Simon Beckett - Leichenblässe

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  • Simon Beckett - Leichenblässe


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    Kurzbeschreibung
    Thrillerautor Simon Beckett ist zurück, und mit ihm natürlich der Held seiner ersten beiden Bestseller, der forensische Anthropologe David Hunter. In Leichenblässe reist Hunter nach seiner Genesung von einem Mordanschlag auf Wunsch seines Lehrers Tom Lieberman nach Tennessee und sieht sich mit einem skrupellosen Serienmörder konfrontiert, der die beiden Wissenschaftler auf ihrem eigenen Spezialgebiet in die Irre führt.


    Eigentlich möchte David Hunter nach seiner Genesung nur ein wenig auf andere Gedanken kommen und folgt daher der Einladung seines Mentors Tom Lieberman an dessen Forschungsinstitut nur allzu gerne. Doch schon bald ist es mit Forschung alleine nicht mehr getan. Lieberman soll die stark verweste Leiche eines Mordopfers untersuchen. Der gesundheitlich stark angeschlagene Lieberman bittet seinen Freund Hunter, ihm bei der Arbeit zu helfen. Dessen Anwesenheit stößt bei den Agenten des Tennessee Bureau of Investigation und beim zuständigen Pathologen auf eisige Ablehnung. Doch Lieberman boxt seinen ehemaligen Schüler allen Widerständen zum Trotz durch. Schnell stellen sich Probleme bei der Untersuchung der Leiche ein. Die Todesursache ist nicht eindeutig zu klären, der Zeitpunkt des Todes ist unklar, was die Anthropologen am meisten überrascht, merkwürdige Fingerabdrücke werden gefunden und die Identifikation des Opfers birgt ungeahnte Schwierigkeiten. Nichts an der Leiche und am Fundort ist so, wie es sein sollte. Zu allem Überfluss rennt den Ermittlern die Zeit davon, denn weitere Opfer tauchen auf.


    Meine Meinung


    Nach den ersten beiden Bänden war ich sehr gespannt auf den neusten Pathologie-Thriller Becketts. Auch dieses Mal bleibt er seiner Linie treu und überrascht den Leser mit unerwarteten Wendungen und Forensischen Details. Auf den ersten Seiten bekommt der Leser in gewohnter Weise eine kleine Lehrstunde in Sachen Pathologie, diesesmal geht es um unser größtes Organ die Haut. Und wie gewohnt wird diese auch noch eine Rolle im Laufe des Buches spielen. Auch mit seinem Schreibstil sowie der nicht abfallen wollenden Spannungskurve weiß Beckett wieder zu überzeugen.


    Was diese Reihe von anderen Thriller/Krimi-Reihen unterscheidet ist nicht nur das die Hauptperson ein Pathologe ist sondern auch die Abwechslung der Fälle und Ereignisse mit denen Beckett den Leser nicht zu Atem kommen läßt, kein Fall gleicht dem anderen.


    Auch dieses Mal schafft er es den Leser immer wieder aufs neue zu überraschen und aufs Glatteis zu führen. Auch die jeweiligen Beschreibungen und Begebenheiten sind gewohnt detailliert und nichts für schwache Nerven. Sagen wir es mal so eine Verfilmung seiner Bücher könnte ich mir wahrscheinlich nicht wirklich ansehen :redface:.


    Reich an überraschenden Details und mit einem furiosen und dramatischen Showdown ausgestattet, bietet Leichenblässe alles, was der Krimileser mit Recht erwarten darf.


    4ratten

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:

  • Nach „Die Chemie des Todes“ und „Kalte Asche“ war ich gleichermaßen gespannt und skeptisch gegenüber „Leichenblässe“. Nachdem sich die ersten beiden Fälle David Hunters doch ziemlich ähnlich waren, hatte ich die Befürchtung, dass Beckett auch dieses Mal wieder zu altbewährten Mitteln greifen würde. Glücklicherweise wurde ich eines besseren belehrt.


