, wem sie noch trauen kann. Doch ganz gleich wie die Würfel fallen, dies können sie nicht aufhalten: Die Wiedergeburt eines gefallenen Engels.



    Die Autorin: (Quelle: Website)
    Andrea Gunschera, geboren in Deutschland, studierte Industriedesign und arbeitete viele Jahre in der Computergrafik-Industrie. Ihr Thriller-Debüt, Das dunkle Fenster, erschien 2008 beim Sieben-Verlag. Engelsbrut ist ihr erster Urban Fantasy Roman und Startband einer neuen Reihe, City of Angels.
    Die Autorin lebt und arbeitet in Los Angeles.



    Meine Meinung:
    Engelsbrut ist ein wunderbarer, fesselnder und vielversprechender Serienstart!
    Ich war auf das Buch gespannt, weil ich die Autorin aus der Thriller-Ecke kenne, und ich habe viel mehr bekommen, als ich erwartet hatte.


    Die Charaktere sind phänomenal - starke Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten und unerwarteten Facetten, die der Handlung immer wieder Schärfe verpassen und für ein paar überraschende Wendungen gut sind: Die Reporterin Eve ist eine coole Protagonistin mit wachem Geist und einer geradlinigen Art, die selbst in einem mysteriösen Serienmordfall ermittelt, weil ihre beste Quelle im LAPD nun mit einer anderen schläft, und sie irgendwie an ihre Informationen kommen muss. Ihr lakonischer Blick auf die Dinge sorgt für unaufdringlichen Humor zwischen den Zeilen.
    Bei ihren Recherchen kreuzt sie den Weg von Alan, einem gefeierten Maler, der kein Mensch ist, sondern vom Blut. Erst allmählich begreift sie, was das heißt. Die Schattenläufer gleichen nur äußerlich Menschen, in ihren Adern fließt das Blut gefallener Engel.
    (Sehr interessant finde ich die Facette, daß menschliches Blut auf sie wirkt wie eine starke Droge, d.h. sie stärker usw. macht. Es führt aber auch in schwere körperliche Abhängigkeit und dafür gibt es keine Heilung. Das heißt, Schattenläufer, die zu 'Junkies' werden, müssen regelmäßig töten, um ihre Sucht zu kontrollieren. )


    Die Liebesgeschichte zwischen Alan und Eve entwickelt sich zuerst zart-romantisch, dann aber rasant und leidenschaftlich und wird schnell von Mißtrauen und Fehlentscheidungen überschattet, die sie beinahe das Leben kosten. Denn als Eve tiefer in die Geheimnisse hinter den Morden vordringt, hetzt man ihr einen Killer nach, Kain, der auch mit Alan noch eine Rechnung offen hat.
    Und das ist erst der Anfang. (Vielmehr will ich nicht spoilern, das Buch lebt von den stückweisen Enthüllungen.)
    Alan und Kain sind zwei faszinierende Männer, beide von ihrer Vergangenheit gezeichnet und mit ein paar überraschenden Charakterseiten, die die Handlung unvorhersehbar machen. Das hat mich überhaupt am meisten an dem Buch begeistert, dass sich die Handlung vom ersten Kapitel an absolut fesselnd entwickelt, mit immer wieder neuen Wendungen, die den Spannungsbogen die ganze Zeit hoch halten.
    Die Action ist glaubwürdig und atemberaubend, und - am Rande bemerkt, die Liebesszenen große Klasse. Das Ganze geschrieben in einer leichtfüßigen und sehr sehr schönen Sprache mit wunderbaren Bildern.



    - Elena

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    Das Buch (Inhalt):
    Ryan Kealey, CIA Agent und so eine Art Superheld, ist immer noch angeschlagen vom Tod seiner Frau. Dann erfährt er, dass Will Vanderveen, Auftragsterrorist mit internationalen Kunden, der Mann, der seine Frau getötet hat, noch immer am Leben ist. Schlimmer noch, er ist an einer Reihe von Anschlägen und begleitenden Maßnahmen beteiligt, die die Macht im Irak zugunsten alter Seilschaften aus Saddams Zeit kippen sollen. Das Ganze wächst sich zu einer Bedrohung weltweiten Ausmaßes aus, und nur Kealey kann die bösen Jungs stoppen...


