Beiträge von Zank


    Wenn du wüßtest, was sich Kinder ausdenken können, wenn sie jemanden nicht leiden können. Ich habe da vom Jugendamt einiges gehört.


    Klar, solche Fälle gibt es leider auch. Aber Angie hatte ja absolut keinen Grund zu lügen. Sie mochte Junkel, hatte keinen Anlass sich an ihm zu rächen und sie hätte und hat auch keinen Vorteil davon, dass sie etwas gesagt hat.



    Liv hatte für mich eine Veränderung durchgemacht, die eine Freundschaft mit Angie eigentlich nicht mehr zulässt. Sie ist eine Tussi geworden, die mit dem Strom schwimmt. Das sieht man daran, dass sie sich an der Kampagne gegen Kate beteiligt, an der Tatsache, dass sie Greg zurück nimmt und vor allem an der Art der Rache. Von ihr würde ich mich fernhalten.


    Deiner Einschätzung von Livvie stimme ich zu. Aber wieso hat sie sich überhaupt mit Angie abgegeben, als diese wieder da war? Um zu testen, ob die noch zu ihr passt?
    Sie war ja zunächst sehr nett zu Angie, ich hatte nicht den Eindruck, dass sie das nur spielt.


    Dass Sam tatsächlich ihr Baby ist, hatte ich nicht so erwartet, ich dachte, sie kann deswegen so gut mit ihm, weil sie eben selbst schon ein Kind bekommen hat.


    Das war auch mein Gedankengang.



    Der Entführer muss ja unglaublich dreist oder dämlich gewesen sein, das Kind ausgerechnet den Nachbarn des von ihm entführten Mädchens zu überlassen.
    Außerdem frage ich mich, wie diese Adoption vonstatten gegangen sein soll, denn er hatte ja keine Papiere und nichts für das Kind. Oder hat er das alles gefälscht? Oder haben die eigentlich so sympathischen Nachbarn sich das Kind quasi illegal "gekauft"? Dass sie die Mittel dazu haben, wurde ja nebenbei erwähnt, so ein Maserati ist ja nicht eben billig.


    Ob er das Kind wirklich "ausgerechnet" ihnen gegeben hat oder ob es zufällig von der Adoptionsbehörde an diese Familie vermittelt wurde? Was das dann für eine Behörde sein soll, die ein Kind ohne Geburtsurkunde etc weitergibt, erschließt sich mir allerdings auch nicht. Vielleicht ist das in Amerika einfacher als hier? Wenn er der Vater ist (lässt sich ja durch einen DNA-Test beweisen) und sagt, die Mutter wäre gestorben (das wurde ja anscheinend auch den Adoptiveltern erzählt)... Das Geld im Spiel war, könnte jedoch auch sehr gut sein. Dann sieht man auch mal eher über fehlende Unterlagen hinweg :rollen:



    Als Einsame Seele Angie in der Hütte "einsperrt" und mit dem Detective weggeht, war ich schon etwas verwirrt. Sonst war Angie ja immer "weg", wenn eine der anderen übernommen hat und nun erlebt sie praktisch das erste Mal, dass sie ausgesperrt wird. Gruselige Vorstellung, noch mehr als wenn ihr immer Zeiträume fehlten.


    Vor allem muss sich Einsame Seele ja selbst die ganze Zeit so gefühlt haben. Da hatte ich wirklich Mitleid mit ihr.



    So ganz habe ich dann auch nicht durchgeblickt, wie das mit dem Brand war, erst war Angie in der Hütte, dann doch im Haus der Nachbarn (ein 4 Meter hoher Weihnachtsbaum?! Was haben die denn für Zimmer?!).


    Ehemalige Nachbarn von mir hatten auch einen ca. 5 Meter hohen Baum in der Wohnung (mit Galerie) - es gibt also alles :breitgrins:. Mir wundert eher, dass da offenbar brennende Kerzen dran waren, obwohl kein Erwachsener im Haus war.



    Vor allem frage ich mich, was für ein Stümper dieser Gynäkologe war. Denn bei einer Untersuchung und ich denke sie war bestimmt gründlich, kann man feststellen ob eine Frau schon einmal ein Kind geboren hat.


    Naja, er sprach ja zumindest von "inneren Narben". Ich kenne mich da nicht aus, aber vielleicht schaut das ähnlich aus, ob sie nun brutal vergewaltigt wurde oder ein Kind bekommen hat?