    David Hunter hat sich von seinen schweren Verletzungen durch die Messerattacke erholt, hängt aber, was seine berufliche Zukunft betrifft, in der Luft. Um Abstand zu gewinnen reist er nach Knoxville, Tennessee und führt Versuche auf der Body Farm durch. Dabei trifft er alte Bekannte und Freunde und stellt sich auf entspannte Wochen ein. Natürlich wird diese Illusion schnell zerstört und er findet sich mitten in einer Mordermittlung wieder, die nur die Spitze des Eisbergs darstellen soll. Ein Serienmörder mit einem erschreckenden Tempo beim Morden hält Polizei und Rechtsmediziner in Atem...


    Endlich löst sich Beckett von seinem alten Muster. Er lässt David Hunter dieses Mal in einem ganz anderen und vor allem viel weiteren Gebiet agieren, er weist ihm eine andere Position, nämlich die eines Helfers, zu und er gibt ihm eine charakterliche Tiefe, die er bisher nicht in diesem Maße hatte.


    Hunter hat aufgrund der Ereignisdichte keine Zeit, sich in die Trauer um seine Familie hineinzusteigern und ist zunehmend in ruhigen Momenten mit der Sorge um seine Sicherheit beschäftigt – sowohl bezüglich des Falls, als auch was die Angreiferin am Ende des letzten Buches betrifft, die noch nicht gefasst werden konnte.


    Unterstützt durch seine alten Freunde wird er mit der Zeit wieder sicherer in seinem Job und das verlorene Selbstbewusstsein kehrt allmählich zurück – allerdings nicht ohne zwischendurch auf die eine oder andere harte Probe gestellt zu werden. Der Prozess ist für den Leser sehr gut nachzuvollziehen, was einerseits natürlich am Ich-Erzähler liegt, andererseits gelingt es Beckett aber auch sehr gut, eben jenen Erzähler die Gefühle beschreiben zu lassen, die in unterschiedlichen Situationen vorhanden sind oder wiederkehren.


    Abgesehen von David Hunter und dem Handlungsort besticht besonders die eigentliche Handlung durch Spannung, Schnelligkeit und medizinische Beschreibungen. Der Leser kann Hunter und seinen Kollegen bei den Untersuchungen der Leichen regelrecht über die Schulter sehen. Es werden viele interessante Vorgange detailliert geschildert – unschlagbar ist einmal mehr der Beginn des Buches. Beckett zieht mich damit immer sofort in seinen Bann. Er beschreibt sachlich aber anschaulich, was in diesem Zusammenhang immer wieder sehr angenehm ist.


    Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden und wird kontinuierlich gesteigert. Oft wird der Leser von interessanten und vor allem unerwarteten Wendungen überrascht und das sprichwörtliche Aufstellen der Nackenhaare lässt nicht lange auf sich warten. Besonders das überraschende Ende hat den sehr guten Gesamteindruck des Buches noch einmal verstärken können.


    Sprachlich ist das Buch bedingt durch das Thema natürlich geprägt von medizinischen Fachbegriffen. Dennoch erschwert dies das Lesen in keiner Weise. Beckett erklärt alle unbekannten Begriffe durch eingestreute Nebensätze, lässt sie von verschiedenen Personen erläutern usw.


    Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass ich froh bin, dass es auch noch Autoren gibt, die nicht auf mindestens fünf Handlungsstränge angewiesen sind, um einen in ihren Augen guten Thriller zu schreiben. Das scheint ja im Moment Mode zu sein. Becketts Buch zeichnet sich durch eine wunderbar geradlinige Erzählweise aus. Er schafft es, ohne viel erzähltechnischen Aufwand, ein sehr spannendes und tolles Buch zu schreiben. Ich bin begeistert.