    Meine Meinung:
    Man merkt es vielleicht schon an der Zusammenfassung - hier zeichnet sich ein Verriß ab . Ich hatte das Buch mit in den Urlaub genommen und konnte kaum fassen, wie schlecht es ist.
    Die Protagonisten strotzen vor Klischees. John Kealey ist ein braungebrannter und muskulöser guter Amerikaner, seine Freundin hat lange Beine und die bösen Irakis sind allesamt verkommene Subjekte, die nichts außer Korruption im Sinn haben. Ach so ja, und Will Vanderveen, Terrorist aus Leidenschaft, ist ein lieblos gezeichneter, pechschwarz angestrichener Gegenspieler.
    Nun ja.
    Dazu kommt ein wirklich schlechter Erzählstil, endlose Langeweile, wenn der Autor sich mal wieder in stundenlangen Exkursen zum Thema Waffentechnik verliert, und irgendwann die Frage, wieso man eigentlich seine Zeit mit diesem Buch verschwendet. Das auch noch schlecht recherchiert ist.



    - Elena

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    Inhalt:
    Der zweite Band der Kettenwelt-Chroniken setzt kurz nach dem Ende des ersten ein: Nachdem der Gott Ulcis tot ist und seine Legionen besiegt, droht Deepgate, die einst mächtige Kettenstadt in den Abgrund zu stürzen. Der Abyss ist nun durchlässig geworden für Geister aus der Hölle, die nach Sonnenuntergang in die verwüstete Stadt aufsteigen.
    Der junge Erzengel Dill und seine Begleiterin Rachel, eine ehemalige Tempel-Assasinin, sind aus Ulcis' Totenreich entkommen und verstecken sich nun in der Hafenstadt Sandport vor den Häschern des toten Gottes. Sie werden jedoch aufgespürt und zurück nach Deepgate geschleift.
    Dort stielt ein anderer Engel Dills Körper und schickt seine Seele an seiner Statt in die Hölle.
    Das Höllenreich ist ein unaussprechlicher Ort, regiert vom machtgierigen König Menoa, der in der Lage ist, ganze Welten aus Seelen zu formen, denen er auf diese Weise jedoch furchtbare Gewalt antut. Er verwandelt sie in Kampfmaschinen und zwingt sie in ihrer neuen Gestalt in ein gigantisches Heer, mit dem er die Realms der Lebenden zu erobern versucht. Doch seine untoten Maschinen haben ein Problem: Sie können nur durch die konstante Zufuhr menschlichen Blutes überleben. Der Boden, über den sie wandeln, muss mit Blut getränkt sein.
    Deshalb konstruiert Menoa eine neue Generation von furchterregenden Giganten, die diese Schwäche nicht haben, und die in der Lage sind, allein hunderttausend Krieger zu besiegen. Doch diese Roboter funktionieren nur, wenn sie von der Seele eines Engels befeuert werden...
    Und plötzlich sind alle Heerscharen der Hölle hinter Dills Seele her - die einen, um ihn Menoa auszuliefern, die anderen, um ihn davor zu bewahren und zu verhindern, dass Menoa eine solch tödliche Maschine konstruiert, die das entgültige Ende der Menschheit bedeuten könnte.