    Das Einsame Seele zum Schluss Angie verdrängt und das Haus der Harris' in Brand setzte war für mich etwas zu viel. Ebenso die Tatsache, dass Sam Angies Sohn ist. Er hat zum Glück keine Schäden davon getragen, Angie hingegen hat Verbrennungen zweiten und dritten Grades.


    Ich habe das nicht so verstanden, daß einsame Seele das Haus in Brand gesetzt hat. So wie ich das verstande habe ich das eher durch eine "Zufall" gleichzeitig passiert.
    [/quote]
    So habe ich es auch definitiv verstanden. Einsame Seele würde niemals Sam in Gefahr bringen.



    Ich glaube die Hütte war der Platz, den sie in ihrem Kopf für die Persönlichkeiten geschaffen hat. Sie war also nicht wirklich in der Hütte, sondern ihre Persönlichkeit wurde von "Einsame Seele" dort zurück gelassen. Als sie dann wieder die Kontrolle übernahm, war sie dort, wo "Einsame Seele" ihren Körper hin brachte...in einem exorbitanten Wohnzimmer *g*


    Jep, es gibt ja zwei Hütten in der Geschichte: Die reale Hütte und die in Angies Kopf. Und sie wurde in der realen Hütte in die psychische Hütte gesperrt, dann ging Einsame Seele mit ihrem Körper weg. Und Angie tauchte aus der inneren Hütte erst wieder auf, als die Situation im realen Leben (=bei den Nachbarn) brenzlig wurde.



    Sehr unlogisch finde ich auch, wieso sie sich dann noch abgemüht haben soll, um ihren Peiniger zu beerdigen – nun gut vielleicht war dies die ordnungsliebende Pfadfinderin???
    Hmm, Zeit lassen konnte sie sich ja, aber ich finde es trotzdem seltsam …


    Ich tippe auf Kleine Frau, denn sie hat den Entführer ja irgendwie "geliebt".

    Wow, was für ein Buch. Aber erst einmal von vorne:


    Angie und Abraim sind wirklich niedlich, ich hoffe, sie bleiben noch länger zusammen.


    Einsame Seele war also die weitere Person, die den Schaukelstuhl im Angies Zimmer benutzt und sich in der inneren Hütte versteckt gehalten hat. Dass Angie sie dort eingemauert hat, war wirklich nicht sehr nett von ihr, aber am Ende ging ja zum Glück alles gut aus. Dass die beiden eins werden in der Extremsituation mit dem Feuer finde ich nachvollziehbar.


    Dass Sam tatsächlich Angies Kind ist, hattet ihr ja teilweise schon vermutet, ich persönlich habe gar nicht damit gerechnet. Das ist mir fast etwas zu viel "Zufall", dass ausgerechnet ihre Nachbarn den Kleinen adoptiert haben. Darüber, ob es eine gute Entscheidung war, ihn bei seinen Adoptiveltern zu lassen, kann man bestimmt streiten. Ich denke, wenn Angie ihn zu sich nehmen wollte, dann müsste sie es jetzt machen, solange Sam noch so klein ist. Sie hat sich dagegen entschieden und sie wird ihn (gerade nachdem sie sein Leben gerettet hat) garantiert aufwachsen sehen und als Babysitterin/Nachhilfelehrerin/Freundin für ihn da sein können.


    Auch ihrem Vater hat Angie endlich die Meinung gesagt und ich schätze, dass sich ihr Verhältnis nun besser wird. Übrigens hatte ich recht und die Mutter hat Gott sei dank nichts mit dem Polizisten gehabt ;)


    Alles in allem ein Happy End in einem schwierigen Jugendbuch. Mir hat das Buch grundsätzlich gut gefallen, einige Kleinigkeiten waren mir zu unrealistisch oder zu schnell abgehandelt. Aber trotzdem ein sehr bewegendes und empfehlenswertes Buch. Mehr dann in der Rezi.