    Von mir gibt es ganz klar 5ratten
    Für mich ist das bisher das beste Buch der David-Hunter-Reihe. :klatschen:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Hey,


    ich finde, dass Simon Beckett auch diese Buch wieder sehr gelungen ist. Allerdings ist es für mich nicht das Beste Buch von ihm, ich finde "Die Chemie des Todes" besser und für mich interessanter und spannender. So, vorweg muss ich noch sagen, dass ich mit dem Buch angefangen habe und mich wenig später mit einem Bekannten einer Freundin darüber unterhalten habe und er nur meinte

    . Naja, demzufolge war also meine Motivation ab der Mitte des Buches nicht mehr so groß und irgendwie fand ich die Geschichte teilweise etwas schleppend, aber letzendlich war das Ende doch super und ich bin hellauf begeistert! :) Ihm es ist es gelungen, dass mir das Buch doch noch sehr gut gefallen hat und deswegen vergebe ich


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: weil mir die Chemie des Todes eben doch noch ein wenig besser gefallen hat!


    Liebe Grüße


    bella*

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

    Einmal editiert, zuletzt von bella* ()

  • Ich hatte gestern nach Arbeit und frühem Abendessen noch mehr als 2/3 vor mir - und konnte es dann einfach nicht mehr weglegen. Ich musste das Buch ganz einfach zu Ende lesen, sch...egal wie spät es auch würde.


    Beckett schafft es, am Ende eines jeden Kapitels einen Cliffhanger einzubauen, der es einem echt unmöglich macht, gerade dann eine Pause einzulegen. Aber nicht nur das - der gesamte Schreibstil ist so sauber und flüssig, dass man kein Wort missen möchte. Die kreierte Atmosphäre ist so gruselig und morbid, dass ich gestern einen halben Herzschlag bekam, weil ein über meinem Dachfenster vorbeifliegender Vogel auf dem Boden einen Schatten warf. Nur ein Sekundenbruchteil, aber der Schreck war da. :breitgrins:


    Meiner Meinung nach sind alle Fäden sehr gut zusammengewebt und nachvollziehbar, und ich hatte mich mehrmals dabei erwischt, wie ich als "Beckett-Erfahrene" (wenn man das so nennen kann) jedes Steinchen analysierte und knobelte, wer es wohl sein könnte.


    @ bella*
    Ich weiß nicht, ob ich durch den Kommentar Deiner Freundin in eine bestimmte Richtung beeinflusst wurde, weil ich schon vorher eine vage Ahnung hatte, aber ich würde den Teil Deines Postings lieber in einen Spoiler packen. :winken:


    Allerdings tat sich bei mir nach der (vermuteten) Kenntnis des Mörders

    kein Abbruch in der Spannung. Ich fand die Stimmung immer gehetzter, die Zeit lief langsam ab und die Spannung steigerte sich bis zu einem verflixt horrenden Showdown.


    Das Drumherum, nämlich die Entwicklung Davids und seine Erfahrungen mit dem Ermittlerteam war dieses Mal eine sehr gute Abwechslung zu dem alten Schema Becketts. Ich empfand oft Mitleid für den Armen, und steigerte mich das ein oder andere Mal schon ein bisschen in eine Wutattacke über so manch arroganten Kollegen hinein.


    Für mich der bisher beste Beckett, obwohl er sich sehr, sehr knapp mit dem 2. Teil schlägt. Mega-Spannend!
    Da gebe ich sehr gerne


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

    Einmal editiert, zuletzt von Schokomaus ()

  • Jetzt melde ich mich doch einmal zur Wort (erster Beitrag, juhu!).


    Bin ich denn die Einzige, die den dritten Hunter-Roman nicht so dolle fand?
    Sicherlich, Beckett hat wie immer einen gut lesbaren und flüssigen Schreibstil, nette Cliffhanger und einen deutlich sichtbaren roten Faden.
    Dennoch war ich von diesem Teil etwas enttäuscht. Irgendwie konnte Beckett nicht jene mystische Atmosphäre aufbauen, die die beiden ersten Teile ausgezeichnet hat. Leichenblässe war an manchen Stellen schon fast zu langatmig und verlief zu sehr nach Schema F (CSI lässt grüßen). Ich muss allerdings zugeben, dass ich diesmal nicht wusste, wer der Mörder ist. Trotzdem wusste ich, was mich am Ende erwarten würde. Beckett hat hier krampfhaft versucht, die absolut unwahrscheinlichste Person als Mörder hinzustellen, eben jene, die am wenigsten im Buch auftaucht. Gelungen ist ihm dieses Täuschungsmanöver, aber trotzdem bleibt ein gewisser Beigeschmack von einer krampfhaft erzwungenen Handlung.