    Meine Meinung:
    Die vollkommen überbordende, irrwitzige Kreativität, die sich im ersten Band erst andeutete, entfaltet sich hier zu voller Reife.
    Diese Welt ist düster und schrecklich und manchmal so grausam, dass es kaum zu ertragen ist. Andererseits ist sie aber auch so ungeheuer phantasievoll und so ganz anders als andere Fantasy, dass man als Leser nicht aufhören kann zu staunen über die bizarren und aberwitzigen Ideen, die sich auf jeder folgenden Seite noch übertreffen.
    Campbell baut seine Steampunk-Welt hier zu voller Pracht aus, und er schafft es, den Leser inmitten seines wahnsinnigen Labyrinths ständig in Atem zu halten.
    Die kleinen Schwächen aus dem ersten Band sind hier fast vollständig verschwunden. Ich war wirklich gefesselt von der Handlung und ihren zahlreichen Wendungen und der Brillianz, mit der am Ende alle Fäden zusammen führen.
    Dabei versäumt der Autor es nicht, die Welt mit zahlreichen witzigen Details zu füllen: So die lebende Tür, die Dill auf seiner Flucht durch die Hölle begleitet, die eigentlich ein endloses Labyrinth ist. Und da jede Architektur aus Seelen besteht, sind auch Wände und Türen belebt. Während man den Wänden trauen kann, trifft das auf die Türen nicht zu, denn Menoa hat sie aus den Seelen von Wahnsinnigen geformt.
    Diese Tür also ist wirklich boshaft, versucht Dill andauernd an seine Häscher zu verraten und als es ihm schließlich gelingt sie auszutricksen, verspürt man auch als Leser tiefe Befriedigung...


    Ich warte jedenfalls mit großer Spannung auf den nächsten Band.



    Elena

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    Inhalt:
    Die Stadt Deepgate hängt an Ketten über einem bodenlosen Abgrund, nach den Lehren der herschenden Kirche ein Portal ins Reich des Totengottes Ulcis.
    Wann immer ein Bewohner der Stadt stirbt, wird sein Körper hinabgeworfen in den Abyss, um in seinem jenseitigen Leben in Ulcis Legionen zu dienen. Die Legende sagt, dass er, wenn seine Truppen stark genug geworden sind, seinen rechtmäßigen Thron im Pantheon zurück erobern und damit allen, die ihm dienen, die Tore ins Paradies öffnen wird.
    Zugleich befindet sich Deepgate im ständigen Krieg mit den Stämmen, die die umliegende Wüste bewohnen und Ayen anbeten. Die Truppen der Stadt führen den Kampf von überlegenen Luftschiffen, von denen aus sie das Land der Stämme mit Giften bombardieren, die in den Laboren der Alchemisten der Stadt stetig weiterentwickelt werden.
    Deepgate ist auch die Heimat zweier Engel. Da ist Carnival, Tochter eines Gottes, Äonen alt und bösartig und übersäht von Narben aus tausend Kämpfen. Carnival sucht sich einmal im Monat ein Opfer unter den Bewohnern der Stadt, um sich von ihrem Blut zu nähren.
    Und dann ist da der junge Archon Dill, der letzte Nachkomme eines mächtigen Erzengel-Geschlechts, der behütet in einem Tempel aufwächst und seine Kräfte nicht zu gebrauchen weiß, weil er nach dem Willen der Priester nicht kämpfen soll, sondern nur zeremoniellen Zwecken dienen. Doch dann entdeckt Dill, dass der Kult um Ulcis auf einer Lüge basiert, und ein schreckliches Geheimnis in der Finsternis unter Deepgate lauert.
    Das Verhängnis nimmt seinen Lauf, als der oberste Giftmischer Devon, der die Stadt und ihre Bewohner aus tiefsten Herzen hasst, seinen Plan Gestalt werden läßt: Die Ketten zu durchtrennen und Deepgate in Ulcis' Tiefen zu den Seelen der Toten zu stürzen.