    So richtig verstanden habe ich auch gar nicht, warum sich Livvie schon nach ihrem 1. Treffen von Angie abgewendet hat, wenn Greg gar nichts erzählt hat. :rollen:


    Das ist mir auch nicht ganz klar, aber evtl. war Livvie einfach unsicher und wusste doch nicht so wirklich, wie sie damit umgehen sollte, dass Angie wieder da ist. Und weil Angie sie dann ignoriert hat, wollte sie auch nicht auf sie zugehen. So ganz logisch ist es nicht, aber ein Erklärungsansatz :breitgrins:


    Dafür braucht es nun wahrlich nicht viele Seiten. :zwinker:


    Grunsätzlich hast du Recht, aber ich habe nicht das Gefühl / ich hoffe nicht, dass die Autorin einfach noch am Ende etwas einfügt a la "ach übrigens, Mama war schwanger von dem Polizisten und am Ende haben sich die Eltern doch getrennt". Das wäre so ein wichtiger Einschnitt in Angies Leben, dass man dem ganzen schon etwas mehr Platz widmen sollte.


    Das mit der Brandwunde hatte ich nicht so verstanden, dass er es jedes Mal macht. Ich dachte er hätte ihr nur einmal erklärt, wie heiß die Hölle ist. Hatte mich schon gewundert, dass er es wieder macht als sie ihn mit 16 trifft.


    Irgendetwas wurde im Buch erwähnt, was mich darauf schließen lies, dass er es jedes Mal gemacht hat, um die Drohung zu verstärken. Aber jetzt finde ich die Stelle nicht mehr, also hatte ich evtl. einfach was falsch verstanden :gruebel:


    Für Angie entwickelt sich nun scheinbar alles zu einem positiven Abschluss. Was ich noch nicht wirklich verstanden habe ist, ob Junkle jetzt der Tat überführt wurde oder nicht. Dr. Grant wollte seine Tat wohl zur Anzeige bringen. Ist das auch geschehen? Und wie haben die anderen Familienmitglieder das aufgenommen? Zunächst einmal glaubt ja niemand Angie. Das kann ich auch verstehen. Diese ganze Sache kann eine Familie ja total durcheinander wirbeln.


    Ich glaube, das kommt noch. Oder die Psychologin hat die Anzeige schon "heimlich" in die Wege geleitet und wir erfahren erst im nächsten Teil davon.



    Aber wieso wurde die Schwangerschaft dann wenn, nicht bei der Untesuchung festgestellt. Denn man sieht schon, ob eine Frau schon einmal entbunden hat, oder nicht.


    Vielleicht wurde es nicht festgestellt, weil es nie so weit gekommen ist. Wenn sie das Kind relativ früh verloren hat, dürfte es schwieriger werden, so etwas festzustellen.



    Ansonsten hat sich mir der Verdacht aufgedrängt, dass Angelas Mutter vielleicht gar nicht von ihrem Mann schwanger ist. Die Vertrautheit mit dem Polizisten und die mangelnde Zuneigung der Eltern lässt da einigen Spielraum zu.


    Könnte zwar sein, glaube ich aber nicht. Das würde das Buch zu sehr verkomplizieren und hier geht es ja in erster Linie um Angie. Um noch ein Familiendrama aufzulösen, reichen die Seiten eher nicht :zwinker:



    Greg geht nun doch auf Angie ein und betrügt somit Livvie. Zu Angie stehen will er natürlich nicht :rollen:
    Und dieses Kompliment "Du siehst vielleicht wie ein Hausfrauengolf aus,...". Wow...wenn man sich da nicht geschmeichelt fühlt :/


    Urks, da muss man sich wirklich fast übergeben, wenn man solche Sätze liest. :wand:



    Das Pfadfinderin und Petze so schnell "integriert" werden konnten, fand ich beinahe etwas unglaubwürdig. Wenn das so schnell geht, hätte die OP ja nicht sein müssen. War nicht von jahrelanger Therapie die Rede? Für Angie freut es mich natürlich. Sie konnte somit einen weiteren Schritt in ein normales Leben gehen.


    Mir ging das auch alles viel zu schnell. Das war einfach zu unrealistisch.

    Ich wäre eigentlich lieber für die allmähliche Aussöhnung der Persönlichkeiten und aus allen wieder ein Ganzes zu machen, aber nicht zuletzt scheitert diese Therapie ja auch am Geld. Das ist wirklich schlimm. Geld sollte bei einer notwendigen Behandlung niemals eine Rolle spielen.


    Das ist wohl leider auch in der Realität viel zu häufig so.


    Keine physische Gewalt? Wie definierst du eine Vergewaltigung?


