Beiträge von creative

    ja, da kann ich sandhofer nur zustimmen.


    Die Beurteilung der Literatur ist natürlich sehr schwierig. Außerdem glaube ich, dass auch andere Faktoren berücksichtigt werden. Z.B. dass jeder "Erdteil" bzw Sprache/Land zum Zug kommt, Mann/Frau, thematisierte Problematik, etc.

    @ Manjula,
    ist auch so. Leserunde live. Allerdings ist es so, dass wir zu Beginn des "Arbeitsjahres" die Bücher auswählen, uns dann so zirka alle 6 Wochen treffen, und das jeweilige Buch besprechen, recherchieren, Hintergründe erarbeiten usw. Mir gefällt es recht gut.

    Meine Ausbeute der letzten 9 ist auch sehr mager. Nur Jelinek. Ich habe allerdings Saramago und Kertesz auf meinem SUB.


    Allerdings wird sich das Ganze bald ändern. Im örtlichen "Lesekreis" haben wir uns vorgenommen, im nächsten "Arbeitsjahr" nur LIteraturnobelpreisträger zu lesen.

    Ich werde das Buch jetzt für ein paar Tage auf Eis legen, weil ich einfach nicht so richtig reinkomme (bin erst bei Kapitel 41) und werde den Herrn Lehmann dazwischenschieben. Für den hab ich momentan mehr Motivation. :smile:


    Anscheinend sind diese Pageturner nicht so sehr für mich gemacht. Aber ich werde Illuminati auf jeden Fall fertiglesen!!

    Ich habe auch schon angefangen, bin jetzt gerade beim "Frühstück" - ich finde ihn auch super!!!


    Das Telefongespräch mit seiner Mutter ist wirklich sehr bezeichnend!!


    Morgen Abend ist der Film erstmalig auf Premiere zu sehen. Mal überlegen,ob ich ihn mir morgen schon anschaue, oder doch zuerst das Buch fertiglese.
    Kennt von euch jemand den Film?

    Hallo Skywalkerin!


    Ich habe "Die Klavierspielerin" nicht gelesen, habe es mir aber - jetzt nach der Lektüre der Liebhaberinnen - vorgenommen.


    Ich habe es lange verdrängt, eine Jelinek zu lesen - aber als Österreicherin war es dann doch eine gewisse Bildungslücke. Ich war auf das Schlimmste gefasst - und war dann doch positiv überrascht.


    Jelinkes Stil ist natürlich sehr gewöhnungsbedürftig. Einzelne Sätze werden oft bis zu 3 mal hintereinander wiederholt, alles ist kleingeschrieben. Es ist sicherlich kein Buch, das man so nebenbei liest. Obwohl es nur 150 Seiten hat, brauchte ich doch fast eine ganze Woche, das muss ich schon zugeben.


    Aber, wie gesagt, es hat mich doch sehr beeindruckt. Alltagssituationen werden bis ins kleinste Detail beobachtet und beschrieben, Jelinek besitzt eine ungeheure Beobachtungsgabe.


    Vielleicht kannst du dich überwinden, ich habe es nicht bereut.


    Liebe Grüße!!

    hallo,
    ja ich hatte diese Woche leider auch nicht sehr viel Zeit. Ich bin jetzt erst bei Kapitel 25. Und irgendwie komme ich einfach nicht rein, so richtig "gepackt" hat es mich eigentlich noch nicht. Ich hoffe, das kommt noch. Auf alle Fälle habe ich ein (relativ) freies Wochenende vor mir, und da werde ich mich mal so richtig Gas geben.

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    Inhalt:


    Die Geschichte spielt in den 60-er Jahren und erzählt parallel das Schicksal der beiden Hauptdarstellerinnen, Brigitte und Paula.
    Brigitte, eine sehr passive junge Frau arbeitet als ungelernte Näherin in einer Miederfabrik und hat als einziges Ziel, durch Heirat und Familiengründung diesem Dasein zu entrinnen. Sie setzt alles daran, den angehenden Geschäftsmann Heinz zu heiraten und findet sich am Ende am Ziel ihrer Träume.