    Meine Meinung:
    Alan Campbell hat mit diesem Buch ein bemerkenswertes Debüt geschaffen. Die Welt, die er zeichnet, ist in ihrer Düsternis und ihren irrwitzigen Details auf erfrischende Weise neu und geht nicht die ausgetretenen Wege der Elfen- und Zwerge-Fantasy.
    Das Kettenwelt-Universum ist eine Mischung aus Steampunk und düsterer Fantasy, in der Magie, Totenbeschwörung und Mechanistik gleichermaßen ihren Platz finden.
    Die Figuren sind außergewöhnlich und spannend gezeichnet, die Handlung selbst wartet mit ein paar überraschenden Wendungen und einer Menge Tiefgang auf.
    Zugegeben, das Buch hat ein paar Ecken und Kanten und auch ein paar Längen, so dass es sich nicht immer ganz flüssig liest. Nachdem ich nun aber auch den Nachfolger - Devil's Night - gelesen habe, muss ich sagen, dass es einer der spannensten und vielversprechensten neuen Fantasy-Zyklen ist, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind.


    Wer etwas Neues abseits von ausgetretenen Pfaden sucht und düstere Atmosphäre mag, sollte unbedingt mal einen Blick riskieren.





    - Elena

    Daniel Silva - The Defector (Rezension zur englischen Originalausgabe)

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    Inhalt (Klappentext frei nach Amazon):


    Dies ist ein weiterer Roman um den Restaurator und Mossad-Killer Gabriel Allon.
    Sechs Monate nach den dramatischen Ereignissen in Moscow Rules ist Gabriel nach Italien zurückgekehrt, um die Flitterwochen mit seiner neuen Frau Chiara fortzusetzen und ein Altargemälde aus dem 17.Jahrhundert für den Vatikan zu restaurieren.
    Doch seine Idylle wird einmal mehr erschüttert durch schockierende Neuigkeiten aus London. Der Überläufer und ehemalige russische Geheimdienstoffizier Grigori Bulganov, der Gabriel in Moskau das Leben rettete, ist spurlos verschwunden. Der britische Geheimdienst glaubt, dass er die ganze Zeit ein Doppelagent war, doch Gabriel weiß es besser. Und er weiß auch, dass er ein Versprechen gegeben hat.


    Weißt Du, was wir mit Verrätern tun, Gabriel? Viele Dinge in Russland haben sich geändert mit dem Sturz des Kommunismus. Doch die Strafe für Verrat ist die gleiche geblieben. Versprich mir eines, Gabriel. Versprich mir, dass ich nicht in einem namenlosen Grab enden werde.


    In den Tagen darauf finden sich Gabriel und sein Team in einem tödlichen Nervenspiel mit einem der mächtigsten und rücksichtslosesten Männer der Welt: dem mörderischen russischen Oligarchen und Waffenhändler Ivan Kharkov. Von den stillen Vororten Londons verschlägt es ihn zu den Ufern des Lake Como, den glitzernden Straßen von Genf und Zürich und schließlich, in einem atemlosen Höhepunkt in die tief verschneiten Birkenwälder von Russland.
    Gabriel droht das zu verlieren, was er am meisten liebt und muss sich Herausforderungen stellen, nach denen sein Leben nie mehr so sein wird wie zuvor.



    Meine Meinung:
    Seit dem ersten Buch um Gabriel Allon bin ich ein großer Fan von Daniel Silva und erwartete jeden neuen Roman von ihm mit großer Spannung - auch ein Grund, warum ich irgendwann von den deutschen zu den englischen Ausgaben gewechselt habe (die Originalausgabe erscheint immer ca. 1 Jahr vor der deutschen Übersetzung).
    Über die Jahre hat sich Silvas Stil allerdings verändert. Ich habe sehr die Art geliebt, wie er seinen Helden auf eine unaufdringlich emotionale Weise in Szene gesetzt hat - man fiebert mit und entwickelt einen Grad an Zuneigung oder Leidenschaft für den Protagonisten, wie das in Thrillern mit (auch) politischem Hintergrund eher selten der Fall ist. Dieses Element geht mir langsam verloren, und in keinem Buch ist mir das so deutlich aufgefallen wie in diesem. Silva bewegt sich weg von der heldenzentrierten und sehr emotionalen Perspektive, hin zu einer distanzierten und kühleren, viel mehr auf Fakten orientierten Erzählweise. Das macht 'The Defector' nicht zu einem schlechteren Buch, verschiebt das Leseerzählerlebnis aber mehr in Richtung der klassischen amerikanischen Politthriller.
    Das mag auch daran liegen, dass der Autor seinen Helden inzwischen so gut kennt, dass er ihm kaum noch Inneneinsichten gönnt. Was ich als Leser etwas schade finde. Davon abgesehen ist es ein spannendes Buch, auch wenn ich den Stil der 'alten' Gabriel Allon Bücher etwas vermisse.


