Jennifer Donnelly - Die Winterrose

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    »Eine großartige Geschichte über Menschen, die leiden, kämpfen und triumphieren«, schrieb Frank McCourt über Jennifer Donnellys »Die Teerose«. Voller Dramatik und Sinnlichkeit erzählt sie jetzt die Geschichte der jungen Ärztin India Selwyn-Jones aus dem London des frühen 20. Jahrhunderts: India kannte nur ein Ziel, sie wollte eine erfolgreiche Ärztin werden. Dann begegnete sie Sid Malone. Und plötzlich war es India gleich­gültig, daß sie Verbotenes tat. Daß sie ihre Verlobung mit dem ehrgeizigen Parlamentsabgeordneten Freddie Lytton aufs Spiel setzte, um sich endlich ihrer Liebe zu Sid hinzugeben. Doch es war ein Spiel mit dem Feuer, denn Sid war ein gejagter Gangsterboß aus dem berüchtigten Londoner Armenviertel Whitechapel - und zu seinen Todfeinden gehört Freddie Lytton ...


    Meine Meinung:
    Das Buch hält was es verspricht!


    Nach einem wundervollen ersten Teil (man erinnere sich: die Teerose...), konnte ich es gar nicht erwarten den zweiten Teil in den Händen zu halten. Normalerweise warte ich lieber, bis es das Buch als TB-Ausgabe gibt, aber ich konnte nicht mehr an mich halten, als ich letztens in der Buchhandlung stand.
    Ich hab mir also das Buch genommen und das erste Kapitel in der Leseecke verschlungen. Das Buch war gekauft.


    Wie auch schon im ersten Teil findet man sich sofort wieder in der Londoner Welt des beginnenden 20. Jahrhunderts. Die Armut Whitechapel's wird wieder genauso kontrastreich und detailiert wieder gegeben, wie wir es vom ersten Teil schon kennen. Man wird dort in eine Realität geworfen, die man sich in unserer heutigen Zeit nur schwer vorstellen kann, aber durch die facettenreichen Darstellungen von Frau Donnelly keineswegs unrealistisch ist.
    Doch in diesem Buch wird man nicht nur mit der ''Unterwelt'' Londons konfrontiert, sondern auch mit der Welt der Reichen, deren Geldsorgen und anderen relativ unwichtigen Problemen, wie: Wie komme ich am Besten an eine hohe Mitgift?


    Mittendrin die junge Doktorin India Selwyn-Jones, die erst überhaupt nicht verstehen kann, wie groß die Armut ist und sich dann an Sid Malones Seite wieder findet, um besser verstehen zu lernen. An diesem Punkt beginnt eine leidenschaftliche Liebe, ohne jeglichen Kitsch. Sie beginnt zaghaft, sie wird feuriger, sie verlieren sich aus den Augen und kommen letzten Endes, aber leider auch sehr spät, wieder zusammen.


    Auch gibt es ein Wiedersehen mit Fiona und Joe Bristow aus dem ersten Teil. Die beiden Charaktere haben nichts an ihrem fröhlichen, sympathischen Wesen verloren, haben aber trotzdem, wie alle Menschen auf dieser Welt, ihre Ecken und Kanten.
    Sogar Seamie, Fionas und Sids kleiner Bruder bekommt in diesem Buch eine kleine Rolle und man erfährt endlich auch etwas über ihn, wie er lebt und was für eine Person er ist.


    Der Sprachstil ist wie auch im ersten Teil schlicht, aber nicht zu schlicht, verfasst. Bei einigen politischen Diskussionen muss der eine oder andere einen Satz vielleicht zwei- oder dreimal lesen, weil sie an Länge evtl. unübertroffen sind, aber das stört geübte Leser, denke ich mal, eher weniger.


    Noch mal zum Inhalt: Was ich noch gut fand, war, dass die Bösen nicht unbedingt nur Böse waren, da der ''Böse'' in diesem Buch eine Menge Seiten beansprucht hat, und die ''Guten'' nicht unbedingt nur gut. Dadurch, dass das Buch ja eben schon seine 800 Seiten hat, bekommt man eine Menge Einblicke in beide Seiten. Drum finde ich es auch ein wenig schade, dass der Bösewicht ein solch abruptes und tragisches Ende zugeschrieben bekommen hatte, aber da das Buch wie gesagt schon seine 800 Seiten hat- man kann ja nicht jedes Winzdetail aufnehmen.