    Aber das ist ja nur eine Meinung von vielen. :zwinker:

  • Ich hab das Buch gestern abend ausgelesen.... Ich bin total begeistert, ich finds besser als Band 2, der etwas schwächer als dieser und Band 1 war.
    Der Täter war mir nicht klar :rollen: ... im Gegensatz zum ersten Band, wo ich zwischenzeitlich schon den richtigen Verdacht hatte, den Gedanken allerdings wieder verworfen hatte....
    der Schreibstil ist wieder klasse, die Story total spannend und das Thema (wie immer) einfach nur genial :klatschen:
    Ich freu mich auf jeden Fall auf den Nächsten Hunter-Roman :breitgrins:


    ganz klar: 5ratten

  • Nachdem ich auch die ersten beiden Bücher mit David Hunter gelesen habe, dachte ich, dass ich ganz genau wüsste, was mich wohl in diesem Buch erwarten wird, besonders weil die ersten beiden Bücher sich sehr geähnelt haben. Aber mit dem dritten Buch mit David Hunter hat mich Simon Beckett nun doch positiv überrascht!
    Obwohl ich doch ein wenig die besondere Unwetter-Insel-Stimmung des letzten Buches vermisst habe, wurde ich trotzdem wieder in den Bann des Buches gezogen. Diesmal wurde viel mehr über David und sein Inneres verraten ohne dass es kitschig wurde, was dem Buch eine ganz andere Atmosphäre gab.


    Nicht ganz so gelungen habe ich die Einschübe des Serienmörders empfunden. Das hat mich meist eher genervt, weil ich viel lieber mit David den Täter suchen wollte. Trotzdem habe ich auf Hinweise geachtet, die eventuell die Idendität das Täters verraten hätten. :zwinker:


    Etwas enttäscht hat mich, dass der Aufenthaltsort des Täters eher durch Zufall entdeckt wurde als durch Ermittlungen. Es war zwar nicht ganz so zufällig wie im ersten Buch, aber hatte wohl doch eher mit Glück als mit Wissen zu tun. Aber wahrscheinlich wäre es ansonsten sehr schwierig zu erklären gewesen, wie Paul und David zunächst alleine im Haus sind um den spannenden Showdown zu erreichen...


    Mein Fazit: Anders als die Vorgänger und trotzdem sehr lesenswert! 4ratten

  • Auch ich bin ein begeisterter Fan von Simon Beckett und habe wie andere hier bereits die ersten beiden Teile gelesen. Das Buch hat mich genauso wie die anderen in den Bann gezogen und reiht sich damit gut ind die Geschichte von David Hunter ein.
    Nun zu meiner Meinung:
    Ich fans es gut, dass der Schauplatz diesmal die USA und nicht England war und man auch ein wenig über die berühmte "Body-Farm" erfährt. David Hunter will sich eigentlich von den Strapazen des zweiten Teils erholen (vor allem von dem versuchten Mord!) und wird doch wieder mitten in einen spektakulären Fall gezogen. Der Täter zeigt sich schon recht schnell als besonders klug und vorausplanend, was die Spannung und auch das Raten des Mörders nur noch steigert!
    Im Gegensatz zum ersten Teil habe ich diesmal den Mörder nicht erraten, sondern war sogar recht überrascht!
    Also, alles in allem ein wirklich gelungenes Buch von Beckett um den berühmten Anthropologen David Hunter.
    Insgesamt gibts dafür: 4ratten

    &quot;Lesen ist wie Schlafen und Träumen - der Mensch ist in einer anderen Welt: man soll ihn nicht wecken.&quot;&nbsp; -Richard Benz- <br />:leserin:&nbsp;&nbsp; Karin Slaughter - Letzte Worte<br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Hermann Hesse - Siddharta<br />

  • Moin


    Ich kann mich leider der Meinung nicht so ganz anschliessen. Das Buch ist sicherlich recht gut. Ich habe aber den Eindruck, dass es zum Ende stark nachlässt (wie bereits bei dem vorangegangenen Buch "Kalte Asche).