    Nun aber noch ein Wort zur Handlung selbst:
    Wie immer wirkt Daniel Silvas Setup glaubwürdig und außerordentlich gut recherchiert, der Plot ist verwickelt und voller Wendungen und bleibt immer interessant. Gabriel Allon wird hier vor eine Extremsituation gestellt, die Entführung seiner Frau durch einen Todfeind, und entwickelt eine neue Kälte und Brutalität, die man so nicht von ihm gewöhnt ist. Gerade das läßt ihn aber auch realistischer erscheinen.
    Mich hat das Buch alles in allem gefesselt, ich habe es gern gelesen und kann es weiterempfehlen.



    - Elena

    Hinweis: Diese Rezension bezieht sich auf die englische Originalausgabe. Im Frühjahr 2010 erscheint eine deutsche Übersetzung unter dem Titel 'Glühender Stahl'.
    Ich habe allerdings gerade gesehen, dass das Buch von Alfons Winkelmann übersetzt wird, und nachdem ich die absolut grauenhafte Übersetzung eines anderen Richard Morgan Titels von ihm gelesen habe (Martial Arts => Marsianische Kunst, um mal eine von 100 Stilblüten zum Besten zu geben :breitgrins:, und das geht am laufenden Band so), würde ich dringend empfehlen, zum englischen Original zu greifen.


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    Inhalt:
    (grob übertragen aus dem englischen Klappentext):
    Ein dunkler Herscher wird sich erheben. Dies ist die Prophezeiung, die Gil verfolgt - einen hartgesottenen Söldner und ehemaligen Kriegshelden, dessen zynischer Blick auf die Welt nur übertroffen wird von seinem heißblütigen Temperament und der Schnelligkeit seiner Klinge. Dieses Schwert, Relikt einer verschwundenen elfischen Rasse, der Kiriath, begründete einen Teil seines Rufes als berüchtiger Kämpfer. Der andere Teil seines fragwürdigen Ruhms rührt von seiner Angewohnheit, die Nase in Dinge zu stecken, die ihn eigentlich nichts angehen.
    Gil hat sich von seiner aristokratischen Familie enfremdet, dennoch wendet sich seine Mutter an ihn mit der Bitte, nach einer Cousine zu suchen, die durch unglückliche Umstände in die Sklaverei verkauft wurde und seither verschwunden ist.
    Wiederwillig nimmt Gil ihre Spur auf. Doch bald findet er heraus, dass es um viel mehr geht als nur das Schicksal einer glücklosen jungen Frau. Boshafte Zauberei, vergessen seit Hunderten von Jahren, erwacht überall im Land. Manche flüstern von der Rückkehr eines legendären Volkes, der Adrain: Dämonen, deren Grausamkeit ihre Schönheit Lügen straft und die selbst von den Kiriath gefürchtet werden.
    Schließlich bleiben nur Gil und zwei seiner alten Kriegskameraden - Egar, ein wilder Krieger der Majak-Stämme, und Archeth, die zur Hälfte Kiriath-Blut in ihren Adern trägt, um eine Prophezeiung aufzuhalten, deren Erfüllung die Welt in Blut ertränken wird.
    Doch mit Helden wie diesen ist das möglicherweise das kleinere Übel...



