Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Kann das sein, noch kein Thread zu dem neuesten Buch der beiden?
Kurzbeschreibung:
Lodenbacher, der Chef von Kommissar Kluftinger, tobt. Ausgerechnet bei ihnen im schönen Allgäu hat sich ein Unbekannter auf der Flucht vor der österreichischen Polizei erschossen. Verdacht: er plane einen terroristischen Anschlag. Bloß wo? Nun muss Kluftinger nicht nur mit Spezialisten des BKA, sondern auch noch mit den Kollegen aus Österreich zusammenarbeiten. Doch das ist nicht sein Hauptproblem. Er soll mit seiner Frau Erika und dem Ehepaar Langhammer einen Tanzkurs absolvieren. Dabei hat er gar keine Zeit, denn er steckt mitten in den Endproben für die große Freilichtspiel-Inszenierung von »Wilhelm Tell« ...
Meine Meinung:
Dieses Mal hab ich mir das Hörspiel besorgt und wieder viel, viel gelacht. Vor allem lesen die beiden Autoren das Buch abwechselnd vor, so dass das Hörbuch teilweise ein Hörspiel ist.
Der Roman dreht es sich, wie aus dem Klappentext schon hervorgeht um das Thema Terrorismus. Kluftinger wird einer geheimen Sonderermittlungsgruppe unterstellt, die es sich zur Aufgabe macht einen Terroranschlag zu verhindern. Wenn ich mir nur anschaue, wie die beiden den Plot und die Arbeit der BKA Leute beschreiben, scheint es einerseits sehr locker und kaum vorstellbar. Szenen, in denen Kluftis vorübergehender Chef zum Beispiel damit einverstanden ist, dass Klufti zu einem wichtigen Familientermin einfach mal so zwischendurch gehen kann stehen hier im deutlichen Kontrast zu der Ernsthaftigkeit des Themas. Er ist kein Kommisar, der wie ein Wallander sich komplett an einem Fall aufreibt und nächtelang zu wenig schläft. Dazu ist Kluftinger viel zu verheiratet und hat zu viel Privatleben. Aber genau das finde ich sehr gut getroffen. Natürlich löst Klufti den Fall, wie immer mit viel Gespür und Intuition.
Im Gegensatz dazu steht sein Privatleben. Dieses Mal muß er mit seiner Frau und seiner Mutter Schuhe kaufen (der wichtige private Termin) und mit den Langhammers einen Tanzkurs absolvieren. Im Takt denkt er die Schritte mit: "Raus - raus - ich- will- hier- raus....."
Fazit: Wer einen spannenden, autentischen Krimi lesen will, ist hier sicher falsch, denn so einfach lassen sich diese Fälle dann wohl doch nicht lösen. Doch das, was die beiden Autoren hier bieten ist eine runde, in sich völlig gelungene Geschichte. Die Krimis leben von der Person und Klufti ist eben, wie er ist. Ein eingespielter Ehemann, der seine Frau kennt, der von seiner Frau gekannt wird (leider auch von seiner Mutter), der nicht möchte, dass andere Männer ihm auf die Pelle rücken - da ist er eben ein typischer Mann - und der im Alltag immer wieder mit Situationen konfrontiert wird, die eben einfach nicht seine Sache sind. Ein herrliches Schauspiel, direkt aus dem Alltag gegriffen.
Die beiden Autoren wurden gestern für den Roman "Laienspiel" mit der Corine ausgezeichnet - in einem Atemzug mit Henning Mankell und Martin Walser. Überreicht hat den Preis "unser" neuer, bayerischer Ministerpräsident Horst Seehofer.
http://www.corine.de/