    Die Story ist wirklich spannend und gut umschrieben. Die Machart ist im herrkömlichen Stil. Sehr gut leserlich, verständlich....es macht einfach Lust auf "Mehr"!


    Die letzten 30 Seiten finde ich jedoch nur noch kitschig, unlogisch und völligst unrealistisch. Die Morde, der Zufallsfund des Autos, der Mörder als solcher (für mich schon klar, dass es ein anderer als der Hauptverdächtige sein musste - und soviele Charaktere gab es ja nun auch nicht im Buch).


    Hätte für die ersten 400 SEiten glatt 5 Ratten 5ratten vergeben.....für den Schluss lediglich nur 2 2ratten


    Insgesamt ist das Buch jedoch sehr gut! Man kann es bestens weiterempfehlen...

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Zum Inhalt:


    Nachdem David Hunter sich von seinen schweren Verletzungen zumindest körperlich erholt hat, reist er nach Knoxville, Tennessee um der Einladung seines Mentors Tom Liebermann zu folgen. Hier widmet er sich zunächst seinen Forschungen auf der Body Farm bis er sich plötzlich mitten in einer Mordermittlung wiederfindet. Es werden immer mehr Leichen gefunden und der Serienmörder scheint auch nicht vor dem Ermittlungsteam halt zu machen...


    Meine Meinung:


    Nachdem ich bereits die ersten beiden Bücher der Reihe mit Begeisterung gelesen habe, habe ich mich mit hohen Erwartungen an dieses gewagt und wurde nicht enttäuscht.


    Beckett entführt uns zunächst zu der berühmten Body-Farm in den USA, in der sein Protagonist sein Fachwissen erworben hat. Dies ist sehr interessant, aber auch irgendwie gruselig. Mir gefiel, dass in der Einleitung zunächst von dem Mann berichtet worden ist, mit dessen Leiche Hunter sich dort beschäftigt. Hunters Leben scheint sich nach dem letzten Band stark verändert zu haben. Nicht nur, dass er in einer beruflichen Krise steckt, sondern auch privat ist es aus den Fugen geraten. Daher findet man ihn verändert vor und seine vormals sehr selbstbewusste Art und Weise ist ins Schwanken geraten.


    Die Personnen, die man in Knoxville kennenlernt, sind alle ziemlich interessant. Von Hunters Mentor Lieberman erfährt man vieles, sodass ich mir nach einer Zeit gut vorstellen konnte, wie er ist und wie er arbeitet. Aber auch die anderen Charaktere sind spannend von den Mitarbeitern in den Abteilungen über das Ermittlungsteams sind einige Charaktere dabei, die man ins Herz schließen kann bzw. schnell eine Abneigung entwickelt.


    Beckett lässt uns in diesem Buch auch an den Gedanken des Mörders teilhaben. Diesen Blick in den Abgrund empfand ich als spannend und zeigte wieso der Mörder so handelte und man bekam teilweise so einen Einblick in dessen, was noch passieren würde, sodass man David Hunter schon einen Schritt voraus war.


    Wie auch in den vorherigen Büchern, lässt sich Becketts Schreibstil flüssig lesen und gibt einem einen guten Einblick in die Szenerie. Dies ermöglicht dem Leser ein inneres Bild entstehen zu lassen. Immer wieder lässt Beckett Fachwissen miteinfließen, sodass man nachvollziehen kann, wie sein Protagonist Hunter auf seine Schlüsse kommt.


    Insgesamt hat mich das Buch sehr gefesselt und es hat alles, was für mich einen guten Thriller ausmacht.