    Der Autor:
    Richard K. Morgan erntete viel Beachtung für seine ScienceFiction Romane, erntete für Altered Carbon ausgezeichnete Kritiken u.a. in der NewYork Times und erhielt dafür den Philip K. Dick Award. Joel Silver und Warner Bros. kaufte die Filmrechte für mehrere seiner Werke.
    Morgan lebt in Schottland.
    'The steel remains' ist sein erster Ausflug in die epische Fantasywelt.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist für mich einer der wenigen herausragenden Titel, die mir wahrscheinlich noch lange im Gedächtnis bleiben werden und ohne Zweifel eines der besten Fantasywerke, dass ich in den letzten Jahren gelesen habe.
    'The steel remains' ist ein in sich abgeschlossener Roman, nur verfügbar in englischer Sprache, und ganz klar Erwachsenen-Fantasy. Die Protagonisten befleißigen sich einer rüden Sprache, der zynische Tonfall sorgt für raues Amüsement und an Blood, Sex & Violence mangelt es nicht. Beides - sowohl Sex wie auch Violence - werden explizit und ungeheuer intensiv dargestellt, ohne dabei zum Selbstzweck zu werden, eine kunstvolle Balance.
    Die Protagonisten und Schauplätze sind bemerkenswert eindringlich und realistisch, man vergißt beinahe, dass man in einer Fantasy-Welt unterwegs ist. Das ist Ringil Eskiath, kurz Gil, ein zynischer und desillusionierter Söldner, der seine Ideale nicht loslassen kann, selbst wenn sie unter Schichten von Schmutz und Blut begraben sind. Gil tötet ohne Zögern, und schleppt Gespenster mit sich, die zwanzig Jahre in die Vergangenheit reichen. Er haßt die Welt und kann trotzdem nicht von ihr lassen. Dann Egar, der einen Clan von Nomaden führt, sich aber von der Erinnerung an die luxuriösen und dekadenten Städte der 'zivilisierten' Welt nicht lösen mag, sich Gespielinnen ins Zelt holt, die halb so alt sind wie er, und der Stammesjugend ein schlechtes Vorbild zeigt. Und dann Archeth, eine kaiserliche Beraterin, drogenabhängig, ein langlebiges Relikt der Vorzeit, nachdem alle anderen ihres Volkes diese Welt vor Jahrhunderten verlassen haben.
    Sie alle haben ein komplexes Innenleben, das sie zu lebenden und atmenden Personen macht, denen man am Ende des Buches voller Trauer Lebewohl sagt.
    Die Geschichte selbst ist vielfach verflochten, voller Überraschungen, gewoben mit viel Phantasie und prächtigen Farben.
    'The steel remains' ist voll intensiver Action, tiefreichender Emotionen, ohne jemals in Kitsch abzugleiten, und gleichzeitig von einem Tiefgang, den man im Genre sonst nur selten findet.
    Vielleicht ist das überhaupt die größte Qualität des Buches: So fesselnd und unterhaltsam und spannend zu bleiben, über die ganze Länge seiner 400 Seiten, und trotzdem eine Tiefe zu entwickeln, dass man sich am Ende seltsam berührt fühlt, zum Nachdenken angeregt und mit dem Gefühl zurück bleibt, man habe eine tiefere Einsicht gewonnen.


    Ich bin vollkommen begeistert von diesem Buch. Ich kannte den Autor zuvor nicht, habe es mir auf Empfehlung hin bestellt und kann immer noch kaum fassen, was für ein Glücksgriff das war.
    Wer sich vom Englischen nicht abschrecken läßt und sich an einem rauen Umgangston nicht stört, dem sei das Buch wärmstens empfohlen.
    Es ist wie ein Donnerhall.