    Alles in Allem ist es ein perfekt gelungenes Buch und auch wenn meine Ausführungen hier vielleicht ein wenig wirr erscheinen, so hoffe ich doch, dass sie bei euch ebenfalls Interesse erweckt haben.


    5ratten und :marypipeshalbeprivatmaus: :marypipeshalbeprivatmaus: zwei Mäuschen, also 6 Ratten ;) gebe ich für dieses Buch. Ich würde ja noch mehr geben, will euch aber nicht mit Bildchen erschlagen :breitgrins:

  • Danke für Deine Rezi. "Die Teerose" habe ich sehr geliebt und "Die Winterrose" steht schon auf dem Wunschzettel. Vielleicht zieht sie ja bald bei mir ein. :breitgrins:


    LG
    Cait

    Liebe Grüße<br />Melli

  • du sprichst mir aus der seele ... ich sehe es ganz genau so ....

  • Hallo Ihr Lieben,


    nach der sehr schönen Leserunde mit Jennifer Donnelly, stelle ich auch hier gleich meine Rezi ein.
    Das Buch vorstellen tue ich jetzt hier nicht nochmal. :smile:


    Meine Meinung:
    Um 1900 ist India, als Ärztin eine große Ausnahme. Frauen sind noch nicht wirklich in dem Beruf des Arztes vertreten. Ihr Wunsch dabei ist es, vor allem den armen Leuten in London zu helfen. Daher ist ihre erste Arbeitsstelle auch gleich in Whitechapel. Dem ärmsten Stadtteil von London.
    India ist mit dem aufstrebenden und sehr ehrgeizigem Politiker Freddie Lynton verlobt, dessen Ziel es ist schnell zu einem einflussreichen Politiker in London aufzusteigen.
    Durch ihre Arbeit in Whitechapel lernt India Sid Malone kennen. Sid ist der gefürchteste Gangsterboss in London und überall berühmt berüchtigt. Obwohl India seine Lebensweise und alles was er darstellt, ablehnt, verlieben sie sich ineinander und India erkennt, dass Sid doch nicht so ist, wie sie gedacht hat. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf, da Freddie es sich zur Hauptaufgabe gemacht hat, Sid an den Galgen zu bringen. India muss schließlich erkennen, dass der äußere Schein eines Mensches trügen kann und nicht alles schwarz und weiß gesehen werden kann.


    Die Charaktere sind, wie auch schon bei der "Teerose" sehr liebevoll und detailliert gezeichnet. Schön ist auch, dass alle alten Bekannten aus der "Teerose" wieder auftauchen und sich die Lebenswege der Figuren irgendwie doch überschneiden. Jennifer Donnelly hat es wieder geschafft einen Roman zu schreiben, den man einmal angefangen, einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Man leidet mit den Figuren, man liebt mit ihnen, freut sich mit ihnen und empfindet auch die absolute Hoffnungslosigkeit, die sie empfinden.


    Detailliert wird auch wieder die Lebensweise in Whitechapel dargestellt. Wie die ärmsten der Armen jeden Tag ums Überleben kämpfen. Wie die Menschen, obwohl sie jeden Tag schwer arbeiten, trotzdem sich kaum ernähren können und dass es manche Menschen gibt, die versuchen den Ärmsten das Leben ein bisschen einfacher zu machen. Es wird schön gezeigt, dass Politiker gerne große Reden halten, aber nicht jeder Politiker hält was er verspricht und es wird auch aufgezeigt, dass um die Jahrhundertwende die Menschen anfingen sich zu wehren: Gegen ihr hartes Leben, dass immer härter gemacht wurde und für ihr Recht kämpften.
    Auch sehr interesante Ausblicke auf den Kampf der Frauen, dass sie auch endlich wählen dürfen, werden gewährt.


    Dabei entführt uns die Autorin diesmal zusätzlich auch noch nach Afrika und schafft es das Land so intensiv zu beschreiben, dass man am liebsten gleich hinreisen möchte.


    Ein wunderschönes Buch, dass man nicht mehr aus der Hand legen kann und dass einen richtig mitreißt. Für mich ein absoluter :tipp: und erhält volle 5ratten


    Während der Leserunde mussten wir nur leider feststellen, dass die Deutsche Ausgabe im Vergleich zum englischen Original teilweise stark gekürzt wurde und einige Episoden gar nicht übersetzt wurden! :grmpf: Dies empfinde ich als sehr schade und kann daher nur empfehlen, dass Buch wenn möglich im Original zu lesen!