    5ratten

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Ich bin wohl eine der wenigen, die bis zum Ende tatsächlich NICHT wußten, wer der Mörder war. Ich war schon überrascht bei der Auflösung.


    Ich denke, daß die Abkehr des Musters aus den ersten beiden Büchern der Reihe (eingeschränkter Inselkreis) dringend notwendig war, um die neuen Bücher nicht so vorhersehbar zu machen und einfach Raum für neue Einflüsse zu schaffen.
    Es gab ja auch gleich eine gänzliche Änderung der Szenerie: ein anderes Land, eine neue Rolle für David als lediglich geduldeter Helfer, und den Fokus auf Davids Gefühle und seine Selbstfindung.


    Trotzdem hat mich die Geschichte nicht ganz so gepackt wie die im Vorgängerroman.
    Daß die Body Farm in die Handlung aufgenommen wurde, fand ich sehr interessant, aber das wars dann erst mal auch.
    Obwohl eigentlich ständig etwas passiert, kam für mich lange Zeit keine richtige Spannung auf. Es gab neue Opfer und neue Erkenntnisse, ich bin der Handlung gerne gefolgt, aber wenn ich das Buch aus der Hand gelegt habe, hatte ich nicht wirklich das Verlangen zu wissen, wie es weitergeht.
    Ich glaube es lag daran, daß ich außer zu David überhaupt keine Beziehung zu den anderen vorkommenden Personen aufbauen konnte. Von Davids Freunden erfuhr man zu wenig, als daß sie mir sympathisch werden konnten, Jacobson war sowieso die meiste Zeit regungslos und meiner Meinung nach wurde David zu oft von den Ermittlern regelrecht angefeindet. Das mochte ich nicht und er tat mir leid, weil er ja eigentlich nur Tom helfen wollte.
    Alles in allem empfand ich die handelnden Personen recht oberflächlich dargestellt.


    Richtig spannend fand ich nur die letzten ca 130 Seiten,


    Ab da konnte ich kaum noch verschnaufen und habe die Geschichte in einem Rutsch bis zum Ende gelesen, im Stehen in der Küche, weil ich eigentlich nur ein paar Seiten lesen wollte.


    Der Showdown kann sich wirklich sehen lassen!


    Daß die Auflösung nur zufällig zustande kam, empfand ich nicht wirklich schlimm. Es gibt zufällige Auflösungen, die eindeutig mehr konstruiert und zurechtgebogen sind, als in "Leichenblässe".


    Was mich allerdings gestört hat, und mich auch grundsätzlich in Büchern stört, sind diese Einwürfe wie "xy erinnerte ihn an etwas, aber er wußte nicht, woran" oder "irgendetwas machte ihn stutzig, aber wußte nicht, was"
    Solche Sätze kamen hier öfter vor, für meinen Geschmack zu oft, auch wenn sie dazu dienen, den Leser auf irgendeine Tatsache oder einen Zusammenhang aufmerksam zu machen.


    Insgesamt kam "Leichenblässe" nicht an den Vorgänger heran, der mich ja zu 100% überzeugt hatte, aber der Schluß hat mich für die vorhergehenden Seiten, die mich nicht so gepackt hatten, belohnt.
    Der Schreibstil ist rund und man kann der Handlung gut folgen, wie schon in den vorherigen Hunter-Romanen.
    Außerdem ist mir David in diesem Teil der Reihe noch sympathischer geworden.



    Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass ich froh bin, dass es auch noch Autoren gibt, die nicht auf mindestens fünf Handlungsstränge angewiesen sind, um einen in ihren Augen guten Thriller zu schreiben.


    Das finde ich auch! Auch wenn mich der vorliegende Roman nicht 100% überzeugt hat.
    Ich war übrigens auch froh,


    Ich warte mit Spannung auf die nächste TB-Ausgabe (ich glaube "Verwesung"), die wohl im Juli erscheint. Sollte die Ausgabe eigentlich nicht schon im Mai erscheinen? Habe ich so im Hinterkopf.



    Edit:
    Ich glaube, ich rede zuviel....