    Zusätzlich hat er ihr jedes Mal eine Brandwunde mit dem Streichholz zugefügt. Auch die könnte/sollte man bemerken und dann ließe sich, auch ohne dass das Kind etwas erzählt, ein Zusammenhang zu den Besuches des Onkels herstellen.



    Das kleine Mädchen hat es nicht als etwas schlechtes empfunden, hatte vermutlich Angst, weil es weh tut, hat aber nicht verstanden, dass der Onkel was Böses tut. Somit hat sie ihn bestimmt immer begeistert begrüßt, wie ja auch das 16jährige Mädchen, dass sich nur an die schöne Zeit mit ihrem Onkel erinnert.


    Ähm, nein. Ich glaube, fast jedes Kind spürt instinktiv, dass das etwas Böses ist. Das Problem bei Angie ist jedoch noch ein anderes: Das Mädchen, das den Onkel begrüßte, war Angie. Das Mädchen, das vergewaltigt wurde, war Petze. Deshalb hat sie ihn immer so fröhlich begrüßt - weil Angie "sich nur an die schöne Zeit mit ihrem Onkel erinnert", denn alles Böse hat nicht sie erlebt.

    Direkt am Anfang dieses Abschnittes war ich etwas schockiert darüber dass der Arzt Kleine Frau als "Schlampe" bezeichnet. So nennt Pfadfinderin sie zwar, aber die hat doch noch gar nicht mit ihm gesprochen und selbst wenn, finde ich das aus dem Mund eines Arztes doch etwas krass, vor allem da sie ja auch einen anderen Namen (Kleine Frau) hat...


    Kate geht sehr gelassen mit der Neuigkeit um, dass ihre Freundin ein multiple Persönlichkeit hat. Für meinen Geschmack etwas zu gelassen. Sie ist nicht einmal wirklich verwirrt. Aber ich fand es einen guten Vorschlag von ihr, den Persönlichkeiten eigene Anziehtage zuzuweisen. Ein erster Schritt in Richtung Zusammenarbeit.


    Greg ist einfach ein Arsch (das muss ich leider so deutlich sagen). Ein Quikie auf dem Rücksitz und dann zurück zu seiner Freundin... und dann dieses ganze hin und her... Gut, dass Angie dann doch mit ihm Schluss gemacht hat! Abraim ist da ganz anders, der scheint ein wirklich netter Kerl zu sein und er tut ihr sehr gut. Da er Medizin studieren will, könnte ich mir vorstellen, dass er auch mehr Verständnis für Angies multiple Persönlichkeit haben könnte als andere Leute.


    Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Engel sich endlich gegen Junkel zur Wehr gesetzt hat. Zum Glück glaubt wenigstens die Psychologin Angie, dass er sie vergewaltigt hat.


    Ich habe mich gefragt, ob Angie in der Gefangenschaft evtl. schwanger geworden sein könnte. Sie wurde "fett" und danach weinte Pfadfinderin wegen "jemandem" (S. 189) - wegen des verlorenen/abgetriebenen Babys?


    Die Polizei hat die Hütte gefunden, es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis sie auch den Entführer finden bzw. das, was von ihm übrig ist.


    Kleine Frau und Engel wurden gelöscht, Petze und Pfadfinderin integriert und Torwächter verschwindet. Aber was ist in der Hütte hinter der Veranda? Ich tippe auf noch eine Persönlichkeit, evtl. sogar die "Original-Angie", die seit der ersten Vergewaltigung dort eingesperrt und versteckt wurde. Damit wäre die Angie, die wir kennen, auch nur eine Art Schutzschild. Wobei, das könnte für ein Jugendbuch etwas zu komplex sein ;) Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Auflösung.


    Ich finde am faszinierendsten das mit den mehreren Persönlichkeiten und wie sie Kontakt zu Angie suchen. Ich kann es gar nicht richtig fassen und stelle mir das derzeit wie kleine Menschen in ihr vor, die ihr auf die Nerven gehen bzw. sie beeinflussen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob jeder Mensch so etwas entwickeln kann?


    Im Buch wird ja diese Veranda mit den Schaukelstühlen beschrieben. Da halten sich immer die inaktiven Persönlichkeiten auf, soweit ich das verstanden habe. Und von dort aus gibt es ein Tor, durch dass man quasi Angies Körper übernehmen kann. Da es ja durchaus Persönlichkeiten unterschiedlichen Alters und Geschlechts gibt, ist die Vorstellung von kleinen Menschen gar nicht so weit hergeholt.