    - Elena

    Ich habe Wunschkrieg nun auch gelesen und hänge meine begeisterte Rezension gleich unten dran:


    Wunschkrieg ist der zweite Band der Sturmkönige-Saga von Kai Meyer und schließt nahtlos an die Geschehnisse im ersten Band an.
    Der Schmuggler Tarik, der nach seiner Vision im Palast des Sultans von den Wachen halbtot geprügelt und auf den Straßen von Bagdad liegen gelassen wurde, wird von dem byzantinischen Dschinnjäger Almarik gerettet, der für einen Geheimbund arbeitet, welcher mit dem mysteriösen dritten Wunsch in Verbindung steht.
    Tarik versucht mehr über den dritten Wunsch in Erfahrung zu bringen, da er hofft, auf diese Weise mehr über die Visionen zu erfahren, die er seit dem Tod des Narbennarren mit seinem beschädigten Auge sieht.
    Zugleich läßt er nichts unversucht, um Sabatea aus der Gewalt des Sultans zu befreien...
    ... Sabatea, die Vorkosterin des Emirs von Samarkand, in deren Adern reines Gift fließt und die versucht hat, den Sultan zu ermorden.


    Zugleich erfahren wir mehr über das Schicksal von Junis, Tariks Bruder, der nach dem Überfall der Sturmkönige auf die hängenden Städte aus den Käfigen der Dschinne befreit wurde und im Lager der Sturmkönige überraschend auf seine alte Liebe trifft.



    Der erste Teil der Saga endete ja mit einem ziemlich bösen Cliffhanger, und der zweite Band schließt hier übergangslos an. Deshalb würde ich auch unbedingt empfehlen, zuerst den ersten Teil zu lesen, sonst erschließen sich viele Details nicht.
    Die exotischen Kulissen im tausend und eine Nacht Ambiente wissen zu bezaubern, wie schon im ersten Band.
    Die Handlung bleibt spannend und voller Überraschungen, man fiebert und leidet mit den Hauptfiguren. Das Buch liest sich leicht und flüssig, so dass man es, einmal in die Hand genommen, fast in einem Rutsch durchlesen kann.


    Das ist definitiv eine der besten Fantasy-Neuerscheinungen, die mir in den letzten Jahren in die Hände gefallen ist - eine tolle neue Serie in unverbrauchtem Szenario, voller überraschender Ideen, bevölkert mit faszinierenden Kreaturen und absolut sympatischen Protagonisten.



    LG, Elena

    Vorab: Meine Rezension bezieht sich auf die englische Originalausgabe, d.h. zur Qualität der Übersetzung kann ich leider nichts sagen.


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    dt. Titel: Profit
    eng. Titel: Market Forces


    Inhalt (Klappentext Übersetzung):
    Mit seinem dritten Roman Market Forces verlagert Richard Morgan seinen Fokus von der ScienceFiction Gewalt einer fernen Zukunft in Altered Carbon und Broken Angels hin zu einer fast vergleichbaren geschäftsmäßigen Gewalttätigkeit in der Mitte des 21.Jahrhunderts. Der Held, oder vielmehr Antiheld Chris Faulkner ist ein aufsteigender Manager in einem Großbritannien, in dem die Kluft zwischen den 'Anzugträgern' und der Unterklasse riesig ist.
    Sowohl Beförderung als auch Ausschreibungen werden in der rauen Welt von 'Conflict Management' (Investition in sog. 'kleine Kriege') durch Duelle auf Leben und Tod ausgetragen: "Wer sich auf der Straße behauptet, der bleibt."
    Die Duelle finden in der heruntergekommenen Arena des Autobahnnetzes statt - ein Spielplatz für Manager, seit sich die kleinen Leute kein Benzin mehr leisten können. Einzelne Fahrer oder Teams drängen die Konkurrenz von der Straße in MadMax Manier. Als Faulkner bei Shorn Conflict Management anheuert, trägt er zunächst ein Kainsmal, weil er einst einen besiegten Gegner ins Krankenhaus brachte, statt ihn zu töten. Ihm wird nahegelegt, diesen Fehler nicht erneut zu machen. Als wichtiges Statussymbol erhält er eine exklusige Nemesis-10 Pistole.


