Luther Blissett - Q

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 10.139 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Hallole :winken:


    Ich hab' bei Schatz etwas gut und darf dafür bis Ende der Woche so viele Bücher kaufen, wie ich will (ein schlechtes Gewissen kann etwas Schönes sein :breitgrins: ). Vielleicht habe ich morgen auf dem Bücherflohmarkt Glück aber wenn nicht, werde ich bei Joker's einfallen.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich möchte noch eines dazu sagen:


    Das Wichtigste, was ich und Alfa schon gesagt haben, ist, dass der Leser bereit sein muss, sein Köpfchen anzustrengen.


    Das heißt nicht, dass der Schreibstil so arg verschnörkelt und schwer zu lesen ist, ganz im Gegenteil.


    Man muss hingegen gewillt sein, ganz andere Erzählperspektiven und Erzählmethoden zu akzeptieren.


    Man muss auch bitteschön vorherwissen, dass "Q" kein billiger "Möchtegern-Historischer Roman", wie so viele andere "Historische Romane", die leider in den Bestsellerlisten zu finden sind.


    "Q" IST einfach ein PERFEKTER Historischer Roman.


    Eine irre spannende Geschichte mit einer historischen Perfektion.


    Ich habe mich viel mit der Reformationszeit beschäftigt.


    Ich habe bei "Q" fast keine historischen Fehler finden können.


    "Q" ist besser und lehrreicher als so manches Sachbuch über die Reformation.


    Man lernt die Sicht jener Zeit von allen Seiten.


    Und das macht es so lesenswert.


    Das ist ein Buch, voller Qualität. Es kann sich locker mit Eco messen.


    Solche Bücher machen das Genre des Historischen Romans noch edel.


    Andere hingegen ziehen es leider in den Dreck.


    Gruß

  • Zitat von "Kirsten"

    Hallole :winken:
    Ich hab' bei Schatz etwas gut und darf dafür bis Ende der Woche so viele Bücher kaufen, wie ich will (ein schlechtes Gewissen kann etwas Schönes sein :breitgrins: ). Kirsten


    Bringst mich ja auf Ideen... :breitgrins:



    Zitat von "Historikus"


    Das Wichtigste, was ich und Alfa schon gesagt haben, ist, dass der Leser bereit sein muss, sein Köpfchen anzustrengen.


    Das will ich nun mal versuchen (hoffe Köpfchen reicht dazu :zwinker: ). Habe s gerade angefangen zu lesen.


    Viele Grüße

    Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.
    <br />(Carl Hilty)

  • Zitat von "Skywalkerin"

    Habe s gerade angefangen zu lesen.


    Viel Vergnügen! Du kannst ja Zwischenberichte geben. Ich baue dich dann auf, falls du irgendwo am Verzweifeln bist :zwinker:


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo @Alfa,


    vielen Dank für das Angebot, aber im Moment brauche ich noch keine Aufbauhilfe. :zwinker:


    Bin aber auch erst auf Seite 122 angelangt - zu wenig Zeit einfach.


    Bisher gefällt es mir gut, vor allem aber auch deswegen, weil die Reformation für mich ziemliches Neuland ist. Ich gebe aber zu, dass ich mich auch ein wenig schlau gemacht habe vorher, z.B. ein wenig über Thomas Müntzer. Von dem hatte ich bis jetzt noch gar nichts gehört. :redface:


    Was mir noch gut gefällt, ist der (meiner Meinung nach) schnörkellose Schreibstil. Das paßt richtig gut und vermittelt mir ein wenig das "Atemlose" und "Gehetzte", was diese Zeit wohl auch ganz gut beschreibt. - Hm, ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken kann, hoffe, es ist verständlich. :rollen:


    Bin schon gespannt, wie es weitergeht.


    Viele Grüße

    Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.
    <br />(Carl Hilty)

  • Zitat von "Skywalkerin"

    Hallo @Alfa,


    vielen Dank für das Angebot, aber im Moment brauche ich noch keine Aufbauhilfe. :zwinker:


    Na, da bin ich aber froh :smile: Schön, dass es dir gefällt!


    Zitat von "Skywalkerin"


    Bin aber auch erst auf Seite 122 angelangt - zu wenig Zeit einfach.


    Das ging mir am Anfang genau so, und auf den letzten 200 Seiten konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, egal was passierte :breitgrins:


    Zitat von "Skywalkerin"

    Was mir noch gut gefällt, ist der (meiner Meinung nach) schnörkellose Schreibstil. Das paßt richtig gut und vermittelt mir ein wenig das "Atemlose" und "Gehetzte", was diese Zeit wohl auch ganz gut beschreibt.


    Ich weiss, was du meinst. Mich hat das ein wenig nervös gemacht, aber es passt halt schon...