    Interessant finde ich es allerdings, dass Angela der Psychologin nun so vieles verheimlicht. Warum nur?


    Ich vermute, dass sie sich entweder schämt oder in gewisser Weise die Persönlichkeiten (v.a. Petze) schützen möchte. Petze scheint noch nicht so weit zu sein, dass sie mit anderen Leuten über ihre Erlebnisse sprechen kann.



    THEORETISCH kann so etwas jeder entwicklen. Allerdings ist so was sehr, sehr selten. Ich habe meinen Mitbewohner (Psychologie-Student, Ende Masterstudium) gefragt und er sagte, dass die Bücher uns einen anderen Eindruck vermitteln, aber schon eine weitere Persönlichkeit ist extrem selten. Mehr als eine ist also ein Härtefall und somit sehr unwahrscheinlich.


    Danke an deinen Mitbewohner für das Hintergrundwissen :winken:


    Ich gestehe, dass ich auch etwas anderes erwartet habe. Direkt vorm Schlafengehen werde ich das Buch auf jeden Fall auch nicht lesen können.


    Ich muss gestehen, ich habe ziemlich genau das erwartet :zwinker: Vor dem Schlafengehen lese ich das Buch zwar auch nicht, aber da es nur eine fiktive Geschichte ist, nimmt es mich jetzt auch nicht so sehr mit. :redface:


    Unser Gehirn ist schon wirklich ein Wunderwerk, unfassbar und zugleich auch echt gruselig, dass da tatsächlich völlig verschiedene Charaktere repräsentiert werden und dass die Informationen total abgeschirmt abgespeichert werden, so dass sie nicht ohne weiteres von einer anderen Persönlichkeit abgerufen werden können.


    Das hast du schön gesagt. Es ist wirklich gleichzeitig spannend und unheimlich.



    Ich denke mal, dass dann im Laufe der Zeit noch Engel hinzugekommen ist, der ihr überhaupt den Mut zum Widerstand und Mord? gegeben hat.


    Oder Engel gab es schon früher. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass er der Beschützer von Petze ist. Er hat ja doch sehr wütend reagiert, als sie ihr Geheimnis offenbart hat.


    Bei der Sache mit den Briefen hatte ich fast eine Gänsehaut. Wie gruselig muss es sein, Briefe von sich selbst zu erhalten, die man eigentlich nicht kennt und geschrieben hat und die doch von einem selbst sind.


    Das war in dem Buch "Aufschrei" ähnlich. Das Buch wurde von den verschiedenen Persönlichkeiten geschrieben und die Hauptpersönlichkeit (die bei Trudi Chase nicht die Originalpersönlichkeit sondern eine künstliche Person war, die von den anderen zur Deckung geschaffen wurde) hat morgens immer die vollgeschriebenen Seiten gefunden.



    Was mich wundert ist, daß sie nicht permanent müde ist. Denn scheinbar schläft sie kaum, bei dem was sie nebenbei noch so Alles tut.


    Wie das körperlich funktioniert ist mir auch nicht klar. :gruebel: Aber auch das scheint bei multiplen Persönlichkeiten nicht unüblich zu sein.



    Ja, das habe ich auch so verstanden. Dieses einmalige Ereignis führt im Normalfall nicht zur Entwicklung solch einer multiplen Persönlichkeit. Aber wir wissen ja mittlerweile auch, dass es nicht nur ein einmaliges Erlebnis war.
    Nur Dr. Grant weiß das nicht.


    Jep, die multiple Persönlichkeit ist durch den Missbrauch in der Kindheit entstanden und hat sich durch die Entführung verstärkt (Kleine Frau kam noch dazu).
    Die Psychologin und der Arzt wissen noch nichts davon und sind deshalb entsprechend verwirrt, dass Angies Persönlichkeit sich gespalten hat.



    Also ich hatte das so verstanden, dass es der ursprüngliche Ansatz von Dr. Grant war, aus allen Persönlichkeiten eine Einheit zu machen, aber diese Therapie würde möglicherweise viele Jahre dauern. Da Angie eine schneller Lösung möchte, ist nun doch eine andere Möglichkeit in Erwägung gezogen worden. Hierbei sollen zunächst noch einmal alle Persönlichkeiten zu Wort kommen und ihre Erlebnisse separiert werden. Angie soll die Aussagen der Persönlichkeiten auch kennenlernen und für sich verarbeiten, dann aber sollen die anderen Persönlichkeiten in ihrem Gehirn gelöscht werden. Dabei kann aber sicher viel passieren und in meinen Augen auch viel verlorengehen oder daneben gehen. Es ist ja dann nicht unbedingt alles klar und aufgearbeitet.


    Genau so wurde es im Buch erklärt. Der Arzt möchte die Verbindungen im Gehirn aufspüren, die nur von den anderen Persönlichkeiten genutzt werden und dann eliminieren.

    Ich fand das normal. Ich glaube dieser Polizist hat mehr getan als er müßte, er hat sich emotional in den Fall eingelassen und ist vermutlich die einzige Stütze der Mutter gewesen, denn der Vater scheint für sich die Lösung in Verdrängung zu finden. Die Nähe, die dabei entsteht, dass beide nicht aufgeben und immer weiter suchen, finde ich ziemlich natürlich.
    Auf alle Fälle viel natürlicher als der Gedanke, dass das neue Baby ein Ersatz für die verschwunden Tochter sein könnte. Diesen Gedanken konnte ich gar nicht nachvollziehen. Eine schwere Zeit schweißt meist mehr zusammen als der Alltag. Dass dann Trost auch in der sexuellen Nähe gesucht wird, finde ich auch normal. sie fragt ja gar nicht, ob das Kind ein Wunschkind war oder einfach passiert ist. Und selbst wenn, es hätte genauso ein Wunschkind sein können, wenn die große Tochter noch da war oder sind wir schon bei der Einkindfamilie?


    Der Polizist hat vermutlich wirklich einfach seinen Job "zu gut" gemacht und sich emotional auf die Geschichte eingelassen. Ich glaube aber nicht, dass er eine Affäre mit der Mutter hat, sie sind einfach sehr gute Freunde geworden, weil, wie Rhea schreibt, der Vater lieber verdrängen wollte.


    Allerdings wundere ich mich schon irgendwie, dass die Eltern noch zusammen sind. Es wäre wahrscheinlich realistischer (obwohl jeder damit anders umgeht), wenn sie sich getrennt; die Mutter mit dem Polizisten etwas angefangen und der Vater sich eine neue Familie gesucht hätte. Warum? Weil die zwei so unterschiedlich mit der Situation umgehen, dass der Vater irgendwann vermutlich nichts mehr über seine Tochter hören möchte und die Mutter jedoch das Bedürfnis hat, darüber zu sprechen... und dann lebt man sich auseinander.
    Es kann natülich auch zusammenschweißen, aber bei den beiden habe ich da nicht den Eindruck.



    Ich persönlich fände es unglaublich erschreckend zum einen diese Black Out zu erleben und zu wissen, bei mir drinnen "wohnt" noch jemand. Ich hoffe dieses Thema wird im weiteren Verlauf der Geschichte nicht irgendwie platt abgehandelt.


    Da mache ich mir gar keine Gedanken. Der Einstieg war schon so gut geschrieben und überzeugend, dass ich nicht glaube, dass die Autorin in Oberflächlichkeiten abdriften wird. Es ist eben noch etwas lockerer geschrieben, weil es trotz des Themas ein Jugendbuch sein soll.



    Was mich i.ü. ein wenig stört, ist die Reaktion der Eltern. Ich hätte mir mehr erwartet, wenn mein Kind nach drei Jahren auf einmal wieder auftaucht und ich gedacht habe sie wäre tod. Ich würde sie glaube ich immer wieder anfassen und ansehen wollen um zu sehen, ob es wirklich ist. Oder ob ich es nur träume.


    Da hast du Recht, die sind für einen solch besonderen Fall schon fast zu kühl - selbst die Mutter.



    Wieso kommst Du darauf, daß er sie frei gelassen hat?


    Ich habe auch irgendwie die Vermutung, dass er sie freigelassen haben könnte. Warum? Vielleicht, weil sie zu alt geworden ist und ihre Pflicht getan hat? Vielleicht weil er sie auf seine Art liebt und sie ihn irgendwann überzeugen konnte, sie gehen zu lassen? Bei einem Psychopaten kann man nichts ausschließen :zwinker:


    Angies Krankheit scheint für ihr Alter völlig untypisch zu sein.
    Die Form dieser Erkrankung kommt normalerweise nur bei Säuglingen und bei Kleinkindern vor.
    Allerdings wissen wir mittlerweile, dass Angie bereits im frühen Kindesalter von ihrem "Junkel" missbraucht wurde. Die Persönlichkeitsstörung begann also lange vor der Entführung und hat sich später nur weiterentwickelt.


    Du meinst es wahrscheinlich anders, es klingt für mich allerdings etwas verwirrend, deshalb muss ich da noch meinen Senf dazugeben:
    Es ist zum einen keine Krankheit, so wie auch eine Behinderung keine Krankheit ist. Deshalb spricht die Psychologin (nicht: Ärztin) auch von DIS - dissoziativer Identitätsstörung.
    Zum anderen kommt sie keineswegs nur bei Kleinkindern vor, sondern in diesem Alter entsteht diese Störung. Sie bleibt ohne Therapie ein Leben lang bestehen.
    Das was Angies Psychologin verwirrt hat, ist, dass sie zunächst davon ausging, dass Angie früher noch nichts Schlimmes passiert sei und dass sich die Persönlichkeit erst bei der Entführung gespalten haben könnte - das wäre in der Tat unüblich.



    Junkel und ihre Großmutter kommen zu Besuch. Später erfährt Angie von ihrer Mutter, dass sie mit Junkel spatzieren war. Ihr wird klar, dass er sie wieder missbraucht hat. Nun stellt sich mir die Frage, ob er auch der Entführer ist?



    Scheinbar war aber der Entführer ein anderer, denn nicht Petze hat sich um ihn und seine "Reitergeschichten" gekümmert sondern die kleine Frau. Sie ist also neu.


    Das sehe ich auch so wie schlumeline. Petze hat ja kurz im Schlafzimmer des Entführers übernommen, aber dann schnell an Kleine Frau abgegeben, weil sie nur für Junkel zuständig ist.



    Ich vermute ja schon, dass Angie ihren Entführer getötet hat, oder nicht? Sie hat sich da gegenüber dem Ermittler doch so sonderbar geäußert und es war offensichtlich, dass es eine andere Persönlichkeit war, die gesprochen hat. War es der männliche Part in ihr?


    Eine gute Idee, Engel würde ich das zutrauen.

    Angie geht wieder in die alte Schule zurück, was bestimmt unheimlich schwer für sie sein muss. Aber immerhin nehmen ihre alten Freunde sie erst einmal sofort wieder bei sich auf, was nach so langer Zeit auch nicht unbedingt selbstverständlich ist. Dass nun Livvie und Greg ein Paar sind, konnte Angie ja nicht ahnen. Er scheint aber immer noch etwas für sie zu empfinden. Und die inzwischen geächtete Kate hat einfach nur verantwortungsbewusst gehandelt - ich denke, sie könnte Angie gut bei der Therapie unterstützen.


    Wie Dani schon im Thread zum ersten Abschnitt zu der "Putzpersönlichkeit" sagte: "Sorry, es ist wirklich nicht komisch, aber so eine Persönlichkeit hätte ich doch gerne" - der Gedanke kam mir jetzt wieder bei der Persönlichkeit, die für Angie die Mathehausaufgaben gemacht hat. Leider falsch, naja, vielleicht kann man sie in die Nachhilfe schicken ;)


    Dass Angies Mutter ein Album zum Verschwinden ihrer Tochter angelegt hat, finde ich nachvollziehbar. Auch, dass sie dem Rat der Trauertherapeutin mit dem Grab gefolgt ist. Aber für Angie ist das natürlich ein Schock. Ich glaube der Mutter jedoch 100%ig, dass sie Angie nie aufgegeben hat und immer hoffte, dass doch noch ein Wunder geschieht.