    Internationale Business-Entscheidungen sind hart ("ein Regime-Wechsel ist unser Worst Case Szenario") und es gibt keinen Sicherheitsabstand mehr zwischen Vorstandsentscheidungen und dem Blut auf den Straßen. Als ein großer Deal mit südamerikanischen Revolutionären schiefläuft, stehen Karrieren und Leben auf dem Prüfstand. Das Spiel mit dem Tod unterliegt gewissen Regeln, doch an die Spitze gelangt nur, wer diese Regeln kreativ zu interpretieren weiß. Faulkner verbiegt sie so hart, dass dem Leser der Atem stockt.


    Mit wachsenden Eheproblemen, einem schwer gebeutelten Gewissen und ein paar Freundschaften, scheint Faulkner verdammt zu sein, entweder ein Monster zu werden wie andere vor ihm, oder ein toter Mann.


    Eine tiefschwarze, äußerst gewalttätige und hochgrading deprimierende Vision der amoralischen Herren der Welt von 2049. Süchtigmachender Lesestoff für die, die nicht zu zart besaitet sind; man glaubt beinahe Michael Moore zu hören: "I told you so."



    Über den Autor:
    Eine äußerst unterhaltsame Biografie des Autors habe ich auf seinen Webseiten gefunden:
    http://www.richardkmorgan.com/


    Meine Meinung:
    Mit 'The steel remains' bin ich auf Richard K. Morgan aufmerksam geworden, seit 'Market Forces' bin ich ein Fan. Der Mann schreibt wie ein Gott. Ehrlich. Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, wann ich zuletzt ein ähnlich fesselndes Buch in der Hand hatte, das bei mir so massive Suchterscheinungen ausgelöst hat, dass ich morgens zwei Stunden früher aufstehe, um noch ein paar Kapitel zu lesen, weil ich es abends aus Vernunftgründen aus der Hand legen musste ...
    Auf den ersten 40 Seiten oder so hatte ich Schwierigkeiten, die Hintergründe der Geschichte zu verstehen (hä, warum fahren die Rennen auf der Autobahn, um eine Ausschreibung für ein Investment-Projekt zu gewinnen??) - doch Morgan macht das durch seine ungeheuer gute und lebendige Schreibe wieder wett. Die Dialoge saugt man förmlich von den Seiten auf, und muss weiter und weiter blättern... und alle 10 oder 15 Seiten kriegt man feuchte Hände vor Spannung.
    Nachdem ich dann mal drin war, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Tatsächlich hat es mich emotional so mitgerissen, dass ich drei Tage am Stück richtig schlecht gelaunt war, wenn die Dinge sich mal wieder negativ entwickelten und euphorisch, wenn es gut lief. Das ist mir noch nie mit nem Buch passiert.
    Die Charaktere sind tiefgründig, glaubwürdig bis ins letzte Detail und erschreckend lebendig - und das macht auch viel von der Faszination des Buches aus. Als Leser spürt man bei jeder Veränderung, jeder Wendung - verdammt, jetzt wird er so und so reagieren, und es damit nur noch schlimmer machen, aber er kann nicht aus seiner Haut, ist nun mal so wie er ist - und dann kommt es auch genauso.


    Faszinierend finde ich die Zukunftsvision von einer Welt in 30 Jahren. Ich hab's gelesen und gedacht: Ja, so könnte es tatsächlich sein. Das Szenario ist frustrierend und schwarz, aber vollkommen glaubwürdig - eine konsequente und logische Weiterentwicklung von Globalisierung, freien Märkten und der Industrie als Träger der Macht. In diesem Umfeld machen auch die Charaktere absolut Sinn.
    Das Buch ist nicht Science-Fiction im Sinne einer fernen Zukunft mit Raumschiffen und Aliens, sondern ein beklemmend realitätsnaher Thriller mit einer Vision, die nur ein paar Jahrzehnte in die Zukunft schaut.


    Das Buch rockt!!!


    LG, Elena