    Mit einem lieben Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo Alfa Romea,


    ich habe "Q" zu Ende gelesen. Am Samstag schon. Eigentlich wollte ich mich so um 14 h nur eine halbe Stunde damit in die Sonne setzen - aber dann konnte ich nicht mehr aufhören. Knapp 600 Seiten habe ich gelesen und jede davon genossen.
    Mir ging es zwar genauso wie Dir, dass mir der religiöse Eifer ein wenig fremd ist und ich damit nicht viel anfangen kann, aber es war trotzdem so spannend geschrieben, dass ich auch mitgefiebert habe.


    Nachdem, was ich schon alles an verschiedenen Meinungen Über "Q" gelesen und gehört habe, war ich überrascht. Das beweist mir wieder einmal, dass man sich am besten eine eigene Meinung dazu bildet, indem man es einfach selbst liest.


    Könnte ich eine Rezension dazu schreiben, würde es auf jeden Fall auch 5 Leseratten bekommen.


    Liebe Grüße
    Skywalkerin

    Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.
    <br />(Carl Hilty)

  • Zitat

    Nachdem, was ich schon alles an verschiedenen Meinungen Über "Q" gelesen und gehört habe, war ich überrascht. Das beweist mir wieder einmal, dass man sich am besten eine eigene Meinung dazu bildet, indem man es einfach selbst liest.


    Darf ich ganz ehrlich meine oft als zu hart interpretierte Meinung sagen? ;)


    Bücher wie "Q" und Ecos Bücher sollten meines Erachtens eigentlich Standard sein.


    Die meisten Historische Romane sind einfach schrott!!!


    Historisch unkorrekt (Warum schreibt man eigentlich einen Historischen Roman, wenn nichts dafür recherchiert wurde, dann kann man gleich Fantasy schreiben), fad, klischeehaft (die Superfrau, der Superheld, die böse Kirche etc.), maroder Schreibstil: Die meisten Historische Romane dürften sich nicht Historische Romane nennen!


    Aber nun ist es nun einmal so, dass jene Schundliteratur (ja, ich nenne es so und so bleibe ich, damit meine ich Literatur, wo man so richtig merkt, dass sich der Autor keinerlei Mühe gibt, außer der, möglichst viel Geld zu verdienen und jede schriftstellerischfe Moral und Ethik aufgegeben hat) am meisten gelesen wird.


    Und dann, wenn jene von dieser Literatur verweichlichten Leser an Eco und Q kommen, zerbrechen sie, weil sie solch eine Literatur einfach nicht gewöhnt sind.


    Ja, es gibt Lesergeschmäcke.


    Aber es ist nun einmal leider so, dass viele Leser Marionetten der Verlage geworden sind, die sich jeden Schund vorsetzen lassen, und ihn gierig fressen.


    Wer sich die Bestsellerlisten ansieht, der gibt mir recht.


    Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, mit Niveau eines Eco einen solchen Bestseller zu machen, wie es Dan "die Null" Brown derzeit macht.


    Gruß

  • Ich habe Q vor ca 1 Jahr gelesen und war beeindruckt von der sauberen Recherche und der Fülle an Material, die verwendet wurde.
    Trotzdem gehört es nicht zu den Büchern, die ich über den grünen Klee loben würde.


    Es ist, ähnlich wie Eco, ein sehr vielschichtiges Buch aber Q bleibt, anders als Eco, ein fürchterlich trockenes Buch mit papierdünnen Charakteren. Leider!


    Wenn ich mich bei Eco noch darüber aufregen kann, daß er sich z. B. im Pendel in seiner eigenen Zeichenfixiertheit verheddert und dann auch nicht mehr weiter weiß, was er nun eigentlich schreibt, bleibt Q eben "gelahrte Literatur" ohne ein Qentchen Humor und ohne diesesn vershmitzten Blick. Und in der ernstaft angestrengten Bemühung um gehobene Ansprüche auch verschlossen für Nicht-Historiker, die damit schnell die Geduld verlieren. Eco kann man jedenfalls noch mit Vergnügen lesen.


    Ich habe eure Diskussion um die "historische Genauigkeit" mitverfolgt, und bin beeindruckt wie lange man diskutieren kann, ohne seine Problemstellung zu definieren. Bitte, ein historischer Roman ist ein Roman.
    Historische Genauigkeit ist das Handwerk des Historikers, warum sollte ein Romanschriftsteller historische Genauigkeit (- vorausgeschickt , man erklärt mir mal: was soll ich genau darunter verstehen?) auf sein Panaché schreiben?


    Ich halte es da lieber mit dem Begriff des Authentischen. Ich möchte, lese ich einen historischen Romen, bitte ein Gefühl für die Zeit bekommen. Und das entsteht mir, wenn ich den Eindruck habe, der Autor hat gearbeitet, bevor er zu schreiben begann. Er hat sich seine Zeit erarbeitet. Und er muß das erarbeitete aucnicht in jedem zweiten Halbsatz vorführen. Die Recherche ist sozusagen der Kompost, auf dem das Buch gewachsen ist, da muß ich nicht jede Quelle kenne, es reicht, wenn der Autor seine Quellen kennt. Das merkt man dann schon! Sonst könnte ich auch ein Sachbuch lesen, da ist das garantiert, hoffentlich;-)).