  • Ich bin wohl eine der wenigen, die bis zum Ende tatsächlich NICHT wußten, wer der Mörder war. Ich war schon überrascht bei der Auflösung.


    Obwohl ich mich mittlerweile (nach fast 2 1/2 Jahren) kaum noch an das Buch erinnern kann, weiß ich noch ganz genau, dass ich auch nicht wusste, wer der Mörder war! Dazu lese ich vielleicht einfach zu wenige Krimis.


    Mir ist aufgefallen, dass das Buch überhaupt keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat, selbst meine eigenen Kommentare bringen mir keine Erleuchtung. Ich kann überhaupt nichts mehr zum Inhalt sagen. Daher würde ich rückwirkend wohl nun eine Ratte weniger bei meiner Bewertung geben. Das Buch gehört für mich in die Kategorie gelesen mit Vergnügen und direkt vergessen.

  • Das Buch gehört für mich in die Kategorie gelesen mit Vergnügen und direkt vergessen.


    So wirds bei mir auch kommen.
    Das Lesen war in Ordnung, aber einen bleibenden Eindruck wird die Geschichte an sich nicht hinterlassen.
    Trotzdem werde ich die Reihe weiterlesen, weil mir David Hunter mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist und ich die Thematik Rechtsmedizin auch sehr interessant finde.

  • Ich habe noch kein einziges Buch von Simon Beckett gelesen, habe aber gesehen, dass dies ein Reihe ist. Muss oder sollte man die Bücher der Reihe nach lesen oder ist es egal wenn man mit Band zwei oder drei anfängt und anschließend erst Band eins liest?


    Katrin

  • Jaqui:
    Ich habe die Bücher zwar in der richtigen Reihenfolge gelesen, aber ich glaube, es ist nicht so schlimm, wenn du sie durcheinander liest. Die Fälle an sich sind inhaltlich pro Buch abgeschlossen, so dass höchstens Davids Privatleben Verwirrungen hervorbringen könnte. Aber so weit ich mich gerade erinnere gibt es da nichts, was man unbedingt wissen muss um etwas darauffolgendes zu verstehen.

  • Danke foenig für die Antwort.


    Ich wollte nur sicher gehen, denn ich lese sehr gerne James Patterson. Und bei ihm ist es so, dass er bei Reihen gerne in Band 4 verrät was genau in Band 3 geschehen ist. Samt Handlung und Lösung.


    Katrin


  • Jaqui:
    Aber so weit ich mich gerade erinnere gibt es da nichts, was man unbedingt wissen muss um etwas darauffolgendes zu verstehen.


    Das stimmt, man braucht keine Vorkenntnisse, um einen beliebigen Band zu lesen.


    Aber in den Büchern wird schon ein paar mal auf vorherige Geschehnisse Bezug genommen.
    Aus diesen Rückblenden geht auch hervor, was damals passiert ist.


    Ich denke z.B. an den dritten Band, als David die Body Farm besucht. Dort wird auch ein oder zweimal auf die Erlebnisse auf der Insel im zweiten Band verwiesen, und da wird auch der damalige Täter namentlich genannt.


    Also wenn man in Betracht zieht, bei Gefallen die ganze Reihe zu lesen, würde ich schon von vorne anfangen. Außer man hat ein schlechtes Gedächtnis :gruebel:

  • Danke Mrs.MiaWallace, dann fange ich vorne an. Meine Bib hat den ersten Band gerade verliehen aber die anderen da. Daher wollte ich einfach mal nachfragen, ob ich in der Mitte beginnen kann. Aber dann starte ich am Anfang der Reihe.


    Katrin


  • Ich denke z.B. an den dritten Band, als David die Body Farm besucht. Dort wird auch ein oder zweimal auf die Erlebnisse auf der Insel im zweiten Band verwiesen, und da wird auch der damalige Täter namentlich genannt.


    Achherrje, das habe ich scheinbar völlig vergessen. Hiermit nehme ich lieber alles zurück und behaupte das Gegenteil! :redface: