Truman Capote - Frühstück bei Tiffany

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 11.602 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Ich bin ein Fan!!!!! Absolutes Lieblingsbuch und Lieblingsfilm. Schwärm. Ich liebe Holly. Sie ist so liebenswert, zum knutschen. Ein bisschen Chaotisch und absolut feminin. Ich lege das Buch ans Herz!!!!
    5ratten


  • Im großen und ganzen war ich überrascht, daß ich soviel aus dem Film im Buch wiedergefunden habe, oder auch umgekehrt soviel vom Buch bis in den Film gelangt ist. Was mich allerdings überrascht hat, das war hier das vorweggenommene Ende. Natürlich paßt das insgesamt sehr viel besser zu Hollys Charakter, dieses angedeutete Happyend des Films hat mich immer schon gestört. Normalerweise bin ich kein besonderer Fan davon, das Ende zum Anfang präsentiert zu bekommen, aber hier ließ gerade auch dieses Wissen von Beginn an eine wunderbare Melancholie durch die Erzählung wehen.


    Merkwürdig, mir fällt gerad auf, daß ich das Filmende schon wieder vergessen hab, dabei hab ich ihn wirklich schon oft genug gesehen. Mir geht es da eigentlich wie beim Buch, ich sehe da kein Happy End, man könnte auch sagen, es ist von Anfang an aussichtslos für unseren Erzähler, trotz des Kusses am Ende, bin irgendwie auch jedesmal wieder überrascht :gruebel: Irgendwie sehe ich in dem Buch immer eine Ergänzung zum Film, was schon irgendwie komisch ist, weil mir das sonst nie so geht.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Ich liebe diese Melancholie in der Geschichte. Was den Film betrifft habe ich beim ersten schauen ein völlig anderes Ende erwartet und war überrascht das es anders kam als ich dachte. Dass das Buch sich damit unterscheidet hat mich nicht gewundert, irgendwie hat es meinen Verdacht von damals bestätigt. Ich fand es ganz wunderbar und liebe die Stimmung die aufgebaut wird. Holly ist eine Figur die man trotz all ihrer Fehler sehr ans Herz gewachsen ist. Wobei ich nich umhin komme zuzugeben dass das sicher auch ihrer Filmadaption durch Audrey Hepburn geschuldet ist, die sie einfach wunderbar interpretiert hat.

  • Ich stimme in allem, was Du sagst, zu. Ich bin aber auch froh, dass das Buch anders ausgeht. Sonst wäre es ja langweilig...

  • Ich habe das Buch im Rahmen des SLW 2011 gelesen:


    Der Ich-Erzähler dieses weltbekannten Romans erinnert sich rückblickend an seine kurze Bekanntschaft mit der jungen, quirligen 19jährigen Holly Golightly, die vom Land nach New York geflohen ist und dort lebenshungrig ein aufregendes Leben auf Kosten der Männer führt, die sie um den kleinen Finger wickelt. Während der Ich-Erzähler zu Beginn nur ein gesichtsloser Nachbar des It-Girls ist (so würde man sie jedenfalls heute nennen), lernt er Holly bald besser kennen und ist von ihrer sprühenden Ausstrahlung fasziniert. Doch er sieht ebenfalls die andere Seite der Medaille, wenn Holly an ihren Träumen zweifelt und sie nur noch ein Schaufensterbummel bei Tiffany, dem berühmten Juwelier, wieder aufmuntern kann.


    Durch den Gegensatz zwischen dem bodenständigen Ich-Erzähler und dem exzentrischen Partygirl schafft Capote ein Spannungsverhältnis, in dem verschiedene Welten und Lebensstile aufeinander treffen. Doch trotz oder auch wegen dieser Gegensätze wird der Ich-Erzähler bald zu einer wichtigen Stütze in Hollys Leben und sorgt dafür, dass sie nicht völlig den Boden unter den Füßen verliert. Durch seine Anteilnahme an ihrem Leben erfährt er schließlich sogar die Wahrheit über ihre sorgsam verschwiegene Herkunft und den Grund für ihren übermäßigen Lebenshunger. Dieser Einblick in Hollys Vergangenheit sorgte bei mir dafür, dass ich das egozentrische Mädchen etwas besser verstand und ihre Motive nachvollziehen konnte.


    Da ich bisher nur Ausschnitt aus der Verfilmung mit Audrey Hepburn kannte, war ich nicht auf die streckenweise auftauchende bedrückende Stimmung gefasst, die Holly immer wieder befällt und auch auf ihre Umgebung ausstrahlt. Dieser Kontrast zu bunten Partystimmung hat dem Roman eine zusätzliche Note verliehen und mir deswegen gut gefallen.


    Insgesamt gesehen bin ich froh, dass ich endlich diesen Klassiker gelesen habe und vergebe 4ratten

  • Capote, Truman - Frühstück bei Tiffany


    Ich gehöre ganz anscheinend auch eher zu der Fraktion, die mit dem Buch nicht besonders viel anfangen konnte. Gleich vorneweg: Auch den Film habe ich bisher noch nicht gesehen.
    Als recht angenehm habe ich den Ich-Erzähler empfunden, der den Leser durch die Geschichte führt. Durch seine gelegentlichen Kommentare und Vorausdeutungen bringt er doch etwas Würze in die sonst recht plätschernde Handlung.
    Mit Holly selbst konnte ich ehrlich gesagt nicht wirklich viel anfangen, auch wenn sie sicher eine interessante Persönlichkeit ist. Durch ihre Art und ihr Verhalten anderen gegenüber ist sie mir eher unsympathisch. Daran können auch die Einblicke in ihre Vergangenheit nicht wirklich etwas ändern.
    Vom Ende war ich dann doch überrascht, ich hätte mir etwas Definitiveres, Abgeschlosseneres gewünscht. Andererseits ist es auch wieder konsequent, wenn man den Rest des Buches in Betracht zieht.
    Insgesamt ist es gut, dass das Büchlein nicht dicker war, denn ansonsten hätte ich es wahrscheinlich nicht bis zu Ende durchgelesen, denn fesseln konnte es mich leider zu keinem Zeitpunkt.