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • ACHTUNG – Spoiler zu „Die Teerose“ enthalten


    „Die Winterrose“ ist die Fortsetzung von Jennifer Donnellys ziemlich erfolgreichem und überaus angenehm zu lesenden Roman „Die Teerose“ und die Lektüre dieses ersten Bandes empfehle ich durchaus, wenn man sich so richtig in den Tiefen der Familientragödien der Hauptfiguren verlieren will. Wenn man die Teerose allerdings noch nicht kennt, sollte man hier aufhören zu lesen, denn schon die Nennung der Hauptfiguren der „Winterrose“ verrät eigentlich zu viel von der Handlung des Vorgängers.


    Im Jahre 1900 haben Fiona und Joe ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut und der familiäre Friede wird nur dadurch gestört, dass Fiona es (auch gegen Joes Wünsche) nicht lassen kann, den Kontakt zu ihrem Bruder Charlie zu suchen, der unter dem Namen Sid Malone eine Größe der Unterwelt Londons geworden ist. Dass Charlie/Sid jeglichen Kontakt ablehnt, auch um Fiona zu schützen, interessiert sie dabei wenig. Die eigentliche Hauptfigur ist aber India Jones. (Welch unglückliche Namenswahl, immerhin taucht er in dieser Schreibweise äußerst selten auf) Tochter reicher Eltern, doch ohne Interesse an der „Guten Gesellschaft“, hat sie Medizin studiert und will nun, nach ihrem Abschluss, im Elendsviertel Whitechapel eine Klinik eröffnen. Dabei wirkt ihr „Sandkastenfreund“, der Parlamentsabgeordnete Freddie Lytton, der sie gerne heiraten möchte, eher wie eine Bremse. Überraschende Unterstützung erfährt sie hingegen nach anfänglichen Querelen durch Sid Malone. In der Mitte des Buches gibt es dann eine Unterbrechung von einigen Jahren, um Platz für weitere Entwicklungen zu schaffen und einen der Handlungsplätze nach Afrika zu verlagern, eine angenehme Abwechslung zu den Londoner Slums.


    Alle Personen begegnen sich ständig unter den unterschiedlichsten Vorzeichen und bei diversen Gelegenheiten, wobei fast jeder vor jedem Geheimnisse hat. Das war es auch was mich teilweise am Handlungsverlauf störte, hätte jeder dem Menschen, den er mochte, nur ein wenig mehr vertraut, wäre das Buch zwar nur halb so lang gewesen, das Verhalten der Personen hätte aber auch nicht so an meinen Nerven gezerrt. Es gab auch noch ein, zwei andere Ungereimtheiten, wo das Verhalten der Figuren eher den Wünschen der Autorin entsprach als logischem Menschenverstand. Leider hat Fiona, die in der Teerose eine sehr große Rolle gespielt hat und auch zu Beginn der Winterrose noch eine dominante Figur ist, im Laufe des Buches nachgelassen und gegen Ende ein so passives Verhalten an den Tag gelegt, dass mir als Erklärung ein „sie ist halt nicht die Hauptfigur“ nicht ausreicht. Ich hatte eher das Gefühl, die Autorin hat sie vor lauter Begeisterung für neu auftauchende Figuren (die mir auch gut gefielen und auf deren Rückkehr im geplanten 3. Band, „The Wild Rose“, ich mich auch freue) völlig vergessen. Trotz meiner Kritikpunkte habe ich doch die meiste Zeit, die ich mit der „Winterrose“ verbracht habe, genossen und mit dem wechselhaften Schicksal gehadert und mit den Helden mitgefiebert.


    Da ich das Buch in einer englisch-deutschen Leserunde mit der Autorin gelesen habe, noch eine Bemerkung zu den unterschiedlichen Auflagen. Scheinbar fehlen in der deutschen Ausgabe einige Szenen gegenüber der britischen und auch für das amerikanische Publikum hat es laut Jennifer Donnelly Anpassungen gegeben. Die Unterschiede waren nicht so groß, dass eines der Bücher dadurch merklich an Qualität verloren hätte, schade ist so eine Vorgehensweise aber natürlich schon.


    4ratten

  • „Die Winterrose“ von Jennifer Donnelly ist die Fortsetzung zum Roman „Die Teerose“. Inhaltlich dreht sich die Geschichte dieses Mal weniger um Fiona und ihrem Mann Joe, sondern mehr um Fionas Bruder Charlie, der mittlerweile unter dem Namen Sid Malone lebt. Allerdings hat man auch reichlich Gelegenheit Fionas (

    ) Geschichte weiter zu verfolgen.


