Beiträge von Lilli33

    Jo Nesbø - Das Nachthaus


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    Gebundene Ausgabe: 288 Seiten

    Verlag: Ullstein (19. Oktober 2023)

    ISBN-13: 978-3550050732

    Originaltitel: Natthuset

    Übersetzung: Günther Frauenlob

    Preis: 24,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Spannende Horrorgeschichte


    Inhalt:

    Nach dem Tod seiner Eltern wird der Teenager Richard von Frank und Jenny adoptiert. In der kleinen Stadt Ballantyne fällt es ihm schwer, Fuß zu fassen und Freunde zu finden. Als dann ein Mitschüler spurlos verschwindet, glaubt keiner Richard die haarsträubende Geschichte, die er erzählt …


    Meine Meinung:

    Jo Nesbø kennt man vor allem durch seine Harry-Hole- und andere Krimis. So ist es kein Wunder, dass man auch hier einen Krimi erwartet, zumal der Klappentext dies meiner Meinung nach suggeriert. Doch weit gefehlt!


    Ich empfand den Roman als Horrorgeschichte mit leichtem Gruselfaktor. Allerdings war er durchaus spannend erzählt und so hatte ich trotz falscher Erwartungen kein negatives Leseerlebnis. Ein bisschen zu abstrus fand ich es allerdings schon.


    Der erste Teil des Buchs wird aus der Sicht des jugendlichen Richard wiedergegeben. Mit den Gedanken des Jungen und einem entsprechenden Schreibstil wirkt es dann eher wie ein Jugendbuch. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Teil II spielt dann fünfzehn Jahre später und rückt die vorherigen Ereignisse in ein neues Licht, bis Teil III dann alles auflöst - oder doch nicht?


    Der Roman lebt von seiner schaurigen Atmosphäre, von der Ungewissheit über das Geschehen, auf die die Lesenden sich einlassen müssen und von vielen gruseligen und auch irgendwie witzigen Ideen des Autors.


    Fazit:

    Ganz anders als Harry Hole und auch kein Krimi, trotzdem unterhaltsam und spannend.


    ★★★★☆

    Antonia Michaelis - Der letzte Regen


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    Ein bisschen zu surreal und abgedreht


    Ich bin ein Riesenfan von Antonia Michaelis, doch mit diesem Buch hat sie mich herausgefordert. Ihre Werke sind ja meistens irgendwie surreal und verwirrend angelegt, spielen mit der Vermischung von Traum und Wirklichkeit, doch hier fand ich es definitiv übertrieben.


    Wie gewohnt erfindet die Autorin ständig neue Wörter, was mir immer wieder super gefällt. Und auch die Sache mit dem Huhn ist einfach großartig. Doch auf viele Wiederholungen hätte ich gerne verzichtet. Sie ziehen das Buch unnötig in die Länge, ohne dass etwas Neues passiert. So wird das Leseerlebnis etwas zäh, wenngleich die Story spannend bleibt. Immerhin müssen die Hauptfiguren Arend und Neele befürchten, am kurz bevorstehenden 20.08.2006 ums Leben gebracht zu werden - von wem auch immer …


    ★★★☆☆

    Andreas Pflüger - Wie Sterben geht


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    Gebundene Ausgabe: 448 Seiten

    Verlag: Suhrkamp (9. Oktober 2023)

    ISBN-13: 978-3518431504

    Preis: 25,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Eine Agentin mit Herz und Verstand


    Inhalt:

    1983 soll auf der Glienicker Brücke ein spektakulärer Agentenaustausch stattfinden. Der KGB-Offizier Rem Kukura, der für den BND spionierte, wird von der Agentin Nina Winter sehnsüchtig erwartet. Da sie die Einzige ist, die Rem identifizieren kann, muss sie mit auf die Brücke. Doch dann geht die Sache gnadenlos schief …


    Meine Meinung:

    Andreas Pflüger konnte mich schon mit seiner Trilogie um die blinde Jenny Aaron begeistern. Auch sein neues Werk, „Wie Sterben geht“, hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Pflüger versteht es, die beschriebene Atmosphäre aufleben und die Lesenden hautnah am Geschehen teilhaben zu lassen. Ganz dicht an der Seite der Protagonistin Nina Winter wird man durch eine spannende Story geführt, die bis zum Ende immer wieder kleine oder größere Überraschungen bereithält.


    Nach dem spektakulären Beginn geht die Reise erst mal drei Jahre zurück in die Vergangenheit und die Geschichte wird von dort aus aufgerollt. Wie Nina zur Agentin wurde, wie sie die Bekanntschaft Rem Kukuras machte, was sie in Moskau Schönes und vor allem weniger Schönes erlebte und wie sie sich immer wieder behauptete, wird unheimlich fesselnd erzählt, entbehrt aber vor allem in den Dialogen nicht eines gewissen Humors. Nina ist eine wahnsinnig toughe und zähe Frau mit Herz und Verstand.


    Wie es in der Spionagebranche nun mal so ist, weiß auch Nina nie, wem sie wirklich vertrauen kann. Das baut Spannung auf und sorgt für Überraschungen. Da kann ich auch ein Auge zudrücken, obwohl sie fast schon ein bisschen zu superwomanmäßig wirkt, wobei sie aber auch den ein oder anderen Fehler macht, also nicht ganz perfekt ist.


    „Wie Sterben geht“ ist ein gut recherchierter Spionagethriller, der uns in die Zeit des kalten Krieges zurückwirft. Auch wenn der Autor sich die ein oder andere Freiheit genommen hat, was die Fakten betrifft, ist der Roman doch sehr realitätsnah und für einige unterhaltsame und lehrreiche Lesestunden gut.


    ★★★★★

    C. K. McDonnell - Love Will Tear Us Apart


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    Gebundene Ausgabe: 496 Seiten

    Verlag: Eichborn (29. September 2023)

    ISBN-13: 978-3847901495

    Originaltitel: Love Will Tear Us Apart

    Übersetzung: André Mumot

    Preis: 24,00 €

    auch als E-Book erhältlich


    Bisher mein Lieblingsband aus der Reihe


    Inhalt:

    Hannah Willis hat überraschend ihren Job als stellvertretende Chefredakteurin bei The Stranger Times gekündigt und zieht sich in das sektenähnliche Pinter-Institut zurück …

    Vincent Banecroft lässt alles stehen und liegen, um seine Frau Charlotte zu retten, obwohl sie quasi sicher tot ist …

    Und Reggie und Ox suchen nach einem Mysterium unter der Stadt …


    Meine Meinung:

    Dies ist bereits der 3. Band dieser Reihe. Ich denke, man sollte die Vorgänger kennen, bevor man sich daran wagt, da immer wieder Anspielungen auf Vergangenes eingestreut sind, die man sonst vielleicht nicht verstehen kann. Teilweise wird die in Band 1 und 2 begonnene Handlung hier weitergeführt.


    Hatte ich bei Band 2 anfangs noch Probleme, die verschiedenen Handlungsstränge auseinander zu halten und zu sortieren, sind sie diesmal klarer geordnet und daher leichter zu lesen.


    Neben den bereits bekannten Personen werden hier auch neue eingeführt, von denen mir die resolute Betty am besten gefiel. Sie wirkt mysteriös, aber unheimlich tatkräftig und nimmt sich vor allem Stellas an, die immer noch nicht so richtig weiß, wer sie eigentlich ist. Besonders gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Cogs und dem sprechenden „Hund“ Zeke. Diese beiden sind einfach der Knaller. Aber auch sonst kommt der schwarze Humor wieder mal aus allen Löchern gesprungen. Ich liebe diese verschrobenen und skurrilen Dialoge und kann die Reihe nur mit einem Dauergrinsen im Gesicht lesen.


    Einige Handlungsfäden werden in diesem Band abgeschlossen, andere bleiben weiterhin offen und werden dann hoffentlich in Band 4 zu einem Ende geführt.


    Die Reihe:

    1. The Stranger Times

    2. This Charming Man

    3. Love Will Tear Us Apart

    4. Relight My Fire (erscheint voraussichtlich im Januar 2024 auf Englisch)


    ★★★★★

    Viveca Sten - Tief im Schatten


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    Gebundene Ausgabe: 498 Seiten

    Verlag: dtv (2. Oktober 2023)

    ISBN-13: 978-3423283656

    Originaltitel: Dalskuggan

    Übersetzung: Dagmar Lendt

    Preis: 24,00 €

    auch als E-Book erhältlich


    Ein eiskalter und hammerharter Krimi


    Inhalt:

    Die aus Stockholm stammende Hanna Ahlander hat sich mittlerweile gut in dem nordschwedischen Skiort Åre eingelebt und arbeitet super im Team mit Daniel Lindskog zusammen. Doch der Mord an dem früheren Skifahrer und allseits beliebten Johan Andersson stellt die beiden Polizisten vor eine große Herausforderung. Vor allem Daniels Lebensgefährtin macht Druck, weil Daniel so selten zu Hause ist.


    Meine Meinung:

    „Tief im Schatten“ ist der 2. Band dieser Reihe, kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Aber Vorsicht: Wahrscheinlich erweckt das Buch den Wunsch, auch den Vorgänger kennen zu lernen ;)


    Mich konnte schon der 1. Band begeistern, und der 2. übertrifft diesen fast noch. Ich bin wirklich rundum zufrieden mit diesem Kriminalroman. Viveca Sten schreibt hier super spannend und atmosphärisch. Man spürt die eisige Kälte am Polarkreis bis auf die eigenen Knochen - und das bei zur Zeit 25°C.


    Geht es zunächst nur um den Mordfall an Johan, müssen die Polizisten bald auch noch nach einer verschwundenen jungen Frau suchen. Das Bangen um die junge Rebecka bzw. die Suche nach Johans Mörder lassen einen angespannt Seite um Seite umblättern. Die kurzen Kapitel animieren dabei perfekt zum Weiterlesen, denn ein paar Seiten gehen immer noch, auch wenn man eigentlich gar keine Zeit mehr hat oder müde ist. Das Buch aus der Hand zu legen, fällt schwer, weil die Kapitelenden häufig mit kleinen Cliffhangern gespickt sind und man natürlich unbedingt wissen möchte, was es damit auf sich hat.