    Da Erlebnisse in frühester Kindheit der Auslöser für die Persönlichkeitsspaltung sein mussten, hatte ich erst doch den Vater in Verdacht. Dass es nun Junkel Bill war, ist fast genauso schlimm. Ihr Lieblingsonkel, der ach so uneigenützig gebabysittet hat. Was für ein kranker Mensch. Er hat sich offenbar überhaupt keine Gedanken gemacht, was er damit anrichtet (denn so etwas macht jedes Kind kaputt, auch ohne Persönlichkeitsspaltung). Und dann ist sie nach 3 Jahren wieder da und er macht es gleich wieder?? Auch das Erwachsenwerden scheint bei ihm keinen Schalter umgelegt zu haben und er scheint sich sehr sicher zu sein, dass er sie auch weiterhin mit Streichhölzern und der Hölle einschüchtern kann (das ist wohl auch der Grund, warum alle Angst vor Feuer haben).


    Auch das Phänomen der multiplen Persönlichkeiten wird nun näher und sehr anschaulich erklärt. Wenn ich richtig mitgezählt hat, müsste Angie über mindestens 6 davon verfügen - Angie/Mädchen 13, Torwächterin/Großes Mädchen, Pfadfinderin, Kleine Frau, Petze und Engel (der männliche Beschützer).


    Dass die Persönlichkeiten nach und nach über das Tagebuch mit Angie Kontakt aufnehmen, wird durch die verschiedenen Schriftarten sehr gut hervorgehoben. Die Situation in den 3 Jahren in der Hütte wird etwa so dargestellt, wie ich es schon vorher vermutet hatte. Dass jemand sich einfach ein Mädchen im Wald sucht, um es als seine Frau zu halten, ist für mich unvorstellbar. Leider gibt es solche Leute wirklich...


    Nachdem ich mich erst etwas gewundert hatte, dass ausgerechnet Angies Psychologin sich so gut mit multiplen Persönlichkeiten auskennt (so alltäglich ist das Thema ja doch nicht), wird jetzt doch ein Experte hinzugezogen. Seine Art der "Therapie" halte ich aber für fragwürdig. Eine Integration der Persönlichkeiten in Angies Persönlichkeit oder einfach eine Aussöhnung zwischen ihnen wäre meiner laienhaften Meinung nach der bessere Ansatz. Man weiß nie, was zerstört wird, wenn man so im Gehirn herumexperimentiert.


    Ein kleiner skurriler Fakt am Rand: Petze verlangt nach einem Kassettenrekorder. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob die Zielgruppe des Buches (heutige Jugendliche) mit dem Gerät überhaupt noch etwas anfangen kann. Vor etwa 4 Jahren hat nämlich eine Bekannte erzählt, dass ihre (damals 11-jährige) Tochter sie gefragt hat, was das denn sei, weil sie davon in einem Buch gelesen hatte, aber gar keine Kassetten mehr kannte. Diese "Generation" müsste also jetzt um die 15 sein - genau im Zielgruppenalter. :breitgrins:


    Der Ring :entsetzt:. Wenn ich an ihn denke läuft mir wirklich ein Schauer über den Rücken. Allerdings ist der Ring der Mutter sofort aufgefallen. Vielleicht wirft sie in einem unbeobachteten Moment einen Blick hinein. Falls Angie ihn überhaupt noch einmal auszieht.


    Der Mutter ist der Ring zwar aufgefallen, aber sie scheint Angie direkt geglaubt zu haben, dass diese den Ring schon lange besitzt. Sonst hätte die Mutter bestimmt nicht so schnell eingelenkt.


    Es macht scheinbar doch etwas aus (ich weiß nicht, ob bei einer Frau weniger), denn sie "verschwindet" ja wieder. Abgesehen davon, dass es für viele Mädchen doch schwer ist zu einem Frauenarzt zu gehen ist hier noch der Verdacht einer Vergewaltigung vorhanden, da ist es meiner Meinung nach schon schlimm, wenn wieder ein Mann vor ihr steht. Wie weit sie sich erinnert ist ja den Beamten nicht klar und die Schwester setzt sich in den Hintergrund, statt ihr beizustehen, das fand ich schon ziemlich blöd. Ich hatte erwartet, dass sie neben ihr steht und mit ihr spricht oder ihr zumindest eine Form von Zuwendung gibt.


    Jein, sie verschwindet ja nicht aktiv, sondern eine der anderen Persönlichkeiten übernimmt. Denn den anderen macht es etwas aus. Angie/Mädchen 13 jedoch nicht mehr als jedem anderen 13-jährigen Mädchen beim ersten Frauenarztbesuch :zwinker:
    Aber wie oben schon gesagt, stimme ich dir zu: "grundsätzlich sollte so etwas eher von einer Frau gemacht werden".