    Es war schön wieder etwas über die bereits bekannten Charaktere zu lesen und auch die neuen kennen zu lernen. Dennoch war für mich die Luft irgendwie schnell raus. Ich kam zwar beim lesen zügig voran und mir gefiel diese Geschichte auch ganz gut, dennoch war irgendwie eine Art Strickmuster zu erkennen. Man wusste einfach immer, dass der letzte Schicksalsschlag eben nicht der letzte war und konnte aufgrund der getroffenen Entscheidungen einiger Figuren schön förmlich riechen was noch kommt. Vor allem in Bezug auf Freddie Lytton, dem großen Unsympathen dieses Bandes.
    India war mir am Anfang viel zu rechthaberisch und Charlie/Sid, nun ja. Irgendwie hatte ich mir mehr versprochen und ihn mir etwas mysteriöser gewünscht. Zwar wusste man von Anfang an, dass er nicht völlig zum bösen Jungen mutiert sein kann, aber alles bisher angedeutete nach und nach immer mehr demontiert wurde bis er wie ein Charakter wirkte, wie er in jedem anderen (Liebes-)Roman auch zu finden ist, fand ich nicht so gelungen.
    Die Geschichte um Fiona und Joe war mir dieses Mal ein wenig zu farblos.

    Aber nach dem, was die beiden im ersten Teil erlebten, wäre noch mehr wahrscheinlich auch zu viel gewesen. Fiona ist mir trotzdem zu brav geworden. Von ihrer Tatkräftigkeit im ersten Teil war nicht mehr viel übrig.
    Verzichten können hätte ich auch gut auf die Randgeschichte von Fionas kleinem Bruder Seamus. Seine Entscheidung auf Expeditionen zu gehen ist ja gut und schön für ihn, aber dann die Klettertour in Afrika mit Willa… Mir war der Teil des Romans zu uninteressant und ich habe mich öfter dabei erwischt wie ich die Seiten ausgelassen habe. Aber vielleicht lag das auch daran, dass ich mit Klettertouren an sich nicht anfangen kann, also jedem das Seine.


    Dennoch war das Buch immer noch sehr lesenswert und hatte auch einges Gutes aufzuweisen (will jetzt nur nicht noch mehr verraten). Und auch wenn es mich nicht so in seinen Bann ziehen konnte wie der Vorgänger, vergebe ich


    4ratten

  • Hallo Indigo,



    Verzichten können hätte ich auch gut auf die Randgeschichte von Fionas kleinem Bruder Seamus. Seine Entscheidung auf Expeditionen zu gehen ist ja gut und schön für ihn, aber dann die Klettertour in Afrika mit Willa… Mir war der Teil des Romans zu uninteressant und ich habe mich öfter dabei erwischt wie ich die Seiten ausgelassen habe. Aber vielleicht lag das auch daran, dass ich mit Klettertouren an sich nicht anfangen kann, also jedem das Seine.


    Diese Episoden hat die Autorin eingebaut, damit sie dann da gleich mit dem 3. Teil aufsetzen kann... :breitgrins: :winken: Ich weiß nur leider nicht genau, wann der 3. Teil erscheinen soll!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • @ Tammy
    Hab ich mir hinterher fast schon gedacht. Und nun, wo du es bestätigt hast: danke für die Vorwarnung. :)
    Ich schätze, den dritten Teil werde ich dann vorsichtiger angehen. Das heißt werde mich erstmal umhören ob's mit Seamus in diesem Dreh mit Expeditionen und Klettertouren o.ä. weitergeht. Denn nur um den Hauptanteil zu überspringen werde ich mir das Buch nicht zulegen...

  • Ich habe das Buch gestern ausgelesen und bin immer noch hin und weg von der Geschichte. Es ist mindestens genauso gut wie "Die Teerose", wobei ich mich diesmal noch mehr mit India und Sid identifizieren konnte als mit Fiona und Joe.
    Das Seamus öfters auftauchte, hat mich nicht gestört. Ich dachte mir schon, dass dies eine Einführung in den dritten Teil sein soll und hoffe, dass der Rest der Familie dort auch wieder auftaucht.