    2ratten

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Auf meine Leseliste ist das Buch aktuell durch Christoph Marzi - Die wundersame Geschichte der Faye Archer gerutscht, in dem es eine Rolle spielte. Ich habe sogar den Film nie gesehen und musste nur immer beim Buch-in-die-Hand-nehmen „And I said what about Breakfast at Tiffany's? She said I think I remember the film“ von “Deep Blue Something” vor mich hinsummen…


    New York:
    Die Nachbarin, die den Erzähler am meisten geprägt hat heißt Holly Golightly, heute würde man sie vermutlich als „It-Girl“ bezeichnen, damals war sie nur ein Stern, der es schaffte, dass die Männer der Gesellschaft um sie kreisten. Der Erzähler erinnert sie an ihren Bruder und so ist ihre Beziehung vielleicht intimer und zugleich unschuldiger als die zu ihren vielen Herrenbekanntschaften. Holly ist jemand, der immer nur die Fassade zeigt und so neige ich zu einem Mitleid, (welches sie nicht würde haben wollen) und wäre bereit ihr so manches zu verzeihen, ohne sie wirklich nett zu finden. Capote ist trotz der Kürze des Romans ein vielschichtiges Bild gelungen, der besonders durch das Durchschimmern lassen von Gefühlen unter der Oberfläche hervorsticht.


    4ratten

  • Ich kenne nur den Film - welchen ich sehr mochte - aber es ist schon eine ganze Weile her, seit ich ihn gesehen habe und nachdem ich den Thread durchgelesen habe, werde ich mir jetzt doch das Buch zulegen.

  • illy
    Und damit hast Du mir den Ohrwurm des Tages ins Ohr gesetzt :breitgrins:
    Obwohl ich die Geschichte mag, bin ich doch vom wunderbaren Film so stark beeinflusst das ich ihn bis heute ein klein wenig lieber mag (sicher auch wegen dem Ende ;) )

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    Truman Capote - Frühstück bei Tiffany


    Übersetzt von: Heidi Zerning


    Zum Inhalt:


    Der Ich-Erzähler lernt seine Nachbarin Holly Golighty dadurch kennen, dass sie regelmäßig nachts bei ihm klingelt, um in ihre Wohnung zu kommen. Die 19-jährige lebt in der Wohnung unter ihm und führt ein leben als Partygirl im 40er Jahre New York. Ihre chaotische und unkonventionelle Art nehmen den Ich-Erzähler bald gefangen und zwischen ihnen entwickelt sich eine Freundschaft.


    Der erste Satz:


    Ich bin jemand,den es immer wieder zu den Orten hinzieht, wo er früher gewohnt hat, zu den Häusern und ihrer Umgebung.


    Meine Meinung:


    Truman Capote hat mit Frühstück bei Tiffany einen eindrucksvollen Roman gelungen. Er zeichnet das Bild von einer jungen Frau, die versucht sich selbst und ein sicheres Leben zu finden. Holly Golightly, deren Name wahrlich nicht durch Zufall auserwählt worden ist, ist eine Mischung aus naiven Mädchen, Überlebenskünstlerin und Träumerin, die ihre Umwelt mit ihren Charme gefangen nimmt. Der Autor verwendet dabei einen knappen Erzählstil, der sehr zielgerichtet ist. Nichts erscheint überflüssig oder gar willkürlich. Obwohl seine Schreibweise eine Leichtigkeit transportiert, die auch die Protagonistin für sich beanspruchen will, zeigt sich jedoch nach und nach, dass hinter der charmant und naivwirkende Person, sich eine große Traurigkeit und Hilflosigkeit versteckt, der sie zu entfliehen versucht.


    Insgesamt ist es ein kurzweiliger Roman, der trotz seiner Kürze nichts vermissen lässt. Das Ende ist eigenwillig jedoch für die Geschichte äußerst stimmig.


    4ratten

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Meine Meinung
    Meine Meinung über Holly Gollightly hat sich im Verlauf der Geschichte mehr als einmal geändert. Anfangs kam sie mir oberflächlich vor. Sie benutzte die Menschen um sich herum und als Dank gab es nur ein kleines Lächeln. Wenn der eine ihr nicht mehr helfen wollte, musste es eben der neue Nachbar tun. Menschen waren für sie austauschbar. Das machte sie mir nicht sympathisch.


    Später wurde mir klar, dass mehr hinter der jungen Frau steckt. Sie schien mir auf der Suche, aber nach was? Auch wenn sie immer noch leichtfertig und oberflächlich schien, wirkte sie jetzt auch warmherzig. Was mir aber auch immer deutlicher wurde: sie war von ihrem Leben und den Menschen auch ein wenig überfordert. Ob es daran lag, dass jeder ein anderes Bild von ihr hatte und etwas von ihr zu wollen schien, konnte ich nicht sagen.


    Ihr neuer Nachbar dagegen betrachtet sie völlig unvoreingenommen. Und auch wenn er merkt, dass sie nicht glücklich ist, kann er ihr nicht helfen. Seine Traurigkeit über diese Hilflosigkeit kann man in jeder Zeile spüren.


    Frühstück bei Tiffany hat mich nicht von Anfang an überzeugt. Aber dann hat es mich nicht mehr losgelassen.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.