    Anders ergeht es der erst 15-jährigen Paula. Sie will aktiv in ihr Leben eingreifen und beginnt eine Schneiderlehre. Sie setzt allerdings ganz auf Gefühl, glaubt die wahre Liebe in Erich gefunden zu haben und träumt von einer gemeinsamen Zukunft. Erich allerdings ist an Frauen gar nicht interessiert, säuft und steckt sein ganzes Geld in motorisierte Fahrzeuge. Paula – sich an ihren Traum festklammernd – setzt alles aufs Spiel und verliert zu guter Letzt alles.


    Persönliche Eindrücke:


    Das Buch besticht durch den Einsatz der Sprache. Elfriede Jelinek versteht es großartig, mit Worten und Sätzen zu jonglieren, kein Satz entsteht zufällig. Der gesamte Text – übrigens ist (fast) alles kleingeschrieben – verbreitet eine derart düstere und deprimierende Stimmung, dass man sich so richtig in die trostlose Welt der Protagonistinnen hineinversetzt fühlt.
    Schonungslos und erschütternd wird die Gesellschaft dargestellt und vor allem die Rolle der Frau in der Gesellschaft. John Lennon sang im selben Jahr „Woman is the nigger of the world“ – was eigentlich genau die Thematik des Romans trifft.
    Ich erwähnte bereits, dass die Handlung in den 60-er Jahren spielt, aber ich denke, die Thematik ist aktueller denn je.


    Über die Autorin:


    Elfriede Jelinek wurde 1946 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. Noch während ihrer Schulzeit begann sie, am Wiener Konservatorium. 1964 nahm sie das Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien auf, das sie aber nach einigen Semestern abbrach. In den folgenden Jahren entstanden Jelineks erste Gedichte. Ihr Werk umfasst Romane, Theaterstücke, Hörspiele, Übersetzungen (etwa von Thomas Pynchon) und Drehbücher (z.B. zu "Malina" nach dem Roman von Ingeborg Bachmann). Mit Büchern wie "Die Klavierspielerin" (1983) und "Lust" (1989) erregte Jelinek großes Aufsehen im Feuilleton und zunehmend auch in den Massenmedien, die die umstrittene Autorin vorzugsweise als tabubrechende Radikalfeministin in Szene setzen.
    Bereits 1969 erhielt Elfriede Jelinek zwei österreichische Preise für ihre Lyrik und in den folgenden Jahren weitere zahlreiche Literaturpreise.
    Höhepunkt war sicherlich die Verleihung des Literaturnobelpreises im Jahr 2004.


    Homepage: http://www.elfriedejelinek.com


    5ratten

    Ich habe ungefähr die Hälfte von "Frl. Smillas Gespür für Schnee" -das Hörbuch gefällt mir sehr gut, die Geschichte ist auf etwa 2 Stunden zusammengefasst, mit verschiedenen Rollen gelesen, ganz fantastisch.

    auchmalmeld :smile:


    Ich konnte leider erst heute anfangen und bin erst bei Kapitel 12. Ich hoffe, dass ich heute am Abend aufholen kann.


    Bis jetzt gefällt es mir recht gut, es liest sich sehr schnell und ich bedanke mich auf diesem Weg gleich bei fairy für die Links. Ich hätte nie gedacht, dass es das alles wirklich gibt.


    LG

    Hallo Wolfgang!


    Danke für deine Ausführungen, die machen natürlich jetzt schon großen Appetit auf die folgenden Bände!! :breitgrins:


    Ich finde, wie schon vormals erwähnt, den Handlungsstrang mit der Frau mit der Perlenkette keineswegs überflüssig. Allerdings ist Gerlach irgendwie nicht der Typ, der mit einer Frau nach 2 Stunden ins Bett steigt - andererseits ist er schon ein bisschen midlifecrises-geschüttelt, wie mir vorkommt - und da fällt ja den Männern so manches ein .....


    Interessant für mich auch, wie "künstlerische Freiheit" gehandhabt wird. Natürlich ist der Schriftsteller auf seinen Agenten angewiesen, aber dass dieser doch so sehr mitreden und bestimmen kann?


    Allerdings finde ich deine Lösung des unverheirateten Bullen, der nicht frustriert ist, sehr erfrischend!!


    Noch einen schönen Tag und liebe Grüße aus Österreich!

    Hallo,


    ja, so einzelne Gedankensprünge waren für mich auch nicht ganz nachvollziehbar. Deshalb habe ich auch bei meinem "Abschlussthread" gemeint, dass eine "eigene Detektivsarbeit" bei diesem Buch kaum möglich ist.


    Liebe Grüße

    Hallo zusammen,


    ich habe den wunderbaren sommerlichen Vormittag genutzt, mir ein schönes Plätzchen im Garten gesucht, mir die erste Sonnenbräune eingefangen und das Buch ausgelesen. :urlaub:


    Gleich vorweg: Unter meine persönlichen Top-10 wird es das Buch nicht schaffen.


    Aber: für so zwischendurch war es eine ganz nette Lektüre. Ich werde mich natürlich noch lange daran erinnern, weil es meine 1. Leserunde mit Autor war. Und das ist schon etwas ganz Besonderes.


    Sehr gut gefallen hat mir, dass die Lebensumstände des Kommissars so detailliert und einfühlsam geschildert wurden. Das lockert die ganze Handlung auf. Und außerdem hatte die eine oder andere Bemerkung aus dem Privatleben nicht unbedeutenden Einfluss auf die Aufklärung des Falles (dazu später).


    Wie ich schon erwähnte, war es der erste Krimi seit langem, in dem der Kommissar total sympathisch war und mit beiden Füßen im Leben stand.


    Zur Sache mit der Frau des Chefs: Ich finde diesen Handlungsstrang keinesfalls überflüssig. Ich habe schon öfter überlegt, welche Rolle sie spielt, ob sie vielleicht auch irgendwie in den Fall verwickelt ist, etc.


    Zur Handlung selber: Mir hat recht gefallen, dass immer irgendwelche Zufälle, irgendwelche Bemerkungen und Assoziationen (auch aus dem Privatleben von Gerlach) zur weiteren Aufklärung und zu neuen Erkenntnissen (wenn auch manchmal zu spät) geführt haben. Allerdings hat man in diesem Fall als Leser eigentlich keine Chance, selber "Detektivarbeit" zu leisten.


    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch recht gut gefallen, Wolfgang Burger wird mir sicherlich in Erinnerung bleiben und ich werde weiterhin Ausschau nach anderen Bänden halten.

    Zitat von "Weddahex"


    ...und ich fürchte, ich leg mir die Reihe zu :rollen:


    Ich fürchte, ich auch. :rollen:


    Danke für den Tipp, Weddahex, das ist mir bisher ganz entgangen.

    Zum Inhalt:
    16 Jahre ist es nunmehr her, seit Mitch seine Abschlussprüfung am College hatte und sich von seinem Lieblingsprofessor Morrie Schwartz verabschiedete, mit dem Versprechen, in Kontakt zu bleiben.
    In diesen 16 Jahren machte Mitch eine steile Karriere als Sportjournalist, immer am Puls der Zeit, immer am aktuellen Stand, und doch immer auf der Suche, nie zufrieden.


    16 Jahre lang hat Mitch nichts mehr von Morrie gehört, bis er zufällig im TV eine Sendung sieht, in der der todkranke Professor über seine Krankheit und übers Sterben interviewt wird.


    Bei den Zusammentreffen der beiden, jeweils an einem Dienstag, folgen 14 „Lektionen“ über das Leben, über Freundschaft, über Wertigkeiten. Trotz seines herannahenden Todes und im Angesicht des Zerfalls seines Körpers, kann Morrie soviel Kraft spenden, soviel Hoffnung geben, dass Mitch beginnt, sein Leben zu ändern, Prioritäten zu erkennen und so manches Zwischenmenschliche in Ordnung zu bringen.

    Zitat: “Jeder weiß, dass er sterben muss, aber keiner glaubt es. Wenn wir es täten, dann würden wir die Dinge anders machen.“


    Das Buch ist in kurzen Kapiteln aufgebaut. Es werden die einzelnen „Dienstage“ behandelt, dazwischen gibt es immer wieder Rückblenden in die Collegezeit, in der sich Morrie ebenfalls schon als sehr weiser, verständnisvoller und väterlicher Lehrer auszeichnete.



    Mein Eindruck:



    Ich habe das Buch während einer Fahrt nach München in einem Rutsch gelesen. Obwohl das Buch todtraurig ist und zu Tränen rührt, ist es so voller Hoffnung, so voller Weisheiten und man wird sich bewusst, wie „relativ“ Probleme sind, wie viel Unwichtiges unser Leben beherrscht, und wie sehr wir auf die wesentlichen Dinge vergessen.


    Ein Zitat hat mir noch ganz besonders gefallen: „Ein Teil des Problems, Mitch, ist, dass jeder so in Eile ist. Die Menschen haben keinen Sinn in ihrem Leben gefunden, deshalb rennen sie die ganze Zeit rastlos herum und halten danach Ausschau. Sie denken: das nächste Auto, das nächste Haus, der nächste Job. Dann entdecken sie, dass jene Dinge ebenfalls leer sind, und sie rennen weiter..


    Und außerdem: Die Ausrede, die sich Mitch zurechtlegte, hätte er die TV-Sendung nicht gesehen, und wäre er seinem Professor nicht mehr lebend begegnet: „Ich hatte dafür keine gute Ausrede, außer derjenigen, die jeder in diesen Tagen zu haben schien. Ich hatte mich von dem Sirenengesang meines eigenen Lebens allzu sehr betören lassen. Ich war ständig beschäftigt.“


    Ich finde dieses Buch wunderschön und kann es nur jedem weiterempfehlen, der sich auch nur ein bisschen mit dem Thema Sinnsuche, Krankheit, Tod, Vergänglichkeit beschäftigt.


    Ich vergebe 5 Leseratten (die aber momentan - wahrscheinlich aufgrund der Umbauarbeiten im Forum - nicht verfügbar sind).


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    Bezüglich der Erziehungsdiskussion möchte ich folgende Gedanken beitragen:


    Ich glaube, Gerlach ist schlicht und ergreifend etwas überfordert mit der Erziehung seiner Töchter. Einerseits ist er sich seiner verantwortungsvollen Aufgabe sehr wohl bewusst, wird auch andauernd von Gewissensbissen geplagt, andererseits ist er aber so sehr mit sich selbst beschäftigt, um über den Tod seiner Frau hinwegzukommen bzw. sein eigenes Gefühlsleben auf die Reihe zu kriegen, mit der scheinbar beginnenden "midlife-crisis" fertig zu werden, dass er einfach nicht die schafft, zu den beiden konsequent zu sein.


    Außerdem haben die beiden ebenfalls den Verlust der Mutter zu verkraften, und da ist man wohl als Elternteil dann doch eher nachgiebig.

    Zitat von "SilkeS."

    Besonders freut mich, so viele Heidelberger zentrale Punkte zu lesen.
    Ich habe mal drei Jahre in Heidelberg gearbeitet und daher sind mir Punkte alle toll vor Augen.


    Das ist ja gerade das Reizvolle an diesen Regionalkrimis, wenn man dieGegend kennt. Man kann den Personen durch die Straßen folgen und sich alles bildlich vorstellen.


    Aber mir gefällts trotzdem recht gut, obwohl ich noch nie in Heidelberg war. :sauer:

    Hallo,
    also ich bin jetzt auf Seite 48 und bis jetzt gefällt mir das Buch sehr gut. Ich muss zustimmen, der Kommissar ist unheimlich sympathisch (ich habe zuletzt die Krimis von Arnaldur Indridason mit Kommissar Elendur bzw. Wolf Haas' Kommissar Brenner gelesen, und da ist Gerlach ein erfrischendes, krasses Gegenteil. Allein die Szene, als er vor versammelter Mannschaft mit seinen Töchtern per Telefon über die Party diskutiert .... wohl ein Alptraum, den ich absolut nachfühlen kann.


    Ich bin auch schon neugierig, wie es mit Frau Kollegin Vangelis weitergeht. Sie ist wohl eine größere Herausforderung für Gerlach als der Mord.


    Ansonsten habe ich noch kein Buch von W.Burger gelesen, und muss hier an dieser Stelle bekennen, dass ich auch den Namen zuvor noch nie gehört habe. :redface:
    Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich aus Österreich bin und da habens wohl deutsche Regionalkrimis wahrscheinlich nicht so leicht.


    Aber ich werde mir den Namen wohl merken und mir noch weitere Bücher zulegen, versprochen!!


    Liebe Grüße