    Jennifer Donnelly hat eine Art zu schreiben, die mich in ihre Bücher versinken lässt, schon allein deswegen vergebe ich
    5ratten
    ganz davon abgesehen, dass ich Sid Malone toll fand :herz:


    LG Murkxsi

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe das Buch vorgestern auch ganz zufrieden zur Seite gelegt :smile:. Ich empfand schon den Vorgänger "Die Teerose" als echten Schmökerroman und die Winterrose steht dem in nichts nach. India, die ambitionierte Ärztin aus gutem Haus, die schmerzlich die Realitäten des damaligen Lebens kennen lernen muss und Sid als charmanten Ganoven habe ich als Hauptpersonen schnell lieben gelernt. Übrigens mochte ich die Nebenfigur der Ella Moskowitz besonders und die Vorstellung ihrer liebenswert verrückten Familie hat mich des öfteren schmunzeln lassen.


    Fiona erschien mir weder zu farblos noch zu brav, sondern eher realistisch. Sie ist ja nun mal ein bißchen älter geworden und lebt einen gepflegten Lebensstil :zwinker:.


    Seamus Klettertouren fand ich auch eher ermüdend :rollen: und ich habe viele dieser Seiten quer gelesen...den dritten Teil werde ich mir daher wohl eher nicht zulegen.


    Abschließend kann ich das Buch für lange Winternachmittage empfehlen....einfach abtauchen und genießen :smile:.


    LG
    Bianca


    Nicht so gut hat mir übrigens das Ende gefallen, weil es mir etwas zu abrupt und konstruiert erschien.

  • "The Winter Rose" von Jennifer Donnelly ist die Fortsetzung von "The Tea Rose". Da "The Tea Rose" in sich eigentlich abgeschlossen ist, muss man den zweiten Teil nicht zwingend lesen. Dasselbe gilt umgekehrt. Man muss den ersten Teil nicht unbedingt gelesen haben, um mit dem zweiten zu Recht zu kommen, allerdings würde ich es dennoch empfehlen.


    Wie schon in "The Tea Rose" begegnen wir auch hier Fiona Finnegan und Joe Bristow. Auch Fionas Bruder Charlie, der sich nun Sid Malone nennt und ein Verbrecher geworden ist, ist wieder dabei. Fiona und ihr Mann Joe engagieren sich sehr für die armen Bewohner Londons, da sie nun zu den wohlhabenderen Familien gehören.


    Außerdem lernen wir India kennen, eine junge Ärztin, die davon träumt, die Welt zu verbessern, indem sie eine Klinik für Frauen und Kinder eröffnen möchte. Bis dorthin ist es allerdings ein harter Weg. Sie ist mit Freddie verlobt, der politisch aktiv ist und mehr verspricht als er halten kann. Freddie hält nicht viel von dem Ambitionen seiner Verlobten und würde sie lieber als Mutter im trauten Heim sehen anstatt arbeitend im Krankenhaus.


    Alle Charaktere haben eines gemein: Sie kennen Sid Malone, und wenn nicht, dann lernen sie ihn kennen. Doch manche lernen ihn zu lieben, andere würden ihn gerne tot sehen.


    Der Vollständigkeit halber sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass die Geschichte in London um 1900 spielt. Daher hat es India auch nicht leicht als Ärztin, da Frauen in diesem Berufsfeld noch nicht wirklich anerkannt waren.


    Besonders beeindruckt hat mich die Darstellung der einzelnen Charaktere. Jeder einzelne wird so beschrieben, dass man sich in ihn hineinfühlen kann. Der Leser entwickelt rasch Sympathien und Antipathien. India beispielsweise ist mir schnell ans Herz gewachsen. Fiona musste das nicht mehr, ich hatte mich doch schon so darauf gefreut wieder von ihr zu lesen. Freddie hingegen war mir von Anfang an nicht geheuer.


    Trotz seines doch eher großen Umfangs (über 700 Seiten) weist das Buch eigentlich keine Längen auf. Anfangs habe ich zwar etwas gebraucht, um hinein zu kommen, aber es ist durchwegs spannend. Ich habe wirklich mitgefiebert, und wollte unbedingt wissen, was India als nächstes erleben wird. Die letzten 400 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen, weil ich das Buch einfach nicht mehr weglegen konnte.


    Ich kann gar nicht genau sagen, was das Buch so besonders macht. Es ist die Atmosphäre: Man fühlt sich geborgen, wenn man das so sagen kann. Obwohl der Inhalt nicht wirklich erfreulich ist, ist es in meinen Augen dennoch ein Wohlfühlbuch - geprägt von Gewalt, Gefahr und Betrug.


    Wie schon "The Tea Rose" ist auch der zweite Teil ein absoluter Buchtipp! :tipp:


    5ratten

  • Ich habe jetzt gut 300 Seiten gelesen und bin hin und weg! Ich würde am liebsten Tag und Nacht nur lesen, lesen, lesen.


    Ich finde die Charaktere bis jetzt wahnsinnig gut dargestellt, und ich bin zum Zerreißen gespannt darauf, wie die wahren Bösen in dem Roman, nämlich z.B.


    ihr Fett wegkriegen. Darauf freue ich mich ganz besonders! :teufel: Hoffentlich fällt er so richtig auf die Schn***! Ich bin einfach nur wütend, wenn ich die Passagen mit ihm lese.


    Andersherum gönne ich den Guten des Romans von Herzen, dass ihre Ziele verwirklicht werden können. Ach herrje, ich bin total gefangen in dieser Geschichte!

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf


  • Ich habe jetzt gut 300 Seiten gelesen und bin hin und weg! Ich würde am liebsten Tag und Nacht nur lesen, lesen, lesen.


    So ging es mir damals mit "Die Teerose". Leider habe ich "Die Winterrose" bis heute nicht gelesen, obwohl das Buch schon ewig hier im Regal steht. Aber eigentlich wollte ich vorher nochmal Teil 1 lesen. Denkst Du, das ist notwendig?

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • @ nimue
    Ich erlaube mir einfach mal, auch zu antworten ;)
    Ich denke nicht, dass das unbedingt erforderlich ist. Ist es denn schon sehr lange her, dass du "Die Teerose" gelesen hast, oder hast du die Charaktere noch etwas im Kopf? Jedenfalls solltest du "Die Winterrose" unbedingt lesen, ist nämlich ein ganz tolles Buch und es macht Spaß zu sehen, wie es mit den Personen aus Teil 1 weitergeht :winken:

  • Also als ich "Die Winterrose" gelesen hatte, war meine Lektüre der "Teerose" auch schon eine Weile her. Aber ziemlich am Anfang (Kapitel 4 oder so, laut alter Leserunde :zwinker:) gibt es eine Art Rückblick, wo noch einmal ein bisschen die Geschichte der "Teerose" ins Gedächtnis gerufen wird. Das reichte mir zumindest, um wieder reinzukommen. :winken:

    ~ The world is quiet here ~

  • Ohje... gelesen habe ich das Buch im Sommer 2004 - also wirklich schon eine ganze Weile und ich kann mich nur noch an ganz ganz wenige Dinge erinnern. Aber mal sehen... ich kann es ja einfach mal probieren (nur nicht gleich jetzt, weil ich gerade 4 Bücher parallel lese) :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Ohje... gelesen habe ich das Buch im Sommer 2004 - also wirklich schon eine ganze Weile und ich kann mich nur noch an ganz ganz wenige Dinge erinnern. Aber mal sehen... ich kann es ja einfach mal probieren (nur nicht gleich jetzt, weil ich gerade 4 Bücher parallel lese) :winken:


    Ja, probier es einfach! Ich habe die beiden Bücher zwar ziemlich zeitnah hintereinander gelesen, mein Eindruck war aber, dass ich "Die Teerose" nicht einmal hätte lesen müssen, da der Inhalt von "Der Teerose" sehr gut wieder aufgefrischt wird. Du wirst dich da ganz schnell wieder einfinden! :smile: :winken:


    :breitgrins: Ich habe im Moment "nur" 3 Bücher parallel, aber das 4. kommt wohl auch noch bald mit dazu! :five: :spinnen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich glaube auch nicht, dass man die Teerose unmittelbar davor gelesen haben muss, wahrscheinlich muss man sie gar nicht gelesen haben. Aber ein Reread von der Teerose kann ja eigentlich nie schaden :herz:


    Andererseits könnte ich mir schon vorstellen, dass man, wenn man die Teerose noch im Hinterkopf hat, viel schneller in die Geschichte reinfindet. Auch wenn, wie schon erwähnt, die wichtigsten Punkte nochmals zusammengefasst werden.

  • Mehr kann ich dem nicht hinzufügen. :smile: Die Lektüre der Teerose war auch bei mir schon fast drei Jahre her, aber die wesentlichen Punkte hat man noch im Gedächtnis, wenn sie in der Winterrose angesprochen werden. Ich verziehe mich jetzt auch wieder ins Bett - mit Buch! *freu*

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf