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Die ersten drei Bände von Jacqueline Careys Kushiel – Reihe um die Kurtisane Phèdre (Link zum 1. Band) habe ich mit sehr viel Vergnügen gelesen und es gibt eigentlich nur einen Grund, warum der 4. Band, der erste Band mit Imriel als Hauptfigur, bis vor kurzem in meinem SUB ruhte: Ich wollte die Wartezeit zwischen den einzelnen Bänden dieser zweiten Trilogie möglichst kurz halten, der 3. Band wird nun in nur noch drei Monaten erscheinen. Das Abwarten war eine ziemlich gute Entscheidung, denn obwohl „Kushiel’s Scion“ in sich relativ abgeschlossen ist, fühle ich mich nach den rund 900 Seiten in der Welt von Terre d’Ange wieder so heimisch und habe auch die neu in den Fokus gerückten Figuren so gern gewonnen, dass ich gleich zum nächsten Band greifen möchte.
Imriel, dessen Schicksal als Kind Thema des dritten Bandes der ersten Trilogie war, ist mittlerweile erwachsen geworden und obwohl er bei seinen Pflegeeltern Phèdre und Joscelin glücklich ist, leidet er unter den traumatischen Erlebnissen seiner Kindheit. Seine Position am Hof ist nicht ganz einfach, obwohl die Königin selbst ihm Vertrauen entgegenbringt, wird er von vielen Adeligen, die den Verrat seiner Mutter nicht vergessen können, mit Misstrauen beäugt. Seine erwachende Sexualität, von Kushiels Erbe geprägt, macht ihm noch zusätzlich zu schaffen. Um der angespannten und nicht gerade intrigenfreien Atmosphäre und auch der Entscheidung über eine politisch sinnvolle Ehe zu entgehen, setzt er schließlich durch, dass er einige Zeit in Tiberium studieren darf.
Imriel ist natürlich keine so faszinierende Figur wie Phèdre, aber er macht seine Sache als Hauptfigur gut. Er ist größtenteils sympathisch und seine inneren Konflikte zwischen Begierde und Abscheu gegenüber gewissen, Kushiel zugeordneten, Arten der Sexualität werden vor dem Hintergrund seiner Vergangenheit gut dargestellt. Die Menschen, denen er seine Freundschaft schenkt, können seine Qualitäten erkennen und er selbst bemüht sich ein guter Mensch zu sein und so in gewisser Weise die Untaten seiner Mutter wieder gutzumachen. Sein Verhältnis zu ihr ist schwierig, seine Meinung ist von ihr als politische Person, als Verräterin ihres Vaterlandes geprägt und die Mutterrolle, die sie tatsächlich so gut wie möglich zu erfüllen versucht hat, ist er nicht in der Lage dahinter wahrzunehmen.
Das Buch ist natürlich nur für die Leser geeignet, die die erste Trilogie bereits kennen, aber denen, die die Abenteuer von Phèdre mit Genuss gelesen haben, kann ich auch „Kushiel’s Scion“ voll und ganz empfehlen.
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