    Wie jede Darstellung historischer Wirklichkeit, verwendet die historische Literatur auch Narrativen, d. h. Geschichte wird erzählt, und das unter einer bestimmten Thematik, einem Leitmotiv.

    So lautet z. B. das Leitmotiv der meisten historischen Romane, die die Tische in den Buchhandlungen überschwemmen: die Frau als Opfer ihrer Zeit. Das paßt sich gut mit den Erwartungen des vorwiegend weiblichen Publikums, das gerne liest, wie sich das arme Opfer wehrt, und schließlich auf der Gewinnerseite landet. Egal obs stimmt., oder stimmig ist.


    Mit authentisch hat das dann nix mehr zu tun.


    Ich gebe auch dem Vorredner recht, und sage, daß solcherlei Opferliteratur mit einem Ende von "Bigger Than life" den Geschmack nicht schult.


    Aber bitte, gerade hervorragende Autoren, die das Genre schriftstellerisch weitaus besser beherrschen, kommen in Deutshcland nicht so recht hoch.


    Zum Teil, weil sie in dem Wust an "Opferliteratur" untergehen, so geschehen mit Patricia Finney, deren Bücher schlicht und ergreifend unbekannt geblieben sind.


    Zur Zeit ist u.a. Neal Stepehnson auf dem Markt mit der deutschen Ausgabe von Quicksilver. Ähnlich wie Q müßte das Buch jeden Historiker glücklich machen, weil er sich das Lesen dröger Gesamtdarstellungen zur Zet zwischen 1650 und 1715 spart.
    Nichts davon.
    Und das ist dann mein Vorwurf an die Historiker:
    Historiker sind selber schuld , wenn gute historische Romane, die es verdienen, in einem Atemzug mit jeder Epochendarstellung genannt zu werden, nicht hochkommen.
    Schon alleine die Berührungsängste der Zunft mit der Literatur allenthalben zeugen davon. Und solange das so bleibt, verkauft sich auch gut jegliches Loreromänchen mit historischer Hintergrundtapete als Historischer Roman und degradiert die Kunst. Also auf, reklamiert das Genre, und hört auf zu greinen!;-)


    Gruß cerisaye
    Mehr über mich? Schau bei geomaler.de rein.

  • Huhu,


    kurzes OT @cerisaye: Ich hatte gehofft, dass Du Dich hier an dieser Diskussion noch beteiligst :klatschen:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich hab's jetzt auch gelesen und genossen. Der Stil ist zwar sehr nüchtern und wenig ausgeschmückt, lässt aber nichts an Spannung zu wünschen übrig. Mir gefiel das Buch von Anfang an, wenn ich auch fand, dass nach der Verlagerung der Geschehnisse nach Italien etwas die Luft heraus war.


    Die Schilderungen über die Aufstände machten mir Lust auf mehr Information, so dass ich fast ständig in wikipedia über die diversen Personen, Städte, Aufstände oder Religionen nachlas. Die zeitgenössischen Bilder rundeten das Ganze ab. Was will man mehr? "Q" ist ein Buch, das unterhält, informiert und zum Nachdenken anregt. Von diese Sorte hätte ich gerne mehr.


    Für 5 Ratten hat es zwar nicht ganz gereicht, aber 4ratten sind es auf jeden Fall.


    Liebe Grüße
    Doris

  • Ich habe Q damals bei meiner Erstlektüre abgebrochen und es im nachhinein doch irgendwie bereut... Ich werde Q aufjedenfall noch eine Chance geben. Damals war wohl einfach nicht die rechte Zeit dafür.

  • Hallo!


    Fast hätte ich auch zu den Abbrechern gehört. Dann habe ich aber das Buch doch nur zur Seite gelegt, mir ein anderes geschnappt und bin immer wieder zu Q zurück gekehrt. Das Buch hatte für mich deutliche Längen. Das mag daran liegen, dass historische Romane sowieso nicht mein bevorzugtes Genre sind. Gerade über die Zeit, in der die Geschichte spielt weiß ich nur sehr wenig, deshalb war das Lesen manchmal etwas mühsam. Aber jedesmal, wenn ich das Buch wieder zur Hand genommen habe nahm die Geschichte eine spannende Wendung und ich habe begeistert weitergelesen, bis der nächste Hänger kam. Die letzten 200+ Seiten haben mich dann endgültig gefesselt. Letztendlich bin ich froh, dass ich Q gelesen habe und schließe auch eine zweite Lektüre nicht aus. Dafür will ich mich aber mehr über den zeitlichen Hintergrund informieren.
    3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.