    Kapitel, die die mühsame Polizeiarbeit beschreiben und Kapitel aus Sicht der jungen Rebecka, die einer sektenähnlichen freikirchlichen Gemeinschaft angehört, wechseln sich ab. So weiß man als Leser*in zwar immer etwas mehr als die Polizei, beim Rätseln um den Täter hat mir das aber auch nicht wirklich geholfen. Zu geschickt hat die Autorin falsche Fährten gelegt und mich immer wieder in die Irre geführt. Dass man einige Szenen aus Rebeckas Sicht miterlebt, macht die Sache sogar noch spannender, weil man hautnah erfährt, in welcher Gefahr sie sich befindet.


    Fazit:

    Viveca Sten konnte mich mit ihrem neuesten Werk wieder voll überzeugen. Es ist super spannend, atmosphärisch und ziemlich realitätsnah.


    Die Reihe:

    1. Kalt und still

    2. Tief im Schatten


    Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):

    TLAWEG EHCILSUÄH


    ★★★★★

    Amy Achterop - Die Hausboot-Detektei 02. Tödlicher Grund


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    Taschenbuch: 304 Seiten

    Verlag: FISCHER (30. August 2023)

    ISBN-13: 978-3596706792

    Preis: 12,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Wieder recht amüsant


    Inhalt:

    Die Detektei auf dem Amsterdamer Hausboot Lakshmi krebst immer noch vor sich hin. Die großen Aufträge wollen einfach nicht kommen. Als die Wissenschaftlerin Tessa die Treue ihres Verlobten prüfen will, übernehmen die Detektive nur widerwillig. Doch dann wächst sich das Ganze zu einem handfesten Mordfall aus, der sie bis nach Peru bringt.


    Meine Meinung:

    Zu Beginn des Buches zieht es sich ein wenig. Es dauert einfach, bis der Kriminalfall richtig in Gang kommt. Doch schließlich wird es turbulent und spannend. Die Handlung ist komplex konstruiert und zudem sehr aktuell, denn es geht um die Ausbeutung des Tiefseebodens. Sehr gelungen wurde dieses Thema in den Kriminalroman integriert und für Laien verständlich kurz dargestellt.


    Die Charaktere haben mir auch bei diesem 2. Band der Reihe super gefallen. Diese Truppe ist einfach ein toller Mix und sie wachsen auch immer mehr zusammen. Den 1. Band habe ich noch witziger in Erinnerung, dafür ist hier der Krimi gelungener. Wie auch immer, ich freue mich schon auf Band 3. Vorkenntnisse sind übrigens nicht unbedingt notwendig, bringen aber noch mehr Spaß. ;)


    Die Reihe:

    1. Tödlicher Genuss

    2. Tödlicher Grund

    3. Tödlicher Stoff (ET voraussichtlich im März 2024)


    ★★★★☆

    Marion Perko - Vega 2. Der Sturm in meinem Herzen


    978-3458643609


    Gebundene Ausgabe: 376 Seiten

    Verlag: Insel Verlag (11. September 2023)

    ISBN-13: 978-3458643609

    Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren

    Preis: 18,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Damit ist die Reihe leider schon zu Ende


    Inhalt:

    Vega wurde von Bioverse gekidnappt. Es scheint fast aussichtslos, deren Chefin Nathalie, Leos Tante, zu entkommen, ohne den Menschen, die Vega liebt, zu schaden. Doch je länger Vega in der Gewalt von Bioverse ist, umso mehr Macht über das Wetter bekommt dieser Konzern. Doch nicht nur Bioverse profitiert von den Experimenten, die sie mit Vega anstellen. Auch Vega selbst lernt einiges über ihre Gabe dazu, die sie fortan immer gezielter einsetzen kann.


    Meine Meinung:

    Nach dem Cliffhanger am Ende von Band 1 geht es nun nahtlos weiter. Mir persönlich war das ein bisschen zu abrupt, da ich in der Zwischenzeit jede Menge andere Bücher gelesen habe und ich die Handlung von Vega 1 nicht mehr parat hatte. Da vieles davon jedoch eine Rolle für den Fortgang spielt, wäre mir eine kurze Erinnerung lieb gewesen.


    Ansonsten fand ich dieses Buch wieder sehr gut. Klar, in Anbetracht der jugendlichen Zielgruppe ist es etwas einfach gehalten, aber man kann durchaus auch als Erwachsene viel Spaß beim Lesen haben. Erzählt wird wieder aus Vegas Perspektive und man begleitet diese sympathische Figur durchs ganze Buch. Ihre fortschreitende Entwicklung hat mir gut gefallen. Ihre Zweifel und Hoffnungen werden glaubwürdig dargestellt. Ihre Bedenken, wem sie nun noch trauen kann und wer sie hintergeht, sind absolut nachvollziehbar. Während man Vega von vornherein gut einschätzen kann, bleiben etliche andere Figuren bis kurz vor Schluss undurchsichtig. So bleibt die Geschichte spannend und interessant.


    Mit dieser Dilogie ist Marion Perko eine wichtige Reihe zum Thema Klimawandel gelungen, der gerade für die anvisierte Altersklasse gut mit all seinen Facetten dargestellt wird.


    Die Dilogie:

    1. Vega - Der Wind in meinen Händen

    2. Vega - Der Sturm in meinem Herzen


    ★★★★☆

    Richard Ford - Valentinstag


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    Gebundene Ausgabe: 384 Seiten

    Verlag: Hanser (21. August 2023)

    ISBN-13: 978-3446277328

    Originaltitel: Be Mine

    Übersetzung: Frank Heibert

    Preis: 28,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Ein Kaleidoskop vom Leben und Sterben


    Inhalt:

    Nachdem er schon seine Ex-Frau und seinen damals neunjährigen Sohn Ralph zu Grabe tragen musste, ist der 74-jährige Frank Bascombe nun dabei, auch seinen zweiten Sohn, Paul, zu verlieren. Dieser leidet an einer aggressiven Form von ALS und seine verbleibende Lebenserwartung ist sehr gering. Frank und Paul standen sich nie besonders nahe, doch angesichts des Todes versucht Frank alles, um das Ruder noch einmal herumzureißen.


    Meine Meinung:

    Nachdem ich alle anderen Romane um den Protagonisten Frank Bascombe gelesen habe, musste ich natürlich auch den neuesten und wie ich denke letzten aus dieser Reihe lesen. Leider konnte mich dieses Buch nicht so begeistern wie manch andere aus dieser Serie.


    Frank erschien mir hier als Protagonist nicht unbedingt sympathisch, er spricht oft schlecht über und mit seinem todkranken Sohn. Das hätte nicht sein müssen. Ich konnte ja manchmal nachvollziehen, warum er es tut, aber gefallen hat es mir nicht.


    Die beiden machen eine Reise mit dem Wohnmobil zum Mount Rushmore - ziemlich unsinnig im Winter und mit ALS im fortgeschrittenen Stadium im Gepäck. Aber gerade darum geht es Frank, etwas Unsinniges zu tun und das gemeinsam. Dabei philosophieren sie über Gott und die Welt und natürlich über die Vereinigten Staaten. Es wird auf ziemlich viele Personen und Orte angespielt, die einem als Nicht-US-Amerikaner nicht unbedingt viel sagen. Dankenswerterweise gibt es am Ende des Buches ein Glossar des Übersetzers. Dieser hat auch in anderer Hinsicht Großes geleistet. Manche Wortneuschöpfungen des Autors waren sicher nicht leicht zu händeln, aber Frank Heibert hat diese Aufgabe wirklich gut gemeistert.


    Eigentlich gut gemacht, hat der Roman doch ein paar ziemlich zähe Längen, wenn städtische Umgebungen oder nicht relevante Personen aufs Detaillierteste beschrieben werden und einfach so gar nichts passieren will. Frank ist ein allzu genauer Beobachter, dem auch die kleinste Kleinigkeit nicht entgeht, aber hier wäre weniger einfach mehr gewesen. Zuweilen tritt der Roman ordentlich auf der Stelle und ich musste mich zum Weiterlesen geradezu zwingen.


    Die Frank-Bascombe-Serie:

    1. Der Sportreporter

    2. Unabhängigkeitstag

    3. Die Lage des Landes

    4. Frank

    5. Valentinstag


    ★★★☆☆

    Taschenbuch: 543 Seiten

    Verlag: Blanvalet (18. April 2006)

    ISBN-13: 978-3442243945

    Empfohlenes Alter: ab ca. 13 Jahren

    Originaltitel: Black Magician 1: The Magician's Guild

    Übersetzung: Michaela Link

    Preis: 12,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Hat mir überraschend gut gefallen


    Inhalt:

    Sonea lebt in Armut wie so viele Menschen in der Stadt Imardin, die nicht gerade der herrschenden Gilde der Magier angehören. Da geschieht beim alljährlichen Tag der Säuberung durch die Magier etwas Unvorstellbares. Sonea gelingt es, mit einem Stein die magische Barriere der Magier zu durchbrechen und einen von ihnen zu verletzen. Offensichtlich besitzt auch Sonea die Gabe der Magie. Doch eine „wilde“ Magierin kann nicht geduldet werden, denn wenn sie nicht lernt, ihre Magie zu kontrollieren, ist sie eine Gefahr für sich selbst und alle anderen …


    Meine Meinung:

    Das Setting erinnert ein bisschen an eine mittelalterliche Stadt und ist damit so überhaupt nicht meins. Daher war ich positiv überrascht, dass die Story mich doch angenehm fesseln konnte und ich das Buch recht gerne gelesen habe.


    Es gibt einige sehr spannende Szenen, Intrigen, Gefühle und viele gute Ideen, was Magie betrifft. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, nicht immer leicht zu durchschauen und daher umso interessanter.


    Einige Stellen weisen leider Längen auf; auf so manche Wiederholung hätte ich verzichten können. Aber insgesamt wurde ich gut unterhalten und freue mich schon auf den nächsten Band.


    Die Trilogie:

    1. Die Rebellin

    2. Die Novizin

    3. Die Meisterin


    ★★★★☆

    Tibor Rode - Der Wald


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    Broschiert: 464 Seiten

    Verlag: Droemer (1. September 2023)

    ISBN-13: 978-3426284001

    Preis: 17,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Spannender Science-Thriller


    Inhalt:

    Ein Unbekannter verschickt Samenpäckchen in alle Welt. Viele Menschen sind so leichtsinnig und pflanzen diese Samen einfach ein, was ihnen schnell zum Verhängnis wird, denn die Pflanze ist gefährlich. Lebensgefährlich. Und sie lässt sich mit herkömmlichen Mitteln nicht bekämpfen.


    Der Förster und Botaniker Marcus Holland soll mithelfen, dieser unbekannten Pflanze wieder Herr zu werden. Doch dabei gerät er in große Gefahr. Sein Gegenspieler scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein.


    Meine Meinung:

    „Der Wald“ ist ein hochaktueller Thriller, bei dem es um Naturschutz und künstliche Intelligenz geht. Vieles, was Tibor Rode in seine spannende Story eingearbeitet hat, gibt es tatsächlich schon, anderes ist für die nahe Zukunft durchaus denkbar. Insofern bietet der Roman einige Anstöße für Gedankenexperimente.


    Der Schreibstil ist flüssig. Die Kapitel sind von unterschiedlicher Länge, mal nur eine Seite, mal wesentlich mehr. Dabei wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, meist aus der Sicht von Marcus Holland, aber auch aus der Sicht von zwei jungen Wissenschaftlerinnen, die in die Sache verwickelt sind. Als Leser*in weiß man so immer ein bisschen mehr als die drei Protas, da man ja alle Perspektiven kennt. Dies tut der Spannung jedoch keinen Abbruch. Die Geschichte spielt sich im August 2023 ab, nur Waverlys Teil reicht bis ins Jahr 2016 zurück. Das Datum wird dem Kapitel stets vorangestellt, sodass man sich trotz der Zeitenwechsel gut zurechtfindet.


    Manche Passagen hätte man etwas straffen und auf manche Wiederholungen verzichten können, doch kleine Überraschungen und große Wendungen machen dies wieder wett.


    Ich hätte mir für die Figuren noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Sie scheinen mir relativ austauschbar zu sein. Im Großen und Ganzen wurde ich aber bestens unterhalten mit einer Story, die mich zum Nachdenken bringen würde, wenn ich nicht sowieso schon auf dieser Linie wäre. ;)


    ★★★★☆

    Ursula Poznanski - Oracle


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    Gebundene Ausgabe: 432 Seiten

    Verlag: Loewe (16. August 2023)

    ISBN-13: 978-3743216587

    Empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren

    Preis: 22,00 €

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    Zum ersten Mal von Poznanski enttäuscht


    Inhalt:

    Julian litt jahrelang unter Trugwahrnehmungen. Nebel, Schattenbalken und wabernde Wolken bedeckten teilweise die Körper seiner Mitmenschen und machten ihm Angst. In der Schule galt er deswegen als Freak und wurde gemobbt. Seit er in Therapie ist und entsprechende Medikamente bekommt, sind die „Marker“, wie er die Wahrnehmungen nennt, verschwunden und er kann endlich ein normales Leben führen. Doch als er nach Jahren seine Schulkameraden wieder trifft, erfährt er etwas Schockierendes: Diejenigen, bei denen er damals Marker gesehen hatte, wurden genau an den entsprechenden Stellen verletzt. Zufall? Oder sind die Marker eine Art Vision? Julian beschließt, dies herauszufinden.


    Meine Meinung:

    Der Roman wird vom Verlag als Thriller angepriesen - und damit war meine Enttäuschung vorprogrammiert, denn von Thrill fand ich keine Spur. Kein Nervenkitzel, keine atemberaubende Spannung, nur ein nicht uninteressanter Plot. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass endlich etwas Großes passiert, aber da kam einfach nichts. Nur ganz am Schluss kommt so etwas wie leichte Spannung auf. Die ist dann aber auch ganz schnell wieder vorbei und das Buch endet, ohne dass wichtige Fragen beantwortet würden. Mystery halt, da muss man nichts erklären. ;)


    Gut gefallen hat mir der Schreibstil und die Charakterisierung der Personen. Ich konnte mir sowohl die Hauptfiguren als auch die Nebenfiguren bildlich vorstellen und auch gut auseinanderhalten, weil jede Person etwas Besonderes ist. Ein klein wenig öd fand ich nur den Protagonisten Julian, der über weite Strecken mit sich und seinen Zweifeln hadert, bis er dann mal in die Puschen kommt und agiert. Dann aber wächst er über sich hinaus, wie sich das für einen richtigen Helden gehört.


    Bisher konnte Ursula Poznanski mich mit jedem ihrer Bücher - egal ob für Jugendliche oder Erwachsene - begeistern, doch dieses Mal konnte sie mich leider nicht erreichen.


    ★★★☆☆

    Sabine Schoder - The Romeo & Juliet Society 01. Rosenfluch


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    Broschiert: 416 Seiten

    Verlag Ravensburger (30. August 2023)

    ISBN-13: 978-3473402380

    Empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren

    Preis: 16,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Klasse Romeo-und-Julia-Adaption


    Inhalt:

    Als Joy an eine ganz besondere Akademie in Verona entführt wird, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Sie soll eine Nachfahrin von Julia Capulet sein, der berühmten Julia von Shakespeare. Und die Capulets liegen immer noch mit den Montagues im Widerstreit. Beide Familien stehen unter einem gemeinsamen Fluch. Alle siebzehn Jahre muss sich ein Liebespaar aus beiden Familien opfern, damit die anderen am Leben bleiben.


    Meine Meinung:

    Sabine Schoder konnte mich schon mit einigen ihrer Bücher begeistern. Auch mit dem Auftaktband zu dieser Trilogie ist ihr das locker gelungen. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite total gefesselt und wurde absolut gut unterhalten.


    Die Geschichte von Romeo und Julia wird von Sabine Schoder klasse abgewandelt und erfrischend erzählt. Ich konnte mich leicht in die Ich-Erzählerin Joy hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen. Neben dem Fluch und Intrigen gibt es natürlich auch eine Liebesgeschichte - bei dieser Vorlage geht das ja gar nicht anders. Diese entwickelt sich ganz allmählich und wirkt dadurch sehr glaubhaft. Romantische Momente wechseln sich mit actiongeladenen und humorvollen ab. Das ist eine tolle Mischung.


    Die drei Protagonist*innen Joy, Rhyme und Cut waren mir sofort sympathisch. Auch wenn sich Rhyme Capulet und Cut Montague als die Fürsten ihrer jeweiligen Häuser bekämpfen, spürt man doch, dass sie mal Freunde waren und eigentlich auch immer noch sind. Aber die Kabbeleien zwischen den beiden sind einfach großartig. Ich habe mich köstlich amüsiert.


    Am liebsten würde ich gleich weiterlesen, denn das Buch endet an einer ziemlich spannenden Stelle. Zum Glück dauert es bis zur Veröffentlichung von Band 2 nur etwa ein halbes Jahr. Ich warte auf jeden Fall sehnsüchtig darauf.


    Die Trilogie:

    1. Rosenfluch

    2. Schlangenkuss (erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2024)

    3. Diamantentod (erscheint voraussichtlich im Herbst 2024)


    ★★★★★

    Taschenbuch: 512 Seiten

    Verlag: List (9. Juni 2010)

    ISBN-13: 978-3548609737

    Originaltitel: Morekors

    Übersetzung: Günther Frauenlob


    Harry Hole einerseits am Tiefpunkt, andererseits in Höchstform


    Inhalt:

    Nach der Trennung von Rakel ist Harry Hole am Tiefpunkt angelangt und ergibt sich einmal mehr dem Alkohol. Auch sein Verdacht gegen einen Kollegen macht ihm zu schaffen. Doch als in Oslo nicht nur eine junge Frau ermordet wird, sondern kurz darauf auch noch eine zweite spurlos verschwindet, reißt Harry sich zusammen und macht sich auf die Suche nach dem Täter.


    Meine Meinung:

    „Das fünfte Zeichen“ ist der 5. Teil der Reihe um den Osloer Polizisten und Spezialisten für Serienmörder Harry Hole, lässt sich aber auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Es spielen zwar Charaktere aus den früheren Bänden eine Rolle, der Hintergrund wird aber hier noch mal kurz aufgerollt, sodass man alles Nötige erfährt. Der Hauptkriminalfall ist in sich abgeschlossen.


    Harry Hole ist ein ganz besonderer Charakter, ein Mensch mit vielen Problemen, die zwar übertrieben wirken, aber doch relativ glaubhaft dargestellt werden. Lediglich dass so ein Polizist im Dienst bleiben kann, ist hoffentlich nicht ganz realistisch.


    Die Story ist absolut spannend und gespickt mit falschen Fährten und überraschenden Wendungen. Ich wurde quasi durch die Seiten getrieben und musste die knapp 500 Seiten mehr oder weniger am Stück verschlingen. Jo Nesbø versteht es einfach, zu erzählen und die Leserschaft bei der Stange zu halten.


    Die Reihe:

    1. Der Fledermausmann

    2. Kakerlaken

    3. Rotkehlchen

    4. Die Fährte

    5. Das fünfte Zeichen

    6. Der Erlöser

    7. Schneemann

    8. Der Leopard

    9. Die Larve

    10. Koma

    11. Durst

    12. Messer

    13. Blutmond


    ★★★★★

    Gebundene Ausgabe: 544 Seiten

    Verlag: LYX (14. März 2013)

    ISBN-13: 978-3802586385

    Empfohlenes Alter: ab ca. 16 Jahren


    Beginnt langsam, dreht dann auf


    Inhalt:

    Carya und ihre Gefährten sind auf der Flucht vor dem Lux Dei. Zudem sucht Carya noch immer nach ihrer Vergangenheit. Die Koordinaten führen sie nach Paris, wo der Mondkaiser herrscht. Hier werden die Freunde in Intrigen und Machtspiele verwickelt. Doch am Ende erfährt Carya endlich etwas über ihre Herkunft …


    Meine Meinung:

    Dies ist der 2. Band der Carya-Trilogie. Auch wenn am Anfang die wichtigsten Ereignisse aus dem 1. Band noch einmal kurz erwähnt werden, sollte man diesen auf jeden Fall gelesen haben, um der Handlung problemlos folgen zu können. Diese geht nahtlos von Band zu Band weiter.


    Zunächst plätschert die Handlung ein wenig vor sich hin. Es geht mit den bereits bekannten Personen los und es passiert nichts grundlegend Neues. Ich dachte schon, aha, ein typischer Mittelband, der Seiten füllen soll, bevor im Abschlussband die Auflösung kommt. Doch schließlich nahm die Geschichte richtig an Fahrt auf. Es fiel mir schwer, einzuschätzen, wer auf welcher Seite stand. Immer wieder musste ich meine Vermutungen revidieren. Dann gab es auch noch unglaublich spannende Szenen und schließlich als gelungene Überraschung ein starker Hinweis auf Caryas Herkunft. Nun bin ich gespannt, was mich im 3. Band erwartet. Ich habe keine Idee, wohin mich dieser führen könnte.


    Die Trilogie:

    1. Flammen über Arcadion

    2. Im Schatten des Mondkaisers

    3. Das geraubte Paradies


    ★★★★☆

    Maxime Chattam - Der Herr des Nebels (Alterra 4)


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    Taschenbuch: 400 Seiten

    Verlag: Knaur TB (2. November 2012)

    ISBN-13: 978-3426512722

    Empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren

    Originaltitel: Autre-Monde - Entropia Cycle 2

    Übersetzung: Sonja Finck und Maximilian Stadler


    Hätte ich nicht gebraucht


    Inhalt:

    Nach dem Krieg zwischen den Zyniks und den Pans herrscht nun (ein labiler) Frieden. Matt, Tobias und Ambre sind in Eden untergekommen und unterstützen die dortige Gemeinschaft tatkräftig. Doch Matt zieht es wieder auf Wanderschaft, um neue Dinge zu erkunden. Natürlich begleiten ihn seine beiden Freunde und noch einige andere.


    Meine Meinung:

    Für mich hätte es der Autor gerne bei der Trilogie belassen können. Das Thema war für mich abgeschlossen. „Der Herr des Nebels“ eröffnet nun einen neuen Zyklus im selben Universum mit denselben Figuren. Es kommen zwar auch ein paar neue dazu, aber weitaus weniger als in den ersten drei Bänden. Auch die Gefahren sind nicht so neu, sondern ähneln doch dem bisher Erlebten. Insofern fand ich das Buch dann auch nicht so spannend und so interessant wie die Vorgängerbände.


    Erst gegen Ende kommen noch ein paar Fragen auf, deren Antwort mich schon interessieren würden. Aber jetzt muss ich sagen, leider wurde die Reihe nicht weiter ins Deutsche übersetzt.


    Die Reihe:

    1. Die Gemeinschaft der Drei

    2. Im Reich der Königin

    3. Der Krieg der Kinder

    4. Der Herr des Nebels


    ★★★☆☆

    Jörg Maurer - Kommissar Jennerwein darf nicht sterben


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    Gebundene Ausgabe: 368 Seiten

    Verlag: FISCHER (30. August 2023)

    ISBN-13: 978-3949465086

    Preis: 22,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Mehr Science-Fiction als Krimi


    Inhalt:

    Kommissar Hubertus Jennerwein soll sich im Sport- und Wellnesshotel Relax vom mühsamen Alltag erholen. Doch natürlich läuft ihm auch dort ein Fall über den Weg und der Kommissar kann nicht aus seiner Haut: Er macht sich auf die Suche nach dem verschollenen Mitarbeiter einer weltweit operierenden Firma und dringt dabei in die Welt der künstlichen Intelligenz vor.


    Von anderer Seite, nämlich von zwölf von Jennerwein verhafteten Verbrechern bzw. deren Angehörigen, wird unterdessen ein Auftragskiller angeheuert, der Jennerwein, der schon so vielen potenziell tödlichen Gefahren entkommen ist, endgültig den Garaus machen soll.


    Meine Meinung:

    Ich habe diese Reihe wirklich geliebt und jeden Band gelesen. Bis zum vorletzten, „Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel“, konnten sie mich auch immer prächtig unterhalten. „Kommissar Jennerwein darf nicht sterben“ ist nun der 2. Band in Folge, der mir einfach zu abstrus und zu langweilig war.


    Der Handlungsstrang mit dem Auftragskiller war dabei noch ganz winzig, wenn auch eher auf Kindergartenniveau, doch leider nahm er nur wenig Raum ein. Das Hauptaugenmerk des Autors liegt auf dem Fall des verschwundenen Mitarbeiters Rossi, bei dem Jennerwein sich mit einem koreanischen Vertreter der Firma abgeben muss und ansonsten sehr viel mit Robotern, Taxis und anderem Gerät zu tun hat. Und wenn der gute Herr Lim sich noch einmal mehr „schraubenartig verbeugt“ oder irgendwo hingeschraubt hätte, hätte ich einen Schreikrampf bekommen.


    Theoretisch lässt sich dieses Buch ohne Vorkenntnisse lesen. Es wird allerdings auf die vorherigen Bände immer wieder Bezug genommen. Deren anschließende Lektüre dürfte dadurch verdorben sein. Also besser vorne mit dem Lesen beginnen, die früheren Bände sind eh viel besser.


    Der übliche Wortwitz Jörg Maurers ist durchaus auch in diesem Buch zu finden, doch aufgrund der öden Handlung kam er nicht bei mir an.


    Dieses Buch ist der 15. Band der Reihe, ein kleines Jubiläum, und es fällt entsprechend aus der Reihe. Soweit ich weiß, ist keiner der vorherigen Bände als Hardcover erschienen, und alle hatten ein atmosphärisches Alpen-Cover. Schon dadurch lässt sich eine neue Richtung erkennen. Ich bin allerdings nicht gewillt, weiter in diese Richtung mitzugehen.


    Die Reihe:

    1. Föhnlage

    2. Hochsaison

    3. Niedertracht

    4. Oberwasser

    5. Unterholz

    6. Felsenfest

    7. Der Tod greift nicht daneben

    8. Schwindelfrei ist nur der Tod

    9. Im Grab schaust du nacht oben

    10. Am Abgrund lässt man gern den Vortritt

    11. Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt

    12. Am Tatort bleibt man ungern liegen

    13. Den letzten Gang serviert der Tod

    14. Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel

    15. Kommissar Jennerwein darf nicht sterben


    ★★☆☆☆

    Gebundene Ausgabe: 528 Seiten

    Verlag: LYX (13. September 2012)

    ISBN-13: 978-3802586378

    Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren


    Guter Auftakt, der Lust auf mehr macht


    Inhalt:

    Arcadion nennt sich die Stadt Rom in der Zukunft bzw. das, was nach einem verheerenden Krieg, in dem etliche Gebiete versucht wurden und auch sonst einiges verwüstet, noch davon übrig ist.


    Beherrscht wird sie vom Templerorden, den Inquisitoren, die einen unmittelbar ans Mittelalter denken lassen. Die 16-jährige Carya ist ein angepasstes Mitglied der Gemeinschaft - bis zu jenem Tag, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen soll …


    Meine Meinung:

    Seit zehn Jahren hat dieses Buch in meinem Regal darauf gewartet, gelesen zu werden. Und ich kann noch nicht mal sagen, warum ich nicht schon früher dazu gegriffen habe. Im Nachhinein tut es mir leid, denn es ist wirklich gut! Und ich bin so froh, dass ich die nächsten zwei Bände auch hier habe, sodass es demnächst mit der Lektüre weitergehen kann.


    Der Anfang ist vielleicht ein bisschen kitschig; Carya schwärmt für ihren Gruppenführer bei der Templerjugend und scheint ein ganz normales junges Mädchen zu sein, das behütet aufwächst. Erst durch ihre Freundin Rajael erfährt sie, dass in Arcadion so einiges schiefläuft. Menschen werden gefoltert und getötet. Carya beginnt einiges zu hinterfragen und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Schließlich nimmt sie den Kampf gegen die Inquisitoren auf und gerät damit selbst in größte Gefahr. Diese Entwicklung findet vielleicht ein bisschen schnell statt, aber mich hat das nicht gestört.


    Eine kleine Liebesgeschichte hatte für meinen Geschmack genau den richtigen Umfang und war gut eingebaut. Auch ein Geheimnis taucht auf und wartet darauf, in den weiteren Bänden noch tiefer untersucht zu werden. Es gibt viele spannende Szenen und auch Ereignisse, die nachdenklich machen - eine gelungene Mischung.


    Am Ende von Band 1 ist erst mal ein Abschnitt in der Handlung erreicht, an dem die Protagonisten und die Lesenden verschnaufen können. Mir hat das Buch insgesamt recht gut gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Band mit Carya und ihren Unterstützern.


    Die Trilogie:

    1. Flammen über Arcadion

    2. Im Schatten des Mondkaisers

    3. Das geraubte Paradies


    ★★★★☆

    Broschiert: 338 Seiten

    Verlag: FISCHER Taschenbuch (30. August 2023)

    ISBN-13: 978-3596708024

    Preis: 16,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Recht spannend, aber nicht ganz rund


    Inhalt:

    Vor zwei Jahren verschwanden Fabian Jancke und seine Frau Isabel spurlos nach einem Wildunfall mit dem Wohnmobil bei Dijon in Frankreich. Seitdem findet Fabians Schwester, die forensische Psychologin Evelyn Jancke, keine Ruhe mehr. Zusammen mit ihrem Ex-Freund Gerhard Tillmann, einem Polizisten, arbeitet sie an dem Fall des sogenannten Campers. Ein Mann, der auf verschiedenen Campingplätzen in Norddeutschland bereits mehrere Menschen ermordet hat. Als die Polizei mit Hilfe eines Zeugen ein Phantombild anfertigt, meint Evelyn in dem Täter ihren Bruder zu erkennen. Sie will ihn finden, bevor die Polizei es tut …


    Meine Meinung:

    Zu Beginn des Buchs war ich vollauf begeistert. Der Prolog aus Sicht eines entführten Kindes sowie das 1. Kapitel, in dem wir Fabians Unfall und die nächsten Folgen hautnah und eindringlich mit erleben, haben mich enorm gepackt. Doch als dann Evelyn und Gerhard auf den Plan traten, ließ mein Enthusiasmus etwas nach. Das Verhalten dieser beiden war für mich oft nicht sofort nachzuvollziehen. Ihre Intention wird dann oftmals erst später erklärt. Das störte mich beim Lesen aber schon ein wenig. Es machte auch die beiden Protas nicht unbedingt sympathisch.


    Insgesamt empfand ich den Psychothriller zwar schon als spannend, aber auch als etwas konstruiert und irgendwie ein klein wenig hölzern. Die Einschübe aus Täterperspektive bringen viele Erklärungen und erhöhen durch die beschriebenen neuerlichen Mordpläne auch die Spannung. Am Ende ist das Wichtigste aufgeklärt und alle Fragen mehr oder weniger beantwortet. Unter anderem auch, wann ein neuer Mörderfinder-Band erscheint ;)


    Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):

    HCUARBSSIMSEDNIK


    ★★★★☆