Beiträge von dodo

    Den ganzen Ostersamstag wird gebacken: Striezel und Osterkränze als Geschenke für meine Lieben. Am Abend gehe ich dann in die Kirche zur Osternacht. Am Ostersonntag verbringe ich den Vormittag ebenfalls wieder in der Küche und bereite das Festessen für den Mittagstisch zu. Da ich viel zu viel eingekauft habe, habe ich heute spontan meine Schwiegereltern dazu eingeladen. Den Nachmittag verbringen wir dann bei meinem Schwiegereltern im Garten, wo auch die Geschwister von Mr. Dodo dazu stoßen, trinken Kaffee, naschen Kuchen, plaudern und bereiten unsere Mägen auf die sicherlich üppige Osterjause meiner lieben Schwiegermutter vor.
    Ostermontag wird dann im großen Kreis meiner Familienseite verbracht: meine Oma, meine Eltern, meine Schwester mit ihrem Göttergatten und den Kindern, alle Onkeln, Tanten, Cousins und Cousinen sowie deren Kinder treffen zusammen und feiern. Es geht dann immer ziemlich rund, ist aber jedes Jahr wieder schön. Nach den zwei Feiertagen weiß ich jedes Mal wieder, warum ich mich in der Fastenzeit mit dem Essen eingeschränkt habe. :smile:

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    Inhalt:


    Der Kampf gegen den gesetzlosen Bewahrer Rumail ist vorüber, doch die Gefahr durch ihn ist noch nicht gebannt. Sein Sohn Eduin soll das Werk seines Vaters vollenden und die gesamte Fürstenfamilie der Hasturs auslöschen. Er lebt unter fremden Namen im Turm Arilinn, wo auch der Thronerbe Carolin Hastur seine Ausbildung vollenden soll.


    Meine Meinung:


    Das ist der zweite Band von der "Die Feuer von Darkover"-Trilogie, welche Deborah J. Ross nach den Ideen von Marion Zimmer Bradley und in deren Auftrag geschrieben hat. Die Handlung spielt ungefähr eine Generation nach den Geschehnissen von "Der Untergang von Neskaya". Erfreulicherweise hat dieses Buch mehr Tiefgang als sein Vorgänger, zum Beispiel sind die Hauptpersonen etwas besser gezeichnet. So darf der Bösewicht Eduin diesmal auch eine verletzliche, zweifelnde Seite haben und durchaus auch mit dem Auftrag seines Vaters Rumail hadern. Denn eigentlich hat er sich mit Carolin Hastur angefreundet und deswegen Probleme mit der Durchführung seiner Mordversuche. Nebenpersonen bleiben allerdings wieder flach und eindimensional und gehören entweder eindeutig zur Seite der "Guten" oder der "Bösen". Bei Carolin Hastur hätte ich mir auch mehr auch etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht. Sein einziger "Fehler" ist, dass er seine Gattin, die er natürlich aus politischen Gründen heiraten musste, nicht liebt, sondern "nur" respektiert und heimlich für eine andere schwärmt.
    Die Geschichte ist wieder flüssig geschrieben und angenehm zu lesen. Der Spannungsbogen ist bis zum Schluss gut aufgebaut. Leider vergibt die Autorin am Ende des Romans einiges Potential, weil das Finale lieblos ist und schnell abgerollt wird. So manche Auflösung eines langsam aufgebauten Handlungsstrangs wird mit ein paar Sätzen abgefertigt. Hier taucht auch wieder dasselbe Problem auf, das bereits vom letzten Band bekannt ist: die Handlungen mancher Charaktere sind einfach nicht nachvollziehbar, ihre Motivationen dahinter werden mit keinem Wort näher erklärt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Deborah J. Ross einfach die Lust am Schreiben verloren hat oder ihr die Deadline im Nacken saß.
    Das Buch ist zwar besser als "Der Untergang von Neskaya", mit Marion Zimmer Bradley kann Deborah J. Ross aber nicht mithalten.


    3ratten

    Inhalt:


    Coryn Leynier, Sohn eines unbedeutenden Adelshauses in den Bergen, verfügt über ein großes Potenzial von Laran. Rumail, Laranzu im Turm Neskaya, testet seine Begabung, erkennt das sein ausgeprägtes Talent und sorgt dafür, dass Coryn im Turm Tramontana aufgenommen wird. Heimlich hat er allerdings bei diesem Test einen mörderischen Befehl tief in Coryns Unterbewusstsein gepflanzt, welcher in der Zukunft den Untergang vom Herrscherhaus Hastur herbeiführen soll. Dies soll die unumschränkte Herrschaft von Rumails Bruder Damian Deslucidos über ganz Darkover sichern. Doch Coryns Standhaftigkeit und seine Liebe zu Taniquel Hastur-Acosta, deren Königreich von Damian überrannt wurde, machen dem Plan einen Strich durch die Rechnung.


    Meine Meinung:


    Das ist der erste Teil der "Die Feuer von Darkover"-Trilogie, welche Deborah J. Ross im Auftrag von Marion Zimmer Bradley und nach deren Ideen geschrieben hat. Das Buch ist in der "Zeit der Hundert Königreiche" angesiedelt. Die Laranzüchtungen innerhalb des Adels haben aufgehört, Darkover ist in viele kleinere und wenige größere Königreiche aufgesplittert. Adelige mit ausreichendem Psi-Talent werden mittlerweile in Türmen ausgebildet.
    Deborah J. Ross meint es gut, das spürt man. Ihr Roman fügt sich perfekt in die Welt Darkovers ein, es gibt keine spürbaren Brüche oder etwa grobe Fehler. Trotzdem werde ich mit ihrem Buch nicht warm. Das liegt zum einen an den vielen Ungereimtheiten. Die Charaktere entwickeln sich zu wenig und stellenweise kann ich ihren Handlungsweisen oder den dahinter liegenden Motiven einfach nicht folgen. Zum Beispiel erschließt sich mir nicht der Sinn, warum Rumail den jungen Coryn Leynier als Werkzeug seines Planes, den Hasturclan auszulöschen, einsetzt. Der Junge ist zwar hochtalentiert, stammt aber auch aus einem unbedeutenden kleinen Bergkönigreich. Da Rumail nicht über die Gabe der Vorraussicht verfügt, frage ich mich, wie er wissen kann, dass Coryn nah genug an den Hastur-Clan herankommt, damit sein Plan aufgehen kann. Die Natur des Befehls, den er tief in Coryns Unterbewusstsein gepflanzt hat, erfährt man beim Lesen des Romans übrigens nicht. Außerdem kann ich im ersten Teil des Buches den großen Hass von Rumail gegen die Hasturs nicht nachvollziehen. Sein Halbbruder Damian strebt die Alleinherrschaft über Darkover an und die Hasturs stehen ihm im Weg, das ist schon klar, aber dieser alles verzehrende Hass ist damit noch nicht ausreichend erklärt.
    Ein weiteres Handicap ist sicher, dass mir die weibliche Hauptperson Taniquel Hastur-Acosta einfach nur unsympathisch ist. Sie soll eine starke Persönlichkeit mit ausgeprägtem eigenem Willen darstellen, für mich ist sie aber nur eine verzogene Göre, die einerseits zu ihrem mächtigen Onkel König Raffael Hastur läuft, wenn sie Hilfe braucht, andererseits aber immer besser weiß, was in der jeweiligen Situation angebracht ist und doch nur so handelt, wie sie es will.
    Positiv anzumerken ist, dass die Geschichte flüssig geschrieben und kurzweilig zu lesen ist. Dass mir Taniquel auf die Nerven geht, dafür kann die Autorin nichts, also vergebe ich doch noch


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Die gute Cathy McAllister hat wohl ein bisschen bei Nalini Singh mit den Gepardwandlern abgekupfert und wahrscheinlich auch bei Vampirromanen. Ich bin mir sicher, dass die die eine oder andere Autorin ihre Heldin beim Biss eines Vampirs so richtig in Flammen aufgehen lässt. :breitgrins: Ist das nicht bei J.R.Ward so? :gruebel:
    Das Buch klingt auf alle Fälle grausam. Trotzdem bin ich gespannt wie es weitergeht. :popcorn:

    Zu der Monatsrunde "Naturkatastrophen" war das Buch eine glatte Themenverfehlung. Der Sturm, der zum Flugzeugabsturz führt, wird in ein paar Sätzen abgewickelt und obwohl John Robert einen Großteil seines Lebens in einer unwirtlichen klimatischen Zone verbringt, erfährt man von der Autorin sehr wenig von der ihn umgebenden Natur und ihren Kräften.
    Meinen ersten Eindruck aufgrund der Einleitung, dass es sich um einen echten Lebensbericht handelt, möchte ich revidieren. Offensichtlich habe ich mich von einem Kunstgriff der Autorin in die Irre führen lassen :smile:
    Hier findet ihr meine Rezension: Julie Harris - Der lange Winter am Ende der Welt

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    Inhalt:


    John Robert Shaw liebt vor allem eines: seine Familie und das Fliegen. Im Jahr 1926 versucht er einen Rekord im Alleinflug aufzustellen, gelangt dabei in einen Sturm und zerschellt auf einer entlegen gelegenen Insel, die von ihren Bewohnern Kulowyl genannt wird. Die dort ansässigen Inuit finden ihn und pflegen ihn wieder gesund. Nach 17 Jahren evakuieren amerikanische Soldaten die Insel und John muss sich erneut in einer völlig fremden Welt zurechtfinden.


    Meine Meinung:


    Die erste Hälfte des Buches behandelt die ersten zwei Jahre von John Roberts Aufenthalt auf der Insel. Er erholt sich nur langsam von seinem Flugzeugabsturz und verbringt seine wache Zeit damit, sich zu erinnern. Da ihn immer wieder Gedächtnislücken und -aussetzer quälen, schreibt er seine Erinnerungen auf, um nichts zu vergessen. So erfährt der Leser sehr viel von den Stationen seines Lebens, die ihn schließlich auf eine einsame Aleuten-Insel gebracht haben. Zu dieser Zeit wird er von Kioki aufopfernd gepflegt, während der Rest des Stammes ihn mehr oder weniger ignoriert. Er selbst hat sich mit seinem Absturz und den daraus resultierenden körperlichen Gebrechen noch nicht abgefunden und wünscht sich nichts sehnlicheres, als einen Weg von der Insel finden zu können.
    Es dauert Jahre, bis er nach und nach in die Gemeinschaft hinein wächst, Freundschaften schließt und von allen akzeptiert wird. Als er dann nach 17 Jahren im Zuge einer Evakuierung wieder in die Zivilisation zurück kehrt, entdeckt er relativ rasch, dass ihm diese Welt fremd geworden ist. Er sucht zwar seine Familie, die ihn für tot hält, entscheidet sich aber doch für sein jetziges Volk.
    Wie kaluma bereits so treffsicher geschrieben hat, handelt der Roman von einer Reise zu sich selbst. Ein Mann, der zuerst seinen Blick auf die Zukunft richtet und dann in die Vergangenheit, findet letztendlich einen Weg, im Hier und Jetzt zu leben. Die Grundstimmung des Buches ist melancholisch, aber nie deprimierend. Zwischen den Zeilen findet sich sehr oft ein feiner Humor und eine positive Sichtweise auf das Leben.


    Von mir erhält der Roman


    4ratten


    John William (hieß er so?)


    Fast, sein Name ist John Robert :zwinker:


    Mittlerweile habe ich mich in das Buch eingelesen. Es war wirklich ein ganz leichter Fall von "Hangover", der mir die ersten Seiten etwas vergällten. Die Grundstimmung ist bis jetzt die meiste Zeit melancholisch bis traurig, von John Roberts Zeit bei den, wie er sie nennt, Eskimos erfährt man noch nicht wirklich viel. Meistens erinnert sich an die Menschen, die ihm sehr viel bedeuten, und die Schicksalsschläge, die sie alle erdulden mussten. Dabei ergeht er sich nicht in Selbstmitleid, sondern betrachtet durchaus kritisch seine Handlungen.
    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Soeben habe ich mit meinem Monatsrundenbuch begonnen. Offensichtlich basiert der Roman auf einer wahren Begebenheit. So richtig warm bin ich mit Julie Harris Schreibstil bis jetzt noch nicht, die Sätze wirken irgendwie abgehackt und aneinander gereiht. Zu ihrer Verteidigung muss ich allerdings zugeben, dass es direkt nach Kazuo Ishiguro "The Remains of the Day" wahrscheinlich jeder Autor schwierig bei mir hat. Ich bin einfach noch zu sehr in seinem Roman gefangen. Hoffentlich wird das kein Hangover :angst:

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    Dieses Buch ist ein seltener Leckerbissen, den man sich genüsslich auf der Zunge zergehen lassen muss, um seine volle Wirkung spüren zu können. Ishiguro wählt seine Worte mit Bedacht, er versteht es mit wenigen Pinselstrichen, die Figur des Butlers Stevens vor den Augen des Lesers entstehen zu lassen. Bereits nach nur ein paar Sätzen ist die tiefe Einsamkeit seines Protagonisten zu spüren, seine Trauer um seinen früheren Arbeitgeber Lord Darlington und seine Schwierigkeit, mit der neuen Welt nach Ende des zweiten Weltkrieges zurecht zu kommen. Besonders auffällig für mich war, dass der Roman, obwohl in der ersten Person geschrieben, sehr oft in das unpersönliche "man" wechselt, wenn Stevens versucht, seine Handlungen in der Vergangenheit zu analysieren. Es gab mehrere Stellen in diesem Buch, an dem ich ihn am liebsten einfach nur umarmt hätte, um ihm menschliche Wärme zu schenken - auch wenn er das sicher nicht gut heißen würde.


    5ratten :tipp:

    Inhalt:


    Hildegunst von Mythenmetz kehrt zurück.


    Über zweihundert Jahre ist es her, seit Buchhaim, die Stadt der Träumenden Bücher, von einem verheerenden Feuersturm zerstört worden ist. Der Augenzeuge dieser Katastrophe, Hildegunst von Mythenmetz, ist inzwischen zum größten Schriftsteller Zamoniens avanciert und erholt sich auf der Lindwurmfeste von seinem monumentalen Erfolg. Er gefällt sich im täglichen Belobhudeltwerden, als ihn eine verstörende Botschaft erreicht, die seinem Dasein endlich wieder einen Sinn gibt. Verlockt durch einen rätselhaften Brief kehrt Hildegunst von Mythenmetz nach Buchhaim zurück.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist wie immer wunderschön aufbereitet. Moers Zeichnungen sind eine Augenweide und trösten über die langen Durchhänger in der Geschichte hinweg. Denn leider passiert in dem etwas über vierhundert Seiten dauernden Roman nicht viel. Mythenmetz ergeht sich in hypochondrisch gefärbten Selbstbeweihräucherungen, die allerdings von durchaus selbstkritischen Analysen durchsetzt sind. So gibt er offen und ehrlich zu, dass er sein Orm verloren hat und seine Schriften mittlerweile uninspirierte Zumutungen für seine Leser sind.
    Die Theatervorstellung von "Die Stadt der träumenden Bücher" hat mich weniger gestört, die darauffolgenden langen Kapitel über den Puppetismus dagegen schon. Auch die seitenlange Aufzählung der "Biblio"typen im Qualmoir hätte meiner Meinung nach gestrafft werden können.
    Auf der anderen Seite kann das Buch mit einigen Highlights aufwarten. Das Wiedersehen mit seinen alten Freunden, der Schreckse Inazea Anazazi und dem Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer war wunderschön und sehr berührend geschildert. Außerdem ist der Humor nicht auf der Strecke geblieben. Stellenweise musste ich laut und herzlich lachen, zum Beispiel bei seinem ersten Zusammentreffen mit einem Zwerg kurz bevor Hildegunst die Stadt betrat. :breitgrins:


    Alles in allem vergebe ich


    3ratten

    Danke für die tolle Liste. Ich werde sicher noch darauf zurückgreifen, wenn ich nicht mehr weiter weiß. :smile:
    Die Anagramme habe ich übrigens beim Lesen von


    Freude schöner Labyrinthe
    Bücher im Elysium
    Leder, Staub und alte Tinte
    Steig hinab und komm drin um!


    entdeckt, weil ich im Kopf die Melodie von der Europahymne dazu gesummt habe. Da sind mir sprichwörtlich die Schuppen von den Augen gefallen :breitgrins:

    Ich werde alt - mir ist erst jetzt aufgefallen, dass die meisten Namen im Buch Anagramme sind. Noch schlimmer ist, dass ich die meisten trotz intensivem Nachdenken nicht zuordnen kann. Immerhin konnte ich Evubeth van Goldwein als Ludwig van Beethoven übersetzen. :smile: